Samstag, 22. Januar 2011

Erlösung

Erlösung. Lösen von was? Die Religionen verwenden dieses Wort und äussern sich nicht näher. Erlösung von der Welt unserer Gedanken, sich lösen von der Welt der Formen. Wie finde ich Erlösung? Durch Aufmerksamkeit. Ich gehe durch das Tor der Stille in mich hinein. Ich betrete den ungeheuren Raum der Leere in mir, in dem ich an fernen Gestaden meine Energiekörper kreisen sehe, die Welt der Gedanken liegt hinter mir. Ich befinde mich im absoluten Frieden mit mir. Dann kehre ich zurück und kann mit meinen Gedanken leben und sie wieder annehmen, weil ich wieder gefühlt habe was uns alle verbindet, die ungeheure Leere und Stille des Seins in uns, die in allem ist, die ungeheure Güte und Liebe dieser Leere, die ungeheure Intelligenz und Weisheit, die im Nichts ruht und alles verbindet.
Das ist Erlösung.

Beziehungen

Vor allem leiden Beziehungen darunter, dass wir sie unserem zwanghaften Denken unterziehen. Beziehungen müssen vor allem auf der Ebene des Seins erfahren werden. Das beginnt damit, dass wir dem anderen nicht mit unserem Verstand zuhören, sondern mit unseren ganzen bewussten Sein. Unser bewusstes Sein ist nicht unsere Verstand, sondern dass was hinter unserem Verstand uns ausmacht.
Auf der Ebene des Körpers erfahren Menschen diesen Zustand in jungen Beziehungen, oft auf der erotischen Ebene, durch die völlige Hingabe an den anderen. Im Moment der Vereinigung wird das zwanghafte Denken abgestellt und wir befinden uns in unserem höheren Bewussten Sein, ohne uns dessen bewusst zu werden. Das einzige was wir wissen ist, wir haben uns im Zustand höchster Glückseligkeit befunden. Wird dann die physische Beziehung zur Normalität und die Vereinigung zur Routine, verliert die Beziehung an Intensität und das zwanghafte Denken und die erotische Fantasien finden Einzug in unsere körperliche Beziehung. Die Momente höchsten Glücks werden seltener oder werden in neuen Beziehungen gesucht, weil man sich erinnert wie es einmal gewesen ist. Man gibt dem anderen die Schuld und vergisst auf sich selbst zu blicken.
Beginnen wir damit, auf uns selbst zu blicken. Fangen wir an uns selbst bewusst physisch zu erfahren. Gehen wir liebevoll mit unserer eigenen physischen Existenz um. Erfahren wir die Ganzheit unseres physischen Seins. Jeder macht das auf seine Art. Und dann, wenn wir uns selber erfahren haben, sind wir bereit auch unserem Partner anders zu begegnen. Auf der höheren eigenen Bewusstseinsebene, in der wir uns nun befinden , erfahren wir ein ähnliches Glück, wie wir es vielleicht in der Erotik erfahren haben. Und dieses Glück ermöglicht uns den anderen in unser bewusstes Sein einzubeziehen, ohne dass es einer körperlichen Vereinigung bedarf. Natürlich wird das Tagesgeschehen uns immer wieder in unser zwanghaftes Denken zurückwerfen, erinnern wir uns aber in unseren Denkphasen immer wieder an unseres eigenes bewusstes Sein, dann wird auch der nervige Alltag erträglich. Erst der liebevolle Ganzheitliche Umgang mit uns selbst ermöglicht uns den liebevollen Umgang mit unserem Partner.

Montag, 10. Januar 2011

Stille

Ich trete in die Stille ein. Die äußeren Geräusche liegen hinter mir. Ich nehme den Raum in mir wahr. Ich bin ganz auf meinen Atem konzentriert. Der Atem streicht wie der Wind durch die ungeheure Weite meines Seins. Gedanken liegen hinter mir. Vergangenheit und Zukunft hören auf zu existieren. Mein ganzer innerer Raum ist erfüllt von Luft. Ich schwebe wie eine Wolke in mir. Ich stelle mir vor, ich atme Licht - mein ganzes Inneres wird Licht. Das Licht ändert seine Farben, ich atme rot, alles ist rot in mir, dann gelb, grün, orange, blau, lila – alles ist lila.
Das Licht wird zu Feuer, der Raum wird zu Feuer, die Flammen brennen und wandeln die Formen.
Dann kommt das Wasser und löscht und reinigt und dann bleibt nur noch der Raum mit seiner unendlichen Weite und seiner unendlichen Stille und der unendlichen Leere und dem unendlichen Nichts. Und aus diesem Nichts spüre ich meinen Atem und folge dem Atem zurück zur Erde und bin wieder zurück im Hier und Jetzt.