Sonntag, 29. Oktober 2023

Unsere Gärten

Es ist schön zuzusehen, wie ein Garten entsteht. Gärten sind für viele Menschen ein Teil ihres Lebens. Wir verbinden uns in unseren Gärten mit der Natur, in die wir hineingeboren werden. Letzte Woche dachte ich an den  Tag, an dem wir anfingen über die Gestaltung des Gartens in S. nachzudenken. Von den Wildwiesen, von denen wir träumten, wie erste Pflanzen geholt und an ihre Stellen gesetzt wurden. Jede Pflanze ein Lebewesen, das uns oft lange überleben würde. Ich bracht Ableger von meinen Palmen von der Nachbarinsel, die in kurzer Zeit sich schon heimisch fühlten, Wurzeln schlugen und noch da sein werden, wenn ich nicht mehr bin.  Pflanzen und Gärten sind  ein Teil von uns selbst und ich freue mich, wenn ich sehe, wie die Menschen in unserer Familie sich um jede Pflanze sorgen, um die richtige Stelle, wo die Pflanze sich entwickeln und blühen kann und wie die bunten Farbtupfer mehr werden und die Pflanzen mit der Familie wachsen. Die Blumen und Bäume in unserem Garten sind genauso wichtig für uns, wie wir für sie.  Gärten sind Bestandteil unserer Identität. Und ich bedaure die Menschen in den Städten, die keine Gelegenheit haben,  mit Pflanzen zu leben. Pflanzen lehren uns auch viel über unser Leben. Wenn wir einzelnen Pflanzen zu wild wuchern lassen, dann verdrängen sie ihre Nachbarn. Wir müssen das rechtzeitig erkennen und sie umsetzen an einen Platz wo sie sich besser entfalten können.  So entsteht ein neuer Garten für eine junge Familie, und wird langsam in die Familie hineinwachsen, genauso wichtig wie alles, was wir im Leben anfassen.

Sport, Spiel und Meditation

In dieser Woche hatte ich viel Gelegenheit, meiner Familie beim Sport zuzusehen. Mir wurde wieder bewusst, wie wichtig es ist, Geist und Bewegung zu vereinen.  Beim Kampfsport ist ein nicht vorhandener Gegner vorhanden, dessen Bewegungen im Geist abgewehrt werden und im Zurückweichen abgefangen und erwidert werden, alles nur imaginär. Beim Schwimmen erinnern wir uns daran, dass unser Körper zum grossen Teil auch aus Wasser besteht und wir uns im gleichen  Element befinden, aus dem wir weitgehend bestehen. Beim Joggen gehen wir in unseren Körper und rufen Leistung ab, fühlen die Bewegung und die Beanspruchung unserer Muskeln und Gelenke und selbst das Atmen ist viel bewusster, wenn wir dauerhaft Leistung abrufen.  Wenn wir uns dessen bewusst werden, was wir gerade tun, und wenn wir geistig in den Teilen unseres Körpers sind, von denen wir Leistung verlangen, sind wir in Harmonie von Körper und Geist. Dann wird der tägliche Sport zu einem sinnvollen Ausgleich unserer oft sitzenden Tätigkeit.  Selbst bei unseren Kindern können wir beobachten, wie sinnvoll deren Spiele sind. Beim klassischen Verstecken spielen wird nicht nur gerannt, sondern die kindliche Phantasie stellt sich vor, wie der Andere denkt und versucht ein Versteck zu finden, dass der Gefährte vielleicht nicht erraten kann. Auch das ist eine meditative Energie, die sich mit dem Anderen verbindet. Und erst recht auf dem Tennisplatz, wenn nicht nur der Körper sich bewegt,  der Geist schon weit voraus ahnt, und die Bewegung schon ausgeführt wird, bevor der Ball überhaupt da ist.  Auch wenn wir uns beim Sporttreiben dieses meditativen Teils unserer Bewegung nicht bewusst sind,  benutzen wir diese Fähigkeit,  und eines Tages wird sie uns bewusst sein. Spitzensportler wissen das und rufen die Höchstleistungen ab, die wir bewundern. Aber auch wir, mit unserem täglichen Training, und auch die Kinder in ihren Spielen, trainieren täglich diese uns angeborene Fähigkeit. Heute Morgen habe ich noch bei Mondschein meine Tibeter gemacht und meditativ habe ich mich bei den Sternen gefühlt, als Teil des Weltraums und der Unendlichkeit, dankbar für die meditative Kraft in mir, die das möglich  macht.

Donnerstag, 19. Oktober 2023

Bewegte Zeiten III

Schon kleine Verschiebungen der Erdachse führen zu starken Veränderungen des Klimas. Eiszeiten wurden seit Menschengedenken durch Hitzeperioden abgelöst. Wo früher blühende Landschaften standen, breiten sich Wüsten aus.  Die Endmoränen von Gletschern sind heute die schönsten Seenlandschaften.  Ist es nicht vermessen, wenn wir Menschen glauben. Wir könnten den Klimawandel hervorrufen? Eins ist sicher, dass die Veränderung der Landschaften in besiedelten Gebieten menschengemacht ist. Ein schonender Umgang mit der Natur ist angebracht. Die Vermüllung der Welt muss aufhören. Wir müssen uns aber auch in das Gedächtnis rufen, dass die  gerühmten Wälder auch Killer sind,  Steppenlandschaften und deren Pflanzen und Tiere erobert und verändert haben, und  dass dort wo heute Wälder stehen, früher Steppen waren. Auch der Rückgang des Eises hat  Auswirkungen auf das Klima,  ganze neue Landschaften werden entstehen, wenn der Permafrost aus den nörlichen und südlichen Gebieten zurückgeht, es entstehen  neue Wälder, eine andere Tierwelt.  Alles hat sich ständig verändert, seit Anbeginn dieser Erde. Auch  die Existenz des Menschen ist erdzeitlich neu und wird eines Tages durch etwas anderes abgelöst. Alles befindet sich im ewigen Wandel, das ist die einzige Konstante, die es gibt.  Das kann auch nicht durch Klimakonferenzen  und Pflasterkleber aufgehalten werden. Was die Menschheit aber kann: die von ihr hervorgerufenen Schäden beseitigen,  die Verwüstung dieser Welt beenden, die Vermüllung, die Flüsse wieder naturieren, die Welt lebenswerter gestalten.  Und ist es eine Utopie sich zu wünschen, dass das Klima zwischen den Menschen sich verbessert, vielleicht nicht nur über die Natur nachdenken, sondern daran zu arbeiten zwischen uns Menschen, zwischen uns Völkern, Frieden und Freundschaft eintreten zu lassen. Wir könnten damit beginnen, die Kriege, die Ideologien, die Religionsfeindschaften,  die alten Zöpfe  des Denkens abzuschaffen – dann würden das Klima zwischen uns Menschen wieder gesunder werden. Aber darüber hört man nichts,  stattdessen wird über Utopien spekuliert, die nicht weiterführen. Den Klimawandel werden wir kaum beeinflussen können, aber vielleicht das Klima zwischen uns Menschen.

Bewegte Zeiten II

 

Russland ist zum Untergang verurteilt. Jedes Land, das keine Kinder mehr hervorbringt, wird untergehen. Da hilft es auch nicht, wenn man ein Land überfällt und dessen Kinder raubt. Heute sind die Schergen Stalins wieder am Regieren, der Faschismus ist die Staatsreligion und die Köpfe des nichtdenkenden Bevölkerungsteils wird durch üble Propaganda vernebelt.  Wie kann ein Staat überleben, der seine wenigen jungen Leute in den Tod schickt?  Die kleine herrschende Clique bereichert sich und das Volk darbt. Jede Familie muss sich überlegen, ob sie es sich noch leisten kann, ein Kind zu bekommen, denn die ökonomischen Verhältnisse lassen das kaum zu. Da hilft auch keine Rüstungsindustrie und keine Atombewaffnung. Die Menschen werden irgendwann erwachen und merken, welchen Verbrechern sie aufgesessen sind.  Die Zeiten Stalins haben sich überlebt, das haben nur die Herrschenden  noch nicht verstanden. Auch Immigration ist keine Lösung. Wer möchte schon in ein Land einwandern, das keine Lebensqualität zu bieten hat, in dem die Intelligenz in Lager gesteckt wird oder flieht?  Ein Staat kann nur überleben, wenn er seine denkenden und innovativen Kräfte fördert und stärkt. Daran ist unter der herrschenden Clique nicht zu denken. Der grösste Fehler ist der Überfall auf die Ukraine. Die Ukraine ist ein Brudervolk, in dem fast die gleiche Sprache gesprochen wird.  Die Zeiten, in denen kleinere Völker überfallen und unterjocht wurden, ist vorbei. Es werden sich immer mehr Völker von der Moskauer Herrschaft befreien und ihre eigene Kultur leben wollen. Moskau wird von seinen europäischen Nachbarn bedroht. Aber nicht durch militärische Stärke, sondern durch seine Kultur der Freiheit, der Demokratie, durch sein Denken. Solange das russische Volk das nicht begreift, ist es zum Untergang verurteilt. Die Ukraine wird als Siegerin aus diesem Konflikt hervorgehen, denn sie hat begriffen, dass Freiheit, eine Freiheit des Denkens, des Gestaltens ist, und Marx, Lenin und Stalin in die Mottenkiste gehören. Die heute herrschende Clique aber gehört in die Lager, die sie selbst geschaffen haben, und in die die wirklichen Verbrecher gehören und nicht die Menschen, die für Recht und Freiheit eintreten. 

Sonntag, 15. Oktober 2023

Bewegte Zeiten I

Das menschliche Leben ist vor der Ewigkeit nicht einmal eine Sekunde.  Und doch dehnt sich diese Sekunde bis in die Ewigkeit, wenn ich die Zeit anhalte. Und wieder einmal stehe ich voller Staunen vor dem Bild, das sich vor mir entrollt. Es ist wieder die Zeit des Krieges angebrochen. Als ich geboren wurde herrschte Krieg in meinem Land, in dem der Holocaust stattfand, wo die grauenhaftesten Verbrechen am Volk Israel begangen wurden. Ich habe die Gründung des Staates Israel erlebt. Das jüdische Volk ist nach dem Grauen des Krieges an seinen Ursprung zurückgekehrt. Wie in biblischen Zeiten sind die Völker des Nahen Ostens wieder über dieses kleine Volk hergefallen. In ständig wiederkehrenden Angriffen musste Israel sich bewähren. Immer wieder wurde der Name Gottes für diese Angriffe missbraucht.  Der Kampf von David gegen Goliath wiederholt sich. Der alte Satz, - Es kann der Frömmste  nicht in Frieden Leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt – entfaltet wieder seine Wirkung. Schiller wusste wovon er sprach, als er dies in seinem Wilhelm Tell niederschrieb. Ich habe den Wiederbeginn des Staates Israel erlebt, die Kriege, die  von den Nachbarvölkern gegen Israel angezettelt wurden. Immer wieder stand die Existenz des Volkes in Frage. Jetzt haben die Nachbarvölker aufgerüstet und Israel ist innerlich zerrissen. Und wieder steht ein existenzieller Kampf bevor. Die Geschichte wiederholt sich, als ob die Menschen nie dazu lernen würden. Und wieder wird der Name Gottes und Allahs missbraucht,  wenn sich die Völker zum Kampf gegeneinander rüsten.  So ist mein kurzes Leben Zeitzeuge vom Wiederaufstieg und den Kämpfen eines Volkes beim Überleben und hoffentlich auch noch von dem Moment, in dem endlich Frieden in der Region eintritt.

Sonntag, 8. Oktober 2023

Das Namenlose

Über etwas zu schreiben, das  namenlos ist und es  scheinbar nicht gibt, gehört zu den schwierigsten Themen.  . Wenn man den Meinungsumfragen Glauben schenken darf, sind die Hälfte der Menschheit von der Existenz eines höheren Wesens  überzeugt, die andere Hälfte scheint nur an die Vernunft zu glauben, an ihren Verstand und an die Wissenschaft, so wie sie sich diese gerade in ihrem Lebenszyklus darstellt. Wenn sich der Mensch des Namenlosen bemächtigt, dann werden ganze Organisationen um das Namenlose errichtet, es werden Gebäude und Tempel gebaut, um das Namenlose zu ehren und in heiligen Büchern wird ausdrücklich verboten, dem Namenlosen einen Namen zu geben. Diejenigen, die dem Namenlosen begegnet sind, wissen, dass das Namenlose keine Tempel und Kirchen braucht, dass es uns in  Allem begegnet, was ist und was nicht ist.-  Wo begegne ich dem Namenlosen, suchen nicht viele das Namenlose und wie viele Menschen haben es gefunden? Es sind Menschen die das Namenlose  gefunden haben, die beginnen es in Allem zu sehen.   Wenn wir einmal erkannt haben, dass wir selbst aus einer namenlosen übergeordneten Intelligenz entstanden sind, sich kein Energieteilchen in uns bewegt, ohne dass diese namenlose Kraft es bewegt, dann haben wir das Namenlose, den Beweger, die höchste Kraft, in uns selbst gefunden.  Und plötzlich sehen wir diese Kraft in Allem was ist, in jedem Lebewesen, in den Pflanzen, in den Steinen, in den Sternen. Wohin wir auch schauen, sehen wir das Namenlose. Wir werden zu Sehenden .  Wir sehen das, was das Auge nicht sieht und hören, was die Stille uns zu sagen hat. Nur dem Menschen ist es vergönnt zu einem Sehenden zu werden und  das wahrzunehmen, was nicht wahrgenommen werden kann. Oft dauert es ein ganzes Leben, bis wir zu sehen lernen, denn niemand lehrte uns, zu sehen und zu hören. Wenn wir dem Namenlosen begegnen, dann verändert sich die Welt und wir sehen  mit anderen Augen auf die Schöpfung. Wir sehen mit den Augen des Schöpfers und erkennen, die Schönheit und Vollendung des Geschaffenen – wir sind Teil des Namenlosen geworden.

Alte und neue Kulte

Wie zu allen Zeiten verehrt die Menschheit die falschen Götzen. Wie eh und je findet der Tanz um das goldenen Kalb statt. Die alten Metaphern gelten noch immer.  Die Jugend  huldigt dem Körperkult. Dabei wird  nur das verehrt, was die Sinnesorgane sehen können, die Oberfläche. Äussere Schönheit wird mit innerer Schönheit verwechselt. Der Altar dieser Verehrung sind die sozialen Medien, in denen sich die jungen Menschen spiegeln. Sexualität wird mit Liebe verwechselt und Bacchus  feiert fröhliche Urstände. Rauschzustände werden nicht mehr nur mit leichten Drogen hervorgerufen, sondern ein immer grösserer Teil der Menschheit vernichtet sich selbst durch die Einnahme härtester Halluzinogene. An der Spitze von Staaten verfallen immer wieder Menschen dem Rausch der Macht und mit Hilfe von Ideologien, Propaganda erzeugen sie Staatskulte die nach kurzer Zeit in den Untergang führen.-  Auch der einzelne Mensch verehrt die sonderbarsten Kulte.  Der Glaube an die Wissenschaft,  wobei alles Wissen nach kurzer Zeit überholt und wieder aus dem Bewusstsein verschwindet. Der Kult des Reichtums, der für eine kurze Zeit angehäuft wird und genauso schnell vergeht wie er erworben wurde. Die alten religiösen Kulte versinken in der Vergangenheit und Vergessenheit. Alle Kulte, die von den Menschen entwickelt werden, sind dem Untergang geweiht. Und noch immer ist der Mensch da. Und mit jedem neuen Menschen entsteht ein Wunder der Natur, mit allen Möglichkeiten in die eigentlichen Wahrheiten des Lebens vorzudringen. Die tiefen Wahrheiten  zu erfahren, das wäre ein Kult, der es verdiente zu entstehen, weil dies das wirkliche Ziel allen Lebens ist.  


Müllentsorgung

In der Schweiz ist jeder Bürger für seine eigene Müllbeseitigung verantwortlich. Wegen eines Auslandsaufenthaltes war bei mir ein Müllsack stehengeblieben in dem sich eine übel riechende Flüssigkeit entwickelt hatte. Beim Abtransport waren aus einer undichten Naht des Sackes einige Tropfen auf den Boden gelangt und ein übelriechender Gestank verbreitete sich um mich.  Selbst langes Putzen konnte den Gestank kaum beseitigen.-  So ähnlich geht es mit den Müllsäcken der Geschichte. Wenn der Staat die Entsorgung der Müllsäcke, gefüllt von Kriegen, Ideologien, Unterdrückung und Menschenverachtung, übernimmt, dann ist die übelriechende Flüssigkeit der Vergangenheit überall zu riechen. Sie kriecht in alle Spalten und Ritzen des Landes und am Schluss merkt die Mehrheit der Bevölkerung gar nicht mehr, wie verseucht sie vom Gestank ihrer eigenen Geschichte ist. Wenn alles stinkt, dann merkt man am Ende den Geruch nicht mehr.  In wie vielen Staaten der Welt herrscht ein unbeschreiblicher Gestank aus Mord, Unterdrückung, Kriegen und Verfolgung. Wenn wir uns nicht an diesen Gestank gewöhnen wollen, dann sollten wir, wie in der Schweiz, vor unserer eigenen Haustüre kehren und unseren eigenen Hausmüll entsorgen. Wenn das jeder einzelne für sich macht, dann würde die Welt sauber bleiben. Den Müll der Vergangenheit in den Händen des Staates zu lassen, ist der schlechteste denkbare Platz. Immer wieder dringt dann der Gestank aus Tod und Verwesung aus den Müllsäcken der Geschichte.