Montag, 31. Dezember 2012

Friede für das Neue Jahr


Das Jahr neigt sich dem Ende zu.  Haben wir alles  erreicht, was wir erreichen wollten? Wird  uns das Neue Jahr vielleicht das bringen was wir uns erhoffen?  Auf dem Weg zu uns selbst betreten wir manche Windungen, oft auch Umwege oder Sackgassen. Manche sagen, der Weg sei das Ziel.  Ist das wirklich so?  Müssen wir  soviele  Irrwege auf uns nehmen, um uns selbst zu finden? Könnte es nicht sein, dass wir längst angekommen sind, es nur nicht wissen? Was aber ist es, was uns im Weg steht, uns die Sicht auf uns selbst nimmt?   Es ist dieser Denker in unserem Kopf, der unablässlich uns seine Geschichten erzählt, was wichtig sei,  was unwichtig.  Über Millionen von Jahren der Konditionierung ist unser Gehirn so voll von Wichtigkeiten und Unwichtigkeiten, dass uns der Blick auf das versperrt wird, was  wirklich ist. Dabei ist es so einfach, diesen Denker zum Schweigen zu bringen.  Ich beobachte meine Freunde wie sie es machen, der eine macht es mit Sport, so ausdauernd, dass am Ende die Denkfunktionen zum Stillstand kommen, und alles sich auf die Körperfunktionen konzentriert und Stille im Denken eintritt, der andere macht es mit Meditation bis er die Gedankenstille erreicht. Und es gibt noch viele andere Wege um mit seinem Leben Verbindung aufzunehmen.   Ich  selber gehe den Weg  durch die Tür des inneren Körpers, durch die Atmung, langsam sich seiner einzelnen Körperteile bewusst werden, bis ich in den kleinsten Zellen angelangt bin,  bis ich das Leben anfange  in mir selbst wahrzunehmen, die Ganzheit meines Lebens in jeder einzelnen Körperzelle.  Ein  wunderbares sehr hilfreiches Bild bei der Meditation  ist mir die Wahrnehmung des Mikrokosmos in mir selbst. Wenn ich mir vorstelle,  dass wir aus Milliarden von Molekülen, Atomen und Quanten gebildet sind, und zwischen allen Kleinstteilchen grosse Abstände sind, Entfernungen  die in den Grössenverhältnissen  den Entfernungen  im Kosmos zwischen den Sternen entsprechen. Dann stelle ich mir diesen Kosmos mit seiner ungeheuren Leere und Stille in mir selber vor  mit den leuchtenden Sternen am Firmament in mir, und in der Leere und Stille zwischen den Sternen erkenne ich mein Leben und die Kraft, die alles ordnet, zusammenhält,  mich macht,  die Stille, aus der ich und  alles kommt, und deren Teil  ich selber bin.  Ich blicke auf den gestirnten Himmel über mir und auf den gestirnten Himmel in mir  und in der Leere und Stille die zwischen der Materie der Sterne  liegt erkenne ich mich als Teil des grossen Ganzen, das wir das Leben nennen. Wenn wir uns jeden Tag, und sei es nur für einige Minuten die Zeit nehmen, in unsere eigene Stille zu gehen,  dann halten wir die Verbindung zu unserem Leben und zu der Kraft, die jede einzelne Zelle unseres Körpers lenkt und wir tun mehr für unsere Seele,  unseren Geist, unseren Körper, unsere Gesundheit und unser Wohlergehen als  es jeder Arzt und Lebensberater tun könnte. - Unsinn, höre ich den Denker in meinem Kopf sagen,  Stille und Leere ist Nichts, -  Sinn antwortet meine Seele,  Stille und Leere bin ich, bin ich Dein Leben.  Und mit der Stille tritt der Friede in Dich ein,  der Friede,  den Dir Deine Vernunft nicht geben kann,  weil er höher ist als alle Vernunft.  Diesen Frieden wünsche ich Euch für Euer kommendes Jahr.

Montag, 24. Dezember 2012

Weihnachten



Wenn in diesen Dezembertagen die Nächte immer länger werden, die Kälte in die letzten Winkel dringt, dann fühlt man   wie die Frequenzwellen der Erde sich verlangsamen, sich alles zusammenzieht. Das Ende des Jahreszyklus steht vor der Tür,  aber auch das Fest der Erneuerung und der Wiedergeburt des Lichtes.
Unsere Vorfahren, die offen für mystische Bilder waren,  haben das Ende und den Neubeginn des Lebens und des Lichtes   in die wunderbaren Bilder der Weihnachtsgeschichte gefasst.  Wir sehen den Stall vor uns, das Paar Maria und Joseph und das Kind, Ochse und Esel wärmen das Kind mit ihrem Atem, über dem Stall der Stern, die drei Könige nähern sich mit ihren Geschenken  und die  Hirten auf dem Feld haben ihre Vision der Engel  und eilen dem Stall zu.
Für was stehen diese Bilder?  Haben  wir bisher nur die vordergründige Geschichte wahrgenommen? Das mit diesen Bildern etwas Besonderes ist, haben auch die religiös nicht orientierten unter uns gespürt.  Sie gehen vielleicht einmal im Jahr aus alter Tradition in die Weihnachtsmesse, aber auch sie werden eingefangen vom Zauber dieser Nacht. Auch sie werden angerührt von der tieferen Bedeutung dieses Tages.  Das was wir sehen und was wir im innersten Wesen spüren ist unsere eigene Geschichte,  die Erneuerung in  uns selbst, für die Erneuerung der Natur und des Lebens.  Die Weihnachtsgeschichte steht für unser eigenes Erwachen und für den Neubeginn unseres Lebens,  für die Geburt des Kindes in uns.
Da ist der Stall,  die  Behausung, Sinnbild für unseren Körper, -  da sind die drei Menschen im Stall,  Maria, Josef und das Kind,  die mystische Dreiheit, der Vater als Symbol für den göttlichen Gedanken, die Mutter, die das Leben gebärt und für die Erde steht aus der wir geboren werden und für die Tat mit der sich der göttliche Gedanke vollzieht, und das Kind, in dem sich Gedanke und Tat verbinden ,  Himmel und Erde,  die Elemente aus  denen der neue Mensch entsteht.     Das Kind  wird vom Atem des  Ochsen gewärmt,  der  Ochse steht für die  gebändigte Sexualenergie,  sie    verleiht dem Kind Lebenskraft und die Kraft das Leben neu zu schaffen,  und das Kind  fühlt auch den Hauch des  Esels, der für unsere niedere tierische Natur steht, unser instinkthaftes Wesen, das uns noch mit dem Tierreich verbindet, und  uns  hilft   physisch zu überleben.  - Und am allerwichtigsten steht über dem Stall der leuchtende Stern, der für das Licht und das Überbewusstsein steht, aus dem alles Leben fliesst und das den Stall,  unser physisches  Leben,  in seinen sanften Schein hüllt.  -  Und es nähern sich die drei magischen Gestalten, die  uns die Geschenke für das Leben bringen, das Gold,  das für äusseren und inneren Reichtum steht und uns mit dem Glanz der Könige umhüllt und uns in unserem äusseren Leben dient,  der Weihrauch, eines der kostbarsten Gewürze des Altertums, dessen Rauch uns mystisch in das Reich  des Übersinnlichen führt und uns mit jener anderen geistigen Welt verbindet und das dritte Geschenk, die Myrrhe als Zeichen unserer Unsterblichkeit, schon bei den Ägyptern zum Einbalsamieren verwendet, um den Körper unsterblich zu machen.  Wieder die magische Zahl drei,  dies   zusammenfliesst und wieder zu eins in der Unendlichkeit wird.  Drei  wunderbare Geschenke an unser Leben, wenn wir lernen, von diesen Geschenken  Gebrauch zu machen. -  Und um den Stall die Hirten mit ihren Herden,  die anderen Menschen mit  ihren    Besitztümern,  sie werden angezogen von dem Glanz des Ereignisses und strömen herbei, um    teilzunehmen, an  der Geburt des Kindes, die auch zu ihrer Geburt wird,   und die Energie, die von dem Stern ausgeht und über den Stall ausströmt,  erfüllt auch sie und ihnen wird   die Gnade zuteil an der Geburt des Kindes   teilzunehmen,  die auch die Geburt des Kindes in ihnen wird.
Und am Ende der Weihnachtsgeschichte stehen die magischen Worte:  Ehre sei Gott in der Höhe,  der Blick richtet sich auf den Stern mit seinem Schein, und auf das  Eindringen des Lichts in unser Bewusstsein,  und Frieden auf Erden,  durch die Geburt des Kindes in uns tritt  Frieden in unserer Seele ein,  und den Menschen ein Wohlgefallen,   von uns geht mit der Geburt des Kindes in uns Wohlgefallen für die ganze Menschheit aus.
In diesem Sinne wünsche ich Euch ein schönes Weihnnachten,  möge diese magische Nacht  Euch mit neuer Lebenskraft und Freude erfüllen und Euch über das ganze  Jahr begleiten. 

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Gedanken eines Vaters


Mein Sohn heiratet .  Viele Gedanken gehen mir durch den Kopf.  Welche Gedanken  gebe ich ihm und seiner  Frau  zur Hochzeit mit auf den  Weg?   Sicher sind Gedanken über die  Liebe  der wichtigste Aspekt  an diesem  Tag.
Ich blicke auf die Kindheit  zurück,  es sind 30 Jahre,  die wir zusammen verbracht haben. Habe ich alles richtig gemacht?   Habe ich ihm  die Liebe und Anerkennung als Kind gegeben, die er als Mensch für sein späteres Leben brauchte?  Kann er diese Liebe an seine Frau und seine Kinder weitergeben?  Als er  zu mir auf diese Welt kam, habe ich ihn da  als  Mensch und  als Sein  wahrgenommen?  Hat sich meine Liebe auf    seine physische  Form beschränkt oder  habe ich ihn  auch auf der Ebene  des Seins , als mit  mir in meinem Sein verbunden  wahrgenommen ?  Viele Fragen und schwierige Antworten, da wir uns selbst nur schwer wahrnehmen können.
 Unsere  Liebe  zu unserem   Kind  hat einen  Teil, der ganz  dieser Welt zugewandt ist, aber auch einen Teil, der auf der seelischen Ebene  stattfindet.  Kinder, die in der seelischen Liebe aufwachsen,   bekommen die ganze Stärke des Lebens vermittelt.  Da  können viele  Voraussetzungen  der physischen Existenz fehlen,  ich denke an die Zeit meiner Kindheit und der Hungersnot nach dem Krieg.  In der Liebe meiner Eltern habe ich mich immer sicher und geborgen gefühlt.  Es ist nicht die Sicherung der physischen Existenz, die uns ausmacht,  es ist die emotionale Geborgenheit in der Liebe unserer Eltern, die uns die Kraft zum Leben gibt. Und wenn wir selbst in der Liebe aufwachsen können wir auch diese Liebe weitergeben. Das  ist die Antwort auf meine Fragen.
Und jetzt beginnt alles aufs Neue.  Zwei junge Menschen verbinden sich.  Ich  wünsche Ihnen, dass sie, wenn sie sich anschauen,  nicht nur auf  den Menschen  schauen, auf den Gegenüber, in  seiner äusseren Erscheinung,  ich wünsche Ihnen, dass sie   auf  das Mensch-Sein  des anderen blicken,  das sehen,  was den anderen ausmacht,  das Sein hinter dem Menschen sehen, die Kraft und  Energie die unser  MeinschSein  bestimmt, die für uns nicht fassbar und dennoch tief mit unserer  Existenz verbunden ist,  wie es auch  wunderbar  in der sprachlichen Verbindung von  Mensch und Sein ,  im  Menschsein    zum  Ausdruck  kommt.
Zwei  Menschen verbinden sich, um das Leben gemeinsam zu  verbringen. Da  kann es viele Gründe geben warum diese Verbindung zustandekommt.  Natürlich die  Liebe und die Anziehung zwischen zwei jungen Menschen,  der  Wunsch der Eltern,  die Macht der  Gewohnheit,  Angst vor dem Alleinsein,  der Wunsch nach gemeinsamen Kindern.  Oft spielen  viele Aspekte  bei der Entscheidung  eine Rolle.  Am Wichtigsten scheint mir aber das Vertrauen zu sein,  wie es schon im Wort anvertrauen oder Trauung zum Ausdruck kommt.
Vertrauen hat mit Treue zu tun, mit Festigkeit und Stärke.  Das Kind springt  von oben in die Arme seines Vaters, weil es darauf vertraut,  der Vater wird es fangen. Das ist etwas sehr aufregendes,  ich kann verletzt werden, aber ich traue mich trotzdem , weil ich dem anderen vertraue.   Nicht anders in einer  Ehe:  Ich vertraue mich in meiner  ganzen Verletzlichkeit dem Anderen an, weil ich weiss, der andere  wird  dies Vertrauen nicht ausnutzen.  Wo aber kommt ein solches Vertrauen her?
Aus der Liebe im tiefsten  Sinn. -  Bestimmt  wird  unser Leben von zwei  grossen  Antrieben, von  Liebe und  Angst, vom  gebenden und  vom nehmenden Aspekt.  Liebe zwischen zwei Menschen, die sich   für  ihren Lebensweg verbinden wollen  ist eine der schönsten  Beweggründe  für das gemeinsame Leben.  Einer jungen Frau, die sich  nicht über ihre  Gefühle  zu ihrem Partner im Klaren war, schrieb ich:
Liebe ist, wenn mein eigenes Sein, mein Ich bin, den anderen nicht mehr als anderen wahr nimmt, sondern der andere zu einem Bestandteil von mir wird, wenn ich nur noch voller Freude bin, wenn der andere um mich ist, weil ich mich im anderen fühlen kann, wenn ich tief auf der Ebene des Seins mein Leben als seines fühlen kann, wenn der andere gut für mich ist, so wie ich gut für mich bin und ich gut für ihn bin, wenn ich den anderen nicht mehr auf der Ebene des Verstandes, sondern mit meiner Seele wahrnehme, wenn der andere nicht weg ist wenn er nicht da ist, wenn das Du zu einem Teil von meinem Ich geworden ist, wenn ich den anderen so annehme, wie er ist .


Was bleibt noch zu sagen:
Der Dank des Vaters für  das Vertrauen und die Liebe, die  Du mir immer entgegengebracht hast, die Fürsorge, die ich in allem spüre was Du bist. Der Dank,  dass Ihr beide mir immer wieder Eure Herzen geöffnet habt und ich Euer Menschsein  sehen durfte.  Die Bitte an Euch,  wenn Ihr Euch anschaut, Euch wahrzunehmen,  Euch  mit  Eurem Herzen wahrzunehmen,  die zu sehen, die Ihr wirklich seid.
Was kann ich Euch auf Euren Weg mitgeben:
Meinen Segen,  den Friedensegen,   ich wünsche Euch den  Frieden  in Eure  Seelen, in Eure Herzen,   auf Eurem gemeinsamen Weg,   geht nicht nebeneinander, sondern geht  vereint miteinander  und wenn immer Unfrieden  sich zwischen  Euch stellen sollte, dann schaut Euch  nicht mit Eurem Verstand, sondern mit Eurem Herzen an. 

Freitag, 7. Dezember 2012

Freiheit die ich meine

Kürzlich sprach ich mit meinem jungen Freund   J.  Er  berichtete,  er arbeite an  einem  Buch    über die Freiheit.  „Freiheit von was?“  fragte ich und so kamen wir ins Gespräch.  Natürlich  verstehe ich  was Freiheit im normalen  Sprachgebrauch  ist. Da kann man politische, philosophische, psychologische, soziologische und weitere Aspekte beleuchten..  Da ist schon viel geschrieben worden.   Wenn ich  über Freiheit nachdenke, dann  bin ich gleich bei der Unfreiheit,  denn ohne Unfreiheit gibt es keine  Freiheit.  Schon sind wir in der  Welt des Dualismus,   in der Welt der  Gedankenkonzepte. -   Freiheit und Unfreiheit entsteht als Konzept nur in unseren menschlichen Gehirnen.  Gibt es im Bereich  der Tiere und Pflanzen  Freiheit und Unfreiheit?  Hat nicht unser menschlicher Geist im Namen  von Philos0phien  und Ideologien  Gedankenkonzepte zur  menschlichen Freiheit   ausgebrütet,  um angeblich  im Zeichen von Gleichheit und Brüderlichkeit  neue Lebensformen zu verwirklichen  die zu den schlimmsten  Ergebnissen  geführt haben, man denke nur an  Kommunismus  und ähnliche Ideologien.
Immer wenn unser menschlicher Geist von  Freiheit spricht, ist  tiefe Skepsis angebracht.  Die eigentliche Freiheit können wir nur  erreichen, wenn wir in die Freiheit  von Gedanken eintreten, nicht  die  „Geben Sie Gedankenfreiheit, Sire“  ,  sondern  die  Freiheit  von  Gedanken,  von Illusionen, von  Sachzwängen.  Frei bin ich, wenn ich begreife,  dass mir nichts bleibt, was mir scheinbar eine Zeit meines Lebens anvertraut wird,  dass alles dem ewigen Kreislauf  des Werdens und Vergehens  unterliegt.  Freiheit die ich meine  ist die  Freiheit von Gedankenkonzepten die mit meinem Ego  und dem Ego  anderer Menschen verbunden ist.   Physische Freiheit ist immer gleichzeitig mit physischer Unfreiheit verbunden.  Freiheit des Individuums  ist eine gedankliche Illusion.  Erst wenn wir uns von diesem Zustand  der gedanklichen Konzepte freizumachen  lernen,  treten wir in den Zustand  der Freiheit ein.  In den Zustand der Freiheit von Gedanken.    Das ist die Freiheit die ich meine, eine Freiheit die mir kein Mensch nehmen kann  und die  immer war und immer sein wird.
Wie aber trete ich in diesen Zustand der Freiheit ein:  indem ich meine Gedanken zum Stillschweigen bringe,  indem ich in die Stille trete, in das eigentliche Sein,  in den Zustand  der Freiheit von Gedanken.