Sonntag, 29. Januar 2023

Die Zukunft sichern

Ein Kind wird geboren. Die Eltern , von Freude und Liebe erfüllt, denken als Erstes daran, die Zukunft des Kindes zu sichern. Ein Sparbuch soll angelegt werden, als ob ein Sparbuch schon jemals die Zukunft sichern konnte.  Unsere Grosseltern waren in den Wohlstand geboren, das Schicksal hat ihnen alles genommen, selbst die Heimat. Die Grosseltern mussten ganz unten neu beginnen. Bestimmt hatten ihre Eltern auch gedacht, die Kinder wären gut abgesichert, aber das Schicksal hatte Anderes für sie geplant. -  Einige von uns haben die Gabe, in ihrem Leben Wohlstand zu erwerben. Anderen zerrinnt das Geld unter den Fingern. Das ist weder gut noch schlecht. Jeder Mensch ist mit einer besonderen Gabe ausgestattet, er muss sie nur erkennen. Am Ende des Lebens bleibt als Erbe für unsere Kinder nur das erhalten, was wir an immateriellen Werten  an unsere Kindern geben können:  Liebe, Zuwendung, Schutz.  Alles das können wir nur in der Gegenwart geben, denn eine Zukunft gibt es nur in unserer Fantasie und kann nicht abgesichert werden. Wenn wir zu den Eltern gehören, die weiter blicken, und im Besitz  des geheimen Schatzes sind, der jedem von uns mitgegeben wird, dann ist es unsere Verpflichtung, diesen Schatz an die nächste Generation weiterzureichen.  Was dieser geheime Schatz denn sei, - werde ich gefragt. Wer dies fragt, wird den Schatz nicht finden. Jedenfalls besteht er nicht aus den Gütern dieser Welt. Eltern aber wissen um diesen geheimen Schatz, und sie geben ihn an ihre Kinder weiter. So reichen wir unsere Schätze von Generation zu Generation. Die Schätze dieser Welt sind vergänglich, sie kommen wie sie gehen. An ihnen dürfen wir unser Leben nicht festmachten. Sie sind eher Last als Freude.  - Das Leben selbst ist der eigentliche Schatz, den wir heben müssen, der jedem von uns geschenkt wird.  Zukunft sichern wir, wenn wir unseren Kindern diesen Schatz durch unsere Liebe und Zuwendung weiter reichen.

Samstag, 28. Januar 2023

Unser Lebensdrama

Drama heisst im  Griechischen Handlung. Heute wird das Wort eher für eine emotional aufgeladene Handlung verwendet. So kann man das Leben nennen, wenn wir aus dem Traum der Illusionen erwachen, es ist das Ende unserer Jugend. Es ist die Zeit des Verstandes gekommen, die Zeit der Lebensplanung, von Studium, Beruf, Familie. Alles wird von unserem Verstand geplant. Wir glauben, mit dem Verstand im Leben alles regeln zu können. - In Wirklichkeit tritt aber nur eine neue Illusion  an die Stelle der vorherigen. Das Leben lässt sich nicht regeln. Wie im griechischen Drama enthält es alle Möglichkeiten, von der Komödie bis zur Tragödie. Der Held in diesem Drama sind wir selbst und nur von uns selbst hängt der Ausgang des Stückes ab, in dem wir der Protagonist sind. -  Unser Leben   wird von unseren zahlreichen Fähigkeiten bestimmt, von den Fähigkeiten zu handeln, zu denken, zu fühlen, zu lieben -  aber vor Allem zu sehen. Nicht nur das zu sehen, was die Augen sehen können, sondern auch das zu sehen, was wir nicht sehen können, das zu fühlen, was wir nicht fühlen können, das zu denken, was wir nicht denken können und das zu lieben, was sich unserer Sinneswelt entzieht. Alles Fähigkeiten, die unser Verstand nicht kennt, die aber entscheidend für den Verlauf unseres Lebens, unseres Schicksals sind. Wenn wir bereit sind, die Welt des Verstandes und die Welt der Sinne als Illusion zu erkennen, überschreiten wir die Grenzen der Welt und betreten den Raum des Lebens, der den ganzen Kosmos erfüllt. Und welche Form unser Leben auch immer annimmt, wird von uns als Weg begriffen, den wir mit Freude gehen, weil er der Weg des Lebens ist. Leben hat keine Grenzen,  Leben heisst alle Grenzen  zu überschreiten, alle Illusionen hinter uns zu lassen, und vor Allem, uns zu öffnen und das Licht der Erkenntnis in uns zu lassen. Da gibt es kein Lebensdrama mehr,  nur noch Freude am Leben, Liebe zur Schöpfung und die Gewissheit, dass alles so ist, wie es sein soll.  

Die romantische Komödie

Bei Wikipedia wird die romantische Komödie als  - Lustspiel mit Happy End – definiert.  Sie stellt eine Form des Lebensdramas dar. Drama ist eine Handlung die einen Konflikt enthält, der entweder gelöst wird oder in einer Katastrophe  endet. In den Filmen oder Büchern, die sich mit dem Thema beschäftigen, geht es meist um die Irrungen und Wirrungen der Liebe, auch um Lust und Enttäuschung, um Anziehung und Trennung. Meistens enden die Handlungen, wenn sich die handelnden Personen glücklich vereinigt haben. Über das, was dann folgt, muss sich der Zuschauer seine eigenen Gedanken machen. Wir erkennen uns in diesen Komödien selbst wieder. Wenn wir älter sind, haben wir meist  schon diese romantischen Komödien selbst erlebt. Wir haben schon unsere eigenen  Erfahrungen und  wissen viel über den Fortgang der Handlung, wenn  der Film endet und die Protagonisten scheinbar glücklich vereint sind. Erst dann beginnt das eigentliche Lebensdrama, das von uns entweder gelöst wird  oder in einer Katastrophe endet. Wir lieben die romantischen Komödien, weil sie den Traum der Jugend in Erinnerung rufen, die Zeit des Verliebtseins, der Leichtigkeit, der Schönheit, der gegenseitigen Anziehung. Sie lassen uns die Gegenwart vergessen, die eigentliche Herausforderung des Lebens. Das Ende der romantischen Komödie ist zugleich der Beginn des eigentlichen Lebensdramas.

Mittwoch, 25. Januar 2023

Auf der Suche nach dem Göttlichen

Wenn ich  den Gottbegriff in den verschiedenen Religionen anschaue, dann unterscheide ich zwischen dem Gott der von den Religionen verkündet   und nach aussen gelehrt wird, und dem Gott, der in allen Religionen dem begegnet, der in die Tiefe seines Seins vordringt. Verkündet wird der mächtige Gott, der nur der jeweiligen  Religion gehört, und mit dessen Hilfe die Gläubigen unter sein Szepter gezwungen werden.  Wenn man nur die Gesetze und Vorschriften der Religionen erfüllt, dann wird dem Gläubigen das Paradies versprochen. Um diese Religionen entwickeln sich ganze Kulturen, Gotteshäuser, Schulen, Gelehrte, die  sich bemühen, das Wort Gottes zu deuten, selbst Gottesstaaten zwingen die Menschen in ihre Abhängigkeit. Je mehr sich die Welt der Menschen Gottes bemächtigt hat, desto weiter hat sie sich von Gott entfernt.  Fassungslos schauen wir auf die verschieden Religionen, die Kriege wegen ihrer Religion führen, die Menschen töten, weil sie religiöse Gesetze nicht erfüllen oder abweichende Meinungen haben. – Schauen wir aber in die Tiefe aller Religionen bis hin zu den Wurzeln, dann sehen wir  einzelne Menschen, die ihre Mitmenschen versucht haben,  ihren Mitmenschen die Augen zu öffnen, sie von  ihren Gottesbildern  zurück zu dem wahren Göttlichen zu führen, das sich in Allem zeigt. Und wenn die Menge derer, die sich von dem neuen Gottesbild überzeugen liessen, gross genug war, bemächtigten sich wieder die gleichen Menschen des Glaubens, die schon immer die Macht in den Händen hielten, gründeten menschliche Organisationen und zwangen die Gläubigen mit Strafandrohungen unter ihre Macht. Es sind immer wieder die gleichen Menschen, die auf die Heilsversprechungen der Religionen hören, die bereit sind, andere Menschen mit Feuer und Schwert zu bekriegen, weil sie in ihren Augen Ungläubige sind. - Es ist die Mehrheit der Menschheit, die nicht versteht, wer Gott wirklich ist,  oder die verstanden hat, das Gott nicht in Kirchen und frommen Büchern gefunden werden kann, die aber auch keinen anderen Zugang zu dem findet, was wir Gott nennen. In den Naturreligionen haben die Menschen in den Bäumen, den Pflanzen, den Flüssen den Bergen, das Heilige entdeckt. In den Buchreligionen wurde das es verboten, sich ein Bild Gottes zu machen. Und dennoch sind die Kirchen voll von den Bildern Gottes in Menschengestalt, oder als Auge oder anderen Symbolen. Oder die Menschen gaben ihren Propheten gottgleiche Verehrung. Im Buddhismus wird das Göttliche zur Leere und im Dao zum Nichts.  Keine dieser Vorstellungen von Gott ist richtig und keine falsch.  Der Mensch sucht Gott nur an der falschen Stelle.  In jedem Teil der Schöpfung könnten wir Gott finden. Am Dichtesten aber ist Gott in uns selbst und es ist dort, wohin wir blicken müssen, wenn wir das Göttliche suchen. Wir finden es in der Tiefe unseres Selbst,  wenn wir die Zeit anhalten, unseren Verstand zum Schweigen bringen und den Raum der Leere und der Stille betreten, der uns erfüllt. Es ist die Begegnung mit dem Wesen das schon da war, bevor wir die Welt betreten haben und noch da ist,  wenn wir unseren Körper wieder verlassen.  


Samstag, 21. Januar 2023

Kompass und Leuchtfeuer

Früher hat sich die Schifffahrt mit Hilfe von Kompass und Leuchtfeuer orientiert, um ein sicheres Fahrwasser zu finden, heute sind Satelliten und digitale Instrumente an die Stelle der früheren Systeme getreten. Für uns Menschen sind   die Möglichkeiten, durch das Leben zu navigieren, nicht leichter, eher schwerer geworden. Äussere Orientierungspunkte wie Gesetze, Religionen, Philosophien und Wissenschaften können nur ein Mindestmass an Orientierung bieten, und  Chaos, Tod und Zerstörung sind in der Neuzeit nicht weniger, eher mehr geworden.  Und doch ist in jedem Menschen ein innerer Kompass vorhanden, der ihm hilft durch das Leben zu kommen. Am Anfang des Lebens sind es noch die Eltern, an denen sich die Kinder orientieren, spätestens als Eltern erkennen wir, dass wir selber die Funktion des Leuchtfeuers übernehmen,  und wir besinnen uns auf Fähigkeiten zurück, die immer da, aber zeitweise,  in unseren Lehr- und Wanderjahren, verdunkelt waren. Und dann gibt es noch die Menschen, die wie Leuchttürme aus  der Menschheit herausragen. Es sind die Menschen, die durch ihr  Leben und ihre Lehre  Millionen von Menschen  und vielen Generationen als Orientierung und Vorbild dienten. - Der wichtigste Kompass durch das Leben ist und bleibt die Flamme in uns selbst, die immer heller lodert, je älter wir werden. Es ist die Flamme des Lebens, die  uns immer, auch über den Tod hinaus begleitet, die mit uns spricht, uns den Weg weist. Je älter wir werden, desto heller brennt sie, und sie verlöscht nie, auch wenn sie für die Anderen nicht mehr sichtbar ist.

Sonntag, 15. Januar 2023

Körperfrequenzen und Gesundheit

Wir beschäftigen uns viel mit unserer Gesundheit und mit unserem Körper. Sicher ist es hilfreich, das Richtige zu essen und zu trinken, den Körper zu bewegen, Sport zu treiben. Täglich werden wir von Gesundheitsratgebern in den Medien überflutet. - Daneben geht es auch um die geistige Gesundheit, mens sana in corpore sano,  wie die Römer sagten. Immer schon hat es in allen Ländern den Medizinbereich gegeben, vom Schamanen bis zu den heutigen Doktoren. Aber noch immer hat sich unsere Vorstellung vom Körper kaum geändert. Obwohl wir wissen, dass wir aus Atomen und Molekülen bestehen, aus Energieteilchen, die wiederum fast zu 100 % aus leerem Raum bestehen, nehmen wir weder den energetischen Teil von uns wahr, noch das Feld der Leere, in der die Energie zu Hause ist. Für die Medizin steht noch ein weiter Forschungsbereich zur Verfügung, das Wissen über die Zusammenhänge jenseits unserer physischen Vorstellungen ist noch gering. – Vielleicht wird die zukünftige Medizin viel tiefer ansetzen, nicht am biologisch physischen Körper, sondern am energetischen Körper, mit den Mitteln der Physik, Wellen, Strahlen, Licht, die unsere Energieteilchen in Bewegung setzen, den Energiefluss frei machen, wie es schon bei  der TCM versucht wird. Vielleicht gelingt es in Zukunft mehr Menschen sich des eigenen Feldes der Leere zu nähern, dem eigentlichen Leben, das  uns schafft und erhält, unserem eigentlichen Zuhause.  Voraussetzung wäre, dass wir die Welt unserer sinnlichen Wahrnehmung  und unseres Verstandes als das begreifen, was sie sind, als physische Wahrnehmungsmöglichkeiten. Daneben aber stehen uns aber auch geistige Ebenen  zur Verfügung, die es uns ermöglichen, tief in die Geheimnisse des Lebens vorzudringen, in die Bereiche, in denen alles entsteht, in unseren tieferen Seinsgrund.  In allen Völkern des Planeten ist dieses tiefere Wissen vorhanden, es wird aber nur von Wenigen zur Kenntnis genommen.

Freitag, 13. Januar 2023

Das Leben ist schön

Um Weihnachten spielt immer ein Film mit dem obigen Titel.  Ein Mensch möchte alles richtig machen, und wie Hiob gerät an die Grenzen seines Lebens. Er hadert mit dem Schicksal und will sich sein Leben nehmen. Selbst Jesus haderte mit Gott, als er am Kreuz die Worte sagte: Warum hast Du mich verlassen? – Es geht um den Moment der Erkenntnis, was Leben ist. Jedes Leben hat seinen Platz, und kein Leben ist ohne tiefere Bedeutung, weil jedes Leben aus dem Gesamtorganismus der Schöpfung nicht wegzudenken ist. – Auch in meinem Leben bin ich immer wieder an den Punkt gelangt, wo alles um mich weggebrochen ist und ich scheinbar nicht weiter wusste. Aber ein inneres Wissen war immer gleichzeitig da: Das Leben geht weiter, Alles muss so sein wie es ist und hat seine Bedeutung für mich, aber auch für die Welt. - Dieser Dualismus von äusserem Geschehen und innerer Wertung hat mich durch das Leben begleitet. Ob mein Leben erfolgreich war, lässt sich nicht an den äusseren Erfolgen messen. Erfolgreich war es, wenn ich begriff, dass alles seine Folgen hatte, das was die Anderen Gut nennen und das was wir schlecht nennen. Das Leben ist dann schön, wenn wir es so annehmen, wie es sich uns in diesem Moment zeigt.-  Ich habe Jahre gebraucht, um zu erkennen, welche Kraft mir das Leben mitgegeben hat,  eine Kraft, die mir erlaubte jede Krise zu überstehen und ausreichte,  andere Menschen, die sich mit meinem Leben verbunden haben, zu einem sinnerfüllten Leben zu motivieren. Leben ist dann schön, wenn ich es nicht nur als Leben in der Welt begreife, sondern als Teil des Lebens, das alles erfüllt und in Allem sichtbar wird, das uns umgibt, im Sichtbaren und im Unsichtbaren.

Mittwoch, 4. Januar 2023

Anwesend sein

Der Gedanke anwesend zu sein ist gar nicht so abwegig als Wunsch zum Neuen Jahr. Die meisten unserer Mitmenschen sind abwesend. Wie das Wort sagt,  sie haben sich von ihrem eigentlichen Wesen getrennt, sie haben  ihre Gedanken zu ihrem Gott erhoben, Gedanken, die uns in die Irre führen.  Auch diese Worte sind Gedanken,  sie dienen aber, einen Weg zu finden, wieder zu unserem Wesen zurück zu finden, wieder anwesend zu sein,  an und in unserem Wesen zu sein. Wesen ist das Leben, das Sein, das was wir so schwer wahrnehmen können, weil es sich unseren Sinnen entzieht. Anwesend sein heisst: jetzt in diesem Moment, die Zeit einen Moment anzuhalten und damit auch unsere Gedanken, unser Selbst wahrzunehmen, das bewusst wahr zu nehmen, was uns dieser Moment zeigt und nicht bereits nach vorne zu denken, oder zurück schauen. Anwesend bin ich, wenn ich einen Baum anschaue und das gleiche in ihm sehen kann, was ich in mir sehe – Leben, wenn ich das Meer und den Himmel wahrnehme und beides in mich hinein lasse. Anwesend sein ist ein Zustand in dem ich nicht Frage – Was kommt als Nächstes?-  sondern  mich auf die Wahrnehmung von dem, was in mir und um mich ist,  konzentriere, auf das was wir als wahr annehmen können, nicht die Dinge, sondern die Essenz, das Wesen der Dinge.   Wörter können hilfreich sein, können Wegweiser sein, das Wort Anwesend, das Wort Wahrnehmung. Was könnte es wichtigeres geben, als unser Wesen zu fühlen und was wichtigeres als das  Wahre, das sich in Allem äussert. Wie hilfreich Sprache doch sein kann, und wie sehr kann sie uns in die Irre führen.

Zum Tod von Papst Benedikt

Durch einen Hinweis habe ich beim Tod von Papst Benedikt eine Rede gelesen, die er vor dem deutschen Bundestag 2011 gehalten hat. Sie kann bei YouTube gehört werden. Vordergründig geht es um Recht und Gesetz im Staat. Mich hat aber das Naturbild des Papstes berührt. Es wird deutlich, dass er von dem positivistischen Naturbild des Menschen abrückt und den Menschen als Teil der Natur sieht, geschaffen von dem gleichen schöpferischen Sein, das alles erfüllt, die gesamte Natur, den Planeten, den gesamten Kosmos. Die positivistische Vernunft, als Grundlage unserer Kultur,  wird von ihm in Frage gestellt, er sieht sie nur als einen kleinen Teil  der schöpferischen Intelligenz, die Himmel und Erde erfüllt, eine Vernunft, die nur einen sehr kleinen Teil von dem erfassen kann, was wirklich ist. Er weist darauf hin, dass der Umgang des Menschen mit der Natur aus dem Gleichgewicht geraten ist,  die Natur ihre eigene Würde hat und wir wieder die Sprache der Natur verstehen müssen. Er weist auch auf die Ökologie des Menschen hin, der ein Teil der Natur ist, der sich nicht selbst geschaffen und die Gesetze der Natur zu beachten hat. Der Mensch darf die Natur nicht beliebig manipulieren, auch seine eigene nicht, und sein Wille ist nur dann recht, wenn er die Gesetze der Natur beachtet. Benedikt sieht in der Natur und der gesamten Schöpfung eine objektive Vernunft,  einen Creator Spiritus, die alles durchdringt, auch den Menschen.-  Man stelle sich einen Papst vor, der sich mit diesem Gottesbild  der Lehre der katholischen Kirche gegenüber sieht. Ich erkenne einen Menschen, dem klar ist, wer der Sohn Gottes ist:  Der Mensch gewordene Geist Gottes, der allem innewohnt, jedem Einzelnen Menschen,  der gesamten Natur, dem gesamten Kosmos,  ein Papst, der in jedem Menschen Christus sah.   Diesem Papst, dem die geistigen Dimensionen des Menschseins und der Natur klar waren, stand der Moloch der römischen Kirchenverwaltung gegenüber. Vielleicht hatte er am Anfang die Vorstellung einer Reform an Haupt und Gliedern dieser Kirche, aber als ihm klar wurde, dass ihm dieses nie gelingen würde, hat er sich in ein Kloster zurückgezogen. Einer der wenigen Päpste, dem der Titel Heiligkeit gebührt, weil er ein heiler Mensch war, und der Name Benedikt stand ihm zu, weil er ein Guter war.