Sonntag, 29. November 2020

Gott und das Prinzip Hoffnung

Es beginnt schon als Kind. Wir stellen uns vor - Wenn ich einmal gross bin, dann … Und es setzt sich fort, - Wenn ich mein Examen geschafft habe, - Wenn ich erst mal viel Geld verdienen werde, - Wenn ich den richtigen Partner gefunden habe, und jetzt - Wenn ein Impfstoff gegen den Virus gefunden ist - überall in unserem Leben das Prinzip Hoffnung. Und dann die Hoffnungslosigkeit, eine Krankheit die nicht geheilt werden kann, das Alter, das keine Zukunft kennt, der Tod, der unumkehrbar zu sein scheint , der Verlust eines Menschen, der Verlust von Beruf und Besitz. Solange wir in der Hoffnung leben, denken wir an die Zukunft. Wenn wir die Hoffnung verlieren, denken wir an den Tod. Gestern sah ich einen Film über das Thema Suizid. - Ein Mann ist alt geworden und hat seine Partnerin verloren und mit ihr die Freude am Leben. Vor ihm liegt die Hoffnungslosigkeit des Alleinseins. Er will sein Leben durch Suizid beenden. In dem Film geht es darum, ob er rechtlich, medizinisch und moralisch dazu berechtigt ist. Keiner der im Film auftretenden Experten findet die richtige Antwort auf diese Situation. Kein Arzt, kein Jurist und auch der Vertreter einer Kirche nicht. – Meine Antwort wäre: Es sind nicht Hoffnung oder Hoffnungslosigkeit die unser Leben bestimmen. Jeder Tag Deines Lebens ist ein Geschenk an Dich, der milde Herbsttag, die fallenden Blätter, die letzten Strahlen der Sonne. Unser Leben findet nicht in der Zukunft, in der Hoffnung statt. Es findet nur in der Gegenwart statt. Kein Verlust dieser Welt kann den Wert Deines Lebens verändern. Du und ich und wir alle sind voller Leben. Keiner kann uns unser Leben nehmen, nicht einmal wir selbst. Dein Leben war immer da und wird immer da sein Das Leben ist nicht Geburt und Tod unterworfen, wie willst Du etwas beenden, das nicht beendet werden kann? Hoffnung und Hoffnungslosigkeit haben keinen Raum im wahren Leben. Jeder Moment, den Du lebst ist der wertvollste, den Du je erleben wirst. Hoffnungslosigkeit verdeckt nur das Leben vor Dir. Wenn Du zu Dir selbst erwachst erkennst Du, dass Leben Liebe ist. Liebe zum Leben macht das Leben schwerelos. Die Schwere des Lebens ist nur mit der materiellen Welt verbunden, sie macht jeden Verlust schwer. Die Liebe zum Leben, das sich in mir selbst offenbart, ist die Liebe zu Gott, denn das Leben ist Gott. Wir erkennen das nur, wenn wir erwachen, wenn wir zu Bewusstsein kommen. Das Fernsehspiel trug den Titel GOTT. Vielleicht hatte der Autor des Spieles eine Vorstellung davon, dass Gott eine Rolle in diesem Stück spielte. Ich hätte als Antwort auf die Frage nach dem Recht des Menschen auf Selbstbestimmung auch im Tod auf die Inschrift im Tempel von Delphi hingewiesen: ERKENNE DICH SELBST – DANN ERKENNST DU GOTT. Oder anders ausgedrückt: Du kannst Dein Leben nicht beenden, weil Dein Leben das ist, was wir Gott nennen. Du lebst in Gott und Gott in Dir, wache auf und erkenne, wer du bist.

Sonntag, 22. November 2020

Wenn das Leben zum Stillstand kommt

Wir alle erleben gerade, wie es ist, wenn das Leben mit Corona zum Stillstand kommt. Aber auch an anderen Stellen bleibt das Leben stehen, in der EU blockieren zwei Länder die Hilfsmassnahmen der Gemeinschaft, in den USA blockiert die alte Regierung dem neu gewählten Präsidenten den Zugang zum Weissen Haus. Immer wenn das Leben auf einem Punkt des Planeten zum Stillstand kommt fragen wir uns, wie konnte das passieren? Wie soll es jetzt weitergehen? - Ich empfinde Stillstand als das Wichtigste, was uns in unserem Leben passieren kann. Alles was wir erleben hat zwei Dimensionen, das was scheinbar an der Oberfläche passiert und dann die Dimension der Tiefe. Schon das Wort Stillstand weist darauf hin auf das, was jenseits der Oberfläche liegt. - Es ist die Stille, die uns begegnet, wenn alles still steht. Die Stille ist die Dimension der Tiefe, die jenseits der Oberfläche liegt. Die Tiefe enthält das gesamte Potential der Möglichkeiten, aller Möglichkeiten, die wir auf unserem Lauf durch die Zeit nicht erkennen können. Wir verhalten uns wie Kinder mit ihren Fragen : Und was machen wir jetzt? Und was kommt jetzt? – Haben wir die Antwort vergessen: Wir halten an - im Laufen – im Denken - wir halten an bei uns selbst - es geht keinen Schritt weiter – denn vor uns breitet sich die Tiefe aus, mit ihrem unbegrenzten Potential. Bei meinen Enkelkindern erlebe ich, was passiert wenn wir sie anhalten lehren, wenn wir ihnen ein Blatt Papier und Stifte in die Hand drücken. Sie setzen sich hin und träumen und aus ihrem Inneren entstehen Bilder. Sie sind noch in der Lage die Zeit anzuhalten und in sich selbst zurückzugehen, in die Stille und in ihre eigene Tiefe. – Auch wir müssen wieder den Sprung in die Tiefe wagen, nur so kommen wir in den Bereich der unbegrenzten Möglichkeiten. Wir sehen diese Möglichkeiten nicht, weil wir so sehr mit Laufen und Denken beschäftigt sind, dass ab und zu das Schicksal unseren Lauf anhalten und uns zum Nichtdenken zwingen muss. Nur im Anhalten und Nichtdenken können wir einen Schimmer der Möglichkeiten erahnen die uns umgeben. Wenn wir nicht von uns aus immer wieder unter die Oberfläche tauchen, muss das Schicksal eingreifen und uns zum Innehalten bringen. Von Stillstand keine Spur, wenn wir erkennen, dass Stillstand uns in die Dimension der unbeschränkten Möglichkeiten führt.

Samstag, 14. November 2020

Es gehört nicht mir

Der Satz, es gehört nicht mir, kann eine tiefe Weisheit oder ein grosses Missverständnis enthalten. Nichts was uns umgibt gehört uns, kein Lebewesen, kein Ding, kein Land, vor allem nicht die Natur, die uns umgibt. Der in jedem Wesen enthaltene Schöpfergeist erschafft die Welt, in der er leben möchte, alles was er erschafft wird ihm für eine kurze Dauer anvertraut, es gehört ihm aber nicht. Nur was wir selbst haben, hat für eine kurze Dauer Bestand, solange wir ihm unsere Zuwendung und volle Aufmerksamkeit geben. Das Erschaffene verschwindet mit seinem Schöpfer. Von den Naturvölkern wird erzählt, dass sie voller Unverständnis auf die weissen Eindringlinge schauten, die ihr Land kaufen wollten. Das Land war nach ihrem Verständnis nicht das Eigentum eines Menschen. Sie haben noch verstanden, dass uns Menschen nichts gehört, nur das was wir selbst erschaffen, wird zum vorübergehenden Besitz. Besitz und Eigentum haben die Zwietracht zwischen Menschen und Völker gesät, und das Gebot notwendig gemacht, Du sollst nicht begehren was Dein Nächster hat. Das was wir in unserem Leben erschaffen haben hat nur Wert für uns selbst, in den Händen anderer verschwindet es in kürzester Zeit. Oft stehe ich staunend vor dem Werk eines Künstlers, der seine Vorstellung in seinem Werk realisiert hat. Vielleicht kann ich ein solches Werk käuflich erwerben, gehören würde es mir trotzdem nicht. Es bleibt immer im Besitz des Künstlers, es ist mir nur anvertraut. Nicht anders ist es mit dem Wunder der Schöpfung, mit diesem Planeten und mit dem ganzen Kosmos. Die Welt und der Kosmos gehören uns nicht, sie sind uns nur anvertraut. Anvertrautes Gut tritt man nicht mit Füssen, lasst uns die Schöpfung bewundern, pflegen und versuchen sie für alle Lebewesen lebenswert zu erhalten.

Die Vermüllung der Welt durch Lärm

Wohin ich auch sehe, überall sehe ich Menschen mit einem Earphone im Ohr, auf der Strasse, im Zug, beim Sport. Ohne Unterbrechung lassen sie sich beschallen. Kaum nehmen sie die Kopfhörer aus dem Ohr, wird der Fernseher angestellt und wieder läuft ohne Unterbrechung ein Hintergrundgeräusch, das meiste ohne jeden Wert, es ist so als ob der Mensch ohne ein Geräusch in seinem Kopf nicht leben könnte. Es ist das gleiche Phänomen das wir als Menschen dem Planeten antun, wir vermüllen die Welt mit unserem Unrat, auf den wir angeblich nicht verzichten können, wir vermüllen unseren Kopf mit Lärm, weil wir die Stille nicht ertragen können. Brauchen wir vielleicht den äusseren Lärm, um unseren inneren Lärm zu unterdrücken, die Welt unserer Gedanken, die wie eine Mühle sich unablässig sinnlos in unserem Kopf drehen? Sind wir nicht mehr in der Lage den Lärm um uns abzustellen, Stille eintreten zu lassen, uns klar zu machen, das jeder Ton aus der Stille kommt? Stille ist das, was wir wirklich suchen, erst wenn wir die Stille gefunden haben, können wir die Töne würdigen. Nicht die Töne, die aus den Medien schallen, die zum gleichen Müll gehören, den wir um uns verbreiten. Die Töne der Natur, das Rauschen des Meeres, das Rascheln der Blätter im Wind, das Zwitschern eines Vogels. Wir müssen wieder lernen mit der Stille zu leben, der Stille aussen, der Stille innen. Erst wenn wir die Stille lieben lernen können wir die Töne wieder würdigen.

Mittwoch, 11. November 2020

Herbstzeiten

Wenn ich den kleinen Pfad entlang vom See nehme fällt der Blick durch das Schilf auf viele weisse Punkte, die fast die ganze Bucht ausfüllen. Alles Schwäne, die dort draussen liegen, die letzten Herbsttage geniessen. Die grauen Jungen sind herangewachsen und haben sich in weisse Schwäne verwandelt und in drei Monaten verlassen sie ihre Eltern, wenn die Paarungszeit beginnt. Um mich sehe ich die Blätter fallen, die Bäume sind schon fast kahl und ziehen sich in sich selbst zurück. Für die Dichter Anlass über Tod und Vergänglichkeit zu schreiben. Ich kann in Allem nur das Leben sehen, in den Tieren, in den Pflanzen, in mir, das ewige Leben, das nicht Tod und Vergänglichkeit unterliegt. Das Leben, das jeden von uns mit Allem verbindet, selbst mit den Sternen und dem All. Ich sehe nur Wandel, Transformation, nicht Tod und Zerstörung. Der Boden liegt voller Eicheln, jede Eichel gefüllt mit Information für den ganzen Baum. Jeder Samen ein Wunder der Natur. Und nichts wäre, wenn nicht das Geheimnis des Lebens in allem wäre, das schöpferische Sein das alles in den Händen hält, schafft und verwandelt. Es ist dieses ewige Leben auch in mir, das mir die Gewissheit gibt, es wird mich nie verlassen und mich immer auf dem Weg meiner Evolution begleiten. Früher haben wir das ewige Leben am Ende aller Zeiten erwartet. Heute weiss ich, das Ewige Leben war schon immer da, zu allen Zeiten und wird immer da sein, jetzt und auch jenseits aller Zeiten.

Sonntag, 8. November 2020

Mut zum Leben

Meine Mutter hat mich in meinem Kindergebet gelehrt, ein mutiger Junge und Mensch zu werden. Heute verstehe ich, was sie damit gemeint hat. Es gehört Mut dazu, das Leben zu leben, das Neue das Unbekannte anzunehmen, nie stehen zu bleiben, nie das Mephisto Wort zu gebrauchen - Verbleibe doch, du bist so schön -. Wenn wir anhalten und glauben, jetzt haben wir es geschafft, mehr kommt nicht, wenn wir glauben, uns ausruhen zu können, tritt der Tod in unser Leben, wir sterben, wir verlieren das Leben. Wir können es uns nicht gestatten den Blick zurück zu werfen, was gewesen ist, ist gewesen. Ich vergleiche mein Leben mit einem Wassertropfen in einem Fluss, der von der Quelle bis ins Meer fliesst. Geboren aus der Tiefe der Erde und mündend in das alles umfassende ewige Meer. Da gibt es keinen Moment des Stillstands, keinen Moment des Zurückschauens, kein Hindernis, die Kraft des Lebensstromes ist so gewaltig, dass weder Wind noch Wetter, keine Steine und Felsen auf dem Weg, je den Fluss aufhalten können. Es erfordert Mut sich dem Fluss des Lebens anzuvertrauen, Mut die Herausforderungen der Stürme und Hindernisse zu trotzen, Mut an das Leben zu glauben. Als Kind habe ich zu Gott gebetet, dass er mir diesen Mut verleiht, heute weiss ich, dass dieser Mut aus der Tiefe meines Seins kommt, aus der ewigen Tiefe, die mich mein ganzes Leben begleitet, bis ich einmünde in das allumfassende ewige Meer. Stefan George hat einmal gedichtet - Wer je die Flamme umschritt – bleibe der Flamme Trabant – wie er auch wandert und kreist – wo noch ihr Schein ihn erreicht – treibt er zu weit nie vom Ziel. – Was der Dichter nicht verstanden hat, es geht nicht darum, die Flamme zu umschreiten, es geht darum, den Kreis zu betreten, mitten hinein in die Flamme, auf die Gefahr sich zu verbrennen, es ist die Flamme des Lebens, die in uns brennt, es geht darum den Mut zu haben die Flamme des Lebens in uns lodern zu lassen, bis sie im Meer des Ewigen erlischt. Das ist der Mut, den ich im Gebet meiner Mutter kennengelernt habe.

Samstag, 7. November 2020

Die Heiligen Bücher

Allen Religionen liegt in ihrer tieferen Bedeutung die Suche des Menschen nach seiner Herkunft, nach dem Sinn seines Lebens und nach seinem Sein zu Grunde. Der Kern aller Religionen ist esoterisch und handelt von der Nichtwelt, dem Unbegreiflichen, von dem was wir Gott nennen. Allen Religionen liegt auch das Gebot zu Grunde, sich von Gott kein Bild und kein Gleichnis zu machen. Das Unerklärliche kann nicht in Worte und Bilder gefasst werden. An dieses Gebot hat sich keine Religion gehalten. Die Gründer der Religionen wurden von ihren Mitmenschen, mangels eines fassbaren Gottes, zu gottähnlichen Geschöpfen erhoben. Statt Liebe, Freude und Frieden wurde von den Religionen Angst, Terror und Schrecken über die Welt gebracht. Die Epigonen der Religionsgründer haben deren Lehren in Schriftform gefasst, aber sich nicht auf das geistige esoterische Erbe beschränkt, sondern eine Fülle von Regeln und Vorschriften geschaffen, die mit der eigentlichen Lehre nichts mehr gemein hatten. Was heute als heilige Bücher bezeichnet wird, ist eine Ansammlung von Gesetzen, aber kaum mehr der Weg der Meister zur inneren Erkenntnis und Erleuchtung . Der Missionsgedanke, die Aufforderung , die heiligen Lehren auch anderen Kulturen zu bringen, hat diese Kulturen vernichtet. Von der Heiligkeit der Lehre ist nicht mehr viel geblieben. Die Geschichte der christlichen Mission und Kolonisation und die muslimischen Glaubenskriege zeichnen eine blutige Spur von Mord und Totschlag durch die Zeitgeschichte. Noch heute toben in den Entstehungsländern der heiligen Bücher grausame Kriege. Unter dem Mantel unterschiedlicher religiöser Auffassungen bringen sich Brudervölker gegenseitig um. So tragen auch die Religionen den gleichen Makel in sich, der die Ideologien der Neuzeit kennzeichnet. Nicht dem Menschen in seiner Suche nach innerer Erkenntnis, nach Frieden und Gerechtigkeit soll geholfen werden, sondern eine Idee oder Theorie wird in eine Herrschaftsform gewandelt und mit Gewalt den Mitmenschen aufgezwungen. So verwandelt sich In den Händen des Menschen das Heilige in den Lehren der alten Meister in der Realität des Lebens in Angst und Schrecken.

Donnerstag, 5. November 2020

Grenzen der Toleranz

In den alten heiligen Büchern der Hirten und Nomadenvölker ist eines der höchsten Gebote das der Gastfreundschaft. Betrete ich das Zelt oder das Land meines Gastgebers bitte ich demütig um Gastfreundschaft und Aufnahme und begnüge mich mit dem, was mir mein Gastgeber von seinem Tisch zukommen lässt. In allen Zeiten und Religionen ist ein Gast der diese Regeln verletzte mit Schimpf und Schande aus dem Haus gewiesen worden. Wir sollten uns an diese Regeln erinnern, wenn Anhänger alter Nomadenreligionen unser Haus mit Forderungen und Ansprüchen betreten und sich nicht an die Sitten und Gebräuche ihrer Gastgeber halten wollen. Wer die Regeln unserer Gastfreundschaft verletzt, Ansprüche stellt oder sich anmasst , seine eigenen Vorstellungen in unser Land zu tragen, ist kein Gast, sondern ein Feind der umgehend unser Land zu verlassen hat. Kein Gebot von Toleranz oder Nächstenliebe schützt den, der die heiligen Gesetze von Gastfreundschaft verletzt. Jede Toleranz hat dort ihre Grenzen, wo sie vom anderen nicht in gleicher Weise ausgeübt wird.

Sonntag, 1. November 2020

In den Tempel gehen

Die Kirchen beschäftigen sich mit Sitzordnungen. Sie beschäftigen sich mit Worten. Die Worte sollen die Wahrheit enthalten. Sie beschäftigen sich aber nicht mit Gott. Alle Religionen dieser Welt enthalten auf ihrer tiefsten oder höchsten Ebene ewige Wahrheiten. Um den Satz von Christus - den Tempel Gottes in sich errichten - machen sie einen weiten Bogen. Wo blieben denn alle die Bischöfe, die Würdenträger und die ganze Organisation, wenn jeder Mensch den Tempel in sich errichten würde? Und vor lauter Organisation, Ritus und Welt vergisst die Menschheit die Frage zu beantworten: Woher komme ich - wohin gehe ich? Wer bin ich? Dabei ist jeder von uns in der Lage, diese Frage zu beantworten. Er muss nur auf seinem Weg durch das Leben anhalten, verharren, die Welt zum Stillstand bringen, bei sich selbst ankommen. Da gibt es keine Ziele, die es zu erreichen gilt, da gibt es keine Lebensgeschichte auf die ich mich berufen kann, da gibt es nur diesen einen Moment, in dem ich zu mir komme und in dem ich ICH bin. In diesem einen Moment betrete ich den Tempel meines Lebens. Alle Worte und Gedanken lasse ich hinter mir, alle Vorstellungen von mir. Ich tauche ein in die Tiefe meines Seins, in das was mich ausmacht, in das Leben, das jede Zelle meines Körpers erfüllt, in das was mich geschaffen und geformt hat. Ich komme bei mir selbst an. Ich fühle meine Verbundenheit mit allem Leben das um mich ist, das diesen Planeten erfüllt, den ganzen Kosmos geschaffen hat, ich bin bei mir selbst angekommen, bei Gott, den ich nicht im Aussen finden kann, den ich nur in mir finde. Das hat ein grosser Lehrer der Menscheit gemeint, wenn er sagte -DEN TEMPEL IN SICH SELBST ERRICHTEN. Und in diesem Tempel finde ich die Antwort auf die ewigen Fragen der Menscheit: Ich komme aus dem ewigen Sein. Ich kehre zurück in das ewige Sein. Ich bin ein Teil des ewigen Sein.