Montag, 24. Oktober 2016

Vergänglichkeit


Gestern hörte ich einen Vortrag eines israelischen Philosophen über das Thema Homo Deus. Der Mensch der immer mehr  Funktionen übernimmt, die in der Genesis Gott vorbehalten sind. Die künstliche Intelligenz die uns hilft den Schöpfungsprozess selbst durchzuführen.  Und schauen wir uns genauer an, was da geschaffen wird,  es sind Formen,  materialisierte Gedanken, alle dem Verfall preisgegeben, sie kommen und gehen, so wie wir selbst kommen und gehen.

Wir haben einen Traum von unserem Leben, wenn wir jung sind, was wir alles mit unserem Leben machen wollen. Wenn wir älter sind, was unser Leben war,  es erscheint alles wie ein Traum, der flüchtig vorbei ist, wenn wir erwachen. Wann erwachen wir,  schon wenn wir uns des Traumes bewusst werden, oder erst wenn der Traum zuende ist, also unsere physische Existenz endet?  Ich denke schon in unserem Leben können wir erwachen und vielleicht ist das der eigentliche Sinn unseres Lebens, das Erwachen oder wie Religionen es nennen, die Erlösung, die Erleuchtung.  Sich bewusst werden der Vergänglichkeit unserer Form, aller Formen,  dieser Erde, des gesamten Universums. Sich bewusst werden der Dimension in uns die uns selbst erkennen kann,  die der Urgrund  unseres Seins ist, aus der wir kommen und in die wir zurückkehren. Wie Hesse es ausdrückt – nur die ewige Mutter bleibt, die mit ihrem Finger flüchtig unseren Namen schreibt- . 

Der Mensch wird sicher in der Lage sein, den Schöpfungsakt auf der Ebene der Energie und Materie nachzuvollziehen, er wird es deshalb können, weil er vom gleichen Geist ist, wie alles Geschaffene. Man kann dem Menschen nur wünschen, dass er auch vom gleichen Geist beseelt ist, der sich an dem Erschaffenen erfreuen kann und nicht wie bisher nur  Tod und Verderben  über die Schöpfung bringt. Vor allem aber muss der Mensch aus seinem Traum vom Leben  zum Erwachen kommen,  den Geist in sich erkennen, der seinen Schöpfungsprozess erst möglich macht. Wenn der Mensch zum Leben erwacht, erkennt er den wahren Umfang der Schöpfung und wird in tiefer Ehrfurcht vor dem Leben in Allem,   sich eingliedern  in diesen wunderbaren Schöpfungsprozess.  Er erwacht aus dem Traum von dem er glaubt es sei sein Leben und tritt ein in den Raum der unendlichen Möglichkeiten.

Mittwoch, 19. Oktober 2016

Psychoanalyse und Natur


Beim Lesen eines Heftes von GEO Wissen zum Stand der Psychoanalyse fiel mir bei den geschilderten Fällen auf,  dass alle in ihrer Kindheit  in problematischen Familien lebten und ihnen Liebe fehlte. Man kann eine Parallele zu Pflanzen ziehen, die an der falschen Stelle stehen oder unter Wassermangel leiden und verkümmern. Immer mehr scheint sich die Erkenntnis durchzusetzen, dass nicht die Wortanalyse oder Medikamente  diesen Menschen helfen, sondern  Meditation und Bewegung.  Menschen  die in ihrer Jugend verkümmert sind und sich minderwertig fühlen werden durch das Verpflanzen in die Natur und durch seelische  Nahrung geheilt. In der Natur wird kein  Tier an Depression und Burnout leiden. Erst durch die Evolution des Menschen hat sich der Verstand entwickelt und mit ihm die Emotionen. Das Kind in einer liebevollen Umgebung wächst in seinem natürlichen Zustand auf und kann sich als Mensch entfalten. Das verkümmerte Kind fühlt sich minderwertig. Heilung kann nur geschehen, wenn es in seinen  seelischen Urzustand zurückversetzt wird, zurück in die Natur geführt wird. In der Evolution hat der Verstand beim Menschen das Szepter übernommen.  Dabei ist immer mehr der natürliche Urzustand der Seele in Vergessenheit geraten.  Jetzt fängt der Mensch an, sich zu erinnern wo er herkommt, an seine eigentliche Natur. Heilung geschieht heute durch Rückbesinnung auf das was wir wirklich sind, durch Bewegung werden wir uns unseres Körpers bewusst, durch  Meditation verdrängen wir die Verstandesaktivitäten, wir werden uns des Lebens bewusst, das in uns und in der gesamten Schöpfung sichtbar ist.  Und da deuten sich auch die nächsten Schritte der Evolution des Menschseins an: die Rückbesinnung auf das was vom Verstand verdeckt ist,  auf das was der gesamten Schöpfung zugrundeliegt, auf das was wir nur in der Stille und den weiten Räumen erfahren können, die jenseits unseres menschlichen Denkens liegen.