Mittwoch, 30. Januar 2019

Kopf und Krankheit


Wir kennen den Satz:  Alle Krankheiten entstehen im Kopf.   Wie an vielen solchen Einsichten ist auch an dieser etwas Wahres.  Sicher entstehen ansteckende Krankheiten nicht im Kopf und da kann die Medizin auch oft weiter helfen.  Wie ist es aber bei den chronischen Krankheiten?  Wir alle kennen den Denker in unserem Kopf, der unablässig spricht und den wir nur schwer zum Schweigen bringen.   Ich denke nicht, sondern es denkt mich. Viele Handlungen wie Fernsehen, Handymisbrauch können   darauf zurückgeführt werden, dass wir diesen lästigen Denker ausschalten wollen.  Die Jugendlichen wollen vielleicht nicht ihre Gedanken der Unsicherheit und des Versagens hören, die Älteren nicht die Gedanken über das Scheitern ihrer Träume oder über die Vergänglichkeit des Seins. Hier im Kopf entstehen die negativen Gedanken die Auslöser mancher chronischen Krankheit sind.

Solange wir uns über Äusserlichkeiten definieren, Körper, Schönheit, Stand, Alter, Familie, Ausbildung, Geld, Macht, Reichtum, unseren Partner   – führt der Wegfall von diesem Inhalt zu einer Leere und zu negativen Gedanken. Die  Frau verliert ihre Schönheit, der erfolgreiche Geschäftsmann  sein Vermögen,  der Diktator seine Macht, der Professor erkennt die Grenzen seines Denkens, der Ehepartner lässt sich scheiden. Sie alle verlieren den vermeintlichen Inhalt ihres Lebens und fallen in ein Loch und eine Leere  und suchen nach neuen Orientierungspunkten. Der Denker im Kopf entwickelt negative Gedanken, wer bin ich, wenn ich das was so wichtig für mich war verliere?  Und das bleibt nicht ohne Folgen.  Alle negativen Gedankden lösen auf der Ebene des Körpers negative Emotionen aus. Negative Emotionen sind ein Gift, dass sich auf meinen Körper auswirkt. Wir greifen zur Flasche, wir verwöhnen uns mit Essen, wir lenken und durch sinnloses Amusement ab,  es muss das ausgeglichen werden, das mir fehlt,  das vorher so wichtig war.  Der  Verlust und der  Ärger im Kopf wirken sich langsam auf unser ganzes Leben aus,  auch auf unsere inneren Organe. Es schlägt mir dann nicht nur auf die Nieren und es ist mir nicht nur eine Laus über die Leber gelaufen, sondern es tritt eine ständige Vergiftung meines Körpers ein, eine Vergiftung durch Gedanken und die hierdurch ausgelöste Änderung des Lebens. Wenn ich nicht erkenne, das ich selbst der Verursacher dieser Veränderungen in mir bin, wird am Schluss ein chronischer Kranker aus mir, dem auch kein Mediziner mehr helfen kann.

Sonntag, 20. Januar 2019

Kinder und Krankheit


Kinder kommen zu uns, weil sie für unser Leben eine besondere Bedeutung haben, aber auch weil wir für ihr Leben entscheidend sind. Wir nehmen oft nur das Kind wahr, das kleine Wesen, das es zu beschützen gilt, für das wir sorgen, bis es selber in der Lage ist für sich zu sorgen.  Ich habe immer gewusst, dass das was das Kind ausmacht, das Leben, das Sein, das aus dem das Kind heraus entsteht und ohne das,  das Kind nicht wäre, vom ersten Tag des Lebens auf dieser Welt ganz da ist, sich nicht verändert, denn es ist das Ewige in uns, jenseits von Geburt und Tod, untrennbar verbunden mit unserer irdischen Gestalt. Auch dieses Wesen, das wir die Seele nennen,  braucht seine Nahrung und seine Arzneien, sie sind nur anderer Natur als das was uns die Ärzte zu bieten haben.  Viele Krankheiten die sich physisch äussern, müssten auch auf der Ebene der Seele behandelt werden.  Wir wissen nicht warum eine Seele bedürftig wird, wir müssen aber unser Bewusstsein schärfen, wenn die Schulmedizin an ihre Grenzen gerät. Unsere Seele und die Seele des Kindes sind auf das Engste miteinander verbunden. Unsere Seele weiss, was der Seele des Kindes fehlt.  Ich muss den Heilungsprozess der Seele bei mir selbst beginnen, in die Stille gehen, auf die Stille lauschen und das Kind mit in meine Stille nehmen, indem ich es zu mir nehme, einfach nur halte, für es da bin. Nur in der Stille und in der Zuwendung die ich in der Stille meinem Kind gebe, liegt die Medizin, nach der mein Kind verlangt.  Es ist die eigentliche Liebe die ich zum Fliessen bringe, wenn ich innhalte und sie aus der Stille fliessen lasse.  Es ist die Liebe, die aus dem tiefsten Inneren meines Seins fliesst und die sich durch einen Blick und eine Berührung äussert und von der anderen Seele wahrgenommen wird. Es ist die Medizin, die stärker ist als alle Medizinen dieser Welt.  Sie setzt unser volles Dasein voraus, keine Ablenkung, keine Worte, keine Gedanken, einfach nur da Sein und in unser Inneres lauschen,  von dort her kommt Heilung für mich und für das kleine Wesen, das sich mir anvertraut hat.   

Freitag, 11. Januar 2019

Identifikation


Eine der Errungenschaften des Alters ist die Einsicht. Wir erkennen immer mehr wie die Dinge, die uns umgeben an Bedeutung verlieren. Unsere Identität machen wir an unserem Namen fest, an Titeln, an Ausbildung, Position im Beruf, vielleicht auch an Dingen, wie Gegenstände, Besitz, Macht, Reichtum, oder an unserem Körper, Aussehen, Leistungen, vor allem aber an dem Ansehen, dass wir oder diese Dinge bei Dritten geniessen könnten.  Im Alter legen wir Stück um Stück von diesen Dingen beiseite, bis uns am Schluss nur noch unsere Person bleibt und wir als tiefere Erkenntnis die Bedeutungslosigkeit aller Dinge dieser Welt begreifen. Vielleicht haben wir auf diesem Weg eine neue Erkenntnis erhalten, dass hinter jedem Ding das wir ablegen eine Leere erscheint und dass es diese Leere ist, die die Tiefe des Seins ausmacht, und am Ende uns auch selbst erfüllt, und immer war und immer sein wird.

Sonntag, 6. Januar 2019

Am Jahreswechsel


Ein neue Jahr hat begonnen. Schon verblassen die Erinnerungen an das alte Jahr. Bald wird nur noch ein Schatten in unserem Gedächtnis an das Vergangene übrig bleiben. Das Leben beginnt sich neu zu regen. Die Tage werden wieder länger. Bald werden die Sonnenstrahlen die Pflanzen zu neuem wachrufen. Alles beginnt von Neuem im ewigen Zyklus. Diesen Zyklus nennen wir das Jahr, gebunden an die Zyklen der Sonne.

Was wir als das Jahr bezeichnen ist die ewige Wiederkehr des Lebens. Das Jahr selbst ist vergänglich, ein Gedankenkonstrukt. Wir zählen die Jahre, in unserem Kulturkreis ab Christi Geburt. Was ist so bedeutend an diesem Ereignis gewesen,  dass  wir unser Zählsystem an diesem Ereignis festmachen?  Warum nicht ab dem Urknall, warum nicht ab dem Erscheinen von Leben auf dem Planeten, warum nicht ab dem Erscheinen von   Menschen?  Das Erscheinen eines erleuchteten Menschen hat die Mitmenschen so beeindruckt, dass sie ihre Zeitrechnung nach ihm änderten. Die alten Religionen hatten Gott immer als ein Gegenüber begriffen, als Personifizierung des Erschaffenden.  Mit Christus wurde  für unsere Welt zum ersten Mal  das Göttliche für den Menschen im Menschen selbst und in der Schöpfung sichtbar.  Das Bewusstsein wurde sich im Menschen seiner selbst bewusst.  Diese Änderung war ein evolutionärer Schritt der Menschheit, ein Aufblühen unseres Selbstverständnisses und ein Erkennen der übergeordneten Intelligenz in uns selbst und in der gesamten Schöpfung, von den Galaxien über die Materie, hin zu allen Lebensformen. Die Erkenntnis, dass in Allem das gleiche Leben vorhanden ist, der gleiche Schöpfergeist, und alles sich in einer evolutionären Entwicklung befindet, im ewigen Rhythmus der Zeit. Der Blick des Menschen richtet sich von den äusseren Erscheinungen  nach innen und erkannte das Leben in sich selbst. Es muss schon damals Menschen gegeben haben, die so beeindruckt von dieser Einsicht waren, dass sie selbst die Zeitrechnung an der Geburt eines Menschen neu orientierten.

Wenn wir am Jahreswechsel das Erwachen  der Natur beobachten, gedenken wir des Erwachens des menschlichen Bewusstseins. Wir sehen die ewige Wiederkehr des Lebens, wir erkennen das Geburt und Tod nur die physischen Erscheinungsformen verändern. Das was diese Erscheinungsformen ausmacht aber schon ewig war und  ewig sein wird. Wir erkennen die Tiefe unseres und allen Seins.