Sonntag, 1. November 2020

In den Tempel gehen

Die Kirchen beschäftigen sich mit Sitzordnungen. Sie beschäftigen sich mit Worten. Die Worte sollen die Wahrheit enthalten. Sie beschäftigen sich aber nicht mit Gott. Alle Religionen dieser Welt enthalten auf ihrer tiefsten oder höchsten Ebene ewige Wahrheiten. Um den Satz von Christus - den Tempel Gottes in sich errichten - machen sie einen weiten Bogen. Wo blieben denn alle die Bischöfe, die Würdenträger und die ganze Organisation, wenn jeder Mensch den Tempel in sich errichten würde? Und vor lauter Organisation, Ritus und Welt vergisst die Menschheit die Frage zu beantworten: Woher komme ich - wohin gehe ich? Wer bin ich? Dabei ist jeder von uns in der Lage, diese Frage zu beantworten. Er muss nur auf seinem Weg durch das Leben anhalten, verharren, die Welt zum Stillstand bringen, bei sich selbst ankommen. Da gibt es keine Ziele, die es zu erreichen gilt, da gibt es keine Lebensgeschichte auf die ich mich berufen kann, da gibt es nur diesen einen Moment, in dem ich zu mir komme und in dem ich ICH bin. In diesem einen Moment betrete ich den Tempel meines Lebens. Alle Worte und Gedanken lasse ich hinter mir, alle Vorstellungen von mir. Ich tauche ein in die Tiefe meines Seins, in das was mich ausmacht, in das Leben, das jede Zelle meines Körpers erfüllt, in das was mich geschaffen und geformt hat. Ich komme bei mir selbst an. Ich fühle meine Verbundenheit mit allem Leben das um mich ist, das diesen Planeten erfüllt, den ganzen Kosmos geschaffen hat, ich bin bei mir selbst angekommen, bei Gott, den ich nicht im Aussen finden kann, den ich nur in mir finde. Das hat ein grosser Lehrer der Menscheit gemeint, wenn er sagte -DEN TEMPEL IN SICH SELBST ERRICHTEN. Und in diesem Tempel finde ich die Antwort auf die ewigen Fragen der Menscheit: Ich komme aus dem ewigen Sein. Ich kehre zurück in das ewige Sein. Ich bin ein Teil des ewigen Sein.

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