Donnerstag, 30. März 2017

Eine neue Erde




Kürzlich  las ich über ein wissenschaftliches Werk, das über die  Offenbarungen des Johannes geschrieben wurde. In zwei Bänden untersucht der Autor die Hinweise und Bilder und versucht eine Einordnung in die damalige Zeit. Noch bis in die heutige Zeit faszinieren uns die Visionen des Johannes und die apokalyptischen Reiter sind durch das letzte Jahrhundert geritten und haben Tod und Zerstörung über unseren Planeten gebracht. Der entscheidende Hinweis dieser Schriften liegt für mich in der Verheissung eines „Neuen Himmels und einer Neuen Erde“.  Ich verstehe diese Weissagung so, dass wir solange die apokalyptischen Reiter mit Tod und Zerstörung erleben werden, solange  sich das menschliche Bewusstsein nicht ändern wird. Die Ursache für alle Zerstörung auf diesem Planeten war immer der menschliche Verstand, der immer neue Ideologien, Religionen, oder   Macht und Herrschaft hervorgebracht hat. Die rücksichtslose Ausbeutung unseres Planeten haben einen hohen Preis gefordert. Allein in meiner Generation haben wir es geschafft mehr als 100  Millionen Menschen unserer eigenen Spezies umzubringen, die Erde zu erschöpfen, das Klima zu verändern und wir stehen dicht davor die Erde unbewohnbar zu machen. Das sind die apokalyptischen Reiter, von denen die Visionen sprechen. Tief in unserem Unterbewusstsein wissen wir um diesen Zustand.

Was in den Visionen angekündigt wird, ist  ein Bewusstseinssprung in der Wahrnehmung unserer Existenz. Wie dieser Bewusstseinssprung aussehen kann, deutet Johannes an.  Der Neue Himmel ist die Wahrnehmung des schöpferischen Geistes in Allem, in uns selbst, in der Menscheit in der Welt und im Kosmos. Der schöpferische Geist, das eigentliche Sein, das uns alle ausmacht, das  in der ganzen Schöpfung zum Ausdruck kommt und das jeden von uns mit allem verbindet. Christus hat es so ausgedrückt: Der Himmel ist mitten unter uns. Der Himmel nicht als Vision einer jenseitigen Welt, sondern den Himmel  in uns und um uns wahrhaben. Wenn dieses Bewusstsein immer mehr Menschen erreicht, dann ändert sich der Mensch, und mit dem Menschen sein gesamtes Umfeld und es entsteht eine „Neue Erde“. Ich erlebe schon immer mehr Menschen in denen dieses neue Bewusstsein keimt und ich habe die Hoffnung, dass nicht mehr die Trumps diese Welt regieren werden, die alles wie in der Vergangenheit nur für sich beanspruchen, nicht die Bürokraten, die die vorhandenen Zustände nicht sehen und alles nur einfallslos verwalten, sondern erwachte Menschen, die unsere Erde wieder lebenswert machen.

Mittwoch, 22. März 2017

Kategorischer Imperativ


Wenn ich über diesen komplizierten Ausdruck hinwegschaue und über die Freiheit der Willensentscheidung zum guten und schlechten Handeln nachdenke, kommt mir folgende Geschichte in den Sinn.

Mit einer befreundeten Familie waren wir an einer felsigen Küste im Süden in Teneriffa. Es herrschte Sturm und gewaltige Brecher liefen gegen die Felsen an. Eine Touristin hatte sich auf einen Felsen gesetzt, um das  Schauspiel zu bewundern, als eine gewaltige  Woge sie erfasste und in das Meer riss. Der etwa 14 jährige Junge unserer Freunde sprang zum  Entsetzen seiner Eltern in die See und konnte die Touristin retten. Unter Gefahr seines Lebens hat er sich für einen ihm nicht bekannten Menschen eingesetzt. Was mag in dem Jungen in diesem Moment vorgegangen sein?  Hatte er Zeit das Für und Wider seines Handelns abzuwägen und eine Entscheidung zu treffen?  Das moralische Handeln, von dem K. spricht, scheint so tief in uns verankert zu sein, dass wir spontan die richtige Entscheidung treffen, wenn wir keine Zeit haben, das „Sollen“ abzuwägen.  Ich habe dem Jungen damals gesagt, dies war sicher eine Deiner wichtigsten Entscheidungen und grössten Tat in Deinem  Leben.  Sein Handeln scheint so selbstverständlich für ihn gewesen zu sein, dass ich Ihn später nie mehr über diesen Moment habe sprechen hören.

Die wirklich wichtigen Entscheidungen in unserem Leben finden nicht auf der Ebene des Verstandes statt, sondern auf der Ebene der Seele, auf der wir alle miteinander verbunden sind.  Die Entscheidungen die wir dort treffen, fliessen aus unserem tiefsten Sein. Die Handlung selbst entspricht nicht einer Pflicht, sondern einer Entscheidung unseres freien Willens. Wie wunderbar, wenn dieser Wille sich vom Tiefsten in uns so beeinflussen lässt.

Freitag, 17. März 2017

Der Finger, der zum Mond weist


Die grossen Zen Meister haben schon darauf hingewiesen, dass die rituelle Kleidung, Klangkörper, Räucherstäbchen vom Wesentlichen ablenken. Bei allen Religionen können wir beobachten, wie die Rituale gepflegt werden, das Äussere wird wichtiger als das Innere, Rituale werden zum entscheidenden Kriterium. Religionen die Macht ausüben oder vom Staat als Machtinstrument verwendet werden, pervertieren den tiefen Gehalt der allen Weisheitslehren zugrundeliegt.  Religionen sollten Wegweiser sein zum eigentlichen Kern und Sinn des Lebens, und nicht zum Selbstzweck erstarren.  Ein Zen Meister hat einmal gesagt, der Finger der zum Mond weist ist nicht der Mond. Ist nicht inzwischen der Finger zum Mond geworden?

Dienstag, 7. März 2017

Sucht


Geht man einmal hinter dieses Wort Sucht und vergisst die medizinischen Definitionen, dann hat Sucht etwas mit Suchen zu tun. Der Süchtige hat etwas verloren  und dieser Verlust schmerzt ihn. Er  sucht nach Wegen um seinen Schmerz zu überwinden. Als Droge kommen viele Bereiche des Lebens in sein Ziel:  Arbeit, Essen, Alkohol, Rauchen, Sex, harte Drogen.  Jedes Mal wenn er zu seiner Droge greift scheint er für kurze Zeit seinen Schmerz zu vergessen, um dann umso tiefer in seinen Schmerz zurückzufallen. Was  hat der Süchtige verloren?  Den Zugang zu seinem Leben, zu der Essenz, die ihn ausmacht,  zur Einheit mit seinem eigentlichen Sein. Er sucht den Zugang zurückzufinden, aber solange er nach aussen blickt und nach äusserer Bestätigung oder körperlichen Freuden sucht, ist ihm der Zugang zu sich selbst versperrt.  Der Verlust der  Mitte, den die  Seele wahrnimmt, schmerzt so stark, dass er die unterschiedlichsten Wege nimmt, um dem Schmerz zu entrinnen. Alle Wege, die nach aussen gerichtet sind  und zu den Drogen des Lebens führen   haben keine Aussicht auf Erfolg. Erst wenn er innehält und den Weg zurück zu seiner Mitte findet, tritt er in den Raum ein, indem er Frieden findet und  sein eigentliches Leben entdeckt. Wie findet er den Weg zurück?  Wenn der Schmerz am Grössten ist, dann ist auch die Erlösung vom Schmerz am Nächsten.

Freitag, 3. März 2017

Tanz der Moleküle


Die Meisten von uns sind sich bewusst, dass der Blick in den Spiegel eine Illussion von uns selbst  zeigt. Wir sehen einen festen Körper, wissen aber das wir  eine energetische Form sind, die  nur durch die Begrenzheit unseres sinnlichen Wahrnehmungsvermögens  als fester Körper erscheint.  Wir sind uns bewusst, dass Energie Materie formt und unsere Sinne die Atome und Moleküle, die ihr Eigenleben in uns führen,  als festen Körper wahrnehmen.  Wir  nehmen nicht zur Kenntnis, was die Physiker längst wissen, dass wir im Wesentlichen aus leerem Raum bestehen, in dem  unsere Energiekörper sich bewegen nach Gesetzen, die wir messen können, aber deren Ursachen  wir nicht kennen.  Ich bin überzeugt, dass wir eines Tages das Meiste über Energie wissen werden, weil unser Verstand aus der gleichen Materie besteht, die wir Energie nennen,  und darauf ausgelegt ist, sich selbst zu begreifen. Werden wir aber auch die ordnende Intelligenz begreifen, die den Tanz der Moleküle bestimmt?   Wir langen da an die Grenzen des Verstandes.  Voller Bewunderung sehen wir  den Tanz der Moleküle in uns, oder den Tanz der Sterne im Universum nach Regeln, die wir berechnen können, aber deren Herkunft sich uns entzieht.   Wir fragen uns  woher die Energie kommt,  welche übergeordneten Intelligenz Materie schafft , welches die Kraft ist,  die alles ordnet und aus der alles kommt und in die alles geht. Der Schlüssel zu diesen Fragen liegt in uns selbst.  Nicht in unserem Verstand, sondern in dem, was wir unseren Geist nennen. Um zu unserem Geist zu kommen, müssen wir unseren Verstand  überwinden,  indem wir ihn zur Ruhe bringen.  Nicht denken,  tief in unseren inneren Körper gehen, die ungeheure Weite und Leere in uns wahr nehmen in der der Tanz der Moleküle stattfindet. Es ist dieser Raum, diese Leere, die unser eigentlicher innerer Körper ist, aus der die Energie fliesst, die unseren wahrnehmbaren Körper geschaffen hat, es ist der Raum, aus dem die Kraft fliesst, die wir die Lebensenergie nennen, die ordnende Kraft die uns ausmacht. Werden wir eines Tages mehr über diese Kraft wissen?