Dienstag, 30. März 2021

Meine Eltern sind an allem schuld

Wie oft habe ich diesen Satz in meiner näheren Familie gehört. Es ist die berühmte Schuldzuweisung, wenn sich in meinem Leben nicht alles so entwickelt wie ich es mir vorgestellt habe. In der Wirklichkeit des Lebens haben die Eltern nur einen sehr kleinen Anteil an meinem Leben. Sie sind das Werkzeug der Natur, das uns in diese Welt setzt. Sie sind es aber nicht, die uns das Leben schenken, Es ist das Ewige, das Göttliche in uns, das sich in uns für einen kurzen Moment in der Endlichkeit zeigt. Wenn wir nicht begreifen, dass die Eltern nur den kleinsten Einfluss auf unser Leben haben, sondern dass die Ewigkeit ihren eigenen Plan mit uns vorhat, sind wir von der Wirklichkeit weit entfernt. In der Wirklichkeit gibt es keine Mutter, die uns abgeschoben hat, keine fehlende Liebe in der Kindheit, keinen Egoismus der Eltern, keine prekären Lebensumstände. Wir werden hineingeboren in eine Welt der Wunder und der Schönheit. Wir sind selbst ein Wunder, das in diese Welt gekommen ist. Wir sind eingebettet in die Liebe des Ewigen, wir empfangen Liebe ohne Unterlass, von der ersten Minute, bis zum letzten Moment unseres Lebens. Was aber machen wir mit dieser Liebe und unserem Leben, - wir vergessen, wer wir wirklich sind, wir vergessen, dass wir geliebt werden, wir schauen unsere nicht schuldigen Eltern an, geben ihnen die Schuld, wenn in unserer Welt nicht alles so läuft, wie wir es uns vorstellen. Wir häufen Probleme an, die angeblich unser Leben einschränken. Wir sehen nicht mehr die Schönheit und die Wunder dieser Welt, - vor allem aber sehen wir nicht mehr das Wunder des Lebens, das sich in uns gezeigt hat. Wenn wir nur einen Moment innehalten würden, auf unserem Lauf durch die Welt, wenn wir einen Moment zur Besinnung kommen würden , dann würden wir erkennen, dass die eigentliche Liebe uns nie verlassen hat, dass unser Leben eingebettet ist in unsere Vorsehung, und es nicht einen Moment gibt, in dem die Liebe des Lebens nicht bei uns ist. Wir sind nicht angewiesen auf die Liebe dieser Welt, es ist schön, wenn wir sie erleben, wir sind aber nicht abhängig von ihr. Wir haben die Liebe der Ewigkeit in uns und wenn wir ein reiches und erfülltes Leben führen wollen, dann geben wir ein wenig von dieser Liebe an die Menschen weiter, die uns durch unser Leben begleiten. Da gibt es keine Schuldzuweisung mehr, aus dem tiefen Schatz der ewigen Liebe in uns können wir unser Leben leicht erfüllen, und auch die Weit um uns mit dem bereichern, was wir den anderen von unserer Liebe und unserem Leben abgeben können.

Sonntag, 28. März 2021

Altersdepressionen

Ein weitverbreitetes Phänomen sind Altersdepressionen oder überhaupt Depressionen. Die Medizin hat natürlich ein Medikament zur Verfügung, Antidepressiva, die für eine Weile das Gemüt aufhellen aber nicht besser sind als Drogen, die sich Jugendliche einwerfen, weil sie mit den Herausforderungen des Lebens nicht zurechtkommen. Wenn ich über Depressionen die medizinischen Veröffentlichungen lese, komme ich zu dem Schluss, dass Symptome, nicht Ursachen behandelt werden. - Gerade Störungen im emotionalen Bereich des Körpers, wie Antriebslosigkeit, fehlendes Selbstvertrauen, Niedergeschlagenheit werden vom Kopf gesteuert. Emotionen sind die körperliche Reaktion auf unseren Verstand. Wut, Hass, Angst, aber auch Begehren, Lust, Freude, Sex werden vom Verstand ausgelöst, von den Gedanken in unserem Kopf. Wenn Emotionen sich nicht ausleben können, weil die Lebensumstände es nicht erlauben, äussert sich die Unterdrückung der Emotionen auf die Dauer in Krankheitsbildern. Wenn ein berühmte Schauspielerin, die sich mit ihrer äusseren Schönheit identifizierte, im Alter Ihre Schönheit verliert kann sie in tiefe Depressionen verfallen, weil sie nicht mehr begehrt und vergöttert wird. Das Bild, das sie in ihrem Kopf von sich hatte, wird emotional nicht mehr befriedigt. Oder ein Unternehmensführer wird pensioniert und fällt in ein tiefes Loch, weil er nicht mehr gefragt ist. Viele Krankheiten wie Brustkrebs, Prostatakrebs u.a. sind mit dem Verlust von emotionalen Bildern von sich selbst verbunden, wie Schönheit, Begehrt -zu-Werden, Eroberung, von Emotionen, die nicht oder nicht mehr erreicht werden können. Das Sich-Gehen-Lassen von älteren Menschen, - keiner will mich mehr - wird ausgelöst durch die emotionale Orientierung an anderen Menschen, an Familie, Beruf, Stellung im Leben. Entfällt diese Möglichkeit im Alter, steht der Mensch plötzlich ohne Orientierung da, - es entfällt die Notwendigkeit sich noch mit der Welt auseinander zu setzen, und der Mensch lässt sich buchstäblich ins Nichts gehen. Demenz ist nicht umsonst eine Alterserscheinung, es ist der Fall in die Orientierungslosigkeit. Heilung von der Depression kann nur dort einsetzen, wo sie begonnen hat - in unserer Gedankenwelt. Es gibt nur den Weg zurück zum Verstand, von dem jede emotionale Körpersituation ausgeht. Dem Sich-Gehen-Lassen, - man kann es fast als kleinen Tod sehen - , muss das Leben entgegengesetzt werden. Das Leben, das in jedem Menschen vorhanden ist, vom ersten Tag seines Lebens an, und kein Alter kennt. Es muss die Erinnerung einsetzen, wer man ist, und dass unser Leben unabhängig von Dritten, von Beruf und Ansehen ist. Wir müssen zu neuem Leben erwachen, so als wenn wir gerade geboren wären, und wir müssen die Zeit unseres Lebens mit neuem Sinn erfüllen. Den Blick nicht nach rückwärts richten, auf das was einmal gewesen ist , sondern auf die Gegenwart, in der wir gerade angekommen sind. Es müssen die Entscheidungen getroffen werden, die für diesen Moment wichtig sind, und sei es der nächste Schritt den wir vor den anderen setzen. Gerade im Alter müssen wir uns neu erfinden, neue Ziele ansteuern, begreifen, dass dieser Moment gerade der wichtigste in unserem Leben ist. Dann brauche ich keine Antidepressiva, sondern das tägliche Leben flösst mir in jedem Moment neuen Mut und neue Zuversicht ein. Das beste Mittel gegen Depression ist die Erinnerung daran, wer ich bin, an das ewige Sein, das uns vom ersten Tag unseres Lebens begleitet und uns niemals verlässt und wenn es sich dem alten Menschen zeigt, fallen alle Gedanken an Vergangenheit ab und das Leben erscheint erneut in seiner höchsten Vollendung - im Jetzt.

Samstag, 27. März 2021

Die Verwalter der ewigen Wahrheiten

Allen alten Religionen liegen die gleichen tiefen Wahrheiten zugrunde. Aber die Wahrheiten wurden im Laufe der Jahrhunderte durch immer immer mehr Riten und Gebräuche verdeckt, so dass wir schon sehr genau hinsehen müssen, um an den Kern der Wahrheiten zu gelangen. Es sind nicht die Bücher und Schriften, die Gewänder, Gebräuche und Riten der Religionen, die uns an die tiefen Wahrheiten heranführen. Die Schriftgelehrten, Priester und Mullahs sind so weit von der Wahrheit entfernt, wie ihre Gläubigen und tragen nicht zur Erleuchtung und zum tiefen Wissen um die ewigen Wahrheiten bei. Solange wir Gebetsmühlen, Weihrauch und Riten brauchen, um uns vermeintlich Gott zu nähern, sind wir weiter denn je von der Wahrheit entfernt. Ein ganzer Schwarm von sich selbst ernennenden Verwaltern verdecken die Sicht auf das Ewige. In Schulen, Kirchen und Klöstern soll der Mensch an die ewigen Wahrheiten herangeführt werden. Die dort tätigen Lehrer sind nichts als bessere Verwalter, sie verwalten Lehren, die aus Worten bestehen, aus Vorschriften und Gesetzen, an die sie sich selbst oft nicht halten. Wie soll ein Verwalter, der in sich nicht das Göttliche und Ewige erkannt hat, dies anderen Menschen nahe bringen? Die meisten Religionen brechen das wichtigste Gebot ihrer eigenen Schriften: DU SOLLST DIR KEIN BILDNIS NOCH GLEICHNIS GOTTES MACHEN. - Wo das Göttliche nicht sichtbar ist, wird es von den Verwaltern mit menschlichen Mitteln sichtbar gemacht. Die Propheten werden zu gottähnlichen Personen erhoben. Der Buddhist meditiert 20 Jahre in Klöstern und kommt der Erleuchtung nicht näher. In Figuren und Statuen wird der meditierende Buddha verkündet aber kaum Erleuchtung durch Meditation erreicht. In Moscheen werden nicht mehr die göttlichen Wahrheiten, sondern Gesetze und Regeln der Welt gelehrt, oft auch zu Kampf und Tod aufgerufen, - wo ist da die ewige Wahrheit geblieben? Ein Christus wird zu Gottes Sohn ernannt und in unzähligen Bildnissen dargestellt, und vergessen ist, dass Jesus wollte, dass jeder Mensch seine eigene Christus Natur in sich entdeckt, so wie er es selbst erfahren hat. - Die eigentliche Wahrheit, die jede Religion ursprüglich ausgemacht hat, gerät dabei in Vergessenheit. In Kirchen, Moscheen und Tempeln werden von den Verwaltern der Wahrheit Dogmen, Fatwen , Texte und Gesetze verkündet, die kaum mehr ihren Ursprung erkennen lassen. Und wie sollen Menschen, die sich nach Wahrheit sehnen in den Verwaltern der Religionen noch Lehrer erkennen, wenn sie nur bessere Beamte vor sich haben, mit allen menschlichen Schwächen ausgestattet, die mit Macht, Gier, und sämtlichen denkbaren Sünden und Lastern die ewigen Wahrheiten zu Tode verwalten. Solange Menschen Bücher und Texte verwalten, Macht und staatliche Gewalt ausüben, andere Menschen zu gottähnlichen Figuren ernennen, und Religion aus Büchern und Texten gelehrt wird, sind wir dem Göttlichen entfernter denn je. Wir müssen wieder lernen, die ewigen Wahrheiten in uns selbst zu finden. Jeder Mensch ist mit dieser Fähigkeit ausgestattet, denn er ist Teil dieser Wahrheit, er muss nur seinen eigenen Tempel in sich errichten, wie ein grosser Prophet es einmal ausgedrückt hat. Dann brauchen wir keine Verwalter mehr, wir selbst finden die Wahrheit des Ewigen Leben in uns.

Donnerstag, 25. März 2021

Eine Zeitreise machen

Von jeher hat die Menschheit bewegt, eine Reise in die Vergangenheit oder in die Zukunft zu machen. Dabei mache ich eine Zeitreise in die Vergangenheit, wenn ich mit einem astronomischen Fernglas den Sirius anschaue, den ich mit meinen Augen so sehe, wie er vor 8 Millionen Lichtjahren war, obwohl er heute vielleicht gar nicht mehr existiert. Auch eine Reise in meine eigene Vergangenheit bringt nur Bruchstücke meiner Erinnerung zutage, nicht aber etwas was in der Realität vorhanden wäre. Ich lerne daraus, dass nicht unbedingt alles was meine Sinne wahrnehmen existiert, aber auch, dass nicht alles was denkbar auch machbar ist. So bin ich skeptisch, ob Denkmodelle um die Relativitätstheorie durchführbar sind , die eine Reise in die Zukunft möglich erscheinen lassen. So scheinen mir Reisen in die Vergangenheit oder in die Zukunft eher dem Reich der Phantasie zuzugehören - Über eine Reise in die Gegenwart wird weniger geschrieben, weil jeder meint, zu wissen was Gegenwart ist. Dabei müsste jedem Klar sein, dass Gegenwart in diesem Moment, schon Vergangenheit im nächsten Moment ist. Man müsste also den jetzigen Moment anhalten können, um eine Reise in die Gegenwart machen zu können. Also gar nicht so einfach in das Jetzt der Gegenwart zu gelangen. Vor der Tür zum jetzigen Moment steht ein Einlasser, unser Denker, - der Kopf - der unablässig sagt: - und was kommt jetzt, wo ist der nächste Ton, der nächste Gedanke, ein neues Bild, der unablässig uns in das nächste Jetzt treibt und uns nicht durch die Tür des augenblicklichen Jetzt gehen lassen will. - Um unsere Zeitreise ins Jetzt beginnen zu können müssen wir daher zunächst den Denker abschalten, also den Türsteher vertreiben. Erst dann öffnet sich die Tür in das zeitlose Jetzt. Denn hinter der Tür treten wir ein in den Raum der Gedankenstille. Da gibt es keinen Denker mehr, niemanden der mich ablenkt, oder mich abhalten will die Zeit anzuhalten. Da ist nur noch innerer Raum und absolute Stille. Es ist hier wo die Reise in das Jetzt beginnt, in den ewigen Raum hinein, der immer grösser wird und sich ausdehnt bis in den Mikrokosmos meiner Zellen und Atome hinein, ein unermesslicher Raum der angespannten Stille, einer Stille, die alle Möglichkeiten des Lebens enthält. Und dann dehnt sich der innere Raum aus , bis er den gesamten Raum des Kosmos erfasst und die Räume ineinander verschmelzen. Und die Alles enthaltende Leere umfängt mich auf dieser Reise in das Jetzt, und öffnet die unendlichen Möglichkeiten des Seins, jenseits von Zeit und Wahrnehmungen, jenseits aller Gedanken. Und nur auf dieser Reise ins Jetzt erschliesst sich uns, woher wir kommen und wohin wir gehen. Wir erkennen, dass wir von nirgendwo herkommen und nirgendwohin gehen. Wir erkennen, dass wir schon immer dort waren, wo wir Jetzt sind. - Das klingt so einfach eine Reise ins Jetzt zu machen und ist doch so schwer, aber es lohnt sich die Tür in sich zu finden, die den Zugang ins Jetzt zu sich Selbst erschliesst und die Zeit zum Anhalten zwingt.

Freitag, 19. März 2021

Wer ist ein Deutscher?

Der Staat meint, wer die deutsche Staatsangehörigkeit hat. Andere meinen, wer in der deutschen Kultur lebt, wer deutsche Eltern hat. Beschränkt sich deutsch zu sein nur auf Deutschland oder fallen auch alle darunter, die sich deutsch fühlen, auch wenn sie eine andere Staatsangehörigkeit haben? Die einzige überzeugende Definition hat mir mein Bruder gegeben, ein Sprachwissenschaftler: Deutschsein heisst die deutsche Sprache zu sprechen. Die deutsche Sprache in ihrer Gänze und Schönheit, nicht ein Gestammel von wenigen Worten, das was man bei Babbel in kurzen Kursen lernt. Eine Sprache sprechen, einschliesslich ihrer Dialekte wie wir es von unseren Eltern gelernt haben. Eine Sprache, die über 450.000 Wörter verfügt, - die meisten europäischen Sprachen haben nur 150.000 Wörter. Wer nur über die obligatorischen 3000 Wörter verfügt, die man angeblich braucht, um sich verständlich zu machen, spricht noch lange nicht deutsch. Deutsch sind für mich alle Menschen, die unsere Sprache und unsere Kultur zu ihrer Heimat gemacht haben, die deutschsein wollen, auch wenn sie andere Nationalitäten haben. Deutsch werden wir, wenn wir uns in den deutschen Kulturkreis einfügen, gleichgültig, woher wir kommen, welche Hautfarbe wir haben, welches unsere Ursprungsländer waren. Deutsch kann jeder werden, der dies will, es ist eine Willenserklärung, es gehört der Wille dazu, der deutschen Kultur und Sprache anzugehören. Wir sind alle Nachfahren von Migranten, unsere Abstammung ist von Kelten, Germanen, Römern, Slawen. Die Vietnamesen, Italiener, Spanier, die Menschen aus dem Balkan, der Türkei oder Syrien können alle deutsch sein, wenn sie sich in unsere Kultur integrieren, unsere Sprache sprechen und unsere deutsche Kultur annehmen, vor allem deutsch als Muttersprache sprechen wollen. Deutschsein hat nichts mit Nationalität zu tun, deutsch sind auch unsere Nachbarn in Österreich und in der Schweiz, einige der besten Bühnen der deutschen Sprache befinden sich in Wien und in Zürich. Deutschsein heisst die deutsche Sprache sprechen, gleich an welchem Ort der Welt, die deutsche Literatur und Musik zu pflegen und sich dem deutschen Kulturkreis innerlich verbunden fühlen. Ich denke, die Definition meines Bruders ist treffend: Deutsch ist, wer die deutsche Sprache als Muttersprache spricht und wer deutsch sein will.

Der Fischer und die Migranten

Wir kennen alle die Geschichte vom Fischer und seiner Frau. Mit ihren immer grösser werdenden Wünschen hat Sie am Ende ihren Absturz in die Armut verursacht. Es ist die Geschichte unserer westlichen Welt. Der Wunsch nach immer Mehr von Allem hat zu einem Konsumrausch in unserer Kultur geführt, mit allen seinen Auswirkungen für die Welt. Die Klimakatastrophe ist nur ein Symptom von vielen. Wir nennen unseren Konsum Wohlstand, aber in Wirklichkeit handelt es sich um den grössten Missstand der Weltgeschichte. Die armen Völker dieser Welt schauen mit Neid auf den Westen, und verfallen auch der Verblendung des Konsumrausches. Sie wollen am Misstand der westlichen Welt teilhaben. In grossen Strömen setzen sie sich in Bewegung, sie erkennen nicht, dass sie auf falsche Propheten setzen, angelockt von den Sirenengesängen des Konsums möchten sie auch dem sicheren Untergang entgegengehen. Wenn Wohlstand zum Misstand wird ist es Zeit zum Erwachen. Sind wir schon am Erwachen? Reichen eine Greta, reichen die Grünen, die Mülltrennung, der Klimaschutz? Sie reichen nicht. Jeder einzelne von uns muss sich fragen, ob es wirklich nötig ist, noch ein Auto mehr, noch mehr Klamotten, noch mehr Reisen zu konsumieren. Wenn wir unseren Wohlstand retten wollen, müssen wir verzichten lernen, verzichten auf die meisten Dinge, die uns so lieb und teuer geworden sind. Vielleicht ist Corona ein Fingerzeig der Natur, mit wie wenig wir auskommen können, wenn es darum geht unser Leben schützen zu wollen. Konsumverzicht, was für eine Forderung! Die Missstimmung in der Bevölkerung wird immer grösser. Wie bei Corona wollen weite Teile der Menschheit lieber untergehen, als sich einzuschränken. Die Frau des Fischers wollte bestimmt nicht alles verlieren, die Konsumwütigen auch nicht ihren Untergang herbeiführen. Genau das ist die westliche Welt gerade im Begriff zu tun, auf nichts zu verzichten, und langsam aber sicher gezwungen zu werden, gerade diesen Verzicht akzeptieren zu müssen, wenn sie überleben will. Und an den Grenzen dieser untergehenden westlichen Zivilisation die Migrantenströme. Sie möchten hinein in die Welt des Konsums. In ihrer Welt mussten sie auf Konsum weitgehend verzichten, es reichte meistens nur zum Nötigsten, aber die Belastung ihrer Umwelt war auch entsprechend niedrig. Wenn sie in den Medien über die Gefahren und Auswirkungen des westlichen Konsums lesen, verstehen sie die Welt nicht mehr. Zynisches Denken, werden die Migranten sagen, die wollen uns nichts abgeben, - und so strömen sie weiter in die westliche Welt, nicht wissend, dass sie ihrem Untergang entgegen gehen. Angelockt von den Schalmeienklängen des Konsums -, verlassen sie ihre Kulturen, ihre Wurzeln, um auf eine Welt zu treffen, die sie nicht will, aber selbst auch nicht weiss was sie will. So vegetieren sie an den Rändern der Städte, in Lagern und Wohnsilos. Hängen an den Sozialsystemen der westlichen Welt, freudlos und sinnentleert. Wo ist sie geblieben, die Freude am Leben, die Schaffung einer eigenen kleinen Welt? - Und der Beobachter blickt auf diese Welt, Menschen, die auf nichts verzichten können, und Menschen die am Masslosen teilnehmen wollen - sind alle wahnsinnig geworden?

Samstag, 13. März 2021

Anmerkungen zu Hegel

DAS WAHRE IST DAS GANZE UND DAS GANZE IST ERST AM ENDE SEINER ENTWICKLUNG DAS, WAS ES IN WAHRHEIT IST. Der Evolutionsgedanke bei Hegel bezieht sich nicht nur auf die Welt, sondern auch auf das Ganze, das Ganze ist bei Hegel Gott . Wenn Hegel heute leben würde, ihm die Erkenntnisse der Physik bekannt wären, würde er vermutlich diesen Satz nicht mehr schreiben. Schon ein Blick in den Weltraum zeigt das Entstehen und das Vergehen der Welten. Der Evolution ist auch der Niedergang zugeordnet, beides erfolgt gleichzeitig. Und auch das Ganze und die Welt sind eins, das eine ohne das andere nicht denkbar. Das Ganze als übergeordnete Intelligenz verursacht die Welt und die Schöpfung, es ist das Ewige in uns. Das was entsteht und vergeht, die Welt, eingebettet in das Ganze, die Welt nur ein kleiner Moment vor der Ewigkeit. Hegel sah den dynamischen Prozess der Evolution auch im Ganzen, und erst am Ende dieses Prozesses sollte die Wahrheit stehen. Seine Annahme - wenn die Welt einer ständigen Evolution unterliegt, dann muss auch die ewige Wahrheit der gleichen Evolution unterliegen. - Was wäre gewesen, wenn Hegel das Energiefeld seines Körpers geahnt hätte, es betreten hätte, und in diesem Energiefeld die unendliche Weite der Allem innewohnenden Intelligenz entdeckt hätte? Seinen eigenen ihm innewohnenden kleinen Verstand verglichen hätte mit der allumfassenden schöpferischen Intelligenz? - Er wäre vermutlich verstummt, und hätte kein Wort mehr zu Papier gebracht. Uns wäre der dialektische Materialismus erspart geblieben, kein Marx und kein Engels, keine menschenverachtenden Theorien. Die Weltgeschichte hätte vermutlich einen anderen Lauf genommen.

Samstag, 6. März 2021

Das Erlöschen eines Planeten und der Tod einer Fliege

Wenn ein Planet am Himmel erlischt, zieht sich die in ihm gebundene Energie in schwarze Löcher zurück und neue Planeten werden geboren. Wenn eine Fliege stirbt kommen die Ameisen oder Bakterien und zersetzen den Körper und führen sich die gebundene Energie zu, alle im ewigen Kreislauf der Energie. Und nicht anders beim Menschen, der den Würmern zur Nahrung dient oder den Bakterien, die ihn zu Erde verwandeln oder der sich im Feuer in Energie auflöst. Keine gebundene Energie geht je verloren, sie wird nur in ihrer äusseren Erscheinungsform verwandelt. - Was geschieht mit der übergeordneten Intelligenz als Trägerin der Energie und Materie? Sie bleibt der Materie verbunden und begleitet sie in ihrem Wandlungsprozess. Sie führt die Materie einer neuen Entstehung von Formen zu, aus Erde zur Pflanze, aus Pflanze zum Tier, zum Menschen, im ewigen Kreislauf. Nichts geht je verlorenl. Alles was diese Welt und ihre Erscheinungsformen ausmachen, wird von der allumfassenden Intelligenz getragen und es ist diese Intelligenz, die alle materiellen Erscheinungsformen erfüllt und miteinander verbindet. Sowenig wie der Sonnenuntergang den Tod der Sonne bedeutet, sowenig ist der Tod eines Lebewesens das Ende seiner materiellen Existenz, alles verwandelt sich nur unaufhörlich und nur unser menschlicher Verstand will diese Verwandlungsprozesse nicht wahrhaben, sondern setzt sie gleich mit Tod und Vernichtung. Trotz aller Genialität der Gehirnzellen ist allen Lebewesen nur ein Bruchteil der Wirklichkeit erkennbar, nur der Bereich der unmittelbar für das Überleben der Spezies erforderlich ist. Die Fliege sucht in ihrem begrenzten Lebensraum nur das , was Nahrung verspricht und erkennt nicht den Vogel, das Spinnennetz oder die Fliegenklatsche. Und doch ist die Fliege Teil der übergeordneten Intelligenz aus der sie entsteht und in die sie vergeht. Nicht anders der Planet Erde, entstanden aus der allumfassenden schöpferischen Intelligenz und den gewaltigen Energien der dunklen Materie und langsam erlöschend über Millionen von Jahren. Wenn ein Tag für die Fliege ein ganzes Leben bedeutet, dann sind die 80 Jahre des Menschen ein Tag und die Millionen von Jahren eines Planeten auch ein Tag vor der Ewigkeit . So unterschiedlich die Fliege und der Planet sein mögen, sie haben doch eine Gemeinsamkeit, sie bestehen aus der gleichen gebundenen Energie . Und mitten in diesem Geschehen der Mensch mit den Wahrnehmungsmöglichkeiten seines Gehirns. Anscheinend umgeben von festen Körpern, manche aus seiner Sicht lebend, andere tote Materie, und dieser Mensch langsam zu Bewusstsein kommend, erkennend, dass seine Sichtweise begrenzt ist. Er sieht nicht die Millionen anderer Lebewesen, die seinen Körper bevölkern. Er sieht nicht die Atome und Moleküle aus denen jeder Körper besteht, nicht die ungeheuren Räume die in allen Atomen und Molekülen sich öffnen und die eigentliche Wirklichkeit darstellen. Er sieht nur Grenzen wo keine sind, Tod und Zerstörung, wo nur ewige Wandlung herrscht, Endlichkeit wo Ewigkeit ist. So wie der Tod der Fliege nur Wandlung bedeutet, so ist das Erlöschen eines Planeten nur Rückkehr in den Schoss der tiefen Energie und Neugeburt von neuen Sternen. Wie sollte es beim Menschen anders sein, ein ewiges Kommen und Gehen, ewige Wandlung, langsames Erwachen von Erkenntnis, Welt und Ewigkeit in allem was ist, im Menschen, in der Fliege und in den Sternen.