Sonntag, 16. September 2012

Wie wird die Welt enden?

Sobald wir uns aus der Ebene unseres physischen Seins hinwegbewegen, gelangen wir in den nicht greifbaren Raum. Wie Sartre es ausdrückt, wir sind das einzige Wesen das neben der Wahrnehmung der physischen Existenz, die andere Dimension, die nicht physische, den Raum oder das Nichts wahrnehmen kann. Wir blicken in das Universum und wir nehmen die Sterne wahr und den Raum, in dem sie sich bewegen. Wissenschaftler untersuchen nun diese Erfahrung der Wahrnehmung als biologisches oder als soziologisches Phänomen unseres Verstandes, grenzen diese Erfahrung zur Wahrnehmung des Tieres ab und verkennen, dass der Bereich des Seins nicht auf der Ebene des Verstandes geklärt werden kann. Der Bereich des Seins entzieht sich unserem Denken und kann nur auf einer anderen Ebene wahrgenommen werden. Wir sind noch in der Lage unsere Körperintelligenz wahrzunehmen, auch wenn wir sie wissenschaftlich nicht begreifen können, weil sie uns selbst betrifft. Diese übergeordnete Intelligenz, ohne die unser Körper nicht einen Augenblick funktionsfähig wäre, eine Intelligenz, die alle unsere Lebensprozesse steuert, auch die Nervenimpulse und mikrobiologischen Prozesse, die die Wissenschaft immer feiner durchdringt. Je mehr wir über diese Prozesse in Erfahrung bringen, umso ehrfürchtiger bestaunen wir diese übergeordnete Intelligenz. Wenn wir nun um uns blicken, erkennen wir diese Intelligenz in allem was was uns umgibt. Alles was wir mit unserem Verstand erfassen können scheint von dieser Intelligenz durchdrungen zu sein und alles scheint gleichzeitig dem Prozess des ewigen Werdens und Vergehens zu unterliegen. In diese von einer übergeodneten Intelligenz geschaffene Welt greift der Mensch willkürlich ein und verändert sie. Er gestaltet sie um und greift offensichtlich auch in die intelligenten Strukturen der Welt ein, in das Gleichgewicht der Natur, die der Weltkörper geschaffen hat um die Schöpfung zu erhalten. Wird damit ein nicht reparabler Schaden angerichtet, oder ist die allem zugrundeliegende Intelligenz in der Lage durch Anpassungsprozesse den Schaden auszugleichen? Diese Frage können wir nur versuchen durch Erfahrungen auf anderen Ebenen zu beantworten. Schauen wir uns die Schäden an, die wir an unserem eigenen Körper anrichten. Eine ganze Zeitlang scheint unsere Körperintelligenz Einflüsse unseres Suchtverhaltens, von Bewegungsmangel und Stress ausgleichen zu können. Es kommt aber der Moment, wo die Abwehrmechanismen der Körperintelligenz zusammenbrechen, wo seelische, geistige und körperliche Defizite ihren Tribut fordern und sich in Krankheitssymptomen äussern. Auch jetzt ist noch eine Reparatur möglich, durch Einsicht und Umkehr. Fahren wir aber fort, die Gesetze des Universums zu misachten, die allem zugrundeliegen, auch unserer menschlichen Existenz, dann werden die Schäden, die wir verursachen zunehmen und am Schluss irreparabel werden. So wird es auch mit unserer Welt sein. Im Vergleich zu den lebenden Organismen ist die Lebenserwartung der Erde eine unvergleichlich viel längere. Entsprechend werden Krankheitsprozesse der Erde auch viel länger dauern und auch die Heilung ist kaum von heute auf morgen zu erwarten, Wenn wir aber fortfahren die Welt nur auszubeuten, das Gleichgewicht der Natur zu zerstören, die Meere industriell leerzufischen, die Luft zu verpesten, das Klima zu verändern, den Boden, unsere Erde, überzubeanspruchen, dann wird sich der Krankheitszustand der Erde verstärken und nur eine Rückbesinnung auf das Gleichgewicht der Natur, eine Umkehr in unserem Verhalten, kann dann noch Gesundung bringen. Wird der Menschheit eine solche Umkehr gelingen? Wird die Einsicht so spät kommen, dass unsere Weltintelligenz den Reparaturprozess nicht mehr durchführen kann? Eins ist gewiss, die Welt wird nicht enden, wenn die Lebensbedingungen ein Leben in der jetzigen Form nicht mehr zulassen. Es werden nur grosse Teile der Pflanzen- und Tierwelt zugrundegehen, auch das menschliche Leben wird es nicht mehr geben. Aber die Welt wird weiter bestehen vielleicht auch nur in der unwirtlichen Form der uns umgebenden Planeten. Enden wird die Welt erst, wenn ihre Lebensdauer abgelaufen ist und sie das Schicksal der verschwindenden Sterne teilt. Auch hier versagt unsere menschliche Phantasie.