Mittwoch, 28. Dezember 2011

Ziele meines Lebens

Wenn wir jung sind haben wir ein oder mehrere Ziele, die wir in unserem Leben erreichen wollen. Auf dem Weg zu den Zielen erkennen wir, dass alle Ziele nicht nur positive sondern auch negative Seiten haben. Wollen wir Wohlstand und Unabhängigkeit erreichen, merken wir, dass oft Lieblosigkeit und Rücksichtslosigkeit auf diesem Weg unsere Begleiter sind. Neben den äusseren Zielen gibt es aber auch ein inneres Ziel. Das innere Ziel erreichen wir, wenn wir zu unserem eigentlichen Selbst erwachen, wenn wir uns erinnern, wer wir wirklich sind. Wer sind wir? Wir sind Teil der Intelligenz, die das ganze Universum erfüllt und die in einem ständigen Prozess des sich Selbstbewusstwerdens befindlich ist. Habe ich diesen Prozess einmal begriffen und meinen Blick auf mein eigentliches Sein gerichtet, dann erkenne ich auch die Zusammenhänge meines inneren Zieles mit meinen äusseren Zielen. Dann fliessen auch bei meinen äusseren Zielen die positiven und negativen Seiten zusammen und alles wird eins und alle meine Ziele und mein Leben machen Sinn.

Dienstag, 27. Dezember 2011

Warum Gähnen so gut tut

Ich wache auf. Als erstes gähne ich herzhaft. Mein Denken hat noch nicht eingesetzt. Im Gähnen erinnere ich mich an meinen vergangenen Schlaf. Wo komme ich her, wo bin ich gewesen? In meiner tiefen Schlafphase habe ich mich mit meinem Unterbewusstsein verbunden, ich bin eins geworden mit dem Universum. Jede Nacht kehre ich dorthin zurück, woher ich komme, und woher ich die Kraft meiner Existenz beziehe. Meine inneren Reserven werden aufgetankt und wenn ich aufwache gehe ich gestärkt in den neuen Tag. Wenn ich gähne, erinnere ich mich an die Gedankenstille und halte noch einmal inne, bevor die Hektik meines Denkens einsetzt. Solche Pausen der Gedankenstille treten auch während des Tages ein, oft wenn etwas Neues oder unerwartetes auf mich zutritt. Diese Pausen sind die eigentliche schöpferische Kraft aus der alles Denken fließt. Ich sollte viel häufiger innehalten und mich mit der Stille des Universums verbinden. Die Welt meines Handelns wird von meinen Gedanken bestimmt. Damit meine Gedanken und damit mein Handeln kreativ und positiv bleiben, bedarf es immer wieder der Momente des Innehaltens und der Stille, der Rückverbindung zu meinem eigentlichen Sein, dass hinter allen meinen Handlungen liegt. wenn ich herzhaft gähne,dann sagt schon die Sprache, dass ich im Herzen lande und damit im eigentlichen Sein.

Sonntag, 18. Dezember 2011

Der Blick zu den Sternen

Schaue ich in den Nachthimmel und zu den Sternen, ergreift mich tiefe Ehrfurcht. Jahrmillionen Lichtjahre entfernt die Milchstrasse, ein ungeheurer weiter Raum und in diesem Raum schweben die Objekte, die unserem eigenen irdischen Wahrnehmungssystem entsprechen und von uns begriffen werden können. Alle Sterne scheinen einem höheren Gesetz zu unterliegen und ziehen geordnet ihre Bahn. Zwischen Ihnen die Leere, das Nichts, das sich unserer sinnlichen Wahrnehmung verschliesst, weil unsere Sinne sich nur auf Materie beziehen. Dieses Nichts scheint aber der Träger des ordnenden Prinzips zu sein, aus dem die Sterne letztendlich hervorgingen und das ihnen ihre Bahnen gibt, so wie es auch der Träger des Lichts ist, das uns die leuchtenden Sonnen des Alls senden. Dieser leere Raum, den wir als solchen nicht sehen können, den unsere Sinne nicht fühlen können und die Stille die unsere Ohren nicht hören können sind die Träger der materiellen Erscheinungsformen und das Eigentliche, das hinter den Dingen steht. Das was es mir ermöglicht die Nichtmaterie wahrzunehmen, sinnlich begreifen kann ich sie nicht, ist aus dem gleichen Urgrund entstammend wie das was ich nicht wahrnehmen kann, es ist mein eigentliches Sein oder das was wir das göttliche Nichtbeschreibbare hinter unserer menschlichen Erscheinungsform bezeichnen. Wenn wir der wahrheit unserer eigenen Erscheinungsform nahekommen wollen, dann müssen wir neben unserer Form immer unsere Nichtform sehen.

Mittwoch, 2. November 2011

Wege des Lebens

Es beginnt mit der Erziehung durch unsere Eltern. Unser Leben wird ausgerichtet auf die Erreichung von Lebenszielen. Meistens beschränkt sich die Erziehung auf die Ausbildung unseres Verstandes. Lebensziele sind meistens mit materiellem Wohlstand verbunden, mit Erreichung von Lebenspositionen, mit Ansehen oder Macht. Es ist ein weiter und langer Weg, den wir gehen und oft erreichen wir nicht das, was wir uns am Anfang vorgestellt haben. Lebenziele können aber auch im Nichtmanifesten liegen, nur fehlt uns oft die Ausbildung und der Lehrer diesen Weg zu gehen. Christus hat gesagt:
Die Welt gewinnen und das Leben verlieren.
Er meint damit dass der Weg in den materiellen Erfolg oft den Weg zum eigentlichen Sein verstellt. Er hat damit nicht ein
entweder-oder
in den Raum gestellt, - wer die Welt gewinnt, verliert das eigentliche Leben -, er hat nur auf die Gefahr hingewiesen, die uns droht, wenn die Welt des Verstandes und des Ego uns den Blick auf die eigentlichen Wahrheiten versperren. Der Weg zu den Zielen der Welt oder des Manifesten ist lang und beschwerlich, und oft nicht von Erfolg gekrönt. Der Weg in das Nichtmanifeste, der Weg der Seele, wird uns zwar kaum gelehrt, er steht aber jedem offen und jeder kann sein eigener Meister sein, denn es bedarf nur eines kleinen Schrittes oder nur eines Momentes der Erleuchtung, um zum eigentlichen Sein zu gelangen. Hat das Auswirkungen auf unsere Ziele in der Welt des Manifesten - ich denke ja, das Leben wird relativer und leichter, die Vergänglichkeit des Manifesten scheint auf und wir gehen beschwingter durch das Leben, wenn uns das Schwinden der Formen nicht mehr berührt, weil wir die Unvergänglichkeit unseres Seins erkannt haben. Wenn wir es richtig machen, dann sind unsere äusseren und unsere inneren Lebensziele vereinbar, eins schliesst das andere nicht aus, beides zusammen kann unser Leben bereichern.

Dienstag, 1. November 2011

Warum wir nicht an Gott glauben

Weil wir an unseren Verstand glauben! Wenn die Antwort nur so einfach wäre. Descartes hat uns den grossen Satz hinterlassen: "Ich denke, also bin ich." Er hat das Denken vor das Sein gestellt. Wahrscheinlich der grosse Irrtum seines Lebens. Erst kommt das Sein dann erst kann das Denken einsetzen. Erst moderne Existenzphilosophen wie Sartre haben sich mit diesem Irrtum auseinandergesetzt. Beim Denken kommen wir schnell an die Grenze die durch unsere materielle Erscheinungsform gezogen ist. Denken bezieht sich auf unsere physische Existenz, und auf die Polarität in der wir uns in unserem Leben bewegen. Das Denken ist von seiner Natur her auf das beschränkt was es ausmacht, nämlich auf die physische Form. Dazu kommt der energetische Bereich, der in der modernen Physik erforscht wird, aber auch dem Bereich der Form - Energie und Materie zuzurechnen ist. Alles das kann unser Denken erfassen. Wie ab steht es mit dem Sein? Da baut sich unser Denken als unüberwindbare Barriere auf und in seiner Beschränktheit kommt es zu der Aussage, was ich nicht denken kann, das kann auch nicht sein. Bleiben wir im Bereich des Denkens, helfen uns im Bereich des Seins nur Analogien weiter, denn eines haben Leute wie Einstein und Heisenberg auch erkannt, hinter dem energetischen Bereich der Moleküle und Quanten gibt es ein Ordnungsprinzip, eine übergeordnete Intelligenz die zu der uns wahrnehmbaren Ordnung geführt hat. Entzieht sich nun diese übergeordnete Intelligenz unserer Wahrnehmung oder haben wir in unserem Menschsein Anlagen mit denen wir das übergeordnete Prinzip wahrnehmen können ? Ich spreche jetzt nicht über Glauben sondern über die Wahrnehmung dessen, was mein Sein ausmacht über den Mikrokosmos in mir, über die ungeheure Leere und Weite zwischen den einzelnen Molekülen und Quanten meines Körpers, die nur scheinbar eine feste Form bilden, über die gewaltige Intelligenz die meine Atome und Moleküle veranlasst in ihren Bahnen zu ziehen und die ja offensichtlich in mir selbst wohnt, so wie sie in allem um mich zuhause ist. Mein Denken ist nicht in der Lage eine Aussage zu dieser Intelligenz zu machen. Aber wenn ich ein Teil dieser Intelligenz bin habe ich auch Zugangsbereiche, wie ich diese wahrnehmen kann. Vielleicht ist ein Zugangsbereich die grosse Ehrfurcht, die mich ergreift, wenn ich die Ordnung meines Mikrokosmos oder die Ordnung des Alls begreife, oder vielleicht kommuniziere ich in meinem Schlaf mit dieser Ebene, aus der ich mein Sein und meine Lebensenergie nehme.

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Vergeben

Was vergeben? - Eine Kränkung, eine Verletzung, kurz eine Tat , die ein anderer gegen mein Selbst gerichtet hat? Oder etwas abstrakter, meinem Schicksal vergeben, dass es scheinbar so schlecht mit mir gemeint hat, geht es um meine Eltern, die alles falsch gemacht haben und Schuld an meinem Versagen haben, geht es um Krankheiten, die mein Leben verändert haben? - In allen Fällen geht es um mein Ego, das verletzt ist, das Ego, das vom Verstand beherrscht wird, um ein scheinbares Ungleichgewicht von den Polaritäten Glück und Unglück, mit dem ich nicht zurechtgekommen bin. Mein Wertmesser ist mein Verstand. Verstand und Widerstand sind in diesem Fall eins, man beachte die Ähnlichkeit der Worte, ich lehne mich auf gegen die Ungerechtigkeiten, die gegen mich verübt wurden. Widerstand und Hader sind aber nicht der Weg, die Balance von Gut und Böse wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Vielmehr muss ich den Blick meines Herzens auf die Ereignisse richten, die mich verletzt haben, ich muss diese Verletzungen annehmen und Ihnen vergeben, sei es einem anderen Menschen, einem Verlust, einem Unglück, einer Krankheit. Wie kann das schlecht für mich sein, was das Schicksal auf meinem Lebensweg vorgesehen hat - das muss ich mir vor Augen halten. Nehme ich die Situation an, wie sie ist, vergebe ich ihr innerlich und dieses Vergeben stellt das Gleichgewicht von Gut und Böse, Glück und Unglück wieder her. Gleichzeitig gewinne ich meinen inneren Frieden, der höher ist als alle Vernunft. Denn wer kann schon sagen ob Krankheit nicht Glück ist, vielleicht zur Besinnung zu kommen und eine innere Wende in sich zu vollziehen, oder Verlust nicht eine Chance sich klar darüber zu werden, dass alles vergänglich ist?

Samstag, 15. Oktober 2011

Fallen

Klare Herbsttage. Die Blätter fallen. Heute morgen kamen mir die Verse von Rilke in den Sinn. Die Blätter fallen.....ein Gedicht, das sich mit der Vergänglichkeit beschäftigt. Vergänglichkeit hat etwas negatives an sich, wenn wir nicht auch den Gegenpol, das Werden gleichzeitig sehen können. Bei Rilke ist es dieser "Eine", der dies Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält, - eine Perspektive wird nicht gezeigt, nur eine Hoffnung und ein Glaube. Werden und Vergehen sind eins - so wie Geburt und Tod. Hinter Werden und Vergehen steht das Leben, das die eigentliche Essenz unseres Seins ist und das Wissen, dass diese Essenz nicht dem Werden und Vergehen unterliegt, immer war und immer sein wird.

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Der Zweifel

Alles Leben entsteht aus der Einheit. Durch die Geburt tritt der Mensch in sein Leben. Kurz nach der Geburt beginnt die Entwicklung der Persönlichkeit. Schon als Kind lernt der Mensch seinen Namen und fängt an sein Ego zu entwickeln. Mit zunehmendem Verstand entfernt er sich immer weiter von der Einheit. Der Verstand macht ihn glauben, seine materielle Erscheinungsform wäre sein ich. Er vergisst woher er gekommen ist. Der Mythos vom " verlorenen Sohn" beschreibt die Entfernung vom Vaterhaus (der Einheit) den Weg in die "die Zweiheit" und in die "Verzweiflung". Ursache für die Verzweiflung ist der Zweifel. Man beachte in allen Wörtern die zwei. Das Ego wird nur in unserer materiellen Erscheinungsform entwickelt. Mit dem Tod stirbt das Ego. Aus dem Ego fliesst die Angst vor dem Tod und die Angst vor dem Verfall der materiellen Erscheinungsform.
Der Weg des Menschen ist daher ein Weg in die Zweiheit und zurück in die Einheit, wenn es nicht ein Weg werden soll, der in die Verzweiflung mündet. Dabei ist es nur eine Illusion zu denken, wir wären nicht allezeit mit der Einheit verbunden, ein Wahnsinn der durch die Entwicklung des kollektiven Verstandes in der Menschheitsgeschichte entstanden ist. Es ist Sinn unseres Lebens den Weg zurückzufinden in die Einheit, den Zweifel des Verstandes zu überwinden. Es hat Millionen von Jahre gekostet in die Zweiheit zu gelangen und in den Glauben, die materiellen Erscheinungsformen wären alles was wir sind. Es kostet aber nur einen Moment der Erleuchtung um in die Einheit zurückzufinden.

Donnerstag, 4. August 2011

Das Bewusstsein

Das bewusste Sein steht in unserem Leben als Ziel auf unserem Weg durch die Formen. Bevor wir zum Bewusstsein erwachen, versuchen wir die Welt mit der Kraft unseres Verstandes zu erfassen. Dabei ist unser Gehirn mit seinen Milliarden von Neuronen eine der sublimsten Formen, die unser Bewusstsein geschaffen hat. Das Gehirn ist nur nicht mit der Fähigkeit ausgestattet, seinen Schöpfer , das Bewusstsein, zu erkennen und doch wäre es nicht vorhanden, wenn es nicht von Bewusstsein durchdrungen wäre. Der Stab des Äskulap zeigt die Schlange, die sich von oben nach unten ringelt. Die Schlange als Symbol der übergeordneten Intelligenz, des Bewusstseins, sinkt herab in die Materie. Die Heilung des Menschen, zu Beswusstsein kommen, erfolgt auf umgekehrtem Weg, die Schlange windet sich zurück und wird Bewusstsein. Form und Bewusstsein sind eins. Form wäre nicht denkbar ohne Bewusstsein. Formen lösen sich auf, Bewusstsein bleibt, schwindet die Form, so können diejenigen von uns, die sehen gelernt haben, einen Augen-Blick das hinter der Form seiende Bewusstsein erleben, und sich bewusst werden, dass hinter der Illusion des Habens die Fülle des Seins sichtbar wird.

Freitag, 22. Juli 2011

Leben aus der Fülle des Seins

Unser Leben fliesst aus der Fülle des Seins. Es birgt alle Möglichkeiten in sich, es so zu gestalten, dass diese Fülle auch nach aussen sichtbar wird. Solange wir glauben, unser Leben wird von aussen bestimmt, haben wir nichts verstanden. Erst wenn wir begreifen, dass wir es selbst sind, die durch unser Sein auch das Aussen gestalten, erkennen wir die ungeheuren Möglichkeiten, die uns das Leben anbietet. Wir können uns entscheiden für ein Leben aus der Fülle, dann wird uns wie von allein das Leben alles geben, was wir uns wünschen. Wir können uns entscheiden für ein Leben aus der Freude am Sein, dann wird unser ganzes Handeln aus der Freude bestimmt, selbst kleinste alltägliche Handlungen werden aus der Freude geboren und strahlen auf Deine gesamte Umgebung ab. Selbst die Verkäuferin an der Kasse wird Dir ein Lächeln schenken, wenn Sie die Energie der Freude aus Dir spürt.
Ist es so wie Hafiz sagt, - wir sind ein Loch in einer Flöte, duch die der Atem Gottes streicht - oder sind wir nicht selber dieser Atem, der die Flöte zum Tönen bringt Lasst uns jeden Tag, jede Handlung mit Freude füllen, lasst uns diese Freude allen unseren Mitmenschen weitergeben, dann leben wir aus der Fülle des Seins.

Montag, 20. Juni 2011

Rollenspiele

Wir neigen dazu, unser Leben in bestimmten Rollen zu sehen. Da ist das Kind, die Eltern die Erwachsenen, Jugendlichen, der Arzt, der Pfarrer, der Advokat, der Bildungsbürger – Archetypen die unsere Gedankenwelt geschaffen hat. Wir können noch damit leben, dass unsere Umwelt uns das Etikett eines bestimmten Archetyps umhängt. Problematischer wird es, wenn wir uns selbst kategorisieren und auf ein Rollenspiel einlassen. Wir beschränken damit die unendlichen Möglichkeiten unseres Seins. Ein junger Mensch erfüllt die Erwartungshaltung seiner Eltern, ein Pfarrer beschränkt sich auf die Lehre seiner Kirche, ein Richter spricht recht nach den Buchstaben des Gesetzes und lässt sein Gewissen außer acht, der Soldat tötet, weil das seine Rolle ist. – Wenn wir geboren werden stattet uns das Universum mit seinen ganzen Möglichkeiten aus. Lasst uns diese Möglichkeiten nutzen, lassen wir uns nicht von anderen in eine bestimmte Rolle drängen, was immer wir im Leben machen, lasst uns offen bleiben und teilnehmen an der Vielfalt der Möglichkeiten unserer Existenz. Vor allem aber, beschränken wir uns nicht selbst auf eine bestimmte Rolle, lasst uns unser Leben in all seinen Facetten geniessen.

Sonntag, 19. Juni 2011

Freiheit

Budha hat gesagt: Freiheit ist die Freiheit von Leid. Was verursacht Leid? Wir unterscheiden Leid, das von außen auf uns zukommt, ein Unglück, dass uns Personen oder Dinge aus unserem Leben nimmt und Leid, dass aus unserem Inneren fliesst, aus unserer Gedankenwelt aus unserer Geschichte kommt. Beiden ist gemeinsam, dass es unsere Gedanken sind, die Emotionen auslösen und uns Leid empfinden lassen. Das 20. Jahrhundert hat unvorstellbares Leid über die Menschheit gebracht. Auslöser war das Denken der Menschheit, die Ideologien, die aus dem Denken geflossen sind und menschenverachtend die Welt verändern wollten und zu einem kollektiven Wahnsinn geführt haben. Leid, das von aussen kommt, wird subjektiv wieder von unseren Gedanken verursacht. Personen aus unserem Umfeld sterben, wir verlieren unsere Position, Geld, materielle Güter, es sind unsere Gedanken, die uns dies als Leid empfinden lassen. – Wir erzählen unsere Geschichte, dass Leid das uns in unserer Kindheit angetan wurde, alle Gründe, warum es in unserem Leben nicht so gelaufen ist, wie wir es gerne gehabt hätten, – unsere Gedanken bauen eine Welt des Leids auf, ein Leid, dass aus uns selbst fließt.
Es scheinen also immer die Gedanken zu sein, Gedanken von Dritten, die Leid über uns bringen oder Gedanken aus uns selbst, die das Leid in uns verursachen. Könnten wir uns von unseren Gedanken freimachen, dann würden wir weder das Leid, das von außen kommt als solches empfinden, noch dass Leid aus uns selbst heraus. Die Freiheit von Leid können wir also nur erreichen, wenn wir in die Welt der Freiheit von Gedanken eintreten.

Dienstag, 14. Juni 2011

Wer bin ich?

Unser ganzes Leben verbringen wir mit der Frage, wer bin ich? eine Zeitlang glauben wir, Ausbildung, Examen, berufliche Positionen, Haus, Familie, der Erwerb der verschiedensten Wirtschaftsgüter trügen zu dem Prozess des sich findens bei. Mit dem Erreichen von jedem uns gesetzten Ziel wird uns klar, das war es nicht. Es muss was anderes sein. Jede von uns angestrebte materielle Form, und dazu gehort auch jedes gedankliche Wissen, unterliegt der Vergänglichkeit. In dem Moment, in dem ich es, das Wissen, oder sie die Form erreicht habe, ist sie bereits im Begriff des sich Auflösens. Das gilt auch für die scheinbar so fundamentalen Daseinsformen wie diesen Planeten oder das ganze All. Das was wir suchen, was uns ausmacht scheint also in der Welt der Formen und Gedanken nicht zu finden zu sein. Hinter der Welt der Formen scheint aber dem Sucher ein intuitives Wissen oder ein Bewusstsein auf, das aus dem Raum fliesst, der hinter oder zwischen den materiellen Erscheinungsformen liegt, der Raum zwischen dem hier und dort. In diesen Raumm gelangen wir durch Meditation, indem wir unsere Gedanken abschalten und in die Stille gehen. Aus der Stille erwächst das Wissen um die Kraft die uns ausmacht, das "Ich bin". Keine Worte können das erklären, weil Worte aus der Ebene der Formen kommen. Aber wenn wir in die Stille gehen, dann bleiben Zeit und Formen hinter uns und wir treten ein in den Raum, der in und zwischen allen Formen liegt, und in dem der Frieden Gottes herrscht der höher ist als alle Vernunft.
Die Antwort auf die Frage, wer bin ich, lautet: "Ich bin".

Mittwoch, 25. Mai 2011

Gebet

Die stärkste Form mit unserem eigentlichen Sein in Verbindung zu treten ist das Gebet. Wir sollten nicht beten, wie es die Kirchen lehren, nicht durch vorgegebene Formeln, sondern aus unserem Herzen heraus, so wie wir berührt werden, durch die Schönheit des Sternenhimmels oder einer Blume. Wenn sich unser Herz verbindet mit dem verbindet was dem Herzen gemeinsam mit der Blume und dem ganzen Universum ist, dann sprechen wir mit unseren eigenen Herzensworten.
Die stärkste Form des Gebetes ist das Danken und das Segnen. Unser Sein dankt allem, was um uns ist, unserem Körper, dass er so wunderbar seinen Dienst so viele Jahre geleistet hat, jedem Organ, jeder Zelle, die für uns arbeiten, den Blumen, die für uns blühen, den Bäumen die durch ihr Rauschen zu uns sprechen, dem ganzen Universum, das uns vor Augen führt, wie unser eigenes Universum in unserem Mikrokosmos aussieht.
Und dann senden wir die eigene Kraft unseres Seins durch unseren Segen an alles was in uns und um uns ist, an unseren Körper, an alle Menschen von denen wir umgeben sind, an unser Land und an die ganze Welt. Durch die Kraft unseres Segens verbinden wir uns mit dem ganzen Universum.

Mittwoch, 20. April 2011

Krebs und Schmerzkörper

Viele Menschen spalten einen Bereich Ihrer Lebensenergie ab und verwenden dies um einen Schmerzkörper aufzubauen, der vom Verstand beherrscht wird und sich gegen die eigene Lebenskraft wendet.
Auf der körperlichen Ebene bildet sich dies in der Krankheit ab, die je nach Stärke des Schmerzkörpers, bis zur physischen Existenzbedröhung gehen kann. Identifiziert sich eine Frau stark mit ihrer äusseren Schönheit, ohne sich bewusst zu sein, das diese wie alles physische der Vergänglichkeit unterliegt, entwickelt sie bei Verfall ihrer Schönheit einen nicht bewältigten Schmerzkörper. Das erklärt die starke Zunahme von Krebserkrankungen im Bereich der Brust der Frau als Symbol für die Schönheit, oder bei Männern im Prostatabereich, aus der starken Sexualisierung der Beziehungen und dem nicht seelisch bewältigen Altwerden.

Donnerstag, 14. April 2011

Satori

Der Sonnenuntergang über den Bergen. Der Himmel verfärbt sich. Die Stimmen des Waldes verstummen. Heilige Stille liegt über der Landschaft.
Pferde grasen friedlich auf der Weide.
Die unendliche grüne Weite des Meeres, die Welle verläuft auf dem glänzenden Sand. Das Wiegen des Schiffes, zwei Delphine spielen im Wasser.
Die Zeit hört auf zu sein. Vor der Schönheit der Bilder verstummt der Verstand. Das bin ich.

Mittwoch, 16. Februar 2011

Der Spiegel

Wir müssen uns in jedem Augenblick darüber im Klaren sein, dass unsere gesamte Umwelt, alles was wir sehen, alles was wir erleben, ein Spiegel unserer selbst ist. Wenn ich nicht wäre, dann wäre auch das was ich sehe und erlebe nicht vorhanden. Unser Denken ist darauf ausgerichtet das was außerhalb von uns ist, als etwas anderes zu sehen als uns selbst. - Hier bin ich, dort ist das, was um mich herum ist. Nur wenn wir uns klarmachen, dass alles um uns herum nicht wäre, wenn wir nicht wären, erkennen wir, dass das um uns und wir selbst eins sind.
So verhält sich unser Umfeld wie ein Spiegel. Empfinden wir unser Umfeld als feindlich und lehnen wir uns gegen die feindliche Welt auf, kämpfen wir gegen das was um uns ist an, so kämpft scheinbar die Welt gegen uns. Wir sehen im Spiegel die hässliche Fratze unseres Gegners, der wir selbst sind. Lächeln wir in den Spiegel, so lächelt es zurück, drohen wir in den Spiegel, so droht es zurück.
Sobald wir verstehen, dass alles was um uns ist, wir selbst sind, werden wir mit der gleichen Achtsamkeit mit unserem Umfeld umgehen, wie mit uns selbst.

Montag, 7. Februar 2011

Liebe

Wir werden erzogen kopfbestimmt zu leben. Unser Verstand gaukelt uns vor, Erziehung, Position, Erfolg, Gesundheit, Geld seien die erstrebenswerten Ziele. Haben wir diese Ziele erreicht, werden wir gewahr, dass alles der Vergänglichkeit unterliegt und spätestens mit unserem Tod verschwindet. Alle diese Ziele dienen unserem Ego, das vom Verstand erschaffen wird. Der Weg des Ego ist der Weg der Angst. Angst , diese Ziele nicht zu erreichen und Angst, das Erreichte zu verlieren. Wenn Angst unser Leben beherrscht, gehen wir den Weg der Dunkelheit. Dunkelheit ist eine Illusion , die spätestens verfliegt, wenn wir das Licht in die Dunkelheit lassen. Was Licht für die Dunkelheit ist, ist Liebe für die Angst. Wo Licht ist, ist keine Dunkelheit, wo Liebe ist, ist keine Angst.
Von den Eltern, der Schule, Kirche und anderen Institutionen lernen wir, unseren Verstand auszubilden. Der Weg des Lebens wird am Verstand gemessen, wenn es gut läuft, werden wir in Ethik und Philosophie ausgebildet und dabei wird vergessen, uns das zu lehren, was unser Leben bestimmen sollte, die Liebe. Irgendwann auf unserem Weg fällt uns auf, das etwas an unserer Ausrichtung nicht stimmt und wir fangen an unseren Weg zu überdenken und nach neuen Wegen zu suchen.
Unsere Lehrmeister für die Liebe sind uns schon auf unserem Weg begegnet. Da war die Liebe der Eltern, die uns umfasste und die Sicherheit zum Leben gab. Da war die Liebe zu einem anderen Menschen, die Liebe in Momenten der Vereinigung mit der Natur, aber meistens begleitete uns diese Liebeserfahrung nur eine kurze Strecke und der Verstand gab uns wieder zu verstehen, dass diese Erfahrungen vergänglich sind und die Angst vor Verlust setzte ein. Wo aber Angst ist, hört die Liebe auf zu sein.
Wir wissen ein wenig über die Liebe durch unsere Lebenserfahrung, aber nur wenigen gelingt es die Liebe zu einem ständigen Begleiter zu machen. Der Weg zur Liebe ist ganz einfach und doch scheint er so schwer zu gehen. Liebe finden wir, wenn wir uns unserer selbst bewusst werden. Liebe erkennen wir, wenn wir in uns hineinschauen, wenn wir lernen, das Wunder unseres eigenen Seins zu sehen, die ungeheure liebevolle Intelligenz, die uns geschaffen hat, die in jeder Körperzelle wohnt, die die Energieströme fliessen lässt, die uns formen, die eigentliche Kraft, die hinter allem liegt, wenn wir in Demut verharren und den Kosmos sehen können, der in jedem von uns vorhanden ist, und dann das Bewusst-Sein ein Teil dieser Gesamtkraft zu sein, das ist Liebe. Liebe ist das göttliche in uns, die übergeordnete Kraft, die uns liebevoll umfängt und deren Teil wir sind. Wenn wir diese Liebe zum Träger unseres Lebens machen können, hat Angst ihren Schrecken verloren. Was können wir verlieren, wenn wir in der Liebe wohnen? In dieser Kraft seiend, sehen wir unsere Verbindung mit allem Sein, die gesamte Schöpfung wird Teil von uns. Die Probleme dieser Welt treten zurück, wir sind in der Lage zu lachen, wie die Weisen lachen, wenn sie auf die Welt blicken.

Samstag, 22. Januar 2011

Erlösung

Erlösung. Lösen von was? Die Religionen verwenden dieses Wort und äussern sich nicht näher. Erlösung von der Welt unserer Gedanken, sich lösen von der Welt der Formen. Wie finde ich Erlösung? Durch Aufmerksamkeit. Ich gehe durch das Tor der Stille in mich hinein. Ich betrete den ungeheuren Raum der Leere in mir, in dem ich an fernen Gestaden meine Energiekörper kreisen sehe, die Welt der Gedanken liegt hinter mir. Ich befinde mich im absoluten Frieden mit mir. Dann kehre ich zurück und kann mit meinen Gedanken leben und sie wieder annehmen, weil ich wieder gefühlt habe was uns alle verbindet, die ungeheure Leere und Stille des Seins in uns, die in allem ist, die ungeheure Güte und Liebe dieser Leere, die ungeheure Intelligenz und Weisheit, die im Nichts ruht und alles verbindet.
Das ist Erlösung.

Beziehungen

Vor allem leiden Beziehungen darunter, dass wir sie unserem zwanghaften Denken unterziehen. Beziehungen müssen vor allem auf der Ebene des Seins erfahren werden. Das beginnt damit, dass wir dem anderen nicht mit unserem Verstand zuhören, sondern mit unseren ganzen bewussten Sein. Unser bewusstes Sein ist nicht unsere Verstand, sondern dass was hinter unserem Verstand uns ausmacht.
Auf der Ebene des Körpers erfahren Menschen diesen Zustand in jungen Beziehungen, oft auf der erotischen Ebene, durch die völlige Hingabe an den anderen. Im Moment der Vereinigung wird das zwanghafte Denken abgestellt und wir befinden uns in unserem höheren Bewussten Sein, ohne uns dessen bewusst zu werden. Das einzige was wir wissen ist, wir haben uns im Zustand höchster Glückseligkeit befunden. Wird dann die physische Beziehung zur Normalität und die Vereinigung zur Routine, verliert die Beziehung an Intensität und das zwanghafte Denken und die erotische Fantasien finden Einzug in unsere körperliche Beziehung. Die Momente höchsten Glücks werden seltener oder werden in neuen Beziehungen gesucht, weil man sich erinnert wie es einmal gewesen ist. Man gibt dem anderen die Schuld und vergisst auf sich selbst zu blicken.
Beginnen wir damit, auf uns selbst zu blicken. Fangen wir an uns selbst bewusst physisch zu erfahren. Gehen wir liebevoll mit unserer eigenen physischen Existenz um. Erfahren wir die Ganzheit unseres physischen Seins. Jeder macht das auf seine Art. Und dann, wenn wir uns selber erfahren haben, sind wir bereit auch unserem Partner anders zu begegnen. Auf der höheren eigenen Bewusstseinsebene, in der wir uns nun befinden , erfahren wir ein ähnliches Glück, wie wir es vielleicht in der Erotik erfahren haben. Und dieses Glück ermöglicht uns den anderen in unser bewusstes Sein einzubeziehen, ohne dass es einer körperlichen Vereinigung bedarf. Natürlich wird das Tagesgeschehen uns immer wieder in unser zwanghaftes Denken zurückwerfen, erinnern wir uns aber in unseren Denkphasen immer wieder an unseres eigenes bewusstes Sein, dann wird auch der nervige Alltag erträglich. Erst der liebevolle Ganzheitliche Umgang mit uns selbst ermöglicht uns den liebevollen Umgang mit unserem Partner.

Montag, 10. Januar 2011

Stille

Ich trete in die Stille ein. Die äußeren Geräusche liegen hinter mir. Ich nehme den Raum in mir wahr. Ich bin ganz auf meinen Atem konzentriert. Der Atem streicht wie der Wind durch die ungeheure Weite meines Seins. Gedanken liegen hinter mir. Vergangenheit und Zukunft hören auf zu existieren. Mein ganzer innerer Raum ist erfüllt von Luft. Ich schwebe wie eine Wolke in mir. Ich stelle mir vor, ich atme Licht - mein ganzes Inneres wird Licht. Das Licht ändert seine Farben, ich atme rot, alles ist rot in mir, dann gelb, grün, orange, blau, lila – alles ist lila.
Das Licht wird zu Feuer, der Raum wird zu Feuer, die Flammen brennen und wandeln die Formen.
Dann kommt das Wasser und löscht und reinigt und dann bleibt nur noch der Raum mit seiner unendlichen Weite und seiner unendlichen Stille und der unendlichen Leere und dem unendlichen Nichts. Und aus diesem Nichts spüre ich meinen Atem und folge dem Atem zurück zur Erde und bin wieder zurück im Hier und Jetzt.