Dienstag, 2. Mai 2017

Wellen auf dem Wasser


Ich blicke auf die Wasser des Sees.  Ein  leichter Nebel  verbirgt die anderen Ufer.  Langsam löst die Sonne die Morgennebel auf und ein leichter Wind kräuselt die Oberfläche. Im Laufe des Tages wächst  der Wind an und treibt grössere Wellen vor sich her, bis diese am Ufer zerbrechen. Und abends schläft der Wind wieder ein, die Wellen werden kleiner und schliesslich liegt der See in der Abendsonne, ruhig und friedlich wie am Morgen.

Unser Leben ähnelt diesem See, den Wellen, die sich auf der Oberfläche bewegen, von Wind und äusseren Einflüssen getrieben. Unter der Oberfläche aber liegt, unbewegt und unbeeinflusst von Wellen und Wind, die ganze Tiefe des Sees,  voller Leben, voller Kraft,   in ihrer unsichtbaren Unergründbarkeit. Unser Blick erfasst nur das Geschehen der Oberfläche, wir ahnen aber  die Tiefe   die darunter liegt. -  Ist es das, was uns immer wieder an die grossen Wasser zieht, wird unser Leben nicht wie die Welle über die Oberfläche getrieben, und gleichzeitig das Wissen, wir sind nicht nur die Welle, die dem Wind des Schicksals ausgesetzt ist, sondern auch die Tiefe des Wassers, geheimnisvoll und rätselhaft unveränderbar.