Sonntag, 29. August 2021

Sehhilfe - Die Welt sehen lernen

Wenn die Augen im Alter schwächer werden schaffen wir uns eine Brille an. Wir sind seid unserer Geburt daran gewöhnt, die Welt in den Formen zu sehen, die unsere Augen erfassen können. Wir machen uns nicht viele Gedanken, ob diese Welt wirklich so aussieht, wie wir sie sehen. Wenn die äussere Sicht nachlässt beginnen die Gedanken, ob die Welt wirklich so aussieht, wie wir sie sehen. Schon ein Blick durch ein Elektronenmikroskop erweckt ernsthafte Zweifel an unserem Weltbild. Plötzlich zerlegt sich die Welt in kleinste Partikel, eine Welt von Energiekörpern, Atomen, Molekülen, die Welt scheint plötzlich ganz anders auszusehen. Und da ist kein Ende in Sicht. Wir gehen tiefer und tiefer in die Welt der Formen und Energie hinein und sehen in den Atomen noch kleinere Energiekörper ihre Bahn ziehen. und vor allem erblicken wir gewaltige Räume in denen diese Bewegungen stattfinden. Hinter diesen Welten vielleicht weitere Formen und Räume, bisher noch nicht fassbare Erscheinungen. - Ein Abbild des Makrokosmos im Mikrokosmos, aber vor allem die ungeheuren Räume in denen die Energiekörper schwirren. Wir fühlen uns wie Ameisen, die einen Menschen vor sich sehen und diesen nur als amorphe Masse wahrnehmen und nicht wissen, wie sie ihn einordnen sollen. Mich beeindrucken vor allem die leeren Räume zwischen den Energiekörpern. Entgegen unserer Wahrnehmung bestehen wir hauptsächlich aus leerem Raum. Es scheint dieser leere Raum zu sein, der die Energiekörper in ihre Gesetzmässigkeit zwingt, der gleiche leere Raum, der im All die Sterne in ihre Umlaufbahn bringt, aber vor allem Energie schafft und wieder aufsaugt. Es ist der gleiche leere Raum aus dem der Mensch besteht und in den er vergeht. Und ich beginne zu begreifen, dass mein Auge nicht nur die Formen sehen kann, sondern auch die Leere, das Nichts. Mir fällt ein Satz aus den Upanischaden ein, - Nicht die Augen die sehen, sondern das was die Augen sehen macht, wisse das ist Brahma. Ein wunderbares Geschenk der Natur - unsere Augen.

Freitag, 27. August 2021

Wenn Träume in Erfüllung gehen

Ich spreche nicht über unsere Nachtträume, die so schnell verfliegen, wenn wir erwachen. Ich spreche auch nicht über die Tagträume, wenn sich ein endloses Gedankenkarussell in unserem Kopf dreht, das sich kaum zum Stillstand bringen lässt. Ich spreche über Lebensträume. Erfüllte Träume und nicht erfüllte Träume. Als junger Mann hatte ich den dringenden Wunsch, einmal einen Porsche zu besitzen. Als ich ihn dann endlich hatte, war der Traum schnell entzaubert und nie mehr hatte ich später diesen Wunsch. Wie viele Menschen träumen von einem Haus in der Toskana oder einer einsamen Insel oder einem Tropenparadies. Wer den Traum sich verwirklicht langt spätestens dann in der Realität an. Dem Urlaub, den man als besserer Hausmeister mit dem Herrichten des Hauses verbringt, einem von Einbrechern geleerten Haus oder den steuerlichen Unbillen, die einem die Finanzverwaltung im Gastland und im Heimatland bereitet. Klima und Ungeziefer lassen die Träume schnell verfliegen und bald sehnen wir uns in unsere bekannte Umgebung zurück, in der wir uns wohlfühlen und in der wir uns auskennen. Jeder Traum bleibt solange ein Traum, bis er in Erfüllung geht - dann wird der Traum zu Realität , und die Realität wirkt oft ernüchternd. - Was aber geschieht mit den Träumen, die nicht in Erfüllung gehen? – Sie begleiten uns ein ganzes Leben lang. Die Liebe als junger Mensch die wir aus Schüchternheit nie dem anderen gezeigt haben - die unschuldigen Küsse in unserer Jugend, die Gefühlstürme in uns ausgelöst haben, sich aber nie dem Leben stellen mussten, sie begleiten uns ein Leben lang und sind nie vergessen. Für mich sind das die wahren Träume, die nie enttäuscht wurden, Begleiter durch unser Leben, und immer die Frage in uns, was wäre wenn …… der Traum in Erfüllung gegangen wäre? Mir sind diese Träume die liebssten - Träume die nie der Enttäuschung ausgesetzt waren

Sonntag, 22. August 2021

Warum der Klimawandel nicht gelingen kann

Es geht beim Klimawandel um das äussere Haus der Menschheit - die Welt. Wie kann die Menschheit ihr äusseres Haus in Ordnung halten, wenn es ihr nicht gelingt nicht einmal ihr eigenes inneres Haus sauber zu halten? Es gilt hier das alte Weisheitsprinzip - Wie innen, so aussen. Ich muss mit meinem eigenen Haus beginnen, dieses in Ordnung und sauber zu halten, bevor ich mich um das Haus der Menschheit kümmere. Was aber tun, wenn mir und fast der gesamten Menschheit gar nicht bewusst ist, dass jeder von uns ein eigenes inneres Haus hat und noch niemals darüber nachgedacht hat, wie er sein eigenes Haus in Ordnung halten kann - oder wie die Philosophen sagen, wenn er in Seinsvergessenheit lebt? Der Zustand der Welt ist immer ein Spiegel von uns selbst. Wenn wir die Welt vollgemüllt haben, müssen wir davon ausgehen, dass dies unserem inneren Zustand entspricht. Was ist zu tun, wenn wir uns alle dem äusseren Konsumrausch ergeben haben, wenn Bescheidenheit und Verzicht nicht mehr zu unserem Wortschatz gehören? Ich habe meine grossen Zweifel, ob es uns gelingen kann unsere eigene innere Zumüllung zu erkennen, das wäre die Voraussetzung für die Reinigung unseres eigenen inneren Hauses. Die Menschheit hat es sich so bequem in ihrem Konsum gemacht, undenkbar ein Verzicht auf die Errungenschaften der Technik, auf Wohlstandsdenken, auf geistige Betäubung durch Medien, auf die Drogen des Alltags. Wer glaubt dass Klimawandel möglich ist, muss bei sich selbst anfangen, sein eigenes Haus aufräumen, sich von den Lasten des Wohlstands befreien, sein eigenes Leben zurückgewinnen. Bisher sehe ich nur Menschen, die Wasser predigen und Wein trinken. Wie soll da ein Klimawandel gelingen? Es reicht nicht eine Partei zu wählen die Klimawandel verkündet oder auf Demonstrationen zu gehen und gegen die Klimaverschmutzer zu protestieren. Wir müssen uns selbst als ersten Schritt zurückgewinnen, erkennen, dass unser Leben nicht von den Errungenschaften der modernen Zivilisation abhängig ist. Ist ein solcher Schritt noch denkbar - wieder zurück zum einfachen Leben? Jeder erkennt, dass er mit am Klimawandel und der Veränderung der Erde beteiligt ist, aber keiner ist bereit in seinem Leben zurückzustecken. Die Staaten können es nicht durch Verordnungen und Gesetze erreichen, das können wir nur als Individuen, jeder Einzelne durch Verzicht an sich selbst. Undenkbar ein solcher Verzicht - wir gehen weiter auf unserem Weg, die Erde für uns Menschen und die meisten anderen Lebewesen unbewohnbar zu machen.

Samstag, 21. August 2021

Wie ich meine Welt erschaffe

Das Geschehen in der Welt erfahren wir täglich aus den Medien. Es gibt daneben aber auch noch meine Welt. Das Geschehen in meiner Welt ist ein ganz Anderes und ist nur am Rand mit dem Weltgeschehen verknüpft. Wenn sich in meiner äusseren Welt die Widerstände und Konflikte häufen, vielleicht auch noch Krankheiten und Probleme entstehen, lohnt es sich einen Blick in meine innere Welt zu werfen. Das was ich im Aussen sehe, entsteht in meinem Inneren, ich selbst schaffe die Welt um mich. Ist diese Welt harmonisch und schön, so entspricht sie meinem Inneren, das dann ausgeglichen und positiv eingestellt ist. Nehmen Konflikte und Reibungen mit meiner Aussenwelt zu, so muss ich mich fragen, was stimmt bei mir nicht, welche Energien sind bei mir in die falsche Richtung gelaufen. Kein Mensch kann sich einer positiven Energie entziehen, sie beeinflusst ihre Umgebung und auch die grössten Schwierigkeiten von Aussen laufen ins Leere, wenn sie auf eine positive Energie stossen. Einen ähnlichen Einfluss haben negative Energien, sie vergiften das Umfeld und ziehen andere negative Energien an. Was immer ich in meinem Umfeld erlebe, ich muss es als einen Ausfluss von mir selbst sehen, ich schaffe mein Umfeld in dem ich lebe, nicht das Umfeld schafft mich. Wann immer die Dinge in meiner Welt nicht gut laufen, muss ich mich fragen, was läuft nicht gut in mir. Und wenn es gut läuft, dann lebe ich in der Ausgeglichenheit der Gegensätze, in der besten aller Welten.

Mittwoch, 18. August 2021

Was bringt die Zukunft ?

Schon wenn wir geboren werden beginnt die Planung für die Zukunft. Dabei lebt das neugeborene Kind nur in der Gegenwart, es weiss gar nichts von einer Zukunft. Die planenden Eltern legen ein Sparkonto an - das Kind soll einmal studieren können, es werden Versicherungen abgeschlossen, um für den Fall der Fälle vorzusorgen, alles in guter Absicht und alles, ohne zu wissen, ob das Kind eine Zukunft hat. - Ganze Wissenschaftszweige, Institute und Universitäten beschäftigen sich mit Zukunftsforschung, esoterische und astrologische Schulen sagen die Zukunft voraus, und doch hat noch nie jemand die Zukunft erlebt, geschweige denn gesehen, denn wir alle leben nur in der Gegenwart. Religionen und Ideologien versprechen eine bessere Zukunft, oft muten sie den Menschen ein Leben in Sklaverei, Not und Armut zu, führen Kriege und versprechen den Menschen das Paradies in der Zukunft, wenn sie nur die Not der Gegenwart ertragen. Noch nie hat ein Versprechen für die Zukunft die Gegenwart verlassen, noch nie sind die Versprechungen für die Zukunft eingelöst worden, - wie könnten sie auch, denn es hat nie eine Zukunft gegeben. Das Leben findet nur in der Gegenwart statt , nicht in der Zukunft. Zukunft ist eine Illusion unseres Denkens, ein Gedankenkonstrukt unseres Gehirns - das was Zukunft genannt wird ist nur eine Aneinanderreihung von gegenwärtigen Momenten. Und doch hängt die Menschheit an ihren Zukunftsvisionen, sie plant und arbeitet für die Zukunft, und vergisst dabei oft die Gegenwart. Wenn es hilft, die Gegenwart zu ertragen, ist es vielleicht hilfreich sich eine Zukunft vorzustellen, in der alles einmal anders und besser sein wird, es ändert aber nicht die Illusion, die wir uns machen. Täglich werden wir überschüttet von Bildern, von Kriegen, Überschwemmungen, Bränden, Zerstörungen, von Menschen in unsagbarem Elend - wahrscheinlich können sie nur überleben, indem sie an eine bessere Zukunft glauben. An die Zukunft zu glauben heisst nichts anderes, als die Gegenwart anzunehmen, jeden Moment zu leben und unser Leben tatkräftig selbst in die Hand zu nehmen. Not und Elend werden nur in der Gegenwart überwunden, nicht in der Zukunft. Wie der Glaube an Religionen und Ideologien oft hilft, die Gegenwart zu ertragen, so hilft der Glaube an die Zukunft über Not und Tod hinweg. Aber nur wer sich tatkräftig mit der Gegenwart beschäftigt überlebt die Zeiten der Not, der Glaube allein hilft nicht.

Sonntag, 15. August 2021

Ein Blick in die Vergangenheit

Der Blick in die Vergangenheit ist nur dann sinnvoll, wenn er mich etwas über die Gegenwart lehren kann. Wenn die Vergangenheit bis in die Gegenwart reicht und Schuld und Hass die Gegenwart vergiften, dann haben wir nicht begriffen, dass Vergangenheit nur ein Gedankenkonstrukt ist, ersonnen von einem fehlgeleiteten Verstand. Ganze Familien leben in der Vergangenheit, sprechen über die früheren guten Zeiten, Völker halten an vergangenen Strukturen fest, nur weil es immer schon so war, Strukturen, aus denen es kaum ein Entrinnen gibt. Der Hass aus vergangenen Kriegen verfolgt uns bis in die Gegenwart und in vielen Teilen der Welt zerfleischen sich die Völker wie eh und je, sie haben nichts dazugelernt. Ganze Berufszweige beschäftigen sich mit der Vergangenheit, wühlen in alten Erinnerungen, verschreiben Mittel, um Schäden aus der Vergangenheit zu beseitigen, alles mit mässigem Erfolg. Die Menschheit sucht nach Erlösung und Befreiung von der Vergangenheit dort, wo sie nicht zu finden ist. Schuld und Sühne in den grossen Dichtungen, Schuld und Sühne in den Gerichtssälen, in den Geschichten der Völker, aber vor allem in unseren Köpfen, ein nicht enden wollendes Thema, das wir Menschen nicht lösen können, solange unser Denken an der Vergangenheit haftet. Die ewig Gestrigen sind zum Unglück verurteilt. Wie können wir im Gestern leben und unsere Gegenwart übersehen? Wie kann ich in der Gegenwart leben, wenn ich ständig an meiner verlorenen Jugend hänge, an meinem Aussehen, das sich ständig wandelt, an Fehlern, die ich früher gemacht habe, an Schuldzuweisungen an Dritte, die mich vermeintlich von meinem eigenen Versagen in der Gegenwart freisprechen. Wenn ich auf ein langes Leben zurückblicken kann, wie absurd wäre es, wenn ich es wie in einem Lebenslauf als Aneinanderreihung von Ereignissen und Daten und angeblichen Leistungen sehen würde. Es wäre dann nicht mehr als eine Todesanzeige, in der mit einem Namen eine Position, ein Titel verbunden wäre, nicht aber das Leben in seiner ganzen Fülle. Wenn die Blicke der Menschen bei runden Geburtstagen, bei Begräbnissen, aber auch meine eigenen Blicke zurückgewandt bleiben, haben wir nichts von der Fülle des Lebens verstanden, einer Fülle, die uns nur in der jeweiligen Gegenwart begegnet und schon vorüber ist, wenn der nächste Moment beginnt. Hat schon jemals der Blick in die Vergangenheit uns die Zukunft gelehrt? - Es reicht ein Blick auf den Zustand der Menschheit, um uns vom Gegenteil zu überzeugen. So wie de Vergangenheit nur ein Gedankenkonstrukt ist und sich in jedem Kopf anders darstellt, so ist die Zeit, die angeblich verflossen ist nur in unseren Köpfen vorhanden. Meine eigene Lebensgeschichte wird erst dann real, wenn ich sie als Aneinanderreihung von Momenten der Gegenwart begreife, als ständige Blicke in die Fülle des Lebens, ohne Anfang und ohne Ende. Wer sein Leben als zeitlich begrenzt begreift, hat noch nicht verstanden zu leben.

Donnerstag, 12. August 2021

Der Ablauf von Zeit

Ich beobachte die Zeit. Wir messen die Zeit in Tagen und Jahren. Ist das nicht ein sehr willkürliches Verfahren? Könnte es nicht auch sein, dass es immer noch der gleiche Tag ist, wie der erste Tag meines Lebens? Vieles in mir fühlt sich noch genau so an, wie vor 40 oder 50 Jahren. Mein Äusseres hat sich verändert, aber innen schlägt noch das gleiche Herz, die gleichen Adern versorgen mich mit Blut und noch immer kann ich aufrecht gehen und unterscheide mich vom Vierbeiner. Shakespeare nennt die Zeit den blutigen Tyrannen. Ist sie das wirklich? Ist Zeit nicht nur ein Hirngespinst, - wie das Wort so schön sagt, eher ein dünnes Geflecht von Fäden, ähnlich dem Netz einer Spinne, durch das wir hindurchsehen können, das Netz ersonnen von unserem Verstand. Wir nähern uns dem Netz unserer Gedanken - und je dichter wir dem Geflecht kommen, das so sorgfältig von unserem Gehirn gestrickt wurde, desto weniger sehen wir die Fäden des Netzes und hinter den Fäden sehen wir die Wirklichkeit durchleuchten, das ewige Leben ohne Anfang und ohne Ende. Jeden Morgen, an dem ich erwache ist es immer noch der gleiche Tag, noch immer das gleiche Leben. Ich zähle nicht die Tage, ich zähle nicht die Jahre, es ist immer noch der gleiche Körper, es sind immer noch die gleichen Augen, und vor allem ist es noch das gleiche Leben, das mich erfüllt. Hat sich an den entscheidenden Dingen in mir etwas verändert? Bin ich noch der gleiche Mensch, der vor mehr als 80 Jahren diese Welt betrat? Nein - das bin ich immer noch. Im Aussen hat sich manches verändert, im Inneren ist alles gleich geblieben, die gleichen Augen blicken auf die Welt und was sie sehen ist eine Welt der Wunder, der strahlenden Schönheit. Und überwältigt, von dem was ich sehe - welch grosser Geist hat diese Welt erdacht, wer hat mich erdacht? Wer hat aus mir ein vollendetes Werk erschaffen? Vielleicht bin ich das Auge dessen, der durch mich sieht, der mich geschaffen hat, um durch mich zu sehen. Ein wunderbarer Gedanke, dass ich Teil dieses schöpfenden Geistes sein kann. Der erste Tag meines Lebens hat nie geendet, noch immer bin ich das staunende Kind, das die Schönheit dieser Welt durch die Augen des Schöpfers betrachtet, ich bin Schöpfer und Geschöpf in einer Person. Und wenn ich diese geöffneten Augen schliesse, werde ich erneut zum Schöpfer. Zeit hat es nie gegeben, ein Konstrukt meiner Gedanken. Es ist immer noch der erste Tag und dieser Tag wird nicht enden, nicht in meinem Leben, nicht im Leben der vielen Erscheinungsformen, die mich umgeben. Es ist noch der erste Tag dieses Planeten, dieses Universums, ein ewiger Kreislauf von Energie ,frei schwebend in den ewigen Räumen aus denen wir sind und die uns umgeben. Ich gaukle wie ein Falter durch diese Welt der Wunder, ich lasse mich nicht fangen von den Spinnenweben der Zeit, Zeit ist etwas klebriges, etwas was uns abhält die Blumen der Schöpfung zu besuchen. Ich fliege zu der wunderbaren blauen Blüte die sich vor mir zeigt, ich rieche den süssen Duft des Honigs, der mich lockt, ich taumle trunken durch die Wunder die mich umgeben, selbst ein Wunder, das sich seiner bewusst wird, ewig und zeitlos.

Sonntag, 8. August 2021

Corona und die Ängste

Ängste vor Ansteckung, Ängste vor Krankheit, Ängste vor Verlust - eine Vielzahl von Ängsten können uns unser Leben lang verfolgen. Angst ist eine Emotion und sind die Reaktion unseres Körpers auf unsere Gedanken. Wenn wir unseren Ängsten begegnen wollen, müssen wir bei unseren Gedanken beginnen. Ängste entstehen immer dann, wenn uns etwas unbekannt und bedrohlich erscheint. Jede Angst hat im Hintergrund eine Bedrohung für etwas was mir wichtig ist, möglicherweise auch der Verlust meines Lebens. Wenn ich zur Quelle der Angst vorstosse, zu meinen Gedanken, dann müsste es doch möglich sein, die Angst zu überwinden, wenn ich meine Gedanken einfach abstellen kann. Wie machen es Kinder, wenn sie Angst vor der Dunkelheit haben, Angst vor dem Alleinsein, Angst vor dem Unbekannten: sie suchen die Nähe ihrer Eltern, und in der Geborgenheit und Sicherheit einer Umarmung verfliegen alle Ängste. Bei uns Erwachsenen ist es schon etwas schwieriger. Vielen gelingt es nicht ihre Gedanken abzustellen, dann hilft oft eine genaue Information über die Ursachen der Angst, bei Krankheiten wie sie von Corona ausgelöst werden, das Wissen wie der Virus sich verhält und wie ich mich verhalten muss, damit der Virus nicht mit mir in Berührung kommt. Am Sinnvollsten wäre es, das Denken zum Stillstand zu bringen, dann würde auch die Quelle der Emotion Angst verfliegen. Das kann ich nur durch positives Denken oder Nichtdenken erreichen. Wir dürfen nie aus dem Auge verlieren, dass Angst eine negative Energie ist und gerade das anzieht, was wir zu vermeiden suchen. Gerade wenn wir die sinnlose Angst vor dem Verlust unseres Lebens in uns spüren, dann hilft die Erinnerung daran, dass wir unser Leben nicht verlieren können, denn unser Leben ist etwas Ewiges, und unserer Tod nur eine Änderung unserer Erscheinungsform. Ängste haben auch eine Schutzfunktion, sie sollen uns vor Gefahren warnen. Sie dürfen nur nicht unser Leben beherrschen. Manchen Menschen sieht man die ständigen Ängste an, und oft wird die ganze Familie von den Ängsten angesteckt. Auf dem Weg durch das Leben lehnen sich dann ängstliche Menschen an Menschen an, die keine Ängste haben, es ist die gleiche Schutzfunktion, die Eltern für ihre Kinder haben. Wir sollten früh unseren Kindern beibringen, dass es keinen Grund gibt Ängste zu haben. Das Leben in uns ist die Kraft, die unseren Alltag bestimmen sollte. Vorsicht ist keine Angst. Wenn wir bestimmte Massnahmen ergreifen, um uns nicht mit einer Krankheit zu infizieren, dann gehen wir nur einer Gefahr aus dem Weg. Wie das Wort Vorsicht schon sagt, - wir sehen voraus, um einer Gefahr aus dem Weg zu gehen. Vorsicht ist sinnvoll, Angst macht keinen Sinn.