Geht man einmal hinter dieses Wort Sucht und vergisst die medizinischen Definitionen, dann hat Sucht
etwas mit Suchen zu tun. Der Süchtige hat etwas verloren und dieser Verlust schmerzt ihn. Er sucht nach Wegen um seinen Schmerz zu
überwinden. Als Droge kommen viele Bereiche des Lebens in sein Ziel: Arbeit, Essen, Alkohol, Rauchen, Sex, harte
Drogen. Jedes Mal wenn er zu seiner
Droge greift scheint er für kurze Zeit seinen Schmerz zu vergessen, um dann
umso tiefer in seinen Schmerz zurückzufallen. Was hat der Süchtige verloren? Den Zugang zu seinem Leben, zu der Essenz,
die ihn ausmacht, zur Einheit mit seinem
eigentlichen Sein. Er sucht den Zugang zurückzufinden, aber solange er nach
aussen blickt und nach äusserer Bestätigung oder körperlichen Freuden sucht,
ist ihm der Zugang zu sich selbst versperrt.
Der Verlust der Mitte, den
die Seele wahrnimmt, schmerzt so stark, dass
er die unterschiedlichsten Wege nimmt, um dem Schmerz zu entrinnen. Alle Wege,
die nach aussen gerichtet sind und zu den
Drogen des Lebens führen haben keine Aussicht auf Erfolg. Erst wenn er
innehält und den Weg zurück zu seiner Mitte findet, tritt er in den Raum ein,
indem er Frieden findet und sein
eigentliches Leben entdeckt. Wie findet er den Weg zurück? Wenn der Schmerz am Grössten ist, dann ist
auch die Erlösung vom Schmerz am Nächsten.
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