Sonntag, 26. August 2018

Die Deutung von Worten

Wenn ich in meinem Blog das Wort Gott eingebe, dann erscheinen eine ganze Reihe von  Niederschriften, in denen ich mich immer wieder zu diesem Thema äussere.  Das Wort Gott ist so missbraucht und mit den unterschiedlichsten Vorstellungen befrachtet, dass ich mich schwertue, es zu gebrauchen.  Wie kann ein Wort etwas gerecht werden, das in Worten nicht ausgedrückt werden kann?  Wenn ich das Wort Butter gebrauche, dann ist das Wort nicht die Butter. Erst wenn ich die Butter esse  füllt sich das Wort mit dem Erlebnis meiner Sinne.  Das Wort ist nur das Synonym für etwas, was ich durch persönliches Erleben erfahren muss.

Ist es nicht ähnlich mit dem Wort Gott? Das Wort gibt nur einen Hinweis auf etwas, was ich durch persönliche Erfahrung in mir ausfüllen muss.  Wie komme ich zu dieser persönlichen Erfahrung? Meine Sinne sind nicht in der Lage Gott zu erfassen. Die Sinne und der Verstand können nicht das erfassen, was sie erschaffen hat.  Das was wir Wissenschaft nennen, kann uns nur den Teilbereich   vermitteln,  für  dessen Erfassung  sie geeignet ist.  Wissenschaft kann Energie und Materie erforschen,  sie  kann aber nur  Energie erkennen, weil alles Denken Energie ist.  Das was nicht Energie ist,   kann nicht von Energie erkannt werden. Das Erschaffene kann nicht seinen Schöpfer erkennen.  Das Erschaffene ist aber ohne das Erschaffende  nicht begreifbar.  Das Erschaffene und das Erschaffende sind eins, untrennbar miteinander verbunden.  Wenn wir das Erschaffende Gott nennen, dann sind alle uns bekannten Erscheinungsformen von Materie, die Galaxien, diese Welt, der Mensch ,  ganz Energie und Materie und ganz die erschaffende  Intelligenz, die Nicht-Materie. Wir können diese erschaffende Intelligenz nicht mit unseren Sinnen erfahren, aber wir, die Erschaffenen,  sind ein Teil dieses Schaffenden,  und wenn wir das Wort Gott für diese erschaffende Kraft  verwenden wollen, ein Teil von Gott.

Wir wissen, dass unser Körper eine Täuschung unserer Sinne ist, dass wir im Wesentlichen nicht aus Materie bestehen, sonders aus dem Raum zwischen den energetischen Erscheinungen von Atomen und Molekülen, aus einem inneren Körper, den unser Verstand nicht erfassen kann. Aus diesem inneren Körper fliesst die Kraft, die Materie in uns ordnet und zu dem macht, was wir als unseren Körper kennen.  Dieser innere Körper, den die meisten von uns ignorieren, ist unser eigentliches Sein, das  nicht den Gesetzen der Materie unterliegt, sondern das der Materie seine Gesetze gibt.  Unser Sein ist nicht  Geburt und Tod  unterworfen,  wenn es kommt, verbindet es sich mit Materie, wenn es geht, lässt es die Materie wieder frei.  Wir können diesen eigentlichen Teil von uns mit unserem Denken nicht erfassen, aber  wir sind dieser innere Körper, jenseits von Zeit und Raum.

Wie gehe ich mit meinem Sein um,  wie kann ich es erleben?  Alle Religionen und Philosophien versuchen das Sein zu erfassen,  jeder reflektierende Mensch sucht nach der inneren Quelle seines Lebens. Und doch  gibt es  keine Religion,  keinen geistigen Führer der uns den Weg zeigt, es gibt nur ein Wesen das uns weiterhilft, das sind wir  selbst. Alle Religionen, alle geistigen Lehrer haben darauf hingewiesen,  es  ist das Erwachen, die Erleuchtung, die Erlösung, die nur in uns selbst stattfinden kann  - es ist dieser kleine Schritt vom Denken in das Sein.  Erst wenn ich mein Denken zum Stillstand bringe und Stille in mich eintreten lasse, betrete ich den Raum des inneren Seins.  Kontemplation und Meditation können mir helfen,  entscheidend aber bin ich selbst,  wenn ich durch das Tor der Stille  mich selbst betrete.  Ich betrete die Stille und einen unendlichen Raum, - ich erlebe wie dieser Raum mich ausfüllt und wie dieses scheinbare Nichts zu dem  Alles wird, nach dem wir suchen und das wir sind.