Sonntag, 28. Januar 2024

Ein anderer Blick auf die Welt

Neben unseren körperlichen Sinnesorganen verfügen wir auch über innere Sinnesorgane, deren Wahrnehmung weit über die Grenzen unseres Körpers hinausgeht. Unser inneres Auge sieht Welten, die unser äusseres Sinnesorgan nie sehen könnten. Wir können die andere Wirklichkeit nur sehen, wenn wir unsere Sinnesorgane abschalten, blind und taub werden, wie die blinden Seher der Antike. Dann begreifen wir auch das Jesuswort, Blinde sehen und Lahme gehen lehren, denn das ist es was Not tut,  die Menschheit, die  blind und lahm durch die Welt stolpert, sehen und gehen zu lehren.   - Mit unseren Sinnesorganen sehen wir eine Welt, vollgemüllt, im Klimawandel begriffen; die Menschheit,  seit Angedenken mit Mord und Totschlag beschäftigt, unfähig sich selbst zu verwalten und in Frieden zu leben. Tod, Hunger und Verderben scheint das Schicksal des Menschen zu sein, und die Flüchtlingsströme, die sich über die Welt ergiessen, sind nur ein vergeblicher  Versuch, diesem Schicksal zu entfliehen. – Es gibt auch eine andere Welt, in der wir leben könnten. Es ist unsere innere Welt, wenn wir uns entschliessen, blind und taub für unsere äussere Welt zu sein, unsere Sinnesorgane abzuschalten und neu sehen und gehen zu lernen. Wir müssen nur unseren Blick nach innen richten, um den gesamten Kosmos in uns zu entdecken, die ungeheure Weiten  in uns, auf kleinstem Raum, den Mikrokosmos im Makrokosmos, und überall die gleiche Matrix sehen zu lernen, die ganze Welten erfüllt. Jeder Mensch ein Herrscher seines eigenen Kosmos, und alle Kosmen gehen ineinander über,  jeder Kosmos ist mit den anderen Lebewesen verbunden, die scheinbar tote Materie ist  mit Leben erfüllt, die ungeheuren Weiten und Leeren in uns, um uns, und in den Weiten des Alles, voll von Intelligenz, die unablässig schafft, verändert, zurücknimmt.  Kosmen in denen nie etwas verloren geht, Leben nur scheinbar vergeht, aber nie endet, Energie, die ihre Strukturen verändert, und auch nie verloren geht. Die Menschheit steht erst am Anbeginn ihrer Erkenntnis und ihres Wissens, aber die Sehenden  erkennen bereits die Tiefe der alles erfüllenden Intelligenz, können bereits die Welten sehen, in der alles lebt, ohne Anfang und ohne Ende, alles erfüllt von der gleichen übergeordneten Intelligenz ist. Das ist das Weg und das Schicksal des Menschen und des Kosmos, mit seinen Welten, den Welten in uns und um uns, zum Leben zu erwachen, und  sich als Teil dieses unendlichen Schöpfungsprozesses zu sehen. In der Wirklichkeit der Schöpfung gibt es kein Anfang und kein Ende, keinen Gewinn und keinen Verlust, nur Veränderung.  So ist auch das Schicksal des Menschen ohne Anfang und ohne Ende, nur ein ewiges Entstehen und Vergehen,  im ewigen Rhythmus, ohne dass es die Illusion einer Zeit gibt,  ohne dass es Leben und Tod gibt, alles nur eine Illusion unseres Verstandes, alles paradox.  Der Mensch und die gesamte Schöpfung,  Teil des ewigen Schöpfergeistes.  Das ist der andere Blick auf die Welt.

Freitag, 26. Januar 2024

Wunschlos glücklich

Wir alle haben Wünsche, an unseren Alltag, an unsere Mitmenschen, an uns selbst. Eines ist sicher, unsere Wünsche haben die Eigenschaft,  uns unglücklich zu machen. Geht das nicht in Erfüllung, was wir uns wünschen, dann folgt nach kurzer  Zeit eine Enttäuschung, wir gehen leer aus.  Geht der Wunsch aber in Erfüllung, so erleben wir die gleiche Enttäuschung, das Erwünschte entpuppt sich nach kurzer Zeit als Normalität und verliert seinen Reiz. Wünsche  haben immer mit Zeit  zu tun, wir erwarten etwas auf unserer horizontalen Zeitlinie in der Zukunft, und alles was wir uns auf der Zeitschiene erdenken, endet zwangsläufig mit einer Enttäuschung,  weil jeder Wunsch nur in der Gegenwart in Erfüllung gehen kann. Glücklich macht uns das Gewünschte in den  seltensten Fällen. -  Ganz anders, wenn wir aufhören uns etwas zu wünschen, wenn wir nicht mehr in der Zeitschiene, uns etwas für das Morgen erträumen, wenn wir wunschlos werden und uns auf das konzentrieren, was in diesem Augenblick passiert. Dann werden plötzlich Träume Realität. Das was wir anfassen gelingt, wir erschaffen unsere Welt aus dem Nichts, besser gesagt, aus dem unerschöpflichen Potential unseres eigenen Selbst.  Wir werden zum Schöpfer unseres Lebens, unserer eigenen Welt.  Wir erkennen, dass unser wunschloser Zustand, uns zum Schöpfer unserer Gegenwart macht, die selbst in unseren kühnsten Träumen, nicht als Wunsch erdacht werden könnte. Welch tiefes Geheimnis ist in dem  «wunschlos glücklich» verborgen – wenn wir aufhören uns etwas zu wünschen, gelangen wir in die  wunschlose Gegenwart und werden zum Erschaffer unserer Welt, die in unseren kühnsten Träumen nicht so von uns erdacht werden könnte. Welch tiefe Weisheit im -Wunschlos glücklich sein – verborgen liegt, die Entdeckung, dass wir es selbst sind, die eine glückliche Welt in uns erschaffen kann, eine Welt, in der wir wunschlos glücklich sind.  

Mittwoch, 24. Januar 2024

Warten auf Godot

Gestern wurde ich gefragt, was ich im Augenblick mache. Ich antwortete spontan: Ich warte auf den Tod. -  Das wurde natürlich mit einem Lächeln abgetan. Dabei rührt es an eine Kernfragen der Menschen. Wir scheinen immer auf etwas zu warten. Wir warten auf den nächsten Tag. Wir warten darauf, dass wir erwachsen werden, den richtigen Partner finden, den richtigen Beruf,  Erfolg haben, nur auf den Tod warten wir nicht, den verdrängen wir. Vielleicht warten wir auch auf Godot, auf Gott,  der auch nie kommen wird, wie bei den beiden Landstreichern von Samuel Becket. Mit dem Warten scheint etwas nicht zu  stimmen, es tritt nur selten etwas so ein,  wie wir es erwarten. Dem Warten liegt ein grundsätzlicher Irrtum in der Sichtweise zugrunde. Wir denken immer horizontal, in den Zeitvorstellungen von gestern, heute, morgen. Es gibt aber auch eine vertikale Denkweise, in der alles ein einziger Augenblick ist, in dem immer jetzt ist. Wenn wir vertikal denken, dann konzentrieren wir uns auf das, was ist. Auf den Moment, der nie wiederkommen wird, den wir bewusst erleben. Dann hören wir auf,  Dinge zu vergessen, gedankenlos das Essen in uns aufzunehmen, im Beruf schon an die Freizeit zu denken, immer woanders in Gedanken zu sein, nur nicht gerade hier, in diesem Augenblick.  Wenn wir  in diesem Augenblick anwesend sind,  dann warten wir nicht mehr auf etwas Imaginäres, dann sind wir in der Gegenwart angekommen.  Dann wird auch das «Warten auf Godot» sinnlos, denn entweder Godot ist schon da, in allem was wir tun, in unserem Leben, in uns selbst, - oder wird auch durch warten nicht sichtbar, nicht begreifbar. Und vor allem brauchen wir nicht auf den Tod zu warten. Er ist immer an unserer Seite, begleitet uns durch unser Leben, ein treuer Gefährte, so wie das Leben der kostbarste Begleiter unseres Seins ist. Leben und Tod sind nur die zwei Seiten von dem was wir unsere Existenz nennen. Es ist der grösste Irrtum des Menschen auf etwas zu warten, was kommen wird, wenn wir die Möglichkeit haben, alles bereits in diesem Augenblick zu erhalten, in dem Augenblick, in dem wir in der Gegenwart ankommen, und in dem uns auch Godot begegnet, wenn wir ihm begegnen wollen.


Samstag, 20. Januar 2024

Auf Surfbrettern

Von dem Balkon des Hotels blicke ich weit über das Meer. Ein Surfparadies im Süden Sri Lankas. Den Menschen mit ihren Brettern ist wohl kaum bewusst, dass die Wellen vielleicht schon aus Australien herübergewandert sind und hier am Strand sich aufbäumen und  dann in Schaum auflösen.  Einen kurzen Augenblick reiten die Surfer die Welle, ein kurzer Moment des Rausches,  und dann ist schon alles vorbei, und sie paddeln wieder hinaus in die Weite, um eine nächste Welle zu nutzen. Da draussen, in der Weite des Ozeans, sieht es nur so aus, als ob sich eine Welle vorwärtsbewegt, in Wirklichkeit wird, von Sonne und Wind,  das Wasser auf und ab gewiegt. Und unter den Wellen die nicht sichtbare, unergründliche Tiefe der Meere. Welch wunderbare Metapher für unser Leben. Wir sehen nur die Welle auf der Oberfläche, nicht aber die unermessliche Tiefe, die unsere Welle des Lebens trägt, und dann der kurze Rausch der Freude, wenn wir die Welle reiten.  Ähnelt dieser Rausch nicht dem Leben, das so schnell vorüber ist. Haben wir auf unserem Ritt, auf der Welle des Lebens,  je Zeit gehabt, über die Dimension der Tiefe nachzudenken, der Tiefe, auf der die Welle sich bewegt, und schwimmen wir vielleicht wieder hinaus, um die nächste Welle zu reiten?  Und haben wir je hinaufgeblickt in den Himmel, der meistens von Wolken verhangen ist?  Haben wir uns je den  nicht sichtbaren, gewaltigen Raum über uns bewusst gemacht, zeitlos, ohne Anfang und ohne Ende?  Ist uns bewusst, dass wir Sternenstaub sind,  aus dem zeitlosen Raum geboren, in den zeitlosen Raum zurückkehrend,  Sternenenergie, die sich in uns formt, und die wieder in die Ewigkeit zurückkehrt?  Die Intelligenz der Tiefe auch dort in den gewaltigen Räumen des Alls, die alles entstehen und vergehen lässt.  Aber wem auf den Surfbrettern, unter diesem Himmel, ist schon die Dimension der Tiefe bewusst, die nicht nur in den Tiefen der Wasser und  den Räumen des Himmels erkennbar ist, und  des gleichen ewigen Raumes in sich selbst, der unser Leben ausmacht und Sternenstaub zu Lebewesen verwandelt?  Das Wunder des Lebens gibt sich überall zu erkennen und fast niemand sieht es. Und so surfen wir durch unser Leben, sehen nur die Oberfläche, und der ewige Raum der Tiefe muss weiter darauf warten, von uns wahr genommen zu werden.


Fertigkeiten und Begabungen

Die Begabungen beim Menschen sind  unterschiedlich verteilt. Ich habe immer die Menschen bewundert, die den Zugang zur Musik hatten, und Künstler die in Musik, Malerei und Plastik arbeiteten und die Begabung dafür hatten.  Wirkliche Begabung war für mich immer erkennbar am Zugang des Künstlers zu dem Bereich, der jenseits von Materie lag. Es ist nicht umsonst, dass die wirtschaftlich erfolgreichen  Menschen  oft in den Bereich investieren, in dem sie nie einen Erfolg haben könnten, weil ihnen die Begabung dafür fehlt. Sie gleichen dieses Manko aus, indem sie das erwerben, was ihnen fehlt. -  Fast jeder Mensch verfügt über Fertigkeiten  und Begabungen, oft aber erkennt er sie nicht oder es fehlt ihm der materielle Anreiz,  in seiner eigentlichen Begabung tätig zu sein.-  Unser Schul- und Bildungssystem lässt es  heute zu, dass jeder junge Mensch seine Begabungen entdecken kann. Wir haben dann unsere Begabungen entdeckt, wenn die Arbeit keine Belastung ist, wenn wir Freude an unserer Tätigkeit empfinden und wir merken, dass uns unsere Tätigkeit leicht von der Hand geht. Wenn wir in jungen Jahren noch nicht wissen, wohin wir schauen  sollen, so schadet es nicht, wenn wir etwas lernen, was eine gute Grundlage für das Leben bilden kann. Irgendwann auf unserem Weg entdecken wir dann vielleicht unsere wirkliche Berufung und sollten dann nicht zögern, eine andere Richtung einzuschlagen. Auch mehrere Richtungen können wir einschlagen, wenn uns ein Beruf nicht ausreichend erscheint. Wenn wir mit Liebe und Engagement  neue Ziele verfolgen, werden wir auch dort erfolgreich sein. Alles was wir mit Liebe betreiben und es nicht nur blosse Pflichterfüllung ist, wird erfolgreich sein. Wenn wir unser Leben an einem möglichst hohen Gewinn an materiellen Gütern orientieren, dann ist unser Leben oft fehlgeleitet und führt ins Abseits.

Freiheit die ich meine

Wenn wir von Freiheit sprechen, meinen wir wahrscheinlich zunächst die in der Verfassung verankerten Freiheitsrechte. Soweit ist es aber mit unseren Freiheitsrechten nicht her. Es gibt zwar keine Sklaverei mehr, aber ist nicht jeder schon in Abhängigkeiten und in Unfreiheiten geboren?  Wir werden nicht gefragt, in welches Elternhaus, in welche sozialen Verhältnisse, wir hineingeboren werden, in welche Nationalitäten, in welche Sprachen, in welchen Glauben. Wir haben zwar die Wahl, aus diesen Vorgaben auszubrechen, aber wir empfinden diese Vorherbestimmung nicht als Unfreiheit. Wir bleiben freiwillig in der Unfreiheit. Es ist die Freiheit in der Unfreiheit zu bleiben. Dann kommt die Freiheit der Berufswahl, ich suche eine Ausbildung und einen Beruf, um Geld zu verdienen. Kaum habe ich diesen Weg beschritten, gerate ich wieder in die Unfreiheit,  vorgeschriebenen Arbeitsstunden, Einhaltung von Normen, die Freiheit entpuppt sich wieder als Unfreiheit, als Einbindung in Zwänge.  Und dann die Freiheit mir einen Partner für die Gründung einer Familie zu suchen. Keine Zwänge mehr durch das Elternhaus, durch gesellschaftliche Normen, Kasten  und Religionen. Die romantische Komödie der Neuzeit ist nur von kurzer Dauer. Der graue Alltag spült bald alle Illusionen fort.   Was bleibt ist die Erkenntnis, dass Freiheit und Unfreiheit zwei Seiten der gleichen Medaille sind, dass wir das Eine nicht ohne das Andere haben können. Wie  wäre es aber, wenn wir erkennen, dass nicht das Eine gut und das Andere schlecht ist, sondern dass beides eine Einheit bildet, ein Geschenk des Lebens an uns ist, bei dem wir uns nicht für eine Seite entscheiden müssen?  Dies wäre die wirkliche Freiheit, das Eins Werden der Gegensätze als Eintrittskarte in die wirkliche Freiheit, in der Freiheit auch Unfreiheit ist und Unfreiheit Freiheit.

Donnerstag, 11. Januar 2024

Die Götterwelt der Antike

Schon als Schüler war ich von der Götterwelt der Antike fasziniert. Ich las nicht nur die Sagen des klassischen Altertums, studierte die Kunstgeschichte in dicken Wälzern, die ich in Antiquariaten erstand, sondern auch meine erste Reise nach dem Abitur ging nach Griechenland. Noch heute faszinieren mich die Skulpturen der Gottheiten,  die in den Tempeln an den schönsten Stellen der Inseln verehrt wurden.  Naturgottheiten, steinerne Abbilde des Menschen, mit allen menschlichen Fehlern behaftet. Ihnen wurde nicht nur mit Opfern gehuldigt, mit Gebeten und Festen, die immer auch menschliche Feste waren. Im Olymp ging es zu wie im Leben des Menschen. Intrigen, Liebschaften, Mord und Totschlag. Für mich waren die herrlichen Tempel und die steinernen Abbilder, die Opfer an die Gottheiten, immer Ausdruck des Menschen nach der Suche des Ewigen im Diesseitigen.  Aber gleichzeitig waren die entleerten Tempel, beraubt von ihrem Schmuck, das was die Gottheit ausmacht, Raum und Leere und Stille. Wenn ich durch die geborstenen Säulen der Vergangenheit  wanderte, in den Museen die Statuen  der Gottheiten  der Antike bewunderte, dachte ich an die  Menschen, die diese Götter verehrten, und vielleicht auch im Stein der Skulpturen die Gottheit sehen konnten,  die in Allem sich offenbart.  Sie waren sich nur der Gottheit in sich nicht bewusst, denn es war diese, die sich in steinerner Gestalt offenbarte.  Nur Gleiches kann Gleiches erschaffen, der Mensch erschuf sein göttliches  Ebenbild in Stein. Vielleicht waren die Griechen die ersten Menschen, die erkannten, dass auch die dunklen Seiten des Lebens Teil des Göttlichen sind, und  dass Schönheit der Vergänglichkeit und dem Tod unterliegt. Die Menschenwelt  als Götterwelt  abzubilden  ist keine Blasphemie,  es ist eine tiefe Wahrheit, die dem Weisen aufgeht, wenn er erkennt, dass die diesseitige Welt nur ein Spiegel der ewigen Wahrheiten und göttlichen Welten  ist.   

Montag, 8. Januar 2024

Der Sonnengott

In verschiedenen Kulturen wurde die Sonne als höchste Gottheit verehrt. Was liegt näher als die Sonne als Spenderin allen Lebens zu sehen. Wenn wir Tiere und Pflanzen fragen könnten, was ihnen Wachstum und Fortpflanzung ermöglicht, würden sie sicher die  Sonne angeben. Heute ist die Menschheit in ihrem Wissen fortgeschritten. Sie weiss, dass die Energie der Sonne auf dem Planet Erde Leben ermöglicht. Die Sonne ist der grosse Energiespender, ohne den Leben auf dem Planeten nicht möglich wäre. Ohne Energie wäre Leben, wie wir es kennen,  nicht denkbar. Die Schöpfungsgeschichte, wie die Überlieferung sie schildert, ist längst überholt. Selbst im übertragenen Sinn hat sie ausgedient. Wir blicken heute mit gigantischen Teleskopen in den unendlichen Raum, in dem es keine Zeit gibt, keinen Anfang, kein Ende. Seit ewigen Zeiten entsteht Energie im Raum, verdichtet sich, Sterne entstehen und vergehen, Energie wird freigesetzt und  neue Sterne entstehen. Millionen Sonnen und Erden  bevölkern das All, unendlich viele Welten, die Leben hervorbringen. Und der kleine Mensch steht voll tiefer Ehrfurcht vor diesem unermesslichen Schöpfungsprozess und fragt sich, ob es eine Kraft gibt, eine höhere Intelligenz, die dies alles verursacht. Einstein hätte gerne gewusst, wie Gott denkt. Er hat menschliche Massstäbe, unser Denken, auch bei einer höheren Intelligenz vermutet.  Menschliche Kategorien des Denkens entfallen, wenn wir an die Grenzen von Physik und Mathematik geraten. Und dennoch spiegelt sich in den Gesetzen der Natur des Kosmos etwas von dem göttlichen Denken wieder.  Ganz falsch lagen die früheren Menschen nicht, wenn Sie in der Sonne das Göttliche erblickten.   Nicht anders als Lebewesen oder Planeten, besteht die Sonne aus Energie und  übergeordneter Intelligenz.  Selbst ein Pharao, der sich als Abbild der Sonne und als gottähnlich sah, scheint dieses Wissen gehabt zu haben. Erleuchtete Menschen hat es zu allen Zeiten gegeben. Die Zeit der grossen Lehrer, von Laotse, Buddha und Jesus, war noch nicht angebrochen. Die Menschheit war noch nicht reif, die Gottheit in Allem zu erkennen, auch nicht in sich selbst.