Sonntag, 29. Oktober 2023

Sport, Spiel und Meditation

In dieser Woche hatte ich viel Gelegenheit, meiner Familie beim Sport zuzusehen. Mir wurde wieder bewusst, wie wichtig es ist, Geist und Bewegung zu vereinen.  Beim Kampfsport ist ein nicht vorhandener Gegner vorhanden, dessen Bewegungen im Geist abgewehrt werden und im Zurückweichen abgefangen und erwidert werden, alles nur imaginär. Beim Schwimmen erinnern wir uns daran, dass unser Körper zum grossen Teil auch aus Wasser besteht und wir uns im gleichen  Element befinden, aus dem wir weitgehend bestehen. Beim Joggen gehen wir in unseren Körper und rufen Leistung ab, fühlen die Bewegung und die Beanspruchung unserer Muskeln und Gelenke und selbst das Atmen ist viel bewusster, wenn wir dauerhaft Leistung abrufen.  Wenn wir uns dessen bewusst werden, was wir gerade tun, und wenn wir geistig in den Teilen unseres Körpers sind, von denen wir Leistung verlangen, sind wir in Harmonie von Körper und Geist. Dann wird der tägliche Sport zu einem sinnvollen Ausgleich unserer oft sitzenden Tätigkeit.  Selbst bei unseren Kindern können wir beobachten, wie sinnvoll deren Spiele sind. Beim klassischen Verstecken spielen wird nicht nur gerannt, sondern die kindliche Phantasie stellt sich vor, wie der Andere denkt und versucht ein Versteck zu finden, dass der Gefährte vielleicht nicht erraten kann. Auch das ist eine meditative Energie, die sich mit dem Anderen verbindet. Und erst recht auf dem Tennisplatz, wenn nicht nur der Körper sich bewegt,  der Geist schon weit voraus ahnt, und die Bewegung schon ausgeführt wird, bevor der Ball überhaupt da ist.  Auch wenn wir uns beim Sporttreiben dieses meditativen Teils unserer Bewegung nicht bewusst sind,  benutzen wir diese Fähigkeit,  und eines Tages wird sie uns bewusst sein. Spitzensportler wissen das und rufen die Höchstleistungen ab, die wir bewundern. Aber auch wir, mit unserem täglichen Training, und auch die Kinder in ihren Spielen, trainieren täglich diese uns angeborene Fähigkeit. Heute Morgen habe ich noch bei Mondschein meine Tibeter gemacht und meditativ habe ich mich bei den Sternen gefühlt, als Teil des Weltraums und der Unendlichkeit, dankbar für die meditative Kraft in mir, die das möglich  macht.

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