Donnerstag, 16. Januar 2014

Abschied nehmen

Jedes Abschiednehmen ist wie ein kleiner Tod. Etwas was da ist geht. Das können Menschen sein, das kann aber auch der Verlust von etwas Wichtigem in Deinem Leben sein,  da wo vorher etwas war ist jetzt Leere.  Wir verlieren materiellen Besitz, unsere Gesundheit, einen uns nahestehenden Menschen. Aber auch einfache Situationen des täglichen Lebens bringen die gleiche Erfahrung. Eben war unser Freund noch da, jetzt hat er sich verabschiedet und geht.  Jedes Mal  stossen wir auf diese für  unser Leben wichtige Erfahrung, auf die Erfahrung der Leere, die bleibt, wenn etwas geht.  Es ist diese Erfahrung die uns erst bewusst werden lässt, dass es das gibt, was wir die Formen, die Materie, das Gegenständliche nennen.  Wenn es nur das Gegenständliche gäbe, könnten wir uns dann des Gegenständlichen bewusst sein?  Nur aus dem Erlebnis des Verlustes von Formen werden wir uns der Form, werden wir uns auch des Verlustes der Form und werden wir uns unser selber bewusst.  Geht eine Form, was bleibt dann, die Leere, da wo die Form war ist nichts. Die Weisheit der Sprache weist uns die Richtung,  ein Mensch geht,  wir wehren uns  gegen diesen Verlust, wir trösten uns  mit Aufwiedersehn,  see you, hasta pronto,  aber auch weiser,  verwenden wir  Adieu und Adios,  wir sehen uns dort wieder woher wir kommen. Die Leere wird wird bei dem Hinweis auf Gott   deutlicher, die Gleichsetzung der Leere mit Gott, bei dem wir uns treffen, weist darauf hin, dass es die Leere ist, aus der die Form unserer Existenz entstanden ist, dass wir uns in dieser Leere wiedertreffen werden.  Die Geburt und das Sterben von Lebensformen ist nur verständlich wenn wir verstehen, dass es die Nichtlebensform, das Nichts, die Leere ist,  aus der alles entsteht. Erst wenn wir uns der Leere bewusst werden, werden wir uns des Lebens bewusst.