Donnerstag, 23. November 2017

Krankheit 2

Erst  wenn eine ernsthafte Krankheit in mein Leben tritt, bin ich bereit meine Lebensgewohnheiten zu ändern. Oft verrät die Krankheit welche Defizite ich in meinem Leben gehabt habe. Zum ersten Mal richte ich meine Aufmerksamkeit auf die Bereiche in meinem Körper, die ich bisher vernachlässigt oder schlecht behandelt habe. Wichtig ist, dass ich nicht den Kampf gegen die Krankheit aufnehme, sondern die Krankheit als das annehme was sie ist, ein Hinweis auf das was ich vernachlässigt habe.  Bisher sind Kämpfe der Menschheit gegen Krankheit, gegen Hunger, gegen Tod nicht siegreich ausgegangen.  Ich mache es vielmehr wie in der fernöstlichen Kriegskunst, ich leiste keinen Widerstand, ich konzentriere mich ganz auf meine gegenwärtige Situation , ich rufe wie ein Sportler meine Energien und meinen Geist an den Platz  , an dem die Krankheit ausgebrochen ist, und dann schaue ich was passiert.  Das heisst nicht, die Erkenntnisse der Medizin misachten, aber mit klugem innerem Wisssen das aussuchen, was für mich passt, und mit meinem inneren Energiefluss den Heilprozess beeinflussen.  Wenn ich mir das Bild eines tiefen Sees vor Augen rufe, an der Oberfläche tobt ein Sturm und treibt grosse Wellen vor sich her, die Wellen, das sind meine Krankheit und die Defizite in meinem Leben,  aber unter der Oberfläche ist die ganze Tiefe des Wassers, unbewegt und unergründlich, diese Tiefe ist mein eigentliches Leben, unter der Oberfläche des äusseren Geschehens, dort hole ich meine Kraft, dort ist mein eigentliches Sein, und alle Wellenschläge der Oberfläche fallen am Ende in meine Tiefe zurück. Mein Sein ist mein eigentliches Leben, unergründlich, ewig, keiner Krankheit und keinem Tod unterworfen. Wenn ich von dort meine Kraft beziehe, um das zu heilen, was in meinem äusseren Leben unter den  Wellenschlägen  leidet, dann beruhigt sich die Oberfläche und besinnt sich darauf, dass sie Teil eines grösseren Ganzen ist Teil meines inneren Seins.  Wenn wir eine ernsthafte Krankheit wirklich heilen wollen, auch die Ursachen der Krankheit, dann ist eine grosse Hilfe, wenn wir unseren inneren Widerstand gegen die Krankheit aufgeben und unsere volle Zuwendung aus der unerschöpflichen Energie des Lebens dem zuwenden, was wir Krankheit nennen. So kann Krankheit dazu führen, dass wir unser innerstes Ich wiederfinden,  das was uns wirklich ausmacht. Wir sind dann wieder zurück auf unserem Weg, der zurück zu dem führt, was uns ausmacht. Durch das Tor unseres  inneren Körpers treten wir ein in unser eigentliches Reich, in das Reich jenseits von Zeit und Form.

Mittwoch, 22. November 2017

Krankheit 1


Jeder von uns hat schon mit Krankheit zu tun gehabt. Krankheit hat einen äusseren und einen inneren Aspekt.  Äusserlich würde ich von einem Ungleichgewicht in meinen Lebensumsständen sprechen, etwas in meinem physischen Leben ist in Unordnung geraten, sei es aus körperlichen, seelischen oder geistigen Gründen. Bei kleinen Störungen können wir schon bald wieder das äussere Gleichgewicht herstellen. Schwieriger wird es bei ernsthaften Störungen. Wir können es uns leicht machen, uns von den Ärzten einen medizinischen Fachnamen  geben lassen und anderen die Heilung überlassen. Das führt in den seltensten Fällen zu einem guten Ergebnis. Vielleicht tritt kurzfristig eine Besserung ein, aber die Ursachen  berührt dieser Heilungsprozess nicht. 

Scheinbar schicksalshafte Krankheiten haben tiefere Ursachen. Ursachen, die wir oft selbst verschuldet haben. Wir haben unserem Körper nicht das gegeben, was ihm von seiner Natur her zusteht, nicht die richtige Ernährung und die artgerechte Bewegung, unserer Seele nicht die Nahrung die sie für ihr Leben benötigt, und unseren Geist vernachlässigt, indem wir ihn einseitig beansprucht haben.  Wenn wir unseren Blick in unser eigenes Inneres lenken, haben wir bald die Defizite entdeckt die das  Ungleichgewicht in uns verursacht haben.  Falsche Ernährung, Drogenkonsum und fehlende Bewegung für unseren Körper, Verlust der Liebe für uns, für unsere Umgebung  und die Menschen, die um  uns sind,  einseitige Belastung unseres Verstandes durch zu wenig geistige Tätigkeit, oder auch durch  zu einseitige Ausrichtung auf die Wissenschaft, von der man am Ende nur begriffen hat, dass alles was heute gilt, morgen überholt ist.

Kaum ein ernsthafte Krankheit  kann nicht auf eine diese Ursachen zurückgeführt werden. Wir kommen zu der Erkenntnis, dass wir selber unsere Krankheiten verursachen und sie uns meistens nicht schicksalshaft überfallen. Fast immer weist die Krankheit auf ein Defizit in meinem Leben hin.