Freitag, 17. Juli 2015

Dichotomie

Ein Begriff, den wir  in vielen Bereichen  anwenden. Interessant, wenn er in Bezug auf unser tieferes Sein  bezogen ist. Wenn das was  uns ausmacht, die allumfassende Tiefe und Stille,  Träger unseres Lebens,  in allem zu sehen ist, so hat sich doch in jeder individualisierten Form  dieses Sein anders ausgedrückt.  Ich habe dazu einen interessanten Vergleich gelesen,  die Luft um uns ist immer Luft, aber im Haus anders riechend,  in der Küche nach Essen, im Wohnzimmer nach Rauch und im Garten nach Blumen. Dennoch ist es immer die gleiche Luft.

So auch mit unserem Sein, Träger allen Lebens,  in jeder Lebensform anders verdichtet, und dennoch  das gleiche Sein,  in allem erkennen wir einen Teil von uns Selbst, individualisiert in der Form und zurückgegeben an das Alles, wenn die Form zerfällt, und wieder eins werdend mit dem Alles. 


Mittwoch, 1. Juli 2015

Mystik


Angelus Silesius  dichtet: 
„Wird Christus tausendmal in Bethlehem geboren
und nicht in Dir, Du bleibst noch ewiglich verloren.“
Christus wird hier gleichgesetzt mit Erleuchtung, Christus nicht als Mensch, sondern als das göttliche Prinzip des Seins.  Erst durch die Erkenntnis des Seins in uns selbst  wird der Schleier der Illusion fortgezogen und  wir erkennen das, was Christus ausmacht in uns selbst. Da erscheint Christus nicht mehr als der fromme Wunderheiler, sondern die Wahrheit leuchtet in uns auf, wir sehen das Leben in allen Dingen, das eigentlich Göttliche in der Schöpfung.
„Halt an, wo läufst Du hin, der Himmel ist in Dir,
suchst Du Gott anderswo, Du fehlst ihn für und für.“

Auf der Suche nach  Erkenntnis, nach Sinn, besuchen wir  Workshops, Kurse,  Kirchen, Ashrams,  -  alles  vergebens,  wir brauchen nur innezuhalten und in uns selbst zu schauen, da können wir den Himmel entdecken.  Der Himmel   nicht  als  die Ebene nach unserem physischen Ende, den Himmel  im Hier und Jetzt,  den Himmel als das eine Leben, das Sein, das am Anfang war und am Ende und uns nie verlässt.