Freitag, 25. April 2014

Widerstand gegen das Leben


Eine Krankheit tritt in mein Leben.  Die wenigsten von uns würden sie freudig begrüssen. Es gilt sie zu bekämpfen, Widerstand zu leisten. -  Es treten Lebensumstände ein, die unsere physische Existenz bedrohen, wir  leisten Widerstand, wir versuchen diese Widrigkeiten  zu bekämpfen. Wir neigen dazu die Dinge um uns positiv oder negativ zu bewerten. Wenn wir aber genauer hinschauen, dann zeigt sich in allem was uns begegnet, in uns und um uns,  die gleiche Lebensenergie, und das Leben selbst lässt sich nicht bewerten,  bewerten tut nur unser Verstand  und klassifiziert eine Situation als negativ oder positiv ein.  
Vielleicht am Beispiel des Alterns betrachtet.  Wir schauen unseren alternden Körper an, denken daran wie er einmal ausgesehen hat, wir sehen viele Funktionen eingeschränkt und auch das endgültige Verfallsdatum scheint in der nahen  Zukunft zu liegen. Alles dies,  von der Warte des Verstandes aus betrachtet, wird als    negativ   bewertet.
Es gibt aber auch eine andere Betrachtungsweise. Wir schauen den gleichen alternden Körper im   an. Wir sehen, wie alle Steuerungen unseres Organismus  bis zur letzten Stunde perfekt funktionieren, es ist das Leben in uns, das dies alles steuert,  nicht  unser Gehirn.  Unser Gehirn  wird auch von der gleichen Energie gesteuert wie unser Körper.  Es ist das Leben selbst, das unser Gehirn steuert,  erst wenn das Leben uns verlässt, stellt der Körper seine Funktionen ein.  Habe ich dieses Leben jemals beachtet? Habe ich in meiner anscheinend so positiven Jugend auch nur einen Gedanken an das Leben verschwendet?  Konnte ich überhaupt das Leben denken, das einer anderen nicht denkbaren Ebene angehört?   Erst jetzt im Alter erkenne ich, das da etwas ist, jenseits des Denkbaren,  das dem Altersprozess nicht unterliegt.  Erst im langsamen Schwinden meiner physischen Existenz kann ich die dahinterliegende und alles erhaltende nicht physische Existenz erkennen,  das Leben. 
Kann ich dem Altern Widerstand entgegensetzen?  Kann ich der Krankheit mit Widerstand begegnen?  Was sollte dieser nutzlose Widerstand bringen? -  Das Gegenteil von Widerstand ist das Annehmen, das Annehmen von Etwas, was nicht geändert werden kann.  Widerstand leiste ich, wenn mein Verstand etwas negativ bewertet, wenn ich aber eine unabänderliche Situation annehme, ändert sich sofort deren Qualität.  Ich habe eine Krankheit, ich nehme die Krankheit an und sehe plötzlich, was mir die Krankheit zum Ausdruck bringen möchte und indem ich dies erkenne, befinde ich mich auf dem Weg zur Besserung.  Ich blicke auf mein Alter und nehme es an, wie es ist und erkenne voller Bewunderung und Dankbarkeit, welche Geschenke das Leben mir meinen ganzen Weg über gegeben hat und gibt und erst recht im Alter gibt, wo ich mir des eigentlichen Lebens bewusster werde.
Ich blicke die Menschen an, die mich mein Leben begleiten. Alle haben eine tiefe Bedeutung für meinen eigenen Weg. Mit allen fühle ich mich verbunden, in allen erkenne ich das gleiche Leben, das in mir selbst ist. Wie unbedeutend werden im Alter die Zwistigkeiten oder negativen Erfahrungen, die wir vielleicht einmal erlebt haben.

Wie gehe ich mit den Widerständen um, die ich von anderen, vielleicht meinem Lebensgefährten erfahre?  Ich vergesse nie, dass alle Widerstände den Gedanken, dem Gehirn des anderen entspringen,  nicht aber seinem Leben. Wenn ich nicht mit eigenem Widerstand dagegenhalte, fehlt dem Widerstand     der Widerstand, an dem er sich reiben kann und damit ist der Widerstand bereits erloschen.  Widerstand entsteht nur da, wo  wir in der Zweiheit denken. Ich und die Welt,  ich und Du, ich und mein Körper. Sobald wir uns aus der Illusion der Zweiheit verabschieden und in die Einheit zurückkehren,  ich bin die Welt, der andere und ich sind eins, mein Körper und ich sind eins,  gibt es keinen Widerstand mehr, wir sind da angelangt, wo unser eigentliches zuhause ist,  im ICH BIN. 

Sonntag, 6. April 2014

Die richtige Entscheidung treffen

Es war immer ein  ungeschriebenes Gesetz in mir, dass ich wichtige Entscheidungen nicht getroffen habe, ohne eine Nacht darüber zu schlafen. Da habe ich mich natürlich gefragt, wer trifft da die Entscheidung, wenn nach der Nacht die Entscheidung klar war? Heute weiss ich,  dass ich mich im Schlaf mit dem zeitlosen Raum verbunden habe und aus diesem Raum heraus die Entscheidung getroffen wurde. Es war nicht mein Verstand oder das, was ich als mein ich bezeichne, das die Entscheidung getroffen hat, sondern es war die Schöpfung selbst, die sich durch mich in der Entscheidung manifestiert hat.  Heute brauche ich nicht mehr den Schlaf, um mit dem Unbewussten zu   kommunizieren,  ich gehe in die Gedankenstille und aus der Stille des Raumes  fällt dann die Entscheidung. Wenn ich mich der räumlichen Dimension   hingebe, verbinde ich mich direkt mit dem schöpferischen Impuls,  ich bin nur das Medium, durch das sich die Schöpfung äussert.