Samstag, 21. Januar 2017

Erlösung


In unserem Gebet bitten wir um Erlösung.  Von was wollen wir erlöst werden? Was ist das Böse von dem wir Erlösung suchen?  Angst vor dem Altern, vor dem körperlichen Verfall, Angst vor Verlust von Besitz,  Angst vor der Zukunft, Angst Alleinzusein, Angst es nicht zu schaffen, Angst vor Krankheit und Tod. Wenn wir um Erlösung bitten, dann wohl in der Erwartung, jemand anderes könne uns helfen, uns unsere Angst zu nehmen.

In Wahrheit gibt es niemanden, der uns von unseren Ängsten befreien kann. Es gibt auch keinen Weg zur Erlösung, keine Religionen keine Schulen. Erlösung ist auch nicht in der Zukunft möglich. Sie ist schon da, in jedem von uns. Wir sind ohne Angst geboren, ohne Sorgen, wir schauen unsere Kinder an, sie wissen nicht was Angst ist.  Erst die Erziehung des Verstandes,  Eltern, Schulen,  Religionen bringen uns Angst bei,  unser Verstand wird so geschult, dass er in Angst lebt. Angst die Erwiartungen der Eltern nicht zu erfüllen, Angst die Schule nicht zu schaffen, Angst vor der Verdammnis.  Wo werden diese Ängste entwickelt -  in unserem Verstand. Wie können wir wieder in den Zustand zurückkehren, in dem wir geboren wurden? Durch das Anhalten der Gedankenwalze, die sich in uns dreht. Dieses Anhalten  kann nur durch uns selbst geschehen, nicht in der Zukunft,  nur jetzt in diesem Moment.  Darum ist Erlösung kein Versprechen in die Zukunft,  Erlösung ist hier und jetzt,  in jedem von uns, Erlösung ist die Rückkehr in den Zustand in dem wir geboren wurden. Und wie erlöse ich mich in diesem Moment? Ich halte inne,  ich werde mir meiner selbst bewusst, ich lenke meine Gedanken auf mein Leben, auf meine Kindheit, meine Entwicklung, ich erkenne, wie mein Schicksal mich immer   gelenkt hat,  ich sehe  meine eigenen Fehler, die mich von meinem  Weg abgebracht haben, ich verzeihe mir meine Fehler, ich lange im Jetzt an. Ich bringe meine Gedanken über mich zum Stillstand, ich trete in die Gedankenstille ein. Da sind keine Gedanken mehr, da sind keine Ängste mehr, tiefe Dankbarkeit erfüllt mich für mein Leben, für alles was mir geschenkt wurde, und in  der Gedankenstille erkenne ich,  ich bin erlöst, ich bin voll von Leben, voll von Liebe zum Leben, das grösste Geschenk, das mir gemacht wurde ist das Leben.  Und wo Leben ist, da ist keine Angst,   ich kann nichts verlieren, vor allem das  Leben kann ich nicht verlieren, das Leben  war immer und wird immer sein. Erlösung ist, das Leben in sich zu erkennen.

Freitag, 20. Januar 2017

Illusionen


Die Buddhisten sagen, wenn es keine Illusion gäbe,  dann gäbe es keine Erleuchtung.  Unsere Probleme sind hausgemacht. Sie sind die Illusion über Dich selbst, die Ängste die aus den Gedanken Deines Gehirns entstehen, Deine Vorstellungen, die sich immer um Dich drehen. Alles Illusionen, die wegfallen, im Augenblick in dem ich in den Zustand von No Mind eintrete. Das ist unser Weg, zu erkennen, dass es diese Illusion gibt und den Zustand annehmen, den wir diese Welt nennen, damit wir den anderen Zustand erkennen können, der nicht diese Welt ist. Ich könnte die andere Welt in mir nicht entdecken, wenn ich nicht in diese Welt geboren wäre. Und diese andere Welt ist direkt in Dir, in der Tiefe und Stille  Deiner Person, die andere Dimension, die Dich ausmacht, die du nur erkennen kannst, weil es Dich gibt, weil es die Gedanken Deines Verstandes über dich gibt. Wenn Du Dich ganz annehmen kannst, mit allen Illusionen, die Du über Dich hast, dann bist Du ganz dicht an der anderen Seite von Dir, der Seite ohne Gedanken,  der ungeheuren Stille und der Weite in Dir selbst, in die Du eintrittst, wenn Du  die Gedankenstille erreichst.  Wenn das, was Dich geschaffen hat, und Dich trägt,  die Weite und die Stille ist,  dann kann sich diese nur durch Dich erkennen, ohne Dich gäbe es nicht das was Dich geschaffen hat.

Du bist in einer Gruppe um zu meditieren, die Gruppe gibt es nur, weil es Dich gibt.. Nimm die Gruppe an, weil sie da ist und  Du sie erkennen kannst. Nimm dich an, weil Du das was Dich ausmacht nur erkennen kannst, weil es Dich gibt, mit Deinen Ängsten und Illusionen über  Dich, das ist der direkte Weg zur Erleuchtung.

Dienstag, 17. Januar 2017

Yoga


Wenn ich in Wikipedia über Yoga nachlese, dann schwirrt der Kopf vor den vielen Namen und Schulen. Ich bin immer skeptisch, wenn eine Denkrichtung zur Philosophie oder zur Ideologie gemacht wird.  Eines aber scheint mir wichtig:   Yoga  kann ein Weg sein, seinen eigenen Körper wahrzunehmen,  seine Gedanken unter Kontrolle zu bekommen, und damit den Weg in den inneren Körper zu finden. Der äussere Weg des Yoga, wie er in unserer Kultur betrieben wird, ist sicher nützlich und führt zu Bewegung und zur Wahrnehmung  unseres eigenen Körpers. Yoga kann so ein Weg sein, die fehlende Bewegung   vor dem Bildschirm und in der schreibtischgebunden Welt  zu ersetzen. Yoga kann auch ein Weg sein, meine Welt mit der Aussenwelt zu verbinden. Im Sonnengruss wird mir die lebensspendende Kraft der Sonne bewusst, ohne die Sonne gebe es nicht mich  und kein Leben auf diesem Planeten. Yoga kann mich aber auch auf den Weg nach innen nehmen, wenn die Übung  meine ganze Aufmerksamkeit auf meinen Körper lenkt, meine Gedankenwelt zum Schweigen kommt und ich in der Körperbewegung das Leben wahrnehmen kann, das in jeder Zelle meines Körpers schwingt. Wenn Yoga mich dazu bringt, den Weg nach innen zu gehen und ich in der Bewegung den Zustand des  No mind erreichen kann, dann  wäre Yoga auch für unsere westliche Welt ein  Segen.  Wenn ich mir den Skispringer ansehe, wie er vor dem Absprung seine ganze Aufmerksamkeit nach innen richtet, dann weiss ich, da ist kein Platz mehr für die Welt der Gedanken, da sehe ich Yoga in reinster Form.  

Beziehungen




Unsere Beziehungen zu anderen Menschen leiden darunter, dass wir sie über den Verstand abwickeln. Wenn ich eine problematische Beziehung habe und darüber nachdenke, was alles nicht funktioniert, dann ist der beste Weg in mich selbst hinein. Nicht in meinen Kopf, wo mich meine Gedanken empfangen, nein in meinen inneren Körper. Ich gehe hinein in die Stille, dorthin wo ich keine Gedanken mehr empfange, auf die tiefste Ebene meines Seins. Auf dieser Ebene empfinde ich den anderen Menschen in seiner Essenz, denn seine und meine Essenz sind eins. Wenn ich dann in die Welt der Gedanken zurückkehre, finde ich nicht mehr einen Sturm, sondern eine sanfte Brise vor.

Montag, 9. Januar 2017

Schönheit


Wir alle kennen Momente, in denen uns Schönheit bewusst wird. Dabei ist Schönheit ständig um uns. Schönheit hat mit unserem Bewusstseinszustand zu tun. Nur wenn wir bei uns selbst sind, wenn nicht unsere Gedanken mit den vielen Ablenkungen uns den Blick verstellen, können wir Schönheit sehen. Können wir auch Schönheit schaffen? Schönheit ist immer schon da, wir können Sie in allem erleben, wenn wir den Blick öffnen. Der Künstler, wenn er in sich das sieht, was aus ihm heraus entsteht, die Mutter, wenn sie auf ihr Kind blickt, der Mensch,  der auf seine tägliche Arbeit blickt, und sieht, das alles was er macht gut wird, der Nichtstuende, der in sich hineinblickt und die Schönheit seiner eigenen Schöpfung bewundern kann.   Es ist nur eins Voraussetzung, ich muss ganz im jetzigen Moment anwesend sein, mich meiner selbst bewusst sein, dann wird mir auch meine ganze Welt bewusst, und alles was ich tue und was ich nicht tue erblüht in Schönheit

Freitag, 6. Januar 2017

Lebenskrisen


Immer wieder auf unserem Weg geht es nicht nur nach oben, sondern auch nach unten. Der Weg nach unten kann in persönliche Krisen führen, wir können nicht akzeptieren, dass es auch nach unten gehen kann. Das kann im Beruf sein, wo wir unsere Arbeit verlieren oder mit unserer Arbeit unzufrieden sind, das kann eine Krankheit sein, das kann in der Ehe und Partnerschaft sein, eine Schaffenskrise bei Künstlern und Schriftstellern. Was uns nicht hilft sind negative Gedanken in einer solchen Situation, negative Gedanken vergiften uns selbst und unser Umfeld.  Wenn wir in eine Krise geraten hilft nur,  wenn wir uns für einen von drei Wegen entscheiden.

Wir trennen uns von dem, was die Krise auslöst.

Wir ändern das, was die Krise auslöst.

Wir nehmen das bewusst an, was die Krise auslöst.

Der letztere Weg scheint der einfachste zu sein, weil ich nichts zu ändern brauche. Er ist aber wahrscheinlich der schwerste, denn er bedeutet, dass ich den Weg nach innen gehen muss,  die negativen Gedanken abschalten muss, die ich zur Krise habe.  Ich habe eine Krankheit, ich nehme die Krankheit an, als Teil meines Weges. Die Krankheit will mir helfen, mich zu finden.

Ich habe Probleme mit meinem Partner, ich mache mir klar, dass ich es bin die die Probleme hat, das nicht mein Partner das Problem ist.

Ich habe Probleme in meinem Beruf,  ich muss mich fragen, ob die Probleme nicht von mir verursacht werden. Kein Beruf ist problematisch, ich selber schaffe das Problem.

Ich bin in einer Schaffenskrise, sei es weil mir keine guten Gedanken kommen, oder weil ich zu faul bin, sie umzusetzen:  ich nehme die Situation an, wie sie ist, ich nehme auch meine Faulheit an,  sie ist wie sie ist. Vielleicht brauche ich eine Pause, um meine Kreativität zurückzugewinnen.

Was mir nicht weiterhilft ist, die Ursachen im Aussen zu suchen, die Schuld bei anderen, in den Umständen zu suchen, im falschen Beruf, im falschen Partner, im falschen Ort. Alles ist richtig, wenn ich es als richtig annehmen kann. Falsch wird es nur durch mein eigenes Denken, es verdunkelt sich und ich werde innerlich krank.  Um die Krise zu überwinden hilft nur handeln oder nicht handeln. Beides ist der richtige Weg, es kommt auf mich an, welcher Weg der richtige für mich ist. Negative Gedanken aber helfen mir nicht weiter.

Mittwoch, 4. Januar 2017

Negative Gedanken



Wenn wir negative Gedanken haben, verändert sich unser gesamtes Umfeld. Es ist, als ob wir in eine kleine Kammer eingeschlossen wären, mit einem Fenster, das von unseren Gedanken mit so dunklen Flecken übersät ist, dass der Blick nach aussen nicht mehr möglich ist. Die Gedanken drehen sich im Kreis, immer  um uns, um unsere Person, um alles was falsch gelaufen ist in der Vergangenheit, um die  dunkle Zukunft, suchen nach Schuldigen, die dafür verantwortlich gemacht werden, warum in unserem Leben nicht alles so gelaufen ist, wie wir es uns einmal vorgestellt haben. Entsprechend wird die Zukunft in den düstersten Farben gesehen. Dieser Zustand kann so stark werden, dass die Psychologen von Depression sprechen.  Menschen die mit uns leben werden in Mitleidenschaft gezogen, sie werden oft angesteckt und nur der sehr gesunde  Mensch hält dem dunklen Gedankensturm stand. Dabei liegt der Schritt in die Gesundung ganz nah, es ist der Schritt zum Fenster, zum Licht, das hinter den dunklen Scheiben  liegt. Öffne ich das Fenster, dann strömt das Licht hinein, das die ganze Zeit durch meine dunklen Gedanken verborgen war. Das Licht öffnet mich     der Gegenwart des jetzigen Momentes, die dunklen Gedanken verblassen,  ich lasse  die  Schönheit dieser Welt in mein Inneres, ich trete aus der einsamen Kammer in die Natur,  der Quälgeist in meinem Hirn wird zum Schweigen gebracht, ich erlebe  die Zukunft im Jetzt, ich lerne wieder fliegen und mich  wie die Vögel am Himmel fühlen,  Ich öffne mich wieder dieser Welt und dem Himmel in mir. Ich werde wieder der, der ich einmal war.