Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Haben wir alles erreicht, was wir erreichen wollten? Wird uns das Neue Jahr vielleicht das bringen was
wir uns erhoffen? Auf dem Weg zu uns
selbst betreten wir manche Windungen, oft auch Umwege oder Sackgassen. Manche
sagen, der Weg sei das Ziel. Ist das
wirklich so? Müssen wir soviele
Irrwege auf uns nehmen, um uns selbst zu finden? Könnte es nicht sein,
dass wir längst angekommen sind, es nur nicht wissen? Was aber ist es, was uns
im Weg steht, uns die Sicht auf uns selbst nimmt? Es ist dieser Denker in unserem Kopf, der
unablässlich uns seine Geschichten erzählt, was wichtig sei, was unwichtig. Über Millionen von Jahren der Konditionierung
ist unser Gehirn so voll von Wichtigkeiten und Unwichtigkeiten, dass uns der
Blick auf das versperrt wird, was wirklich ist. Dabei ist es so einfach, diesen
Denker zum Schweigen zu bringen. Ich
beobachte meine Freunde wie sie es machen, der eine macht es mit Sport, so
ausdauernd, dass am Ende die Denkfunktionen zum Stillstand kommen, und alles
sich auf die Körperfunktionen konzentriert und Stille im Denken eintritt, der
andere macht es mit Meditation bis er die Gedankenstille erreicht. Und es gibt
noch viele andere Wege um mit seinem Leben Verbindung aufzunehmen. Ich selber gehe den Weg durch die Tür des inneren Körpers, durch die
Atmung, langsam sich seiner einzelnen Körperteile bewusst werden, bis ich in
den kleinsten Zellen angelangt bin, bis ich
das Leben anfange in mir selbst
wahrzunehmen, die Ganzheit meines Lebens in jeder einzelnen Körperzelle. Ein wunderbares sehr hilfreiches Bild bei der Meditation ist mir die Wahrnehmung des Mikrokosmos in mir
selbst. Wenn ich mir vorstelle, dass wir
aus Milliarden von Molekülen, Atomen und Quanten gebildet sind, und zwischen
allen Kleinstteilchen grosse Abstände sind, Entfernungen die in den Grössenverhältnissen den Entfernungen im Kosmos zwischen den Sternen entsprechen.
Dann stelle ich mir diesen Kosmos mit seiner ungeheuren Leere und Stille in mir
selber vor mit den leuchtenden Sternen
am Firmament in mir, und in der Leere und Stille zwischen den Sternen erkenne
ich mein Leben und die Kraft, die alles ordnet, zusammenhält, mich macht,
die Stille, aus der ich und alles
kommt, und deren Teil ich selber
bin. Ich blicke auf den gestirnten
Himmel über mir und auf den gestirnten Himmel in mir und in der Leere und Stille die zwischen der
Materie der Sterne liegt erkenne ich
mich als Teil des grossen Ganzen, das wir das Leben nennen. Wenn wir uns jeden
Tag, und sei es nur für einige Minuten die Zeit nehmen, in unsere eigene Stille
zu gehen, dann halten wir die Verbindung
zu unserem Leben und zu der Kraft, die jede einzelne Zelle unseres Körpers
lenkt und wir tun mehr für unsere Seele,
unseren Geist, unseren Körper, unsere Gesundheit und unser Wohlergehen
als es jeder Arzt und Lebensberater tun
könnte. - Unsinn, höre ich den Denker in meinem Kopf sagen, Stille und Leere ist Nichts, - Sinn antwortet meine Seele, Stille und Leere bin ich, bin ich Dein Leben. Und mit der Stille tritt der Friede in Dich
ein, der Friede, den Dir Deine Vernunft nicht geben kann, weil er höher ist als alle Vernunft. Diesen Frieden wünsche ich Euch für Euer
kommendes Jahr.
1 Kommentar:
Mein lieber und hochgeschätzter Freund Christian, gratuliere, ein sehr schöner und weiser Post.
Das Zitat "Der Weg ist das Ziel" ist für uns westliche Menschen irreführend und wird leider falsch interpretiert, weil wir meinen, Zielen nachjagen zu müssen.
Vielmehr ist gemeint: Das Glück liegt am Rande des Weges (OHNE ZIEL), nicht am Ende der Straße (also ohne Ziel). Der Ansatz, die physikalischen Relationen aufzuzeigen ist sehr hilfreich. Eine Stecknadel im Petersdom zur Aussenhülle entspricht den Abständen unserer Zellkerne zum Zellmantel, in jeder Zelle unseres Körpers. Also sind unzählige Petersdome in unserem Körper. Unzählige Kirchen, Tempel und Moscheen und andere heilige Stätten, und das alles in unserem Körper. Und unglaubliche Distanzen, unglaubliche Toleranz, und doch alles in uns, ob bewußt oder nicht. Leere und Stille! Warum also außen suchen?
Kommentar veröffentlichen