Mittwoch, 11. November 2020

Herbstzeiten

Wenn ich den kleinen Pfad entlang vom See nehme fällt der Blick durch das Schilf auf viele weisse Punkte, die fast die ganze Bucht ausfüllen. Alles Schwäne, die dort draussen liegen, die letzten Herbsttage geniessen. Die grauen Jungen sind herangewachsen und haben sich in weisse Schwäne verwandelt und in drei Monaten verlassen sie ihre Eltern, wenn die Paarungszeit beginnt. Um mich sehe ich die Blätter fallen, die Bäume sind schon fast kahl und ziehen sich in sich selbst zurück. Für die Dichter Anlass über Tod und Vergänglichkeit zu schreiben. Ich kann in Allem nur das Leben sehen, in den Tieren, in den Pflanzen, in mir, das ewige Leben, das nicht Tod und Vergänglichkeit unterliegt. Das Leben, das jeden von uns mit Allem verbindet, selbst mit den Sternen und dem All. Ich sehe nur Wandel, Transformation, nicht Tod und Zerstörung. Der Boden liegt voller Eicheln, jede Eichel gefüllt mit Information für den ganzen Baum. Jeder Samen ein Wunder der Natur. Und nichts wäre, wenn nicht das Geheimnis des Lebens in allem wäre, das schöpferische Sein das alles in den Händen hält, schafft und verwandelt. Es ist dieses ewige Leben auch in mir, das mir die Gewissheit gibt, es wird mich nie verlassen und mich immer auf dem Weg meiner Evolution begleiten. Früher haben wir das ewige Leben am Ende aller Zeiten erwartet. Heute weiss ich, das Ewige Leben war schon immer da, zu allen Zeiten und wird immer da sein, jetzt und auch jenseits aller Zeiten.

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