Freitag, 17. Februar 2012

Wir sind nicht unser Verstand

Wir identifizieren uns mit unserem Verstand. Der Verstand nimmt unseren Körper als die unser Leben bestimmende Realität wahr. Unser Verstand und die vordergründige Erfahrung unseres Wissens sagen uns, dass die kurzen Freuden, Nöte und am Ende das Verschwinden unserer Existenz unser Leben seien. Unser Verstand verdrängt selbst die neuesten Erkenntnisse unserer Wissenschaft. Wir wissen inzwischen um die begrenzte Kraft unseres Auges. Das was als scheinbare feste Materie erscheint ist, löst sich auf in kleinste Elementarteilchen und Energie wenn wir die Erkenntnisse der Quantenphysik verstehen, und wenn wir aus der Sicht eines Quants uns und unsere Umgebung sehen würden, dann wäre um uns ein gewaltiges Universum von Teilchen und Energie, die scheinbar auf magische Weise unter dem Einfluss einer höheren Intelligenz Funktionen ausfüllen, die uns wiederum als das erscheinen lassen, was unser Auge wahrnimmt. Wenn wir uns mit unserem geistigen Auge und unserer Imaginationskraft hineinbegeben in die Welt des Mikrokosmos, dann fasziniert uns die ungeheure Leere und das Nichts das zwischen den Teilchen „herrscht“. Solange wir uns mit unserem Denken auf der Ebene der Materie und in der Dualität befinden, müssen wir aus dem Nichts auf das Alles schliessen und damit macht auch das Wort „herrschen“ Sinn. Wenn die Leere das Nichts und das Alles ist, dann „herrscht“ sie über die Gesetze der Energie und der Teilchen, Max Planck formuliert, hinter der Materie steht eine Kraft, die diese Materie erschaffen hat, ein intelligenter Geist, der der Urgrund aller Materie sei. Wir selber sind diese Materie und Energie, wir sind aber auch die Leere und das Alles zwischen den Teilchen, wir sind Materie und wir sind ordnende Kraft und wir sind Teil der übergeordnete Intelligenz die uns und alles um uns geschaffen hat. Wie gehe ich aber ganz persönlich mit dieser Erkenntnis um, wie befreie ich mich aus der Gedankenspirale meines Verstandes der mir eine Welt der Illusionen vorgaukelt. Wie komme ich von meiner äusseren materiellen Erscheinungsform hinein in die Welt der übergeordneten Intelligenz, die ja auch ein Teil von mir ist, weil sie mich geschaffen hat und die mir daher auch auf eine Weise zugänglich sein muss. Solange ich mich auf der Ebene meines Verstandes befinde, verwandelt mein Verstand jede Wahrnehmung in Denkmaterie , das gilt auch für Wahrnehmungen auf einer anderen Ebene, beispielweise auf der Ebene der Leere, auf der Ebene der übergeordneten Intelligenz, . Wir unterliegen zwanghaftem Denken, alles wird in uns zu einer geistigen Konstruktion. Wir haben uns im Laufe der Jahrhunderte denaturiert und nehmen nicht mehr die anderen Ebenen in uns wahr. Erst wenn wir unseren Verstand zum Schweigen bringen und in die Stille und die Leere gehen, öffnen sich die Welten der Wahrnehmung und der übergeordneten Intelligenz. In der Meditation gehen wir in die Stille und erfahren Ebenen eines höheren Seins, die von so unendlicher Grösse und Schönheit sind, dass alle materielle Schönheit verblasst. Erst die Wahrnehmung unseres Bewusstseins führt uns in unsere tiefere Wirklichkeit in unser ewiges Sein, das keine zeitlichen Beschränkung und keiner Vergänglichkeit kennt. In dieser Welt des höheren Bewusstseins gibt es keine Angst vor der Vergänglichkeit unserer materiellen Existenz, wir befinden uns dort auf der Ebene unseres unsterblichen Seins. Lasst uns also unseren Verstand häufiger zum Schweigen bringen und unsere anderen Welten besuchen.

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