Dienstag, 7. März 2017

Sucht


Geht man einmal hinter dieses Wort Sucht und vergisst die medizinischen Definitionen, dann hat Sucht etwas mit Suchen zu tun. Der Süchtige hat etwas verloren  und dieser Verlust schmerzt ihn. Er  sucht nach Wegen um seinen Schmerz zu überwinden. Als Droge kommen viele Bereiche des Lebens in sein Ziel:  Arbeit, Essen, Alkohol, Rauchen, Sex, harte Drogen.  Jedes Mal wenn er zu seiner Droge greift scheint er für kurze Zeit seinen Schmerz zu vergessen, um dann umso tiefer in seinen Schmerz zurückzufallen. Was  hat der Süchtige verloren?  Den Zugang zu seinem Leben, zu der Essenz, die ihn ausmacht,  zur Einheit mit seinem eigentlichen Sein. Er sucht den Zugang zurückzufinden, aber solange er nach aussen blickt und nach äusserer Bestätigung oder körperlichen Freuden sucht, ist ihm der Zugang zu sich selbst versperrt.  Der Verlust der  Mitte, den die  Seele wahrnimmt, schmerzt so stark, dass er die unterschiedlichsten Wege nimmt, um dem Schmerz zu entrinnen. Alle Wege, die nach aussen gerichtet sind  und zu den Drogen des Lebens führen   haben keine Aussicht auf Erfolg. Erst wenn er innehält und den Weg zurück zu seiner Mitte findet, tritt er in den Raum ein, indem er Frieden findet und  sein eigentliches Leben entdeckt. Wie findet er den Weg zurück?  Wenn der Schmerz am Grössten ist, dann ist auch die Erlösung vom Schmerz am Nächsten.

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