Mittwoch, 16. Februar 2011

Der Spiegel

Wir müssen uns in jedem Augenblick darüber im Klaren sein, dass unsere gesamte Umwelt, alles was wir sehen, alles was wir erleben, ein Spiegel unserer selbst ist. Wenn ich nicht wäre, dann wäre auch das was ich sehe und erlebe nicht vorhanden. Unser Denken ist darauf ausgerichtet das was außerhalb von uns ist, als etwas anderes zu sehen als uns selbst. - Hier bin ich, dort ist das, was um mich herum ist. Nur wenn wir uns klarmachen, dass alles um uns herum nicht wäre, wenn wir nicht wären, erkennen wir, dass das um uns und wir selbst eins sind.
So verhält sich unser Umfeld wie ein Spiegel. Empfinden wir unser Umfeld als feindlich und lehnen wir uns gegen die feindliche Welt auf, kämpfen wir gegen das was um uns ist an, so kämpft scheinbar die Welt gegen uns. Wir sehen im Spiegel die hässliche Fratze unseres Gegners, der wir selbst sind. Lächeln wir in den Spiegel, so lächelt es zurück, drohen wir in den Spiegel, so droht es zurück.
Sobald wir verstehen, dass alles was um uns ist, wir selbst sind, werden wir mit der gleichen Achtsamkeit mit unserem Umfeld umgehen, wie mit uns selbst.

Montag, 7. Februar 2011

Liebe

Wir werden erzogen kopfbestimmt zu leben. Unser Verstand gaukelt uns vor, Erziehung, Position, Erfolg, Gesundheit, Geld seien die erstrebenswerten Ziele. Haben wir diese Ziele erreicht, werden wir gewahr, dass alles der Vergänglichkeit unterliegt und spätestens mit unserem Tod verschwindet. Alle diese Ziele dienen unserem Ego, das vom Verstand erschaffen wird. Der Weg des Ego ist der Weg der Angst. Angst , diese Ziele nicht zu erreichen und Angst, das Erreichte zu verlieren. Wenn Angst unser Leben beherrscht, gehen wir den Weg der Dunkelheit. Dunkelheit ist eine Illusion , die spätestens verfliegt, wenn wir das Licht in die Dunkelheit lassen. Was Licht für die Dunkelheit ist, ist Liebe für die Angst. Wo Licht ist, ist keine Dunkelheit, wo Liebe ist, ist keine Angst.
Von den Eltern, der Schule, Kirche und anderen Institutionen lernen wir, unseren Verstand auszubilden. Der Weg des Lebens wird am Verstand gemessen, wenn es gut läuft, werden wir in Ethik und Philosophie ausgebildet und dabei wird vergessen, uns das zu lehren, was unser Leben bestimmen sollte, die Liebe. Irgendwann auf unserem Weg fällt uns auf, das etwas an unserer Ausrichtung nicht stimmt und wir fangen an unseren Weg zu überdenken und nach neuen Wegen zu suchen.
Unsere Lehrmeister für die Liebe sind uns schon auf unserem Weg begegnet. Da war die Liebe der Eltern, die uns umfasste und die Sicherheit zum Leben gab. Da war die Liebe zu einem anderen Menschen, die Liebe in Momenten der Vereinigung mit der Natur, aber meistens begleitete uns diese Liebeserfahrung nur eine kurze Strecke und der Verstand gab uns wieder zu verstehen, dass diese Erfahrungen vergänglich sind und die Angst vor Verlust setzte ein. Wo aber Angst ist, hört die Liebe auf zu sein.
Wir wissen ein wenig über die Liebe durch unsere Lebenserfahrung, aber nur wenigen gelingt es die Liebe zu einem ständigen Begleiter zu machen. Der Weg zur Liebe ist ganz einfach und doch scheint er so schwer zu gehen. Liebe finden wir, wenn wir uns unserer selbst bewusst werden. Liebe erkennen wir, wenn wir in uns hineinschauen, wenn wir lernen, das Wunder unseres eigenen Seins zu sehen, die ungeheure liebevolle Intelligenz, die uns geschaffen hat, die in jeder Körperzelle wohnt, die die Energieströme fliessen lässt, die uns formen, die eigentliche Kraft, die hinter allem liegt, wenn wir in Demut verharren und den Kosmos sehen können, der in jedem von uns vorhanden ist, und dann das Bewusst-Sein ein Teil dieser Gesamtkraft zu sein, das ist Liebe. Liebe ist das göttliche in uns, die übergeordnete Kraft, die uns liebevoll umfängt und deren Teil wir sind. Wenn wir diese Liebe zum Träger unseres Lebens machen können, hat Angst ihren Schrecken verloren. Was können wir verlieren, wenn wir in der Liebe wohnen? In dieser Kraft seiend, sehen wir unsere Verbindung mit allem Sein, die gesamte Schöpfung wird Teil von uns. Die Probleme dieser Welt treten zurück, wir sind in der Lage zu lachen, wie die Weisen lachen, wenn sie auf die Welt blicken.