Sonntag, 6. Januar 2019

Am Jahreswechsel


Ein neue Jahr hat begonnen. Schon verblassen die Erinnerungen an das alte Jahr. Bald wird nur noch ein Schatten in unserem Gedächtnis an das Vergangene übrig bleiben. Das Leben beginnt sich neu zu regen. Die Tage werden wieder länger. Bald werden die Sonnenstrahlen die Pflanzen zu neuem wachrufen. Alles beginnt von Neuem im ewigen Zyklus. Diesen Zyklus nennen wir das Jahr, gebunden an die Zyklen der Sonne.

Was wir als das Jahr bezeichnen ist die ewige Wiederkehr des Lebens. Das Jahr selbst ist vergänglich, ein Gedankenkonstrukt. Wir zählen die Jahre, in unserem Kulturkreis ab Christi Geburt. Was ist so bedeutend an diesem Ereignis gewesen,  dass  wir unser Zählsystem an diesem Ereignis festmachen?  Warum nicht ab dem Urknall, warum nicht ab dem Erscheinen von Leben auf dem Planeten, warum nicht ab dem Erscheinen von   Menschen?  Das Erscheinen eines erleuchteten Menschen hat die Mitmenschen so beeindruckt, dass sie ihre Zeitrechnung nach ihm änderten. Die alten Religionen hatten Gott immer als ein Gegenüber begriffen, als Personifizierung des Erschaffenden.  Mit Christus wurde  für unsere Welt zum ersten Mal  das Göttliche für den Menschen im Menschen selbst und in der Schöpfung sichtbar.  Das Bewusstsein wurde sich im Menschen seiner selbst bewusst.  Diese Änderung war ein evolutionärer Schritt der Menschheit, ein Aufblühen unseres Selbstverständnisses und ein Erkennen der übergeordneten Intelligenz in uns selbst und in der gesamten Schöpfung, von den Galaxien über die Materie, hin zu allen Lebensformen. Die Erkenntnis, dass in Allem das gleiche Leben vorhanden ist, der gleiche Schöpfergeist, und alles sich in einer evolutionären Entwicklung befindet, im ewigen Rhythmus der Zeit. Der Blick des Menschen richtet sich von den äusseren Erscheinungen  nach innen und erkannte das Leben in sich selbst. Es muss schon damals Menschen gegeben haben, die so beeindruckt von dieser Einsicht waren, dass sie selbst die Zeitrechnung an der Geburt eines Menschen neu orientierten.

Wenn wir am Jahreswechsel das Erwachen  der Natur beobachten, gedenken wir des Erwachens des menschlichen Bewusstseins. Wir sehen die ewige Wiederkehr des Lebens, wir erkennen das Geburt und Tod nur die physischen Erscheinungsformen verändern. Das was diese Erscheinungsformen ausmacht aber schon ewig war und  ewig sein wird. Wir erkennen die Tiefe unseres und allen Seins.

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