Samstag, 31. Dezember 2016

Mein problematisches Ich



Wenn ich geboren werde kenne ich keine Probleme.  Erst mit zunehmendem Alter beginnt mein Verstand Probleme zu sehen. Probleme entstehen, wenn durch das Geschehen um mich Situationen entstehen, die mein Verstand als nicht vereinbar mit meiner Vorstellung von meinem Selbst einordnet. Dabei ist allein die subjektive Wahrnehmung entscheidend. Was bei mir problematisch erscheint,  führt bei einem anderen zu keinem Problem.  Es scheint daher nur subjektive Probleme, keine objektiven Probleme zu geben. Was entscheidet, ob ich ein Problem habe?  Allein meine subjektive Wahrnehmung einer Situation.  Was ist der Auslöser für diese subjektive Wahrnehmung?  Mein Verstand der ein Ego in mir geschaffen hat, das etwas als Problem empfindet.  Wenn ich den Verstand  mit seinem Denken ausschalte, den Denker in mir zum Schweigen bringe, nehme ich die Probleme nicht mehr wahr. Oder wie der Buddhist sagt:  Kein Ego, keine Probleme.

Samstag, 24. Dezember 2016

Meine Weihnachtsgeschichte


Wenn ich Heiligabend mit meiner Familie, meinen  Kindern und Enkeln Weihnachten feiere, denke ich mit Dankbarkeit an die vielen Weihnachten zurück, die wir in Frieden verbringen durften. Heute schauen die kleinen Enkel auf die Krippe und hören die Geschichte von Maria und Josef und dem Christuskind.  Und mir wird bewusst, wie schnell die Zeit unseres Lebens verstrichen  ist und  wie sich in mir das Bild  der Weihnachtsgeschichte vom äusseren Geschehen  in eine andere Dimension verschoben hat.  Ich blicke auf  den Stall mit der Krippe und mir wird bewusst,  dass ich selber dieser kleine vergängliche Stall bin in dem das Weihnachtsgeschehen  stattfindet.  -  In mir selbst wird heute das Kind geboren. Das Kind ist  das Licht,  das  die Dunkelheit  meiner Unwissenheit besiegt.   Ochse und Esel schauen nur noch zu,  sie sind meine menschliche unbewussten Welt,  die ich überwunden habe, denn das Licht der Erkenntnis verdrängt das Unbewusste in mir . Heute wird in dieser heiligen Nacht für alle Menschen  das Licht  geboren,  das tiefere  Bewusstsein  um unser menschliches Sein.  Und die Weisen aus dem Morgenland bringen uns als Gabe  das Wissen um die Fülle  des Lebens, den eigentlichen Reichtum dieser Welt.  Heute  vollzieht sich die Weihnachtsgeschichte  in mir und in jedem, der die Heiligkeit dieser Nacht verspürt.   Der  Stern über der Krippe ist das Licht der höheren Erkenntnis die  jeder erfährt, der die tiefe Symbolik des Geschehens in Bethlehem erkennt.      

Sonntag, 20. November 2016

Was ist



Gott -  die allumfassende übergeordnete Intelligenz

Himmel – die Gegenwart Gottes in allem

Erde – Energie in verschiedenen Frequenzen

Energie – individualisierte übergeordnete Intelligenz

Liebe – das Erkennen Gottes in Allem

Leben – göttliche Energie

Sinn des  Lebens -  Erleuchtung

Erleuchtung -  Erwachen des Menschen

Erwachen – Erkennen der Anwesenheit Gottes in Allem

Erlösung – Freiheit von Gedanken und Formen

Frieden – jenseits von Selbst und Vernunft

Jetzt – jenseits der Illusion von Zeit

Geburt – individualisierter Raum

Tod – Rückkehr in das Sein



Montag, 24. Oktober 2016

Vergänglichkeit


Gestern hörte ich einen Vortrag eines israelischen Philosophen über das Thema Homo Deus. Der Mensch der immer mehr  Funktionen übernimmt, die in der Genesis Gott vorbehalten sind. Die künstliche Intelligenz die uns hilft den Schöpfungsprozess selbst durchzuführen.  Und schauen wir uns genauer an, was da geschaffen wird,  es sind Formen,  materialisierte Gedanken, alle dem Verfall preisgegeben, sie kommen und gehen, so wie wir selbst kommen und gehen.

Wir haben einen Traum von unserem Leben, wenn wir jung sind, was wir alles mit unserem Leben machen wollen. Wenn wir älter sind, was unser Leben war,  es erscheint alles wie ein Traum, der flüchtig vorbei ist, wenn wir erwachen. Wann erwachen wir,  schon wenn wir uns des Traumes bewusst werden, oder erst wenn der Traum zuende ist, also unsere physische Existenz endet?  Ich denke schon in unserem Leben können wir erwachen und vielleicht ist das der eigentliche Sinn unseres Lebens, das Erwachen oder wie Religionen es nennen, die Erlösung, die Erleuchtung.  Sich bewusst werden der Vergänglichkeit unserer Form, aller Formen,  dieser Erde, des gesamten Universums. Sich bewusst werden der Dimension in uns die uns selbst erkennen kann,  die der Urgrund  unseres Seins ist, aus der wir kommen und in die wir zurückkehren. Wie Hesse es ausdrückt – nur die ewige Mutter bleibt, die mit ihrem Finger flüchtig unseren Namen schreibt- . 

Der Mensch wird sicher in der Lage sein, den Schöpfungsakt auf der Ebene der Energie und Materie nachzuvollziehen, er wird es deshalb können, weil er vom gleichen Geist ist, wie alles Geschaffene. Man kann dem Menschen nur wünschen, dass er auch vom gleichen Geist beseelt ist, der sich an dem Erschaffenen erfreuen kann und nicht wie bisher nur  Tod und Verderben  über die Schöpfung bringt. Vor allem aber muss der Mensch aus seinem Traum vom Leben  zum Erwachen kommen,  den Geist in sich erkennen, der seinen Schöpfungsprozess erst möglich macht. Wenn der Mensch zum Leben erwacht, erkennt er den wahren Umfang der Schöpfung und wird in tiefer Ehrfurcht vor dem Leben in Allem,   sich eingliedern  in diesen wunderbaren Schöpfungsprozess.  Er erwacht aus dem Traum von dem er glaubt es sei sein Leben und tritt ein in den Raum der unendlichen Möglichkeiten.

Mittwoch, 19. Oktober 2016

Psychoanalyse und Natur


Beim Lesen eines Heftes von GEO Wissen zum Stand der Psychoanalyse fiel mir bei den geschilderten Fällen auf,  dass alle in ihrer Kindheit  in problematischen Familien lebten und ihnen Liebe fehlte. Man kann eine Parallele zu Pflanzen ziehen, die an der falschen Stelle stehen oder unter Wassermangel leiden und verkümmern. Immer mehr scheint sich die Erkenntnis durchzusetzen, dass nicht die Wortanalyse oder Medikamente  diesen Menschen helfen, sondern  Meditation und Bewegung.  Menschen  die in ihrer Jugend verkümmert sind und sich minderwertig fühlen werden durch das Verpflanzen in die Natur und durch seelische  Nahrung geheilt. In der Natur wird kein  Tier an Depression und Burnout leiden. Erst durch die Evolution des Menschen hat sich der Verstand entwickelt und mit ihm die Emotionen. Das Kind in einer liebevollen Umgebung wächst in seinem natürlichen Zustand auf und kann sich als Mensch entfalten. Das verkümmerte Kind fühlt sich minderwertig. Heilung kann nur geschehen, wenn es in seinen  seelischen Urzustand zurückversetzt wird, zurück in die Natur geführt wird. In der Evolution hat der Verstand beim Menschen das Szepter übernommen.  Dabei ist immer mehr der natürliche Urzustand der Seele in Vergessenheit geraten.  Jetzt fängt der Mensch an, sich zu erinnern wo er herkommt, an seine eigentliche Natur. Heilung geschieht heute durch Rückbesinnung auf das was wir wirklich sind, durch Bewegung werden wir uns unseres Körpers bewusst, durch  Meditation verdrängen wir die Verstandesaktivitäten, wir werden uns des Lebens bewusst, das in uns und in der gesamten Schöpfung sichtbar ist.  Und da deuten sich auch die nächsten Schritte der Evolution des Menschseins an: die Rückbesinnung auf das was vom Verstand verdeckt ist,  auf das was der gesamten Schöpfung zugrundeliegt, auf das was wir nur in der Stille und den weiten Räumen erfahren können, die jenseits unseres menschlichen Denkens liegen.

Dienstag, 6. September 2016

Körperbewusstsein

Die heutige Jugend lebt körperbewusst. Im Fitnessstudio sehe ich die Menschen mit earphones sich anstrengen, vielleicht sollen Fettpolster ab und Muskeln aufgebaut werden. Warum wenden Sie nicht auch ihren Geist auf das was sie vorhaben? Sie langweilen sich und hören Musik, vielleicht denken sie, ich muss das machen, hoffentlich habe ich das bald hinter mir. Wieviel erfolgreicher wäre es, wenn sie auch ihre Aufmerksamkeit  auf ihre Aktivitäten lenken würden. Wenn sie jeden Muskel bewusst nutzten,  ihre Gedanken dahin lenken würden, wo sie vom Körper Leistung abverlangen. Unser Geist lenkt auch unsere körperliche Aktivität. Je mehr wir uns auf das konzentrieren, was wir jetzt machen, umso besser wird das Resultat. Wenn ich im Fitnessstudio Leistung von meinem Körper verlange, dann erhalte ich bessere Resultate, wenn ich meinem Körper auch mein Bewusstsein zuwende und nicht mechanisch Übungen mache.  Spitzensportler sind mit ihrem Geist voll dort, wo sie sich Höchstleistungen abverlangen. Aber auch ich als normaler Sporttreibender habe bessere Resultate, wenn ich geistig bei dem bin, was ich tue. Also besser die Ohrstöpsel raus und meine Aufmerksamkeit meinen Muskeln schenken.

Sonntag, 1. Mai 2016

Evolution


Die Evolution des Menschen ist darauf angelegt zu erkennen,  dass unser Denken, das uns so lange Begleiter war,  uns den Blick verstellt auf das was wir wirklich sind.

Erst wenn es uns gelingt, unser Denken  und vor allem die Gedanken über uns selbst, über unser Leben,  uber unsere Geschichte, über unser Ego zum Stillstand zu bringen,

kommen wir dorthin wohin uns unser Leben bringen will,  zum Erwachen.    Das ist der Moment, den Religionen die Erlösung, Erweckung, Erleuchtung nennen. 

Müssen wir dafür etwas tun  oder geschieht es einfach?  Wenn wir es erkennen, ist es einfach da.  Es ist schwierig Abschied zu nehmen von der Illusion der Gedanken  aber leicht

Einzutreten in die ungeheuren Räume der Stille.  Vielleicht sagst Du, es geschieht mir doch ohnehin mit meinem Tod.  Wenn Du aber in Deinem Leben diese Räume betrittst, erkennst Du,

dass  es für Dein  Sein keinen Tod gibt,  dass Dein Sein sich nur vorübergehend in Deinem Körper manisfestiert hat,  dass Du  schon immer da warst und nirgendswohin  gehst,

auch nicht wenn Du Deinen Korper wieder verlässt.   Auch diese Worte sind wieder Gedanken,  sind also nur Fingerzeige auf das Sein,  Lass es einfach geschehen, öffne Dich dem Raum

hinter Deinen Gedanken,  folge Deinem Schicksal.  Höre Dir diesen Link an, 
https://www.youtube.com/watch?v=YEXdCotHk9Y

Mittwoch, 27. April 2016

Bewusstsein

In der Meditation trete ich ein in den Raum meines Bewusstseins.  Dieser Raum ist nur vergleichbar mit dem Raum des Kosmos mit seinen Sternen und Galaxien.  In dem Raum meines Bewusstseins sehe ich  die Formen,  die mein Leben angenommen hat, meinen Körper, meine Gedanken, mein Wissen,  meine Emotionen,  alles Energieformen, die sich ständig ändern,  die kommen und gehen, wachsen und vergehen, alles einer ständigen Änderung unterworfen, und dennoch auch jede kleinste Energieform  nicht der Vernichtung, sondern nur der Veränderung unterworfen.   Auch  die Gedanken von Ich und mein Leben, nur eine Energieform,  dem  Wandel unterworfen, der Veränderung,  da gibt es nur den Raum in mir, mit seinen Gesetzen, die nur  mein Bewusstsein,  nicht aber mein Geist kennt,  und  den Energieformen, die meine Gedanken und mein Körper annehmen und den Emotionen, die meine Gedanken auslösen.   Mein Bewusstsein nimmt sie wahr, bewertet nicht,  da gibt es kein Gut und Böse,  sondern nur die ewige Veränderung der  Formen,  ich verbiete meinen Gedanken  den Formen und Geschichten, die in mir auftauchen,  Namen zu geben,  ich gebe mich ganz meinem Bewusstsein hin, mein Bewusstsein ist das Leben in mir, in dem ungeheuren Raum meines Bewusstseins  nehme ich das Gesetz in mir  wahr,  das alles was in meinem Kosmos  sich bewegt und verändert  mit unendlicher Weisheit in seinen Händen hält,  mein Bewusstsein und  alle  Energieformen in meinen Kosmos sind nicht getrennt, sie sind eins,  alle Formen in einem unendlichen Schöpfungsprozess begriffen, alles einer ständigen Wandlung unterworfen,  nur der Raum  meines Bewusstseins  von unendlicher Grösse und  Unwandelbarkeit,  ich vertraue mich diesem Raum an und  meinem Leben, so wie es in diesem Augenblick für mich wahrnehmbar ist. 


Sonntag, 24. April 2016

Meditation


Du fragtest gestern, wie ich zur Meditation gekommen bin. Meditation ist der Weg, um  zu dem zu kommen, was wir die Erinnerung, die Erlösung, die Erleuchtung nennen.   Erlösung von was?  Erlösung von den Dingen dieser Welt.  Du empfindest Deinen Schlaganfall   als Krankheit.  Könnte es nicht sein, dass es keine Krankheit, sondern  ein Wegweiser ist,  Dich frei zu machen von der Welt des Verstandes, von der Welt der Dinge, von der Welt des  Denkens. Ist nicht die helfende Hand über Dir, Dein Leben,  immer bemüht gewesen, Dir den Weg zu weisen?  Nimm diese Hand und trete in die anderer Dimension ein, die Deinem Leben noch fehlt,  in die Dimension der Spiritualität.  Das ist keine Religion, keine Philosophie, keine Gedanken, es ist das Reich der Stille,  der Raum hinter den Gedanken,  nur vergleichbar den ungeheuren Räumen des Nichts im Kosmos.  In diese Räume kommst Du nur durch Meditation, nicht durch Worte.  Der wichtigste Lehrmeister bist Du selbst.  Benötigst  Du einen Führer, dann höre Dir in  YouTube einige Filme von Eckhart Tolle an, ein Lehrer auf dem Weg in die Stille.  Alles das hast Du jetzt als noch zu lösende Aufgabe für Dein Leben erhalten,  erkenne, dass es Dein innerer Führer gut mit Dir meint,  erkenne die Fingerzeige, die nicht zum Tode deuten, sondern zu den noch nicht vollendeten Teilen Deines Lebens.

Sonntag, 27. März 2016

Glaube - Liebe - Hoffnung



In der Theologie sind dies die göttlichen Tugenden, im Gegensatz zu den menschlichen Tugenden.  Emerson schreibt:  Glauben heisst die Versicherungen der Seele annehmen, Unglauben, sich ihnen verschliessen.

Glaube an was?  Setzt nicht Glaube auch Zweifel und Nichtglauben voraus?  Kann man Glauben verstehen oder ist Glaube unserem Verständnis entzogen. Es scheint so zu sein, dass der Glaube dort beginnt, wo das Verstehen, also unser Verstand aufhört.   Dann ist zwangsläufig auch  der Nichtglaube der Bruder des Glaubens, denn es könnte auch sein,  dass das was ich glaube nicht richtig ist. Das Dilemma  der Religionen, das Postulat, an die grossen Bücher zu glauben, die einzig und allein, jedes für sich, die einzige und fundamentale Wahrheit enthalten sollen, sprechen für sich.  Reduzieren wir die Religionen auf  ihre  Grundwahrheiten, so nähern wir uns  an Gewissheiten.  Die Grundlehre Christi besteht aus wenigen  Grundwahrheiten, der Rest wurde von  Nachfolgern hinzugefügt. Die Grundwahrheiten sind in jedem Menschen vorhanden, sie gehören zu den Gewissheiten unseres Lebens,  zum fundamentalen Wissen jedes Einzelnen.  Wenn ich diese Grundwahrheiten meine,  bei Christus die Sätze der Bergpredigt,  dann spreche ich nicht vom Glauben, sondern von innerem Wissen, von innerer Gewissheit.  Glaube scheint mir immer etwas mit Ungewissheit zu tun zu haben, mit Zweifel, mit  fehlender innerer Gewissheit, mit Anlehnung an das was Menschen und  Kirchen vorschreiben.  Nicht im Aussen, in der Zugehörigkeit zu  Kirchen,  in der  Anhängerschaft an charismatische Prediger finden wir diese Gewissheiten.  Wahrscheinlich war das Letzte was Christus wollte, seine Lehre niedergeschrieben zu sehen und eine Organisation zu gründen. Er wollte die innere Wahrheit im Menschen erwecken,  den äusseren Tempel einreissen, die  Organisationsformen  der  damaligen Religion in Frage stellen und den Tempel im Inneren seiner Jünger errichten.  Tempel  ist   die innere Gewissheit,  die im Innersten  jedes Menschen angelegt ist,  die nur durch den Blick nach aussen  verstellt ist.   Der Blick nach aussen führt  zu den Religionen und  den Auswüchsen, die wir ständig sehen.  An diese Religionen   zu glauben  ist  kaum möglich.      Die tiefen Wahrheiten werden wir in keiner Religion finden.  Die tiefen Wahrheiten und Gewissheiten finden wir nur in uns selbst,   nur wenn wir in uns selbst hineinhören gelangen wir in die Tiefen,  die zu Gewissheiten werden und von denen die grossen Lehrer der Menschheit gesprochen haben. Wir glauben nicht an das Leben, an das Weiterleben nach dem Tod, an die Auferstehung, wir wissen in der Tiefe unseres Seins,  dass Leben unvergänglich ist und was unvergänglich ist kann auch nicht auferstehen, weil es schon immer dort war wo es ist, nicht stirbt und nicht aufersteht. Wenn wir Ostern die Auferstehung feiern, dann ist das nur ein Sicherinnern an das Unvergängliche in uns, unser ewiges Sein, den Sieg des Lebens über Tod und Angst.



Freitag, 18. März 2016

Paarbeziehungen



Seit einigen Tagen beschäftigt mich die Relativität in Beziehungen. In unserer Welt der Relativität ist nichts vorstellbar ohne  die Existenz einer komplementären Erscheinung.  Bei den meisten Erscheinungen auf der materiellen Ebene ist uns dies vertraut,  das Gute und das Böse,  warm und kalt, weit und nah. In den meisten Fällen existiert das eine nicht ohne das Andere.  Gilt diese gleiche Relativität auch für Mann und Frau?    Sicher ist,  wir wären nicht, wenn  es nicht Mann  und Frau gäbe. Aber wie ist es bei Paarbeziehungen,  sind diese komplementär,  kann der eine nicht ohne den anderen sein? Sprechen nicht die vielen Singles oder die gescheiterten Beziehungen eine andere Sprache?  Brauchen wir den anderen Menschen, um uns selbst sehen zu lernen?  Wenn wir als vernunftbegabte Geschöpfe uns der höheren Intelligenz zuwenden deren Bestandteil wir sind, kommen wir an die Grenzen unseres Denkens. Warum der  Schöpfungsprozess für den  Kosmos und diese  Welt?   Aus der Einheit, entstand die  Vielheit,  warum kann die Einheit sich nicht selbst verstehen, wenn sie nicht das Gegenüber schafft,  warum braucht sie die Dualität, um sich selbst zu begreifen?   Das  „Alles in Einem“  teilt  sich   auf   in die Vielheit,  um sich   zu erfahren,  das ist das was wir den göttlichen Schöpfungsprozess nennen, das Göttliche erfährt sich durch seine eigene Schöpfung.  Das Geschaffene wieder kann sich nur erfahren durch das Gegenteil dessen, was es selber ist.  Der Mensch durch den anderen Menschen, der Mann durch die Frau, das Gute durch das Böse.  Könnte es das Gute geben ohne das Böse?  Das Gute wüsste nicht, dass es gut wäre.  Das Grundprinzip unseres  Seins scheint zu sein, dass das  Richtige  falsch ist und  das Falsche richtig.  Das was getrennt erscheint, gehört zusammen, das was oben ist,  ist auch unten und  nur wenn wir begreifen, dass alles zusammengehört und alles zut Einheit führt,  fügt sich alles an seinen Platz.  Um zurück zu den Paarbeziehungen zu gehen:   Wir sind getrennt und doch zusammen, ohne  den anderen würden wir uns nicht begreifen,  Selbst der Single wird  irgendwo  zum Duo, wie wüsste er sonst, dass er Single ist?





Mittwoch, 20. Januar 2016

Vertrauen haben

In unseren persönlichen Beziehungen, zu unseren Kindern, zu unseren Partnern, aber auch zu Freunden und Mitarbeitern ist Vertrauen eine der wichtigsten Voraussetzungen für das miteinander umgehen. Alles beginnt mit dem Urvertrauen in mich selbst, in mein Leben, in die Güte des Lebens, in mein Schicksal.  Dieses Urvertrauen wurzelt tief in uns und ist aus der Liebe geboren, aus der Liebe unserer Eltern zu uns aber auch aus unserer eigenen Liebe zu uns selbst. Wir können nicht durch unser Leben gehen, ohne Vertrauen zu haben.  

Wo Vertrauen ist, kommt es auch immer wieder zu Verletzungen des Vertrauens. Schon bei unseren Kindern dürfen wir solche Verletzungen nicht hinnehmen,  die Kinder wissen schon früh um das Vertrauen und  wissen dass die Verletzung ein Tabu ist, dass zu Sanktionen führt. Verzeihung ja, aber erst die Sanktion stellt das gestörte Gleichgewicht wieder her.

Schwieriger wird es unter den erwachsenen Menschen.  Im beruflichen Leben habe ich immer wieder erlebt, dass Menschen mein Vertrauen verletzt   und mein Vertrauen als Dummheit betrachtet haben. Vielleicht gilt in diesen Beziehungen der alte Satz:  Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.  Trotzdem habe ich mir  immer meine beruflichen Partner am Anfang unserer Geschäftsbeziehung gut angesehen und für mich galt immer, wenn ich nicht dem Wort meines Partners glauben kann, dann hilft mir auch kein Vertrag.  Verletzungen dieses beruflichen Vertrauens sind nicht reparabel und führen zur Beendigung  der  beruflichen Beziehung.  Bei Freunden werden wir sicher eher geneigt sein, die Verletzung des Vertrauens zu verzeihen und erst mehrmalige Verletzungen werden zu einem Bruch der Freundschaft führen.

Schwieriger ist es auf persönlicher Ebene,  in der Beziehung zu unserem Partner, in der Beziehung zu unseren Kindern.  Wo wir selber dazu beigetragen haben Vertrauen aufzubauen, bei der Erziehung  unserer Kinder,  werden wir das zurückbekommen, was wir eingebracht haben. Gestörte Vertrauensverhältnisse zwischen Eltern und Kindern liegen oft darin begründet, dass die Eltern das Vertrauen der Kinder zu oft enttäuscht haben. Auch werden diese enttäuschten Kinder später Schwierigkeiten haben, ihren Partnern und Kinder Vertrauen entgegen zu bringen. Es  scheint beim Vertrauen so zu sein, dass es als Bestandteil der Liebe uns angeboren ist aber auch durch die Erziehung geformt wird. Das Wort  vertrauensselig  ist  im Sprachgebrauch negativ besetzt. Im  Grunde sagt es aber,  dass  der Mensch im Vertrauen sich in einem seligem  Zustand befindet, also im Einklang mit seiner Seele ist.  Eine häufige Verletzung des Urvertrauens beim kleinen Menschen stört empfindlich dieses Gleichgewicht der Seele.   

In  unserem Leben werden wir immer wieder auf Menschen stossen, die  nicht dieses Urvertrauen mit auf ihren Weg bekommen haben. Diese Menschen verletzen immer wieder die Vertrauenssphäre,  sie empfinden, dass ihnen etwas wichtiges im Leben fehlt und versuchen dies durch Verletzungen der Sphäre  ihrer Beziehungspersonen zu erlangen.  Bei den ohnehin schwierigen persönlichen Beziehungen kommt es dann zu empfindlichen Störungen. Diese Verletzungen werden dann mit zahlreichen Erklärungen gerechtfertigt, aber dahinter verbirgt sich,  meine Eltern haben mich enttäuscht, sie haben mir das Wichtigste im Leben  vorenthalten,  Liebe und Vertrauen.  Du Partner musst mich dafür entschädigen.   Eine normale Beziehung wird hierdurch erheblich  leiden und natürlich kann der Partner die Verletzung nicht einfach hinnehmen und muss sich zur Wehr setzen, denn nicht er war es, der  die Ursachen gesetzt hat.   

Kann dieses fehlende Vertrauen in einem Menschen wiederhergestellt werden?  Ich denke ja. Der verletzte Mensch wird sich instinktiv einen  Menschen als Bezugsperson  suchen, der im Vertrauen zu sich und der Welt ruht.  Er wird wie ein Kind immer wieder versuchen  die Grenzen des Vertrauens zu testen,  gibt es das wirklich eine Welt des Vertrauens, was passiert, wenn ich diese Welt verletze, wird mir verziehen?  Er nimmt die sich aus Verletzungen ergebene Sanktionen in Kauf,  wichtig  für ihn ist,  wird mir trotzdem noch Vertrauen geschenkt?  Es ist der Ruf des verletzten Menschen in die Welt des Vertrauens aufgenommen zu werden. Wer diesen Wunsch hat der wird auch erreichen, dass wieder Urvertrauen hergestellt wird,  Urvertrauen, dass eine der wichtigsten Grundlagen unseres Lebens ist.