Sonntag, 19. Juni 2011

Freiheit

Budha hat gesagt: Freiheit ist die Freiheit von Leid. Was verursacht Leid? Wir unterscheiden Leid, das von außen auf uns zukommt, ein Unglück, dass uns Personen oder Dinge aus unserem Leben nimmt und Leid, dass aus unserem Inneren fliesst, aus unserer Gedankenwelt aus unserer Geschichte kommt. Beiden ist gemeinsam, dass es unsere Gedanken sind, die Emotionen auslösen und uns Leid empfinden lassen. Das 20. Jahrhundert hat unvorstellbares Leid über die Menschheit gebracht. Auslöser war das Denken der Menschheit, die Ideologien, die aus dem Denken geflossen sind und menschenverachtend die Welt verändern wollten und zu einem kollektiven Wahnsinn geführt haben. Leid, das von aussen kommt, wird subjektiv wieder von unseren Gedanken verursacht. Personen aus unserem Umfeld sterben, wir verlieren unsere Position, Geld, materielle Güter, es sind unsere Gedanken, die uns dies als Leid empfinden lassen. – Wir erzählen unsere Geschichte, dass Leid das uns in unserer Kindheit angetan wurde, alle Gründe, warum es in unserem Leben nicht so gelaufen ist, wie wir es gerne gehabt hätten, – unsere Gedanken bauen eine Welt des Leids auf, ein Leid, dass aus uns selbst fließt.
Es scheinen also immer die Gedanken zu sein, Gedanken von Dritten, die Leid über uns bringen oder Gedanken aus uns selbst, die das Leid in uns verursachen. Könnten wir uns von unseren Gedanken freimachen, dann würden wir weder das Leid, das von außen kommt als solches empfinden, noch dass Leid aus uns selbst heraus. Die Freiheit von Leid können wir also nur erreichen, wenn wir in die Welt der Freiheit von Gedanken eintreten.

3 Kommentare:

Liqing hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Liqing hat gesagt…
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Liqing hat gesagt…

Lieber Xbojo, genau das ist ja unser Thema, im Alltag ist unserer Raum der Raum unseres Denkens. Und genau so, wie ein Messer sich nicht selbst schneiden kann, kann unser Denken unsere Gedanken nicht determinieren. Wir brauchen Stille und Ruhe, wie ein Bergsee, der erst nach dem Sturm bei ruhigem Wasser die Umwelt reflektiert. Beim Sturm ist das Wasser tief schwarz, in Ruhe spiegelt es Sonne, Mond, Wolken und die Umgebung.
Um Leid zu vermeiden, sollten wir uns nicht mehr mit unseren Plänen, Wünschen und Aktivitäten und mit unserem Wollen identifizieren, wir können den Raum des "Nicht Ich" betreten, den Raum der Meditation, wo das daoistische "Wu Wo" die Illusion des "Ichs" entlarvt, als Lebenslüge, als alltägliche Illusion,