Donnerstag, 29. Juni 2017

Befriedigung


Wir streben in unserem Leben immer nach neuen Reizen, nichts scheint uns auf Dauer Befriedigung zu verschaffen.  Eine höhere Position im Leben, noch mehr Wissen, mehr Geld, einen besseren Partner  - kaum haben wir erreicht, was wir angestrebt haben, hat es seinen Reiz verloren. Auf der Ebene der Sinne, verwöhnen wir uns mit gutem Essen und Trinken, führen durch immer neue Medien visuelle und auditive Reize an uns heran, oder betäuben unsere Sinne durch die verschiedensten Drogen. Durch Jahrtausende hat der Mensch sich so angeblich zum Besseren entwickelt.  Tatsächlich hat sich der Mensch in Jahrtausenden immer weiter weg von seiner Mitte entfernt. Fast scheint es, er habe sich von seinem eigentlichen Sein getrennt, hat vergessen was  sein Leben ausmacht.  Dabei ist eine Trennung von dem was wir sind  nicht möglich. Was wir im Aussen wahrnehmen ist nur der geringste Teil von dem was wir sind.  Was wir über Generationen  in unserem Blick nach aussen verloren haben,  können wir nich  im Aussen   erreichen,   aber in jedem Moment im Innen finden, in dem kleinen Moment der Stille, den wir in uns eintreten lassen,  im Rauschen des Windes,  im Bellen des Hundes den wir in der Nacht hören. Wenn wir das wieder erleben lernen, dann wissen wir was ein wahres Gebet ist, das  sich nicht nach aussen richtet, nicht  an einen fremden Gott. Das wahre Gebet ist nach innen an das Leben selbst gerichtet, das uns geschaffen hat, das wir sind.   Befriedigung enthält Frieden, und Frieden finden wir nicht im Aussen, nur in uns selbst. Auch auf der Suche nach Gott finden wir nichts, wenn wir nach aussen schauen, und finden alles, wenn wir die Zeit anhalten und nach innen blicken.

Sonntag, 4. Juni 2017

Erleuchtung


Für mich ist Pfingsten der wichtigste Tag im Kirchenjahr. Wenn ich aber den Predigten zuhöre, dann weiss ich, dass nur ganz wenige wissen, von was sie sprechen. Meistens klingt es wie eine fromme Geschichte, von der weder der Erzählende, noch der Zuhörer weiss wovon sie reden. Dabei ist das Erwachen, oder die Erleuchtung  in jedem Menschen angelegt. Aber wir sehen sie nicht, weil uns keiner lehrt wie wir sie erfahren. Da hilft auch kein Theologiestudium und  so begnügen sich die Kirchen die Erleuchtung als eine Gnade zu bezeichnen, für den der sie erfährt. Nicht einmal darüber was Erleuchtung sei,  sind sich die Religionen einig, ein Blick nach Wikipedia reicht, um zu erkennen, dass die meisten Religionen unterschiedliche Vorstellungen haben. Es ist wie bei Platon, wir sehen nur die Schatten und erkennen die Sonne nicht, die diese Schatten wirft. Für mich ist Erleuchtung die Überwindung der Dualität im Denken und die Rückkehr in die Einheit.  Mir steht mein Denken im Wege, wie eine dicke Wolke, die mich von der Sonne trennt.  Für mich gibt es einen Weg in die Einheit, meine Gedanken zum Stillstand zu bringen,  Stille in mich eintreten lassen, im no mind zu verharren, da gibt es keine  Welt mehr, keine Gedanken, nur den Frieden der Seele, nach der sich unser Innerstes sehnt. Ich trete in das Nichts ein, in das Alles, unsere wahre Heimat, die in jedem von uns ist und doch so schwer erreichbar ist. Ich wünsche jedem von uns sein persönliches Pfingserlebnis.