Dienstag, 25. Februar 2020

Grenzen unseres Handelns

Mein Leben ist bestimmt durch die physische Form, die ich selber bin und die Formen, Menschen und Natur die mich umgeben. Alle Berufe beschäftigen sich mit Form, der Arzt, Lehrer, Banker oder Angestellte. Solange ich nur die Form sehen kann, den Patienten, dessen Krankheit ich behandele, den Schüler, dem ich versuche Lehrstoff beizubringen, den Musiker der die Noten spielt - bewege ich mich in den Grenzen, den mir die jeweilige Form vorschreibt. Erst wenn ich die Grenzen der Form überschreite und die Nichtform jenseits der Form sehen lerne, schaffe ich außergewöhnliches. Der Arzt, der nicht nur den Krankheitsherd sucht, sondern den Menschen in seiner Gesamtheit in sich erfassen kann, der Lehrer, der nicht nur den Stoff vermittelt, sondern das sieht was hinter dem Lehrstoff steht, der Banker, der nicht nur die Verwaltung von Geld und Kredit betreibt, sondern die Gesamtzusammenhänge und die Gesetze dieser Welt begreift, und der Mensch selbst, der sich nicht nur mit sich selbst und seiner äusseren Form beschäftigt, und sich eingebettet sieht in die Gesetze des Universums und in das was jenseits des Universums liegt. Die Menschen, die uns bleibende Werte hinterlassen haben, sind diejenigen, die die Grenzen ihrer Form überschritten haben und die uns sehen lehren, was jenseits aller Formen liegt. Auch in den Menschen, mit denen ich lebe erkenne ich immer wieder diejenigen, die in andere Dimensionen des Lebens vordringen und die Grenzen der Formen sprengen.

Sonntag, 16. Februar 2020

Der Wahnsinn des 20. Jahrhunderts

Nie in der Geschichte der Menschheit ist der Wahnsinn des Menschen offenkundiger geworden, als im 20. Jahrhundert. Der erste Weltkrieg mit seinen Millionen von Toten, die Ideologie des Kommunismus wieder mit Millionen von Opfern, die wegen einer sinnlosen Theorie des Kommunismus in Lager verschleppt oder ermordet wurden, der Nationalsozialismus, wieder mit Millionen von Toten, sinnlos Ermordeten, weil es einer kleinen Gruppe von Verbrechern gelang an die Spitze eines Staates zu gelangen. Und immer standen Ideologien im Vordergrund, die angeblich diese Vernichtungsorgien rechtfertigen sollten. Fast müsste man Philosophen wie Nietsche, Hegel, Marx, die diese Ideologien rechtfertigen sollten, in den Kreis dieser Menschenfeinde einbeziehen. Der eigentliche Schuldige ist für diesen Wahnsinn die Stimme in unserem Kopf, die Welt unserer Gedanken. Wenn in früheren Jahrhunderten noch Gier, Macht und Besitz Motiv für Krieg und Vernichtung waren, deuteten Religionen als Motiv für Vernichtung anders Denkender bereits an, wohin die Reise ging. Es ging nicht mehr darum, dem Anderen seine Güter und Land zu rauben oder seine Arbeitskraft auszubeuten. Es ging darum sich des Denkens zu bemächtigen. Millionen von Menschen wurden vernichtet, es reichte wenn die Möglichkeit bestand, dass sie vielleicht anders dachten als die Herrschenden. Wenn die Welt unserer Gedanken einen derartigen Wahnsinn erzeugen kann, muss unser Blick auf die Welt der Nichtgedanken gelenkt werden, auf die Essenz unseres Seins, auf das Nichtdenken, auf das Leben, das in allem sichtbar wird. Um sein Leben zu leben brauchen wir weder Theorien, Ideologien, Religionen, Philosophen, wir brauchen nur uns darauf zu besinnen, wer wir wirklich sind - reines Leben, reine Natur, ewiges Sein, Teil des Universums, Teil dessen, was wir Gott nennen. Dann werden wir das Leben um uns achten, das Leben in anderen, das Leben in der Natur, in allem Lebendigen, dann werden wir wieder zu dem was wir vergessen haben, was wir sind - ein lebendiger Teil der ewigen Schöpfung.