Sonntag, 28. April 2024

Pflanzen in meinem Garten

Es ist Frühling. Zeit, mich um meinen Garten zu kümmern.  Mein Leben war immer mit Gärten und der Natur verbunden. Für mich haben die Blumen und Pflanzen keine lateinischen Namen, die man sich ohnehin nicht merken kann.  Blumen und Pflanzen sind für mich Lebewesen, ich beobachte ihren Standort, ihr Wohlergehen, freue mich wenn sie Blüten treiben und oft muss ich einen neuen Standort suchen, wenn es  der Pflanze an ihrem Ort nicht gut geht.  Die persönliche Zuwendung zu einer Pflanze verändert  ihr Leben. Nehmen wir die Pflanze wahr, dankt sie es uns und versucht ihre schönste Seite zu zeigen.  Pflanzen sind unseren Kindern ähnlich, ihre Persönlichkeit  und  ihr Wachstum gelingt, wenn wir ihnen unsere Liebe und Aufmerksamkeit schenken. Es ist ein grosses Glück, wenn ich in dieser Frühlingszeit neue  Pflanzen setze, mit unserem Gärtner die Standorte bestimme.  Und überall blüht  es, die Pflanzen zeigen mir ihr schönstes Gewand.  Gerade habe ich drei Palmschösslinge entdeckt, die sich wild ausgesät haben. An  ihrem Standort können sie nicht wachsen. Wir haben sie sorgfältig ausgegraben,  und sie werden  an ihrem  neuen Platz eine kleine Baumgruppe bilden. - An den Bäumen in unserem Garten sehe ich den Ablauf der Zeit. Als ich sie vor 25 Jahren pflanzte, da waren sie noch klein, Kinder in  der Welt der Bäume. Heute sind sie gross und stattlich und widerstehen den Stürmen die vom Westen über das Meer kommen und  ihre Palmwedel peitschen.  Die kleinen Sprösslinge der Palmen werden erst gross sein, wenn es mich längst nicht mehr gibt.  Ich habe Ihnen einige Wächter zur Seite gestellt, Skulpturen, geschaffen von meinem Freund, dem Künstler  Paulo Viheira, die über ihr Leben und Gedeihen wachen. So wie die Blumen, sind auch die Bäume in meinem Garten meine Freunde, und  ich hoffe, sie haben die gleiche Freude wie ich an der Kunst, die ich an ihre Seite stellte.

Tiere als Freunde

Wo immer ich gelebt habe, waren Tiere bei uns  im Haus. Von Tieren lernen wir, was wahre Freundschaft und Hingabe ist. Selbst in Zeiten grosser Not gab es mindestens eine Katze, die mit uns die karge Nahrung teilte. Meine Mutter  liebte Tiere und wahrscheinlich waren auch schon bei ihren Eltern Tiere ein fester Bestandteil ihres Lebens. Meine Kinder sind auch mit Tieren grossgeworden. Tiere lieben uns ohne Hintergedanken.  Sie teilen unser Essen und unsere Gefühle. Wenn wir traurig sind, dann leiden sie mit. Sie bringen uns mehr bei ,als mancher Lehrer. Sie haben keinen Verstand, in dem sie ihre Gefühle abwägen und Leistung  mit Gegenleistung  verrechnen. Ihre Gefühle sind rein und ohne Berechnung. Wenn ein Tier uns in sein Herz geschlossen hat,  dann ist es bedingungslos. Unser Hund war die ganze Jugend meiner Kinder an ihrer Seite, und ich erinnere mich  an die Trauer meiner Kinder, als  dieser Freund der Familie, schon blind und alt, einem Unglück zum Opfer fiel.  Mit der zunehmenden Entfremdung des Menschen von der Natur werden die Tiere seltener in den Familien. Sie fallen den Reisegewohnheiten der Menschen zum Opfer,  den digitalen Freundschaften, dem Zeitmangel.  Schade wenn unsere Kinder nicht mehr wahre Freundschaft erfahren dürfen. Kinder haben noch einen Sinn für das, was uns Tiere geben können. Die Mädchen lieben ihren Ponyhof, sie schenken ihre Liebe den Pferden.   Es ist eine reine und unschuldige Liebe, ähnlich der, die wir für unsere Kinder haben. Da ist noch keine Berechnung in ihren Gedanken, keine Abwägung von Leistung und Gegenleistung.   Ich habe in Brasilien die tiefe Verbundenheit unserer Vaqueiros mit den Pferden gespürt, die ihre täglichen Gefährten bei der Arbeit sind.  Und obwohl noch teilweise Analphabeten kannten die Verantwortlichen  bei hunderten von Rindern jedes einzelne Tier, nicht mit einem Namen, sondern als Lebewesen. Es ist nicht nur ein Tier für sie, sondern ein lebendiges Wesen, mit dem sie verbunden sind, ein Teil ihres Lebens. In den Städten haben die Menschen weitgehend die Verbindung mit der Tierwelt verloren,   und damit auch einen Teil  der Natur und des Lebens. Wo immer es geht sollten daher Tiere ein Teil unseres Lebens sein.

Sonntag, 21. April 2024

Unsere Heimat in uns

Es ist ein Verdienst der heutigen Wissenschaft, dass wir uns  immer mehr nicht nur um unseren physischen Körper kümmern, sondern auch unseren Energiekörper zur Kenntnis nehmen. Mit Meditation, Achtsamkeit und Übungen versuchen wir unseren Energiekörper zu stärken.  Statt im Äusseren suchen wir mehr im Inneren unsere Gesundheit und Stärke.  Wer aber einmal sein Inneres betreten hat, der ist nicht mehr weit entfernt davon, auch den letzten Schritt zu tun, noch tiefer in sich zu gehen und die Bereiche in sich zu betreten,  die dem menschlichen Verstand nicht mehr zugänglich, aber die eigentliche Heimat des Menschen sind. Wenn es uns gelingt den inneren Raum, tiefer als unseren Energiekörper, zu erreichen, dann weitet sich unser innerer Körper bis in die Unendlichkeit. Die Energieteilchen erscheinen uns dann nur noch als ferne Sterne, die ihre Bahnen ziehen.  Ein  ungeheurer leerer Raum liegt vor uns, ein Raum der Stille, aber gefüllt von Information und Intelligenz, wir sind in unserer ewigen Heimat angelangt. Von dort sind wir gekommen, und dorthin kehren wir zurück, im ewigen Werden und Vergehen. Es ist der zeitlose innere Raum,  in und um uns, von dem Jesus sagte: Der Himmel ist mitten unter uns. Die zeitlose Ewigkeit des Raumes  in  Allem, was ist, in jedem Lebewesen, in der Natur, in unserem Planeten, im All,  endlose Räume und  vibrierende Intelligenz im ewigen Wandel. Die Menschheit hat den Ursprung allen Lebens  gefunden,  nach der sie solange gesucht hat, nicht nur in sich, sondern in Allem, was ist. -  In der Geschichte vom verlorenen Sohn, die weit in die Vergangenheit zurückreicht, ist das Schicksal des Menschen geschildert. Der Mensch der in die Welt hinaustritt, allen Verlockungen der Welt erliegt, und am Ende seines Weges zurückkehrt in sein Vaterhaus, in sich selbst, wo Anfang und Ende zusammenkommen. Das ist es, wo unsere eigentliche Heimat ist, in uns selbst. Heimatlos waren wir nie auf unserem Weg, wir haben unsere wirkliche Heimat nur nicht wahrgenommen, unser Vaterhaus.

(Hinweis: Frage an die Künstliche Intelligenz: Was  füllt die Leere des Raums in Allem? Antwort: Information und Intelligenz.)

Heimatlos in der Welt

In Deutschland glauben wir zu wissen, was heimatlos bedeutet. Sind nicht nach dem 2. Weltkrieg  Millionen von Deutschen aus ihren  Siedlungsgebieten vertrieben worden? Heute spricht keiner mehr von der früheren Heimat, die Generation der Vertriebenen ist assimiliert oder verstorben. Heimat ist in erster Linie, die Sprache, die wir sprechen. Solange wir, auch als Vertriebene die gleiche Sprache sprechen,  wie die Menschen um uns, befinden wir uns in unserer kulturellen Heimat. Probleme ergeben sich, wenn zugewanderten Menschen aus anderen Kulturkreisen ihre alten Sitten und Gebräuche, die noch teils aus archaischen Zeiten stammen, aufrecht  erhalten, und sich der Assimilierung verweigern. Sie leben dann in einer fremden Kultur, wie auf einer Insel inmitten des Ozeans.  Wenn sie sich nicht dem Neuen öffnen, werden sie in ihrer alten Kultur untergehen. Sie sind die wahrhaft heimatlosen.  Wenn sich die Zugewanderten der neuen Kultur aussetzen, geht ihre frühere Sprache langsam verloren, die Menschen nehmen  die Sprache des Gastvolkes an und gleichen sich der neuen Kultur an. In den USA ist diese Integration weitgehend geglückt. Es gibt zwar noch die italienischen oder chinesischen Viertel, aber keiner dieser Neubürger würde sich als Nichtamerikaner empfinden. Die Vergangenheit wird eben wie eine Vergangenheit gepflegt, über die wir unseren Kindern erzählen, die aber nicht die Gegenwart ist.  Ich lese viel über die Gefahren der muslimischen Einwanderung. Wenn wir die Geschichte unseres eigenen Volkes ansehen, dann sind wir über Jahrhunderte mit anderen Völkern vermischt worden.  Wer hat nicht keltische, romanische, slawische und germanische Vorfahren, oft von allen etwas.  Massgebend war, dass wir unsere Kultur immer weitergegeben und erweitert haben, offen waren für Neues.  Nur die ständige Erneuerung  erhält eine Kultur und eine Sprache.   Wenn ich die jungen Lehrer befrage , die heute bis zu 80 % Ausländeranteil  in den Klassen haben, dann höre ich, wie sich die Kinder und die Eltern bemühen, damit ihre Kinder den Anschluss finden.  Das ist Kulturaneignung, keine Kulturüberlagerung.  Heimatlos sind die Einwanderer nur so lange, wie sie sich unserer Kultur verschliessen.   Ich würde  mit Optimismus in die Zukunft sehen und freue mich, wenn ich in der Presse und im Fernsehen schon so viele erfolgreiche junge Deutsche mit fremdländischen Namen sehe, sie haben bereits eine neue Heimat gefunden, und andere werden ihnen nachfolgen. Ich kann in der Einwanderung nur Chancen, wenig  Gefahren sehen. An Gefahren glauben nur die ewig Gestrigen. Die deutsche Sprache ist das verbindende Glied, das die Zugewanderten mit den Ansässigen verbindet.   Dass wir Zuwanderung brauchen,  darüber besteht weitgehend Konsens, also sollten wir auch mit einem positiven Geist die Neuankömmlinge empfangen.  

Sonntag, 14. April 2024

Gefährliche Geschichten

Schon in unserer Kindheit  hören wir gefährliche Geschichten, von Zauberern und Feen, Hexen, Gespenstern. Schon zu allen Zeiten scheint es diese Geschichten gegeben zu haben.-  In den Mythologien der Vergangenheit finden wir Heldensagen, es geht immer um die Vernichtung eines Feindes, der  Nachbar scheint immer der Böse und das eigene Volk die Guten. Es dürfte jedem klar sein, dass dies gefährliche Geschichten sind, kaum jemals geeignet, ein friedliches Zusammenleben der Menschen zu gewährleisten. Es setzt sich fort in den Religionen der Völker. Jede Religion wird mit dem Blut der Andersdenkenden geschrieben.  Der Gläubige wird verpflichtet seinem Gott absolutem Gehorsam zu schulden. Die Prieser und Schriftgelehrten bemächtigen sich der Gottheit und behaupten allein im Besitz der absoluten Wahrheit zu sein. Ein Prophet führt allein in seinem Leben 80 Kriege,  um mit Gewalt  Andersdenkende zu unterwerfen,  und ein Kirchenoberhaupt behauptet, allein die Deutungshoheit der religiösen Wahrheiten zu haben. In allen Religionen werden Geschichten erzählt und  zu Wahrheiten erklärt. Im Namen der Geschichten werden blutige Kriege geführt, Kreuzzüge, um angeblich Ungläubige zu bekehren,  tatsächlich geht es darum, sich  mit Mord und Totschlag   zu bereichern. - Im Namen der Gottheit werden Tausende verbrannt, gefoltert;  alle Opfer der Inquisition sind Opfer von gefährlichen Geschichten. Gerade im Namen der Religionen wurden die schlimmsten Verbrechen gegen die Menschheit begangen, alles nur wegen Geschichten, die andere Menschen erzählten.  Die Geschichtenerzähler der Neuzeit  waren dann die Ideologen. Sie errichteten  neue Unterwerfungsstaaten im Namen ihrer Ideologien. Kommunismus oder Faschismus brachten Millionen von Menschen  den Tod.  Und was sind diese Ideologien?  Nur Geschichten von Narren,  Verbrechern und Wahnsinnigen erzählt.  Die grusligen Geschichten der Kindheit sind nur ein Vorgeschmack von dem, was in unseren Leben auf uns zukommt. - Dann sind da noch die Geschichten, die wir  uns selbst in unserem Kopf erzählen. Sie können nicht minder gefährlich sein. Es sind die Geschichten,  die sich mit unserer eigenen Person beschäftigen.  Wir erzählen uns Geschichten über uns zu  Äusserlichkeiten ,  wie unserem Aussehen, unserer Bedeutung in der Gesellschaft,  zu unserem Namen, Rang, Position, Familie, Einkommen, Besitz.  Alles nur äusserer Schein, Eitelkeiten, von denen wir  eigentlich wissen, dass sie  nur die Oberfläche berühren und wenig über uns aussagen. Diese Geschichten sind  gefährlich, weil sie uns den Blick verstellen auf das Eigentliche, was uns ausmacht,  auf unser Leben, unsere Stellung in der Natur, unsere Begabungen, und vor allem unsere Verantwortung uns selbst und der Schöpfung gegenüber.  Und wenn wir uns dann sagen, das ist alles ganz normal, die anderen erzählen sich doch auch diese Geschichten, dann haben wir nicht begriffen, was Leben  bedeutet.

Sonntag, 7. April 2024

Unser Wertesystem

Immer an unseren Geburtstagen stellen wir uns die Frage: Wer bin ich, habe ich alles erreicht, was ich erreichen wollte?  Was muss ich tun, um dorthin zu kommen, wohin ich immer kommen  wollte?  Wenn wir diese Frage an die Welt richten, dann wird die Welt mit den Sichtweisen der Welt antworten.  Manchmal sind wir  zufrieden mit den Antworten, manchmal auch nicht, es kommt immer  auf das eigene Wertesystem an. Wenn nur die Welt der Bezugspunkt ist, dann spielen die materiellen Werte der Welt eine Rolle, auf der Skala von 1 bis 100 geben wir uns selbst eine Note und  überlegen, ob die Anderen es auch so sehen. Massstab sind  dann immer die Anderen, wie diese uns sehen. Oft  fallen die Bewertungen dann nicht zu unserer Zufriedenheit aus. Wir suchen dann nach Entschuldigungen, warum wir nicht zufrieden  mit unserem Leben sind, warum wir nicht unsere Talente so genutzt haben, wie wir sie mit auf unseren Lebensweg  bekommen haben, suchen die Schuld für unsere Unzufriedenheit bei  den Umständen, in die wir hineingeboren wurden, bei unseren Eltern, unserem Partner, im Beruf, aber suchen sie selten bei uns selbst. Wir vergessen, dass alle Güter dieser Welt uns nicht glücklich machen können, die Reichen und Mächtigen auch nicht glücklicher sind, und der äussere Schein trügerisch ist. Glück finden wir nicht im Aussen, Glück kann nur aus unserem   Inneren entstehen. Wenn wir den Blick zurück  auf unser Leben werfen, dann werden wir nur dann zufrieden  mit unserer Vergangenheit sein, wenn  wir das Leben gewagt haben,  die Talente die wir mitbekommen, in bestmöglicher Weise genutzt und nicht sinnlos verschwendet haben.  Sinnlos wäre ein Leben an der Oberfläche ohne Tiefe, wenn das Wertesystem der Welt zum Massstab dient, wenn äussere Schönheit, Ansehen, Reichtum der Wertmesser gewesen wäre, und wir die eigentlichen Werte des Lebens nie gesehen hätten. Wenn wir den Punkt des Lebens erreicht haben, wo wir am Leben verzweifeln  und alles in Frage stellen, dann haben wir einen Wendepunkt erreicht. Verzweifeln lässt uns nur der Blick auf die Welt, der Blick auf unsere Vergangenheit in dieser Welt. Hoffnung gibt uns der Blick auf die Gegenwart, der Blick auf das Leben selbst, auf unser Leben,  auf das Leben jenseits von Welt. Es reicht  ein Blick auf unsere Talente, die wir auf unseren Weg mitbekommen haben, um zu begreifen, dass nichts von den Geschenken des Lebens an uns,  je verloren ging, dass alles vorhanden ist, wie am ersten Tag. Es reicht, unsere Zeit für einen kurzen Moment anzuhalten, um in der Gegenwart anzukommen. Wir erkennen dann, dass wir vielleicht Zeit verloren haben, nicht aber das Leben, dass genauso   da ist, wie am ersten Tag, dass nichts verloren gegangen ist auf unserem Weg durch die Welt. Vielleicht ist unser Geburtstag der Moment, an dem wir uns entschliessen, nur noch in der Gegenwart zu leben, und die Geschenke anzunehmen, die uns das Leben auf unseren Weg mitgegeben hat. Wir begreifen dann vielleicht, dass uns alles  geschenkt wurde, was für unseren Weg nötig war, und wir es einfach noch nicht wahrgenommen hatten, aber vielleicht gerade in  diesem Moment sich eine Tür geöffnet hat, und unsere Schätze vor uns liegen, das Geschenk des Lebens an uns.

Sonntag, 31. März 2024

Verwandlung und Auferstehung

Es gibt Ostern wirklich etwas zu feiern, das Fest der Erneuerung des Lebens, des ewigen Wandels in der Natur,  das Frühlingsfest, die Befreiung vom Winter. In den Kirchen wird die Auferstehung Jesu gefeiert,  das Sakrament des Lebens.  Die Auferstehung steht für alles Leben, nicht nur des Menschen, sondern der gesamten Natur. Kein Leben geht je verloren, das gilt für den Menschen, für alle Lebewesen, aber auch für jeden Stein und jedes Stück Holz.  Alles ändert nur seine äussere Erscheinungsform, das Leben aber ändert sich nie.  Wo immer wir hinblicken, wir finden das Leben. Nur in unserer   Wahrnehmung als Mensch ist alles im Wandel, bestimmt von Geburt,  Alter und Tod. Im Wandel sind  nur die energetischen Erscheinungsformen der Welt, nicht die alles erfüllende Intelligenz, die den Menschen und die gesamte Natur erfüllt. - Nur scheinbar stirbt im Winter die Natur und erwacht im Frühling zu neuem Leben. Nur scheinbar sterben Lebewesen und werden neu geboren. Nur die äussere Form ist dem Wandel unterworfen:  Die  Allem innewohnende Intelligenz, das Sein, das Leben, wir nennen es auch Gott, ist ewig, wandelt sich nicht, ändert nur seine äusseren Erscheinungsformen. Nur der Mensch glaubt an Vergänglichkeit und Tod.  Für kein anderes Lebewesen ist Tod und Vergänglichkeit existent. Das Leben, das Allem innewohnt, ist nicht vergänglich, es ist schon da, bevor wir als Lebewesen entstehen und noch immer da, wenn unsere  äussere Erscheinungsform vergeht.  Wenn wir unseren Osterspaziergang machen, sollten wir daran denken,  alles ist Leben, alles ist Gott,  die gesamte Schöpfung, in allen ihren Erscheinungsformen. Alle Formen sind äusserlich einem   Wandel unterworfen.  Tod und Vergänglichkeit aber gibt es nur in der menschlichen Phantasie, in der menschlichen Wahrnehmung,  nicht aber in der  Natur. Wenn die Sonnenstrahlen des Frühlings uns wärmen, erwacht nicht nur das Leben in uns.  Wohin wir auch blicken, sehen wir Leben, wir sind Teil dieses Lebens, Teil der Natur, Teil der allumfassenden Intelligenz, Teil von Gott. Wir feiern an diesem Tag  den ewigen Wandel, die Erneuerung des Lebens , das ewige Sein. Ostern ist von allen Festen des Jahres der wahrhaft mystische Tag, an dem der Mensch sich seiner eigentlichen Heimat bewusst werden kann, seiner eigentlichen Wirklichkeit, in die er nicht zurückzukehren braucht, weil er sie nie verlassen hat. Wenn in den östlichen Kirchen die Menschen sich Ostern zurufen:  Christus ist auferstanden -  dann ist dies die Erkenntnis, dass die  geistige Form des Menschen,  die Christusform, unvergänglich ist, dass der Christusmensch in seine eigentliche Heimat zurückkehrt.