Freitag, 24. Februar 2012

Leben in der Welt des Dualismus

Geburt –Tod, Kommen – Gehen, Gut –Böse, Schöpfung – Zerstörung,, Wachstum- Niedergang, Aufstieg – Untergang, Erfolg – Misserfolg, Gewinn – Verlust, Gesundheit – Krankheit, Jugend – Alter, Außen – Innen, Auf - Ab, unser wahrnehmbares Leben verläuft in Zyklen. Nichts ist beständig, alles einem ständigen Wandel unterworfen. Nur unser Verstand versucht Wertungen. In der Welt des Dualismus ist das Gegenteil nur die andere Seite der Medaille. Alles hat seinen Sinn. Wenn wir nur die eine Seite sehen können, werden wir einen Verlust verspüren, wenn dieser Umstand aus unserem Leben verschwindet. Im Werden liegt bereits das Vergehen und im Untergang der Aufgang. Das Leben lehrt uns beide Seiten zu sehen. Hinter der Dualität steht die Einheit des Seins, nur die materiellen Erscheinungsformen unterliegen dem Wandel, das Sein ist unveränderlich. Nur wenn wir in jedem Moment das auf uns einströmende Leben so annehmen wie es ist, können wir im Frieden des Seins leben können, dann leben wir in dem Frieden, der höher ist als die Vernunft.

Mittwoch, 22. Februar 2012

Musik und Stille

Gerade las ich über Gott in der Musik erkennen. Viele Menschen haben einen Zugang zum Göttlichen, wenn sie Musik hören. Es wird in Ihnen eine Seite berührt, die sie im Denken nicht finden. Es ist wohl dieses Wahrnehmen, das Nichtdenken beim Musikhören, das dieses Empfinden bei uns auslöst. Jeder Ton und jede Musik erwächst aus der Stille. Sie ist nur erfahrbar aus der Stille. Die Stille ist der nichtmanifeste Teil des Tons, im Ton manifestiert sich die Stille. Musik ist Ton ist Stille. Nur unser Verstand trennt den Ton von der Stille. Ton und Stille sind eins.

Samstag, 18. Februar 2012

Bin ich mein Körper?

Wenn ich begriffen habe, dass ich nicht mein Verstand bin, ist die nächstliegende Frage, ob ich mein Körper bin. Wenn wir jung sind, identifizieren wir uns weitgehend mit unserem Körper. Der Körper hat in dieser Phase des Lebens noch die wichtige Funktion anziehend zu sein, um die Fortpflanzung sicher zu stellen. Später tritt die äussere Erscheinung zurück, sie wird unansehnlicher. Jetzt ergibt sich die Chance einen neuen Blick auf unseren Körper zu werfen. Wir können uns mit unserem inneren Körper beschäftigen. Wir erkennen, die scheinbar feste Form des Körpers ist eine Illusion des Auges und des Verstandes. Gehe ich aber hinter diese Illusion, betrete ich meinen inneren Körper, trete ich ein in die Welt der Energien und des Mikrokosmos. Und hinter dieser Welt der Energie nehme ich die Essenz war, oder die übergeordnete Intelligenz, die meinen Organismus erfüllt und ordnet. Der Weg zu mir ist daher am einfachsten durch meinen inneren Körper. Wenn ich über die Meditation meinen Verstand zum Stillstand bringe, trete ich über meinen Atem in den Körper ein und beginne das Leben in meinem Körper zu fühlen. Erst ist es in den Händen, dann den Gliedern und schliesslich in allen Organen spürbar. Es ist dieses Leben, das in jeder kleinsten Zelle, jedem Chromosom vorhanden ist, und das meinen Organismus steuert. Diese übergeordnete Intelligenz kann ich nicht denken und trotzdem steuert sie mich und meinen Körper in perfekter Harmonie. Mein Verstand wäre nicht in der Lage nur einen Moment die Regie in meinem Körper zu übernehmen. Vielmehr ist es diese übergeordnete Intelligenz, die auch meinen Verstand steuert. Für mich ist mein innerer Körper die Pforte zu meinem eigentlichen Sein, durch ihn trete ich wieder ein in die Wahrnehmung von mir selbst. In dem Moment, in dem ich mein Bewusstsein in meinen Körper lenke, sende ich die Energie meines Bewusstseins in meine Zellen und meinen Organismus . Es ist mein Bewusstsein, das meinen Körper geschaffen hat und ausmacht. Es ist auch mein Bewusstsein, dass alles um mich mit mir verbindet. Nehme ich mein Bewusstsein in meinem Körper wahr, dann erfüllt mich die ganze Kraft des Universums und alles in mir, jede einzelne Zelle wird wahrgenommen und mit der Kraft erfüllt, aus der sie entstanden ist. Gehe ich in dieses Bewusstsein, fängt mein Körper an die Schwingungen zu erhöhen, ich bewege mich energetisch in einer höheren Frequenz. Meine Ausstrahlung ändert sich, auch meine Umwelt nimmt wahr, dass ich mich in einem höheren Schwingungsmodus bewege. In dieser höheren Frequenz wird es auch leichter mit der negativen Seite des Seins fertig zu werden, alles in mir und um mich wird heiler. In dieser höheren Frequenz ziehe ich Menschen an, die ähnlich ausgerichtet sind und auch mein berufliches Leben erhält neue Aspekte und geht wie von selbst von der Hand. Um die Frage zu beantworten, ich bin in meiner jetzigen Erscheinungsform mein Körper, mein äusserer und mein innerer, es kommt auf mich an, auf meine Blickrichtung, ob ich richtig Gebrauch von meinem Körper mache und es kommt auf meine Wahrnehmung an, ob ich erkenne, welch Wunderwerk aus mir heraus in meinem Körper entstanden ist, und welche tiefen Schichten und welch hohe Intelligenz in mir ruhen. Wir sollten viel häufiger den Blick nach innen richten, in der Meditation und im Gebet, wir werden dann uns selbst aus einer ganz neuen Blickrichtung erfahren.

Freitag, 17. Februar 2012

Wir sind nicht unser Verstand

Wir identifizieren uns mit unserem Verstand. Der Verstand nimmt unseren Körper als die unser Leben bestimmende Realität wahr. Unser Verstand und die vordergründige Erfahrung unseres Wissens sagen uns, dass die kurzen Freuden, Nöte und am Ende das Verschwinden unserer Existenz unser Leben seien. Unser Verstand verdrängt selbst die neuesten Erkenntnisse unserer Wissenschaft. Wir wissen inzwischen um die begrenzte Kraft unseres Auges. Das was als scheinbare feste Materie erscheint ist, löst sich auf in kleinste Elementarteilchen und Energie wenn wir die Erkenntnisse der Quantenphysik verstehen, und wenn wir aus der Sicht eines Quants uns und unsere Umgebung sehen würden, dann wäre um uns ein gewaltiges Universum von Teilchen und Energie, die scheinbar auf magische Weise unter dem Einfluss einer höheren Intelligenz Funktionen ausfüllen, die uns wiederum als das erscheinen lassen, was unser Auge wahrnimmt. Wenn wir uns mit unserem geistigen Auge und unserer Imaginationskraft hineinbegeben in die Welt des Mikrokosmos, dann fasziniert uns die ungeheure Leere und das Nichts das zwischen den Teilchen „herrscht“. Solange wir uns mit unserem Denken auf der Ebene der Materie und in der Dualität befinden, müssen wir aus dem Nichts auf das Alles schliessen und damit macht auch das Wort „herrschen“ Sinn. Wenn die Leere das Nichts und das Alles ist, dann „herrscht“ sie über die Gesetze der Energie und der Teilchen, Max Planck formuliert, hinter der Materie steht eine Kraft, die diese Materie erschaffen hat, ein intelligenter Geist, der der Urgrund aller Materie sei. Wir selber sind diese Materie und Energie, wir sind aber auch die Leere und das Alles zwischen den Teilchen, wir sind Materie und wir sind ordnende Kraft und wir sind Teil der übergeordnete Intelligenz die uns und alles um uns geschaffen hat. Wie gehe ich aber ganz persönlich mit dieser Erkenntnis um, wie befreie ich mich aus der Gedankenspirale meines Verstandes der mir eine Welt der Illusionen vorgaukelt. Wie komme ich von meiner äusseren materiellen Erscheinungsform hinein in die Welt der übergeordneten Intelligenz, die ja auch ein Teil von mir ist, weil sie mich geschaffen hat und die mir daher auch auf eine Weise zugänglich sein muss. Solange ich mich auf der Ebene meines Verstandes befinde, verwandelt mein Verstand jede Wahrnehmung in Denkmaterie , das gilt auch für Wahrnehmungen auf einer anderen Ebene, beispielweise auf der Ebene der Leere, auf der Ebene der übergeordneten Intelligenz, . Wir unterliegen zwanghaftem Denken, alles wird in uns zu einer geistigen Konstruktion. Wir haben uns im Laufe der Jahrhunderte denaturiert und nehmen nicht mehr die anderen Ebenen in uns wahr. Erst wenn wir unseren Verstand zum Schweigen bringen und in die Stille und die Leere gehen, öffnen sich die Welten der Wahrnehmung und der übergeordneten Intelligenz. In der Meditation gehen wir in die Stille und erfahren Ebenen eines höheren Seins, die von so unendlicher Grösse und Schönheit sind, dass alle materielle Schönheit verblasst. Erst die Wahrnehmung unseres Bewusstseins führt uns in unsere tiefere Wirklichkeit in unser ewiges Sein, das keine zeitlichen Beschränkung und keiner Vergänglichkeit kennt. In dieser Welt des höheren Bewusstseins gibt es keine Angst vor der Vergänglichkeit unserer materiellen Existenz, wir befinden uns dort auf der Ebene unseres unsterblichen Seins. Lasst uns also unseren Verstand häufiger zum Schweigen bringen und unsere anderen Welten besuchen.

Sonntag, 12. Februar 2012

Ist Gott tot?

Solange die Menscheit in ihrer denkenden Erscheinungsform existiert ist sie auf der Suche nach Gott. Immer wenn der Mensch an seine Grenze gelangte und übermenschliche Qualitäten gefragt waren, wurden diese Position mit menschenähnlichen Figuren besetzt, bei den Griechen und Römern mit den Gottheiten der Antike, die jeweils für einzelne übermenschliche Qualitäten standen, bei den monotheistischen Religionen mit den Religionsgründern, wie Moses,Buddha, Christus und Mohammed, denen als Menschen übermenschliche Eigenschaften zugewiesen wurden, vor allem aber die direkter Verbindung mit Gott. Viele Menschen bezeichnen sich als Gottsucher, andere suchen nach dem Sinn des Lebens, was wohl auch nichts anderes als die Suche nach Gott ist. So ist unter dem Namen "Gott" in jeder Menschengeneration eine Vielzahl von Vorstellungen entstanden, es fällt uns schwer, diese zahlreichen Ideen alle unter einem Namen zu vereinen. Dabei ist es nicht schwer zu begreifen, dass der Verstand und das Denken nicht das geeignete Medium sind, Gott zu definieren oder zu begreifen. Die übergeordnete Intelligenz, die allen Erscheinungen und Formen dieser Welt innewohnt, kann nicht auf der Ebene der Formen und Materie begriffen werden, weil Worte und Verstand nicht ausreichen um diese Dimension zu begreifen. Wie Goethe formuliert hat: nur das sonnenklare Auge kann die Sonne sehen, nur das Göttliche in uns kann das Göttliche wahrnehmen. In uns ist, wie in allen Dingen und Formen dieser Welt und in dem für uns begreifbaren Universum, diese Qualität des Göttlichen vorhanden, das es uns ermöglicht, das Göttliche wahrzunehmen. Wissenschaftler, Denker und Philosophen kommen alle an diese Grenze unseres Denkens und Verstandes und ahnen, dass hinter der wahrgenommenen und erklärbaren Materie eine ordnende Kraft und Intelligenz steht, die sich in ihrer eigenen Dimension dem menschlichen Denken entzieht. Das Denken und die Sprache sind daher nicht das geeignete Medium um uns mit dem Göttlichen zu beschäftigen. Wenn wir es tun, dann geschieht es auf einer anderen Ebene, auf der Ebene der Wahrnehmung. Was aber ist die Ebene der Wahrnehmung: es ist die Ebene, in die wir gelangen, wenn wir uns in die Stille begeben, wenn wir in der Meditation die Gedankenwalze zum Stillstand bringen, wenn ich meine Lebensreise von der horizontalen Linie der 1000 Schritte zum Stillstand bringe und den einen Schritt in der Vertikalen Linie zu meinem eigenen Sein zurücklege, oder wenn ich, wie ich gestern bei einem Dichter las, in einem Moment den "Elan" spüre, der das gewöhnliche Wort zur Dichtung macht. Schon in dieser kleinen Aufzählung von Lebensmomenten spüre ich die ganze Vielfalt des göttlichen in mir und um mich, spüre ich den lebendigen Gott in allem.

Montag, 6. Februar 2012

Die Vögel unter dem Himmel

Die Blumen auf dem Felde. Wir sehen und kennen diese Bilder aus der Bergpredigt. Was lehren sie uns? Was sagt der Satz: Sie säen nicht, sie ernten nicht? Hinter diesen Bildern steht die Aussage, dass das Leben der Tiere und Pflanzen nicht durch planmässiges Handeln bestimmt ist, dass ihre Existenz auch gesichert ist, obwohl es scheinbar niemanden gibt, der sich um die Sicherung ihres Lebens kümmert. Diese Bilder lehren uns mehr Vertrauen in die Sicherheit unseres Lebens zu haben. Tieren und Pflanzen sind Sorgen und Nöte unbekannt. Was aber macht es, dass wir nicht so leben können, dass wir am Morgen aufwachen und uns die Sorgen und Ängste quälen, was der Tag wohl bringen könnte? Und warum haben uns diese Gedanken nicht während des Schlafens geplagt? Wir Menschen sind mit einem Verstand ausgestattet , der uns von der Pflanzen- und Tierwelt unterscheidet. Dieser Verstand ist auf dem Weg der Evolution der Schöpfung ein wichtiger Meilenstein, aber auch eine grosse Herausforderung. Nachts erholen wir uns im Schlaf von der ewigen Gedankenwalze, die uns die Vergangenheit immer wieder hochbringt und die beim Blick in die Zukunft uns in Sorgen und Ängste stürzt. Zumindest in der Tiefschlafphase, in der auch unsere Träume ausgeblendet sind, gehen wir in den bewusstseinslosen Zustand der Pflanzen und Tiere über und holen uns die Kraft, die Gedanken des Tages zu ertragen. Wie aber gelingt es uns, auch im Wachzustand unsere Gedanken so zu kontrollieren, dass der Frieden in uns einkehren kann? Die Zenmeister lehren uns , durch das Tor der Annahme zu gehen. - Was bedeutet das? Es bedeutet, das Leben so anzunehmen, wie es auf uns zutritt. Keinen Widerstand zu leisten, wenn wir scheinbar Negatives erfahren. Erst Widerstand schafft Leiden. Wir erfahren Krankheit, Verlust, Tod. Es ist wie es ist. Wir nehmen diese scheinbar negativen Erlebnisse als Gefährten unseres Weges an. Indem wir sie als notwendig und wichtig in unser Leben aufnehmen, wandelt sich unser Blick, das was scheinbar etwas Schreckliches ist, wandelt sich bei fehlendem Widerstand in etwas Wichtiges und Nützliches. Wir machen uns durchlässig für die Widrigkeiten und ändern unseren Blick auf das scheinbar Negative. Wir erkennen, dass nur durch unsere Gedanken die Ereignisse des Lebens negativ besetzt werden, dass erst der“ Wahnsinn“ des Denkens uns in den Unfrieden stösst. Nur durch das Denken spalten wir uns ab von dem Sein und unterteilen die Welt in Positiv und Negativ. Nehmen wir das Leben an, so wie es ist, werden wir wieder eins mit dem Sein und treten ein in den Frieden dieser Welt, der eben höher ist als die Vernunft und der Verstand. Das können uns die Vögel am Himmel und die Blumen auf dem Felde lehren, die nicht säen und nicht ernten, wie es uns die menschliche Vernunft vorschreibt, und die dennoch ohne Sorgen und Ängste leben.