Sonntag, 23. Dezember 2018

Weihnachten 2018

Von allen Festen des Jahres ist mir Weihnachten das Wichtigste.  Wenn die Kerzen am Baum  entzündet werden und in den Augen der Kinder wiederleuchten, werden wir selber wieder zu Kindern.  In uns Älteren leuchten die vielen Weihnachten auf, die wir in Frieden verbringen durften.  Weihnachten ist der Wendepunkt unseres Jahres,  die scheinbar sterbende Natur erlebt die Wiedergeburt des Lichtes und mit dem Licht das wiederkehrende Leben. Weihnachten erleben wir, wie das scheinbar Vergängliche, das Leben, sich im ewigen Kreislauf der Natur erneuert. Die Geburt des Kindes  zeigt uns, dass die Natur und das Leben nicht den Gesetzen der Vergänglichkeit unterworfen sind,  sondern sich im ewigen Rhythmus  der Zeiten erneuern.

So feiern wir heute im Kreise unserer Familien, zusammen mit allen Kindern dieser Welt und wir reihen uns ein in die ewige Kette aller Menschen und aller Zeiten die im  wiederkehrenden Leben diesen Tag mit uns feiern. Denn heute wird das Licht  geboren, das Leben selbst, das sich in uns verkündet. Mit Dankbarkeit schaue ich auf das neue Leben von zwei Enkeln die in diesem Jahr zu uns kamen.  Und wenn die Lichter am Baum entzündet werden, nehmen wir uns an die Hand und denken an diejenigen von uns, die nicht mehr dabei sein können, und an den Segen der heute  über allen unseren Familien ruht.

Ich wünsche Euch   eine gesegnete Weihnacht und den Frieden dieser Nacht.

Euer Christian

Freitag, 7. Dezember 2018

Advent


Nicht nur für Kinder ist die Adventszeit von besonderer Bedeutung. Wir beobachten, wie sich das Leben aus der Natur zurückzieht. Die Tage werden immer kürzer und kälter. Wir ziehen uns in unsere Wohnungen zurück. Und doch ist diese Zeit voll spannender Erwartung. Die Adventssterne hängen in unseren Zimmern, überall sind Kerzen und die Kinder öffnen jeden Tag den Adventskalender und zählen die Tage bis Weihnachten. Für uns Erwachsene ist es eine Vorbereitungszeit auf das was kommen wird. Das alte Jahr wird  immer weniger, der Zyklus der Natur neigt sich dem Ende zu. Wir denken über das nach, was gewesen ist und über das, was kommen wird. Niemand von uns käme auf die Idee, das es nicht weiterginge, dass auf den sterbenden Jahreszyklus nicht das Leben aufs neue beginne.  Und die Älteren unter uns können gewiss sein, dass auf ihren Lebenszyklus genauso die Geburt eines neuen Lebens auf sie wartet. Eine wunderbare Zeit der Advent, Ende und Anfang zugleich.

Sonntag, 2. Dezember 2018

Empathie


Wenden wir uns einmal von dem allgemeinen Begriff der Empathie ab und erweitern unser Bewusstseinsfeld  auf alles was lebt.  Wir sehen ein ständiges Werden und Vergehen. Ganze Spezies verschwinden jeden Tag, mit und ohne Einwirkung des Menschen. Ist dieser steter Wandel  Leiden oder ist das nur das Gesetz von Werden und Vergehen.  Wenn wir unseren Blick nur auf den Menschen richten, auch auf uns selbst, dann scheint Leiden nur dort zu sein, wo der Mensch an seine Grenzen stösst, wo er sich nicht so entwickeln kann wie er möchte, wo sein Wunsch nach mehr sich nicht realisieren lässt.  Es ist der Wunsch nach mehr, der den Menschen leiden lässt, der den Planeten immer unbewohnbarer macht.  Empathie beginnt immer bei uns selbst. Als erstes heisst es den Wunsch nach Mehr in uns einzuschränken und zu begreifen,  dass dieses Mehr für uns keine Bedeutung hat.   Alles Mehr das wir anhäufen, ist in Kürze der Vergänglichkeit ausgeliefert.  Wir müssen begreifen lernen, dass der Wunsch nach Mehr nicht nur Leid über uns, sondern auch über die anderen Menschen bringt. Der Wunsch nach Mehr führt  zur rücksichtslosen Ausbeutung des Planeten, hat die Klimaveränderung im Gefolge, verändert ganze Regionen und macht diese teilweise unbewohnbar. Es ist der Mensch  selbst, der Leid und Armut  verursacht.  Unser empathisches Empfinden muss dieses Ganze im Auge haben,  ganzen Regionen, sogar dem ganzen Planeten gelten. Wir müssen das menschliche Bewusstsein öffnen, die Lebensverhältnisse dieses Planeten erträglich zu halten, unsere eigenen Bedürfnisse einzuschränken und die Spuren, die wir auf dieser Erde hinterlassen, so klein wie möglich zu halten.  

Freitag, 16. November 2018

Agressionen


Selten, dass in Beziehungen von zwei Menschen der Bewusstseinszustand sich beider  auf der gleichen Entwicklungsstufe befindet.  Der Weg des Menschen vom unbewussten in den erleuchteten Zustand  findet nicht gleichförmig statt. Im unbewussten Zustand steht unser eigenes Ego im Vordergrund, alles bezieht sich auf mich, hingegen habe ich im erleuchteten Zustand  zurück zu meinem eigentlichen Selbst gefunden, in meine Dimension der Tiefe.  Wie gehe ich mit einer Situation um, wenn ich bei meinem Partner auf Agression, Ablehnung, Egoismus stosse?  Ich gehe zunächst davon aus, dass alle Menschen, die mir auf meinem Lebensweg begegnen  eine tiefere Bedeutung für mich haben.  Das gilt für alle Menschen, die mir begegnen, für meinen Partner, für meine Familie, Freunde usw.  Die Beziehung zu meinem Partner ist aber eine andere, als die zu meinen Kindern und wieder eine andere zu Freunden und anderen Menschen.  Zu den Kindern habe ich eine aus meiner Tiefe kommende natürliche Liebe, die keine Fragen stellt, die sich selbst genügt. Bei meinem Partner ist die Beziehung oft über den Kopf gesteuert,  es bestehen Abhängigkeiten, Gewohnheiten oder Aspekte der Versorgung, von Gesellschaft und alle daraus resultierenden Konflikte. Stösst ein kopfgesteuerter Mensch auf einen in seiner Evolution fortgeschrittenen Partner entstehen Konflikte im gegenseitigen Verständnis. Der eine Partner sieht die gegenständliche Verbindung, das äussere Zusammenleben, der andere Partner die karmische Herausforderung, den äusseren Weg mit dem inneren zu verbinden.  Keine Lösung ist  die Trennung,  wie sie bei   kopfgesteuerten Partnern fast schon zur Norm geworden ist. Die Herausforderung des Lebens ist es, auch in der Partnerschaft den Weg der Evolution gemeinsam zu gehen. Wenn ich mir immer bewusst bin, dass die gleiche Dimension der Tiefe auch in meinem Partner vorhanden ist, auch wenn sie von ihm nicht wahrgenommen wird, dann ist das  eine grosse Gemeinsamkeit. In diesem Bewusstsein gehe ich als der bewusste Mensch mit meinem unbewussten Gefährten ganz anders um.  Stosse ich  auf  Agressionen  meines Partners, dann weiche ich zurück,  ich öffne den Raum der Tiefe  in mir,  ich lasse die Energie des anderen  in mich herein, und ich sehe wie diese Energie von mir absorbiert wird, ohne mich zu verletzen und gleichzeitig sehe ich auch eine Veränderung im Anderen, wenn er merkt, dass seine Agression von mir absorbiert wird  und sich in der Tiefe aufgelöst hat. Indem ich den unbewussten Menschen Raum in mir gegeben habe, habe ich ihm gezeigt, dass ich ihn  nicht als Gegner sehe. Ein wichtiger Schritt in unerer beiden Evolution.

Samstag, 10. November 2018

Meine innere Reise


Ich stehe an einem See. Der Wind treibt die Wellen über die Oberfläche. Manchmal entsteht ein Sturm und die Wellen türmen sich auf, leisten dem Wind Widerstand.  Dann lässt der Wind nach, Ruhe breitet sich wieder aus auf dem Wasser.  -  Ich bin eine der Wellen, der Wind des Schicksals treibt mich scheinbar über das Wasser. Aber in Wirklichkeit bin ich immer auf der gleichen Stelle,  immer verbunden mit der Tiefe der Wasser. Aus dieser Tiefe steige ich auf und in diese Tiefe kehre ich zurück. Die Stürme des Lebens berühren nur meine  Oberfläche, die Tiefe unter mir liegt unberührt und ewig.  Und in der Tiefe bin ich mit allen anderen Wellen verbunden,  mit allem was um mich geschieht.  Alles scheint aus der Tiefe an die Oberfläche zu drängen und alles kehrt in die   Tiefe zurück .

Was sich an der Oberfläche abspielt ist nur ein kleiner Teil meines Seins. Aus der Tiefe kommt das   Leben, und  mit der Tiefe bleibt es  verbunden,  die Tiefe ist das Ewige in uns. Wir steigen auf aus der Tiefe und kehren zurück in die Tiefe, im ewigen Kreislauf. Die Tiefe ist das Leben selbst, das ewige Sein, jenseits von Geburt und Tod.

Auf meiner äusseren Lebensreise bin ich dem Wind des Schicksals ausgesetzt. Scheinbar gehe ich auf dieser Reise von der Geburt bis an das Ende meines Weges. Und am Ende der Reise kehre ich dorthin zurück, woher ich gekommen bin. Aber immer  auf dieser Reise kann ich innehalten und mich daran erinnern, dass ich ein Teil der Tiefe bin, dass die Stürme dieser Welt mich nicht bewegen können, das was ich auf der Oberfläche erlebe, keinen Einfluss hat auf das was ich wirklich bin. Denn meine eigentliche  Natur ist die unbenennbare ewige  Tiefe.

Auf meiner inneren Reise betrete ich meinen inneren Körper, mein anderes Ich, jenseits von Zeit und Form, meine Dimension der Tiefe. In meinem inneren Körper werde ich mir bewusst, das ich vom Anfang meines Lebens, bis zum Ende  immer der gleiche bin wie am Beginn. Meine äussere Form ändert sich, mein inneres Sein ist immer dasselbe, es ist die nicht in Worte zu fassende Tiefe in mir, das Leben selbst, jenseits von Geburt und Tod.  In diese Dimension kann ich nicht mit meinem Verstand eintreten,  ich  halte die Zeit an, ich blende alle Gedanken aus, und mit dem Herzen nehme ich  mein Leben wahr,    die besonderen Schönheit dieses Augenblicks,    einen Sonnenuntergang, einen Baum, einen anderen  Menschen, das Lächeln eines Kindes, das ewige  Sternenzelt,  dann bleibt die Zeit stehen und  ich empfinde in mir eine Schönheit, ein Glück und einen Frieden aus einer anderen Welt.  Es ist diese andere Welt, die ich meine, wenn ich von meiner inneren Reise spreche, die Welt, die wir mit dem Herzen, nicht mit dem Verstand sehen. Es ist die Reise nach innen, von der ich spreche, die Reise ins Jetzt.

Mittwoch, 31. Oktober 2018

Erinnerungen


Wenn ich heute auf einem Geburtstag meiner Altersgenossen Reden höre,  so beschäftigen diese sich hauptsächlich mit den Stationen des Lebensweges, die der Jubilar erlebt hat. Auffällig ist, dass es immer um den äusseren Weg geht, um  die Geschichte des Lebens. Auch sind die Erinnerungen genau so unterschiedlich, wie diejenigen Personen , die ihre Erinnerungen schildern.  Der Jubilar spricht über sein Leben, vielleicht auch seine Ehefrau, Kinder und Freunde – und jeder erzählt eine andere Geschichte. Der Blick in die Vergangenheit scheint bei jedem Sprecher andere Erinnerungen hervorzurufen. Welche der verschiedenen Geschichten kommt nun der Wahrheit am nächsten?  Erinnerungen sind in unserem Gehirn abgespeicherte Gedanken, sie sind also ein Ausfluss unserer Gedankenwelt.  So verschieden die Menschen und deren Gedankenwelten sind, so unterschiedlich sind die Erinnerungen an das gleiche Erlebnis.  Keiner sieht das  Gleiche, und keiner erlebt den gleichen Moment gleich. Eine objektive Wahrheit ist aus diesen gespeicherten Gedanken nicht zu ermitteln, allenfalls eine angenäherte Wahrheit.  Das Wort erleben weist schon darauf hin, dass wir das Leben nicht in einer Schau in die Vergangenheit erfassen können, sondern nur in der Gegenwart, in diesem Moment, und jeder nur in der Beziehung, wie er diesen Moment erlebt.  Erinnerungen sind nur Gedankenkonstrukte, sie können  das Erleben nicht konservieren, sie sind nur noch der Schatten von dem was einmal die Gegenwart war.  Wenn wir uns schon bei einem einzelnen Menschenschicksal schwer tun, eine objektive Erinnerung festzuhalten, dann erst recht  bei der  Geschichtsschreibung , wo ganze Völker und  hunderte von Wissenschaftlern ihre jeweilige Sichtsweise schildern und keine dieser Schilderungen einen Anspruch auf Objektivität erheben kann.

Dienstag, 16. Oktober 2018

Sich selbst beobachten


Auf dem Weg zum eigenen bewussten Sein  ist das Sich -selbst- beobachten wichtig. Sich in jedem Moment fragen, was geht in mir vor. Den Kopf beobachten, welche Gedanken bewegen sich dort. Solange ich in der Lage bin, mich selbst zu sehen, schwanke ich zwischen bewusstem Erleben und unbewusstem Sein. Gestern führte ich ein Gespräch über den Erfolg im Leben. Erfolg tritt dann ein, wenn ich mich auf das focussieren kann, was ich tue, und das was ich anfasse wird gut . Es gibt immer wieder Momente, wo ich abschweife und andere Gedanken mir im Kopt umgehen. Das ist ganz natürlich und in jedem Menschen vorhanden, wichtig ist, dass ich das erkennen  und wieder dorthin zurückgehen kann, wohin ich meine Aufmerksamkeit lenken möchte. Kreative und erfolgreiche Menschen sind in der Lage , bervor sie etwas in die Hand nehmen,  das zu visualisieren, was sie tun möchten, und sich dann ganz auf die vorgenommene Aufgabe zu konzentrieren. Sie erleben , wie sich das, was sie sich vorgenommen haben, wie von Zauberhand entwickelt, und am Ende das wird, was es werden sollte. Das gilt für die meisten Dinge, auch des alltäglichen Lebens, wie eine Arbeit verrichten, seine Familie versorgen, es gilt sogar für unser ganzes Leben, wenn wir das was wir werden und tun möchten visulaisieren und dann beobachten können wie das Vorgestellte sich langsam entwickelt.

Das grösste Hindernis auf unserem Weg sind negative Gedanken. Sie blockieren den Weg des Sehens, den Weg des sich Erschaffens. Negative Gedanken wie tiefer Schmerz über einen Verlust, Depressionen lähmen unsere Lebensenergie und verhindern, dass wir uns selbst realisieren können. Sie bedeuten den Verlust des Bewusstseins, den Verlust der Lebensenergie.

Sonntag, 14. Oktober 2018

Sorge Dich nicht um die Früchte Deines Handelns.


Ein Satz aus der indischen Weisheitslehre. Handeln setzt voraus, dass ich mit ganzer Hingabe mich dem widme was ich tue. Hingabe ist dann vorhanden, wenn ich alle überflüssigen Gedanken aus meinem Kopf verbanne und mich ganz auf das konzentriere, was ich gerade tue. Wenn ich so handele, dann wird das, was aus meinem Handeln fliesst zu einem Ergebnis führen. Vielleicht nicht zu dem Ergebnis, dass ich mir vorgestellt habe, denn alle Vorstellungen sind zukunftsgerichtet und daher nur ein Produkt meiner Fantasie.  Wenn alles Geschehen, was wir manchmal das Schicksal nennen, und unser Handeln eins sind, dann wird unser Handeln zu dem Führen, was im kosmischen Geschehen für diese Handlung vorgesehen ist.  Jede Handlung wird daher Früchte tragen. Handele ich nur halbherzig, lasse mich durch alles um mich herum ablenken, sind die Ergebnisse nicht so beschaffen, wie ich sie mir vorgestellt habe. Ich klage dann das Schicksal an, das gegen mich gewesen ist. In Wirklichkeit ist mein Handeln Ursache des Miserfolges. Ich habe soviele Menschen über ihr Schicksal klagen gehört, wenn sie keinen Erfolg im Leben hatten.  Dabei sind die äusseren Umstände, wie Zeiten des Friedens oder des Krieges nicht massgebend für die Früchte meines Handelns. In jeder Zeit kann ich mit vollem Einsatz und voller Konzentration handeln. Als junger Mensch in Schule und Studium, wenn ich mich dem hingebe, was ich lerne und nicht alle Minuten auf mein Handy starre oder nebenbei Musik höre. Als berufstätiger Mensch, wenn ich mich mit Liebe und Hingabe meinem Beruf widme und als alter Mensch, wenn ich mich der Weisheit des Lebens und der Schönheit der Natur hingebe. Die Früchte meines Handelns kommen von ganz allein, ich muss mich nicht sorgen, dass mir etwas entgeht. Nur wenn ich halbherzig handele gehe ich leer aus. Das gilt für alles was wir machen und erklärt, warum manche Menschen die Früchte ernten und andere leer ausgehen.  

Montag, 8. Oktober 2018

Auf der Suche nach dem Leben


Wissenschaft, Religionen, Philosophen versuchen eine Antwort auf die Frage nach dem Leben zu geben. Die Antworten, die wir erhalten, sind wenig befriedigend.  Und doch ist in dem Kern aller Antworten ein Abglanz einer tieferen Wahrheit zu erahnen. Das Leben wahrzunehmen können uns nicht Lehrer und Meister beibringen, wie müssen uns schon selbst auf den Weg machen. Jeder gelangt auf seinem Weg zu der Erkenntnis des Lebens, meistens aber erst in seinem  letzten Moment. In den fernöstlichen Lehren, legt der Suchende alles ab, was ihn mit seinem normalen Leben verbindet, geht in ein Kloster oder hüllt sich in ein Mönchsgewand und bittet seine Mitmenschen um etwas Essbares.  Das scheint ein wichtiger Hinweis zu sein, alles abzulegen, was uns scheinbar so wichtig ist, Rang, Namen, Titel, Vermögen, Weltanschauung, vor allem aber unsere Lebensgeschichte, alles was uns ohnehin spätestens mit unserem Tod genommen wird.  Alles was unser Ego für so wichtig hält, muss abgelegt werden, denn es verdeckt die eigentliche Wahrheit, unser Leben.  Der fernöstliche Weg ist ein freiwilliger Tod unserer bürgerlichen Existenz,  der   Suchende stirbt bevor er stirbt. Der christliche Weg war der Weg des Kreuzes, der Weg des Leidens, der zum Loslassen  aller Dinge und aller Gedanken führen sollte, zur Erlösung von Allem was sich zwischen uns und dem ewigen Leben stellt.  Buddha nennt dies die Erleuchtung – das Ende allen Leidens, er sagt aber nicht, was die Erleuchtung ist, weil dies nicht in Worten gesagt werden kann, es kann nur persönlich erfahren werden.   

Erst im Alter wird uns deutlicher, was es heisst zu sterben, bevor du stirbst.  Wir treten ins zweite Glied zurück, wir lassen unseren Beruf, unsere Stellung im Leben hinter uns, die früher so wichtigen Dinge, wie unser Aussehen, unser Ansehen, unsere Bildung, unser Vermögen werden immer unwichtiger, unser Abstand zu den Torheiten dieser Welt wird immer grösser. Es wird uns immer leichter alles loszulassen, was wir ohnehin mit unserem Tod lassen müssen.  Am allerwichtigsten ist aber das Loslassen unserer eigenen Geschichte, das was wir in unserer Vorstellung  an Grossartigem geleistet haben.  Immer deutlicher wird uns die   Illusion die unser Ego in uns aufgebaut hat.  Und je mehr wir loslassen können, umso weniger tritt zwischen uns und das was uns ausmacht,  das eigentlichen Leben, das wir auch sind, aus dem wir kommen und das nicht dem Tod und der Vergänglichkeit dieser Welt unterliegt. Es ist die Rückkehr des verlorenen Sohnes in das Vaterhaus. Müssen wir warten bis uns das Alter ereilt oder können wir nicht auch schon früher auf unserem Weg durch diese Welt erwachen?

Wenn wir heute die Bewegung des Yoga und der Meditation beobachten, dann sehen wir so viele Menschen, die sich auf den Weg gemacht haben.  In der Meditation erfahren wir das Loslassen von allen Gedanken, die sich mit den Dingen dieser Welt beschäftigen,  es sind diese Dinge, diese Gedanken, die sich zwischen uns und die Wirklichkeit stellen. Die Wirklichkeit eröffnet sich, wenn wir in die Unendlichkeit der Gedankenstille eintreten, in den Raum jenseits von Zeit und Materie.  Es ist dort wo unser zuhause ist, das Allumfassende, aus dem wir kommen und in das wir gehen, jenseits dieser Welt, jenseits unseres Wissens und aller Gedanken, jenseits von Vergänglichkeit und Tod – es ist das Leben selbst, das wir in dieser Stille finden.


Donnerstag, 27. September 2018

Der Verstand


Sum ergo cogito

Mein Verstand verdeckt das was ist.

Mein Verstand verurteilt mich zu zwanghaftem Denken.

Der Verstand steht zwischen mir und der Einheit.

Der Verstand glaubt zu wissen.

Das eigentliche Wissen ist durch den Verstand verdeckt.

Das durch den Verstand erworbene Wissen deckt  ist nur ein Bruchteil der Wahrheit.

Der Sündenfall ist die Geburt des Verstandes.

Der Weg zurück in die Einheit  kann nur ohne den Verstand erfolgen.

Meditation heisst Ausschalten des Verstandes.

Die Begrenztheit des Verstandes führt zu begrenzter Wissenschaft.

Der Glaube an die Wissenschaft ist ein Ergebnis des begrenzten Verstandes.

Der Verstand befasst sich mit unserem materiellen Sein.

Der Verstand masst sich an über das zu urteilen, was das Manifeste schafft.

Der Verstand ist nicht in der Lage die tiefe   Wahheit des Seins zu ergründen.

Nicht ich denke,  mein Verstand denkt mich.

Der Verstand ist wie ein fremdes Wesen, das mich besetzt.

Zwanghaftes Denken ist eine Geisteskrankheit.

Die Beobachtung des Verstandes ist der Weg zur Gesundung.

Wer ist der Beobachter meines Verstandes?  – mein eigentliches Sein.

Der Mensch hat nur eine tödliche Krankheit, seinen Verstand.

Es ist der Verstand, der die Menschheit bedroht.

Kein Lebewesen ohne Verstand vernichtet seinen eigenen Lebensraum.

Der Verstand ist nur ein kleiner Teil der uns innewohnenden übergeordneten Intelligenz.

Liebe und Freude haben nicht ihre Heimat im Verstand.

Der Glaube an den Verstand ähnelt dem Glauben an Religionen.

Unsere Erziehung führt meist nur zu Verstandesmustern.

Verstandesmuster sind meistens vergangenheitsbezogen.

Es sind die Verstandesmuster die der Denker in unserem Kopf bewegt.

Der Verstand hat das Potenzial auch gegenwartsbezogen zu denken.

Montag, 3. September 2018

Wut und Groll

Wenn es in einer Beziehung aus nichtigem Anlass zu extremen Ausbrüchen kommt, ist meist unser Schmerzkörper involviert.  Irgendein Vorkommnis aus der Vergangenheit ist über unseren Verstand als Energie in unserem Kopf blockiert  und behindert den freien Energiefluss. Ein falsches Wort löst eine für den anderen völlig unverständliche Reaktion aus. Es lohnt das Licht seines Bewusstseins auf diesen Punkt zu richten, nur so kann diese blockierte Lebensenergie befreit werden. Immer wieder müssen wir uns bewusst werden, dass die gespeicherten Vorgänge der Vergangenheit in unserem Verstand gespeichert sind,  und nicht im Licht der Gegenwart  Bestand haben können. Im Licht der Gegenwart löst sich Vergangenheit und Zukunft auf.

Samstag, 1. September 2018

Blick in die Zukunft

Solange wir uns mit Begriffen wie " haben, wollen, mehr" beschäftigen, ist unser Blick in die Zukunft gerichtet. Wir müssen noch das haben, noch ein Haus, noch mehr Geld, einen anderen Partner, eine andere Tätigkeit,  oder mehr  Essen, Trinken, Sex, Drogen -  dann ist das vermeintliche Glück in der Zukunft zu suchen, das was wir in der Gegenwart haben, befriedigt uns nicht.  Unseren Frieden finden wir nicht in der Zukunft, denn wenn wir dann den Punkt erreicht haben, in dem wir dieses Mehr gefunden haben, ist sofort wieder der Wunsch nach Mehr da und das Spiel beginnt von vorn.
Alles was wir in der Zukunft an Mehr wollen sind Gedankenspiele, unser Verstand täuscht uns vor, wir werden glücklicher, wenn wir das erreicht haben, was wir im Augenblick nicht haben. Die Zukunft kann uns nicht Zufriedenheit geben, Zukunft sind nur Fantasien unseres Verstandes.  Solange wir in die Zukunft blicken, sehen wir diese Welt, die äusseren Erscheinungen, von denen wir hoffen, dass sie uns Erfüllung bringen.  Frieden und Glück finden wir auf unserem Weg in die Zukunft nicht. Der wahre Friede ist nur in der Gegenwart zuhause, nicht im Aussen, nur im Inneren. Und diesen Blick ins Innere, ins Sein, ist der Blick mitten in das Leben, das in uns ist und das um uns ist, und dieser Blick ist nur möglich, wenn wir uns  von der Welt der Formen frei machen, von der  physischen Welt und in die andere Welt eintreten,  die Welt, aus der alles Leben fliesst, in die Welt, für die es keine Worte gibt. Das Leben selbst erwartet uns nicht in der Zukunft, es ist hier, im Jetzt.
Wenn ich meine Gedanken zum Schweigen bringe, wenn meine Wünsche und mein Wollen schwinden, dann zieht Frieden in meine Seele, ein Glück, das nicht von dieser Welt ist,  eine Liebe  zu der Ewigkeit, die mich und alles um mich erfüllt,  eine Liebe zum Leben , die höher ist als alle Liebe dieser Welt.

Sonntag, 26. August 2018

Die Deutung von Worten

Wenn ich in meinem Blog das Wort Gott eingebe, dann erscheinen eine ganze Reihe von  Niederschriften, in denen ich mich immer wieder zu diesem Thema äussere.  Das Wort Gott ist so missbraucht und mit den unterschiedlichsten Vorstellungen befrachtet, dass ich mich schwertue, es zu gebrauchen.  Wie kann ein Wort etwas gerecht werden, das in Worten nicht ausgedrückt werden kann?  Wenn ich das Wort Butter gebrauche, dann ist das Wort nicht die Butter. Erst wenn ich die Butter esse  füllt sich das Wort mit dem Erlebnis meiner Sinne.  Das Wort ist nur das Synonym für etwas, was ich durch persönliches Erleben erfahren muss.

Ist es nicht ähnlich mit dem Wort Gott? Das Wort gibt nur einen Hinweis auf etwas, was ich durch persönliche Erfahrung in mir ausfüllen muss.  Wie komme ich zu dieser persönlichen Erfahrung? Meine Sinne sind nicht in der Lage Gott zu erfassen. Die Sinne und der Verstand können nicht das erfassen, was sie erschaffen hat.  Das was wir Wissenschaft nennen, kann uns nur den Teilbereich   vermitteln,  für  dessen Erfassung  sie geeignet ist.  Wissenschaft kann Energie und Materie erforschen,  sie  kann aber nur  Energie erkennen, weil alles Denken Energie ist.  Das was nicht Energie ist,   kann nicht von Energie erkannt werden. Das Erschaffene kann nicht seinen Schöpfer erkennen.  Das Erschaffene ist aber ohne das Erschaffende  nicht begreifbar.  Das Erschaffene und das Erschaffende sind eins, untrennbar miteinander verbunden.  Wenn wir das Erschaffende Gott nennen, dann sind alle uns bekannten Erscheinungsformen von Materie, die Galaxien, diese Welt, der Mensch ,  ganz Energie und Materie und ganz die erschaffende  Intelligenz, die Nicht-Materie. Wir können diese erschaffende Intelligenz nicht mit unseren Sinnen erfahren, aber wir, die Erschaffenen,  sind ein Teil dieses Schaffenden,  und wenn wir das Wort Gott für diese erschaffende Kraft  verwenden wollen, ein Teil von Gott.

Wir wissen, dass unser Körper eine Täuschung unserer Sinne ist, dass wir im Wesentlichen nicht aus Materie bestehen, sonders aus dem Raum zwischen den energetischen Erscheinungen von Atomen und Molekülen, aus einem inneren Körper, den unser Verstand nicht erfassen kann. Aus diesem inneren Körper fliesst die Kraft, die Materie in uns ordnet und zu dem macht, was wir als unseren Körper kennen.  Dieser innere Körper, den die meisten von uns ignorieren, ist unser eigentliches Sein, das  nicht den Gesetzen der Materie unterliegt, sondern das der Materie seine Gesetze gibt.  Unser Sein ist nicht  Geburt und Tod  unterworfen,  wenn es kommt, verbindet es sich mit Materie, wenn es geht, lässt es die Materie wieder frei.  Wir können diesen eigentlichen Teil von uns mit unserem Denken nicht erfassen, aber  wir sind dieser innere Körper, jenseits von Zeit und Raum.

Wie gehe ich mit meinem Sein um,  wie kann ich es erleben?  Alle Religionen und Philosophien versuchen das Sein zu erfassen,  jeder reflektierende Mensch sucht nach der inneren Quelle seines Lebens. Und doch  gibt es  keine Religion,  keinen geistigen Führer der uns den Weg zeigt, es gibt nur ein Wesen das uns weiterhilft, das sind wir  selbst. Alle Religionen, alle geistigen Lehrer haben darauf hingewiesen,  es  ist das Erwachen, die Erleuchtung, die Erlösung, die nur in uns selbst stattfinden kann  - es ist dieser kleine Schritt vom Denken in das Sein.  Erst wenn ich mein Denken zum Stillstand bringe und Stille in mich eintreten lasse, betrete ich den Raum des inneren Seins.  Kontemplation und Meditation können mir helfen,  entscheidend aber bin ich selbst,  wenn ich durch das Tor der Stille  mich selbst betrete.  Ich betrete die Stille und einen unendlichen Raum, - ich erlebe wie dieser Raum mich ausfüllt und wie dieses scheinbare Nichts zu dem  Alles wird, nach dem wir suchen und das wir sind.  

Montag, 23. Juli 2018

Das Gesetz des Wandels


Ein Namensvetter ist gestorben. Während wir noch von ihm sprachen, war er nicht mehr auf dieser Erde. Wir hatten gerade darüber gesprochen, was bei unserem Tod tatsächlich geschieht. 

Schon die Aussage, unser Körper zerfällt zu Asche, oder wird zu Erde, entspricht nicht mehr unserem Wissen. Wenn wir, wie alles auf dieser Welt,  reine Energie sind, Energie, die sich in Form von Atomen und Molekülen  zu einem Körper geformt hat, dann kann diese Energie nicht durch den Tod dieses Körpers verloren gehen. Sie , die Energie,   wird nur wieder freigesetzt und die Atome und Moleküle nehmen eine andere Form an. Nichts geht verloren, es wandelt nur seine Form,  ein Bild aus der Natur:  die Metamorphose der Raupe zum Schmetterling.

Wenn schon der Tod unseres Körpers nur eine Wandlung ist, wie sollte dann das Leben selbst, das  diesen  Körper und uns selbst  zu dem geformt hat, was wir sind, dem Gesetz von Geburt und Tod unterworfen sein?  Das was wir Leben nennen, die übergeordnete Intelligenz, die Energie formt und diesen Menschen geschaffen hat, diesen Planeten und die ganze Galaxis, ist nicht dem Gesetz des Wandels unterworfen, sie ist das Gesetz selbst, sie ist der Himmel mitten unter uns, der diese Welt formt. Himmel und Erde sind eins, wir sind ganz Energie und Materie und wir sind ganz die übergeordnete Intelligenz, das Leben selbst, das uns formt.   Wenn wir scheinbar diese Welt verlassen,  gehen wir nirgendwohin. Wir sind schon da,  dort wo wir schon immer waren, zurückgekehrt ins Vaterhaus.

Ein Bild steigt in mir auf:   Ich blicke auf einen See.  Der Wind kräuselt das Wasser, es bilden sich Wellen, ich bin eine dieser Wellen und um mich herum die anderen Wellen sind alle die Menschen die mein Leben berühren.  Der Wind bläst stärker, die Wellen werden höher, werden von dem Wind des Schicksals über die Oberfläche vor sich hergetrieben. So sieht das Leben für mich aus, dem Betrachter des Sees. Und der Wind legt sich, die Wellen werden kleiner und bald liegt der See in der Abendstille wieder friedlich da, keine Wellen trüben mehr mein Bild.  Wir sehen nur die Oberfläche des Sees, aber die Oberfläche verdeckt die Wirklichkeit. Der Wind des Schicksals hat nicht die Welle vor sich hergetrieben, die ganze Zeit war die Welle  auf der gleichen Stelle,  verbunden mit der Tiefe des Sees, so wie alle Wellen des Sees  mit dieser Tiefe verbunden waren,  mit der unergründlichen Tiefe, aus der alles kommt und in die alles zurückkehrt. Wenn der Wind des Schicksals sich legt und die Welle in die Tiefe zurückkehrt  ist sie wieder dort , wo sie hergekommen ist, ihrer eigentlichen Heimat, ihrem Vaterhaus. Wenn die Stille eintritt in unser Leben, dann erlaubt uns die Oberfläche einen Blick in die Tiefe zu werfen, in die Unendlichkeit aus der wir kommen und in die wir zurückkehren, immer  wieder, wenn der Wind des Schicksals uns ruft.

Donnerstag, 14. Juni 2018

Dein Leben




Diesen Tag annehmen, so wie er ist, -  es ist immer der beste Tag in Deinem Leben

Dein Alter annehmen, so wie es ist, - es kommt nie ein besseres Alter

Deinen Körper annehmen, so wie er ist, - er ist ein Wunder der Natur

Deine Gesundheit annehmen, so wie sie ist,- sie ist ein Spiegelbild Deiner Seele

Den Ort wo Du lebst annehmen, so wie er ist,- er  ist einzigartig in der Welt

Dein Leben annehmen, so wie es ist,-  es ist das beste aller Leben

Dein Schicksal annehmen, so wie es ist,- es ist Dein treuster Freund

Deinen Freund annehmen, so wie er ist,- Du wirst keinen besseren finden

Deine Familie annehmen, so wie sie ist,- sie steht Dir am nächsten

Deine Begabung annehmen, so wie sie ist,- Du wirst nie eine andere haben

Deine Schwächen annehmen, so wie sie sind,- Widerstand ist zwecklos

Deine Zukunft annehmen, so wie sie kommt,- alle Gedanken sind Illusionen

Deine Vergangenheit annehmen, so wie sie war,- eine Geschichte Deiner Gedanken

Deine Depressionen annehmen, so wie sie sind, - das Licht Deines Bewusstseins sind ihr Feind

Deine Gedanken nicht annehmen, so wie sie sind,- eine Illusion Deines Gehirns

Jenseits der Gedanken die Schönheit Deines Lebens sehen,

Die Räume der Phantasie mit Deinem Geist durchschreiten,

Licht, Weite und Stille in Deine Welt einziehen lassen,

Den Tanz des Lebens durch Deine Träume tanzen.

In alle Ewigkeit.



Sonntag, 10. Juni 2018

Freitag, 8. Juni 2018

Energie


Die Naturwissenschaft lehrt, dass Energie nicht verlorengeht, sondern sich wandelt.  Das müsste auch für die Natur und alle Lebewesen gelten. Wir sehen in allem  das Werden und Vergehen, von Materie, Lebewesen und  von ganzen Sternensystemen. Energie formt sich zu Materie und es entstehen Formen und gleichzeitig treten die entstandenen Formen wieder in einen Verfallensprozess ein und setzen am Ende die gebundene Energie frei. Das alles in einem ewigen Kreislauf, indem die freigewordene Energie  sich wieder zu neuen Formen bindet. Nichts scheint verloren zu gehen, das was scheinbar stirbt, lebt in anderer Form weiter.

Nicht erklären kann die Naturwissenschaft, was die Energie bewegt   Sie kann nur die Vorgänge beobachten, beschreiben und in Formeln fassen. Energie verdichtet sich, wird zu Materie. Materie löst sich wieder auf und wird wieder Energie.

Was wir nicht erklären können ist das was die Energie schafft, bewegt,  verdichtet, mit Leben füllt und diese Welt und den ganzen Kosmos nach den Gesetzen bewegt, die wir beobachten können. Unser Verstand kann diese Seite nicht erfassen, weil Gedanken Energie sind und nur Energie erfassen können. Der Bereich der Nichtenergie, der Antimaterie ist für uns nicht erfassbar, da gleiches nur gleiches erkennen kann.

Sonntag, 25. März 2018

Innerer und äusserer Kosmos


Ein Vorzug des Alterns ist die Änderung der Weltsicht.  In der ersten Hälfte unseres Lebens sind wir vom Denken, Handeln und Haben erfüllt.  Unser eigener persönlicher Kosmos dehnt sich aus, es ist die Phase des Mehr, eines Mehr an dieser Welt. In der zweiten Phase wird alles weniger,  unser physischer Körper nimmt ab,  die  Dinge verlieren für uns an Bedeutung.  Diese Phase wird von der Mehrheit kaum wahr genommen. Dabei ist sie für jeden einzelnen von  Wichtigkeit.  Unser Blick der  fast immer auf das Äussere gerichtet ist, sollte seine Richtung ändern,  sich mehr nach innen richten. Unwillkürlich stellen wir das, was wir sehen können immer mehr  in Frage.  So wie Steven Hawkings seinen Blick auf den Makroskosmos richtete und sich fragte welche Kraft ständig das Universum bestimmt, ganze Galaxien entstehen  und sie wieder verschwinden lässt,  so fragen wir uns, was unseren Mikrokosmos entstehen lässt und wieder zurücknimmt, welche Kraft unsere Atome und Moleküle zusammenfügt, die Energieströme in uns lenkt, uns werden und vergehen lässt.  Unser Verstand kann die Gesetze der Energie begreifen, nicht aber welche Intelligenz die Gesetze der Energie bestimmt.  Wenn unser eigener kleiner Mikrokosmos in die Phase des Zurückbaus eintritt, wird uns bewusst, das unsere physische Existenz der Begrenzung durch Zeit unterliegt. Aber gleichzeitig wird etwas sichtbar, was wir in unseren jungen Jahren nicht gesehen haben.  Nicht für unsere Augen sichtbar, sondern nur für unsere innere Wahrnehmung erfahrbar. Wir lernen die übergeordnete Intelligenz in uns wahrzunehmen, nicht mit unseren Sinnesorganen, sondern mit der uns innewohnenden Intelligenz selbst, weil wir ein Teil  dieser Intelligenz sind.  In den Worten der Religionen:  das Göttliche in uns wird sich seiner selbst bewusst.  Eine wunderbare Erfahrung, die wir meistens nur in alten Menschen oder Menschen, die kurz vor ihrem Tode stehen, erleben können.   Diese Intelligenz in uns ,  ist in allem zu sehen, in den Galaxien und im Leben einer Fliege.  Sie verbindet uns mit den Millionen von Mikrokosmen, die unser eigenes Leben umgeben, sie ist in allem, was diese Welt ausmacht und was diese Welt nicht ausmacht.  Eine Frage die sich mir stellt:  ist nur der Mensch von  der Evolution so ausgestattet worden, dass er diese Intelligenz  erfassen kann, oder haben  auch dieser  Planet oder andere Lebewesen ein Bewusstsein für ihre eigene innerste Kraft entwickelt? Ist das ganze Universum in allen seinen Erscheinungsformen  in einer ständigen Evolution, um sich seiner selbst bewusst zu werden? Eins scheint mir gewiss zu sein:  Die übergeordnete Intelligenz bestimmt nur die Gesetze der Energie. Sie mischt sich nicht in unser Leben ein, sie ist nicht wie von den Religionen projektiert der belohnende oder strafende Gott;  sie bestimmt die Gesetze unserer physischen Existenz, nicht aber was wir aus unserem Leben machen. Sie ist nicht die Macht,  ausserhalb von uns, sie ist die Kraft, die uns unser Leben geschenkt hat.  Sie ist allenfalls daran interessiert, was wir daraus gemacht haben.

Dienstag, 6. März 2018

Lebensfreude




Die Freude am Leben kommt aus meinem tiefsten Inneren. Es ist die Freude an mir selbst,  an dem was die Schöpfung in mir geschaffen hat. Die Freude an meiner Vollkommenheit.  Und es ist auch die Freude an der Vollkommenheit alles Lebendigen, anderen Menschen,  an der Natur, einer Pflanze, einem Sonnenuntergang.  Alles um mich ist so voller Leben, so voller Wandel, so voller Schönheit, dass ich aus dem Staunen garnicht herauskomme.

Und wie viele von uns  sehen die Schönheit und Vollkommenheit ihres Lebens nicht. Sie glauben ihr Lebensgluck in materiellen Dingen zu finden, sie sehen nur die unvollkommennen Zustände die wir Menschen um uns schaffen, streben nach Dingen, die ihnen kein Lebensglück verschaffen können.  In Zeiten, in denen die äusseren Umstände es uns schwierig machen zu leben, gibt es doch immer wieder die Momente tiefen Glücks, immer dann, wenn wir innehalten, und das Herz sich öffnet um eine Blume, den Sternenhimmel oder einen anderen Menschen zu sehen.

Auch im Wandel der Dinge sehe ich nur Vollkommenheit. Wir kommen und wir gehen, nichts ist gut oder schlecht. Alles ändert sich und in seiner Veränderung sehe ich nur die Vollkommenheit der Schöpfung. Wenn ich auf mein eigenes Leben blicke, selbst in den Jahren grösster Not, im Krieg, in den Hungerzeiten,  was bleibt sind die guten Momente, die Liebe anderer Menschen, das Mitgefühl, Freundschaft, die Blumen, die meine Mutter in unserem kleinen Garten pflanzte.

Samstag, 3. März 2018

Vergangenheit und Zukunft


Wir neigen dazu, in der Vergangenheit und in der Zukunft zu leben.  Dabei  ist die Vergangenheit eine Geschichte die wir uns erzählen, eine Illusion, die wenn sie von mehreren erzählt wird, die  in der gleichen Vergangenheit gelebt haben jedesmal anders aussieht.  Die Vergangenheit, die meine Eltern über mich erzahlen, meine Geschwister, meine Lehrer, sieht jedesmal anders aus.  Meine Vergangenheit ist ein Kunstrukt meines Gehirns. Auch meine Zukunft ist nur Illusion, keiner hat sie jemals gesehen oder sich vorstellen können. Auch Zukunft ist eine reine Illusion meines Gehirns.  Das einzige was es gibt ist die Gegenwart. Und da setzt schon wieder unser Denken an, wir lehnen oft die Gegenwart ab, nein so soll meine Gegenwart nicht aussehen, ich muss die Gegenwart wechseln, damit ich glücklich werde, ich habe den falschen Beruf, den falschen Partner, nicht das erreicht, was ich mir vorgestellt habe.  Mein Denken macht die Gegenwart zu meinem Feind, ich wünsche mich aus der Gegenwart fort. 
Dabei ist die Gegenwart das einzige was zählt. Es ist das Leben selbst, das ich in der Gegenwart erlebe. Wenn ich die Gegenwart ablehne, lehne ich das Leben ab.  Wenn ich das Leben ablehne, wird mich das Leben verlassen. In jedem Moment der Gegenwart bietet sich mir die ganze Fülle des Lebens an, das unbegrenzte Potenzial der Möglichkeiten:  Ich habe nicht das erreicht, was ich erreichen wollte – wird zu: ich habe unendlich viel auf meinem Weg erhalten, ich danke meinem Schicksal für alles was es mir gebracht hat – und es öffnet sich der Weg zu der ganzen Fülle des Seins. Mein Partner ist nicht der, den ich mir wünsche -  in meinem Partner, mit dem ich so viel meines Lebens verbracht habe, erkenne ich den gleichen göttlichen Ursprung wie in mir selbst, alles was mich an ihm stort, lasse ich hinter mir, ich nehme das Schicksal an, das uns beide zusammengebracht hat, und ich erkenne mich in meinem Partner wieder. -  Ich habe die Talente vernachlässigt, die mir mitgegeben wurden -  ich werde nicht einen Moment mehr darüber nachdenken, was ich versäumt habe, ich werden keine Zeit mehr mit Gedanken verbringen, wie ich etwas ändern kann, ich werde sofort  damit beginnen, das zu realisieren , was ich immer tun wollte.  Wenn ich mich dem jetzigen Augenblick öffne, ist es das Leben selbst, dem ich begegne. Nur aus dem Jetzt schöpfe ich die Kraft, die ich für das Leben brauche.  Ich bejahe alles um mich,  ich öffne mich dem Jetzt und lasse die Dunkelheit meine Gedanke  hinter mir.

Mittwoch, 17. Januar 2018

Flüchtlinge


Täglich lese ich kritische Kommentare über Flüchtlinge.  Vor 70 Jahren war ich selbst noch ein Flüchtling, unser halbes Volk befand sich auf der Flucht, haben wir das schon vergessen? Uns Flüchtlingen schlug Ablehnung und Hass entgegen. Wir nahmen denen, die noch Besitz hatten, etwas von ihrem Besitzstand weg. Es war nach dem Krieg, und die im Westen lebten hatten auch viel verloren. Heute sind die Flüchtlinge der damaligen Zeit vergessen, wir haben gemeinsam ein neues reiches Land aufgebaut. Aber wir sind   fett und bequem geworden. Flüchtlinge, die sollen woanders hin. Etwas abgeben, kommt nicht in Frage. Die wollen unser Sozialsystem ausbeuten, die haben eine andere Kultur, das sind keine Christen, die wollen sich nicht integrieren. Wie wäre es, wenn wir einmal auf die positive Seite schauen die es auch gibt. Flüchtlinge wecken uns aus unserer satten Lethargie. Sie bringen Menschen mit Initiative und dem Willen  es zu schaffen ins Land. Und da sollten wir es nicht schaffen? Aber unser Sozialsystem schafft es nicht, -dann ändern wir unser Sozialsystem.  Unsere Schulen schaffen das nicht, - dann ändern wir unser Schulsystem. Für jedes Problem gibt es eine Lösung, man muss sie nur wollen.  - Wenn Flüchtlinge  nur ein vorübergehendes Problem sind, dann gibt es in 50 Jahren keine Flüchtlinge mehr, sie sind zurück in die Länder gegangen, die ihre Heimat sind, sie sind gestorben oder sie haben sich integriert.  Ist aber die ganze Welt in Bewegung geraten, weil die Kriege kein Ende nehmen wollen und die Dürre ein Leben in manchen Ländern unmöglich macht, dann müssen wir  unseren Lebensraum mit anderen teilen, dann wird auch unser Land anders aussehen. Unsere Grenzen schliessen, das ist keine Option, wenn die Menschenströme zunehmen. Unsere Technologien einsetzen um verdorrte Länder wieder bewohnbar zu machen, Bildung in unterentwickelte Zonen unseres Planeten  zu transferieren, um dem Bevölkerungswachstum durch zunehmenden Wohlstand zu begegnen, das wären Optionen. Auch das fordert Abgabe von unserem Wohlstand. Wenn wir nicht freiwillig teilen wollen und unsere Augen vor dem Leid anderer verschliessen, dann wird sich die Welt nehmen, was uns ohnehin nur eine kurze Lebensspanne gehört. - Können wir nicht das Positive sehen, das jede Veränderung mit sich bringt? Sind wir so blind, dass wir nicht die ständige Veränderung sehen die Leben bedeutet? Glauben wir wirklich unseren Besitzstand wahren zu können, und den Lauf der Welt anhalten zu können?  Ich sehe nur die grosse Herausforderung, die das Leben ständig  an uns stellt, die Flüchtlingsströme sind eine solche Herausforderung. Wir  schaffen das, ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Ich möchte mich nicht vor meinen Kindern schämen, weil ich mein Haus verschlossen habe und Menschen in Not nicht beigestanden habe. Meine feste Überzeugung ist, was ich mit anderen teile, bekomme ich doppelt und dreifach zurück.

Montag, 15. Januar 2018

Konzepte


Einer der Vorteile des Alters ist die Veränderung der Weltsicht. Konzepte wie gut-böse,  schön – hässlich, jung- alt,  verändern sich.  Ich blicke auf eine Blume, einen Baum, eine Landschaft, alles wirkt ganzheitlicher  auf mich  Ich sehe auf etwas und sehe den ganzen Lebensprozess, das Werden und das Vergehen. Ich blicke auf die Menschen um mich, ich sehe das Leben, das sich in jedem verwirklicht,  ich interessiere  mich für die Ausstrahlung des Menschen, die Liebe und Güte, die er vermittelt, nicht für das dick und dünn, jung und alt, reich und arm. Ich sehe die Eigenschaften, die die Natur ihm mit auf den Weg gegeben hat.  Die Atribute  mit denen wir Menschen und Dinge versehen fallen immer mehr ab, da sind nicht mehr Rang und Würden, Erfolg und  Geld , das verändert sich ständig und nichts davon bleibt.   Das  was hinter den äusseren Formen sichtbar wird, das wird mir immer wichtiger, das was alle Dinge ausmacht, was den Urgrund unseres Seins bestimmt, wird immer wichtiger. Unser Verstand denkt in Konzepten, meine Religion, meine Kultur, die Wissenschaft. Alles Illusionen, wie Buddha sagt,  alles Gedankenkonzepte, nichts davon hat Bestand. Nur was hinter den Formen,  den Konzepten  aufscheint, nur das ist das Leben, dem wir angehören.

Donnerstag, 4. Januar 2018

Blick auf das vergangene Jahr


Ich schaue auf das vergangene Jahr. Ich bin mir bewusst, dass das was ich sehe, meine reine subjektive Wahrnehmung ist. Jeder wird eine andere Wahrnehmung haben von dem was ich gesehen habe. Das was ich sehen kann ist ständige Veränderung, nichts ist wie es scheint.  Ich suche nach Konstanten, es gibt keine Konstanten. Ich suche nach meinem Leben, es gibt nur verschiedene Wahrnehmungen meines Lebens, meine eigene, meine Familie hat ganz andere Wahrnehmungen, und die Welt um mich wieder ganz andere. Ständig entstehen neue Formen, neues Leben und Formen vergehen, ändern ihre energetische Erscheinungsform.  Ich selbst, die Menschen um mich, alles ist ständigem Wandel unterworfen. Und doch ist da eine Konstante, die alles zusammenhält, mich, meine Umgebung, meine Welt,  die diesen Tanz der energetischen Formen ordnet und  ihnen ihren Rahmen gibt, die meine Atome und Moleküle zusammenhält und das formt, was meine Sinnesorgane  als mich wahrnehmen, die meine Existenz auf dieser Welt bestimmt. Es ist eine Kraft die ich nicht denken kann, die ich nur wahrnehme, weil ich sie bin.  Es ist mein eigentliches Leben, unter meiner energetischen Erscheinung, die Tiefe meines Seins, das was mich in meine Erscheinung in diese Welt ruft und das meine Energie wieder freigibt, wenn ich diese Welt verlasse. Es ist unser eigentliches Wesen, ewig, immerwährend, nicht dem Spiel der Zeit unterworfen. Mein Sein tanzt mit mir den Tanz des Lebens, bis ich müde bin und erschöpft in seine Arme sinke, ewig kommend und gehend, ein schöner Tanz durch das vergangene Jahr, ein reicher Tanz voller Wendungen und Figuren durch das Leben. Danke Urgrund meines Lebens für alles was Du mir gezeigt hast.