Ein neue Jahr hat begonnen. Schon verblassen die
Erinnerungen an das alte Jahr. Bald wird nur noch ein Schatten in unserem
Gedächtnis an das Vergangene übrig bleiben. Das Leben beginnt sich neu zu
regen. Die Tage werden wieder länger. Bald werden die Sonnenstrahlen die
Pflanzen zu neuem wachrufen. Alles beginnt von Neuem im ewigen Zyklus. Diesen
Zyklus nennen wir das Jahr, gebunden an die Zyklen der Sonne.
Was wir als das Jahr bezeichnen ist die ewige Wiederkehr des
Lebens. Das Jahr selbst ist vergänglich, ein Gedankenkonstrukt. Wir zählen die
Jahre, in unserem Kulturkreis ab Christi Geburt. Was ist so bedeutend an diesem
Ereignis gewesen, dass wir unser Zählsystem an diesem Ereignis
festmachen? Warum nicht ab dem Urknall,
warum nicht ab dem Erscheinen von Leben auf dem Planeten, warum nicht ab dem
Erscheinen von Menschen?
Das Erscheinen eines erleuchteten Menschen hat die Mitmenschen so
beeindruckt, dass sie ihre Zeitrechnung nach ihm änderten. Die alten Religionen
hatten Gott immer als ein Gegenüber begriffen, als Personifizierung des
Erschaffenden. Mit Christus wurde für unsere Welt zum ersten Mal das Göttliche für den Menschen im Menschen selbst
und in der Schöpfung sichtbar. Das
Bewusstsein wurde sich im Menschen seiner selbst bewusst. Diese Änderung war ein evolutionärer Schritt
der Menschheit, ein Aufblühen unseres Selbstverständnisses und ein Erkennen der
übergeordneten Intelligenz in uns selbst und in der gesamten Schöpfung, von den
Galaxien über die Materie, hin zu allen Lebensformen. Die Erkenntnis, dass in Allem
das gleiche Leben vorhanden ist, der gleiche Schöpfergeist, und alles sich in
einer evolutionären Entwicklung befindet, im ewigen Rhythmus der Zeit. Der
Blick des Menschen richtet sich von den äusseren Erscheinungen nach innen und erkannte das Leben in sich
selbst. Es muss schon damals Menschen gegeben haben, die so beeindruckt von
dieser Einsicht waren, dass sie selbst die Zeitrechnung an der Geburt eines
Menschen neu orientierten.
Wenn wir am Jahreswechsel das Erwachen der Natur beobachten, gedenken wir des
Erwachens des menschlichen Bewusstseins. Wir sehen die ewige Wiederkehr des
Lebens, wir erkennen das Geburt und Tod nur die physischen Erscheinungsformen verändern.
Das was diese Erscheinungsformen ausmacht aber schon ewig war und ewig sein wird. Wir erkennen die Tiefe
unseres und allen Seins.
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