Montag, 30. Oktober 2017

Reisen

Oft denken wir durch eine Reise, in ein anderes Land ,  in eine andere Stadt,  dem Alltag zu entrinnen neue Erlebnisse, neue Bilder in uns aufzunehmen Kaum angekommen, merken wir,  es ist zwar äusserlich einiges anderes, aber es sind die gleichen Menschen, die gleiche Natur, es hat sich wenig verändert. Wichtiger als die Reise, ist jeder einzelne  Schritt der Reise, das bewusste Wahrnehmen der Veränderung um mich,   das bewusste Wahrnehmen der Veränderung um mich ist das  Ziel der Reise.
Oft treten wir auch eine Reise nach Innen an, in die Vergangenheit, unsere Kindheit, unser Leben, unsere Erfolge, unsere Niederlagen. Auch Reisen in die Zukunft, welche Wünsche wir haben, welche Ziele wir erreichen wollen.  Bei genauerem Hinsehen, sind das nur Gedankenkonstrukte,  Illussionen, die mit der Wirklichkeit wenig zu tun haben.  Was wir in der Vergangenheit sehen ist unsere subjektive gedankliche Wahrnehmung, jeder Weggefährte hat das anders erlebt, und noch deutlicher, die Zukunft, eine reine Phantasie unseres Gehirns, wer hat schon je die Zukunft gesehen. Auch diese Reise ist ohne Ziel, sie mündet in uns selbst,  im Karussel unserer Gedanken.

Wenn wir uns wirklich vom Alltag verabschieden wollen und eine Reise in unbekannte Welten antreten, dann  bleibt nur  die Reise in mein Selbst, in die Gegenwart, in das Jetzt. Es ist eine Reise in das uns unbekannte Land, das immer da ist, aber von uns im Alltag nicht wahrgenommen wird.  Gleich wo ich bin, die Zeit anhalten, das wahrnehmen was ist,  präsent sein,  meinen Blick von innen nach aussen richten und das aussen nach innen spiegeln.  In der Gegenwart erlebe ich Vergangenheit und Zukunft, nur in diesem Moment.  

Samstag, 14. Oktober 2017

Der Beobachter


Wir sind oft  nachdenklich, unser Denken ist mit Spuren von Sorge und Trauer verbunden, wenn wir über unser Leben und den Ablauf von Zeit nachdenken.  Das Gehirn ist der Ort, in dem die Probleme angesiedelt sind.   Nicht im physiologischen Sinn,  sondern im eigentlichen Denkprozess.  Fast alle Menschen haben einen Bewohner in ihrem Gehirn, oder Stimmen, die unaufhörlich eine Gedankenwalze drehen. Die Gedanken, die sich dort bewegen, oft in einem ewigen Wiederholrhytmus,    sind meistens negativ besetzt,  die Gedanken machen sich Sorgen, sie sind   schwarz gefärbt,  - wie ich bin nicht gut genug, ich habe dies nicht erreicht, was soll aus mir werden, keiner liebt mich,  -jeder kennt diese Gedanken, und die Gedanken führen oft dazu dass eine Traurigkeit sich über den Menschen legt.  Wir denken dabei garnicht, wir werden gedacht, so wie unser Körper  nicht von unserem Willen sondern von einer anderen Kraft lebt.  Den Körper in seiner Funktion können wir nur wenig beeinflussen, der ist optimal selbst organisiert.  Unsere Gedanken aber können wir beeinflussen. Wir können die Gedanken zum Schweigen bringen.    - Es beginnt damit, dass wir den Denker in uns beobachten, was denkt   der da wieder?  Wer ist dieser Beobachter in uns?  Er ist nicht im Gehirn, da würde er schnell eliminiert.   Nein der Beobachter befindet  sich jenseits des physischen Prozesses des Denkens,  und kann deshalb das eigentliche Denken beobachten . -  Wenn ich soweit bin, den Beobachter in mir wahrzunehmen, dann nähere ich mich der Person, die ich wirklich bin. Ich bin nicht nur dieser Körper mit seinem Gehirn,   sondern ich habe darüberhinaus ein Wesen in mir, dass mich in seinen Lebensprozessen wahrnehmen kann. Es ist dieses Wesen, das  ich auch bin, das mich schafft, lenkt und mich möglich macht. Es ist das übergeordnete Bewusstsein in mir, die übergeordnete Intelligenz in mir, und auch das Denken ist ein kleiner Bestandteil dieses Bewusstseins.   Wenn ich dieses Wesen wahrnehmen will, muss ich den Schritt in die Befreiung von meinen Denkprozessen gehen,  den Denker zum Schweigen bringen, mich von den negativen Stimmen in mir trennen. Ich muss das Wesen kennenlernen, dass durch meine physische Form verdeckt wird, und durch mein Denken als nicht existent bezeichnet wird, das Sein, das ich wirklich bin.  Vielleicht ein Bild:   Wir sehen nur die Oberfläche eines Sees,  vielleicht auch Dinge die sich in der Oberfläche   spiegeln, aber beim leichtesten Windstoss kräuselt sich das Wasser und die Bilder  entpuppen sich als Illusionen und  verschwinden.  Wir nehmen aber nicht die Tiefe des Wassers wahr , die den eigentlichen See ausmachen, wir blenden die Tiefe einfach aus. -  So ist es auch in uns selbst.  Wir leben nur die Oberfläche und sollten doch  in der Lage sein  die Tiefendimension in uns wahrzunehmen.  Der Schritt ist so einfach und scheint doch so schwer zu gehen:  um die Tiefe in uns selbst freizulegen, müssen wir uns freimachen von unserem Denker, von den Stimmen im Kopf,  den Beobachter machen,  jede Stimme die immer wieder auftaucht zum Schweigen zu bringen, Stille im  Innern eintreten lassen. Es ist die Stille, in der ich mich finde, es ist die Stille die alles enthält was ich bin.  Es ist die Stille, der Raum in mir, jenseits des Denkens, aus dem alles fliesst, die Stille, die mich erleuchtet und die mich mit dem verbindet, der ich wirklich bin:  zeitlos, ewig, allumfassend.  Wie konnte ich übersehen, woher ich komme,   was ich bin,  wie konnte ich  die eigentliche Kraft übersehen, die ich wirklich bin.  Da ist kein Platz für negative Gedanken, wenn ich den Raum der Stille betrete, sondern es ist der Raum der Kraft, aus dem mein ganzes Leben fliesst.  In jedem  von uns ist dies unausgeschöpfte Potential vorhanden, die Tiefe, es liegt nur an uns, den Schritt zu gehen, weg von den Gedanken, direkt hinein in unseren  eigenen Raum der Stille und Tiefe, in unser eigentlches Kraftzentrum.  Wir haben alle dies gewaltige Potential mit auf den Weg bekommen, es liegt an uns es zu nutzen. Es beginnt damit, den Beobachter in uns wahrzunehmen.