Das menschliche Leben ist vor der Ewigkeit nicht einmal eine
Sekunde. Und doch dehnt sich diese
Sekunde bis in die Ewigkeit, wenn ich die Zeit anhalte. Und wieder einmal stehe
ich voller Staunen vor dem Bild, das sich vor mir entrollt. Es ist wieder die
Zeit des Krieges angebrochen. Als ich geboren wurde herrschte Krieg in meinem
Land, in dem der Holocaust stattfand, wo die grauenhaftesten Verbrechen am Volk
Israel begangen wurden. Ich habe die Gründung des Staates Israel erlebt. Das jüdische
Volk ist nach dem Grauen des Krieges an seinen Ursprung zurückgekehrt. Wie in biblischen
Zeiten sind die Völker des Nahen Ostens wieder über dieses kleine Volk
hergefallen. In ständig wiederkehrenden Angriffen musste Israel sich bewähren. Immer
wieder wurde der Name Gottes für diese Angriffe missbraucht. Der Kampf von David gegen Goliath wiederholt
sich. Der alte Satz, - Es kann der Frömmste nicht in Frieden Leben, wenn es dem bösen Nachbarn
nicht gefällt – entfaltet wieder seine Wirkung. Schiller wusste wovon er
sprach, als er dies in seinem Wilhelm Tell niederschrieb. Ich habe den
Wiederbeginn des Staates Israel erlebt, die Kriege, die von den Nachbarvölkern gegen Israel angezettelt
wurden. Immer wieder stand die Existenz des Volkes in Frage. Jetzt haben die
Nachbarvölker aufgerüstet und Israel ist innerlich zerrissen. Und wieder steht
ein existenzieller Kampf bevor. Die Geschichte wiederholt sich, als ob die
Menschen nie dazu lernen würden. Und wieder wird der Name Gottes und Allahs
missbraucht, wenn sich die Völker zum
Kampf gegeneinander rüsten. So ist mein
kurzes Leben Zeitzeuge vom Wiederaufstieg und den Kämpfen eines Volkes beim
Überleben und hoffentlich auch noch von dem Moment, in dem endlich Frieden in
der Region eintritt.
Sonntag, 15. Oktober 2023
Bewegte Zeiten I
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