In der Schweiz ist jeder Bürger für seine eigene Müllbeseitigung
verantwortlich. Wegen eines Auslandsaufenthaltes war bei mir ein Müllsack
stehengeblieben in dem sich eine übel riechende Flüssigkeit entwickelt hatte.
Beim Abtransport waren aus einer undichten Naht des Sackes einige Tropfen auf
den Boden gelangt und ein übelriechender Gestank verbreitete sich um mich. Selbst langes Putzen konnte den Gestank kaum
beseitigen.- So ähnlich geht es mit den
Müllsäcken der Geschichte. Wenn der Staat die Entsorgung der Müllsäcke, gefüllt
von Kriegen, Ideologien, Unterdrückung und Menschenverachtung, übernimmt, dann
ist die übelriechende Flüssigkeit der Vergangenheit überall zu riechen. Sie kriecht
in alle Spalten und Ritzen des Landes und am Schluss merkt die Mehrheit der
Bevölkerung gar nicht mehr, wie verseucht sie vom Gestank ihrer eigenen
Geschichte ist. Wenn alles stinkt, dann merkt man am Ende den Geruch nicht
mehr. In wie vielen Staaten der Welt
herrscht ein unbeschreiblicher Gestank aus Mord, Unterdrückung, Kriegen und
Verfolgung. Wenn wir uns nicht an diesen Gestank gewöhnen wollen, dann sollten
wir, wie in der Schweiz, vor unserer eigenen Haustüre kehren und unseren eigenen
Hausmüll entsorgen. Wenn das jeder einzelne für sich macht, dann würde die Welt
sauber bleiben. Den Müll der Vergangenheit in den Händen des Staates zu lassen,
ist der schlechteste denkbare Platz. Immer wieder dringt dann der Gestank aus Tod
und Verwesung aus den Müllsäcken der Geschichte.
Sonntag, 8. Oktober 2023
Müllentsorgung
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