Ich blicke auf die Wasser des Sees. Ein
leichter Nebel verbirgt die
anderen Ufer. Langsam löst die Sonne die
Morgennebel auf und ein leichter Wind kräuselt die Oberfläche. Im Laufe des
Tages wächst der Wind an und treibt
grössere Wellen vor sich her, bis diese am Ufer zerbrechen. Und abends schläft
der Wind wieder ein, die Wellen werden kleiner und schliesslich liegt der See
in der Abendsonne, ruhig und friedlich wie am Morgen.
Unser Leben ähnelt diesem See, den Wellen, die sich auf der
Oberfläche bewegen, von Wind und äusseren Einflüssen getrieben. Unter der
Oberfläche aber liegt, unbewegt und unbeeinflusst von Wellen und Wind, die
ganze Tiefe des Sees, voller Leben,
voller Kraft, in ihrer unsichtbaren
Unergründbarkeit. Unser Blick erfasst nur das Geschehen der Oberfläche, wir
ahnen aber die Tiefe die
darunter liegt. - Ist es das, was uns
immer wieder an die grossen Wasser zieht, wird unser Leben nicht wie die Welle
über die Oberfläche getrieben, und gleichzeitig das Wissen, wir sind nicht nur
die Welle, die dem Wind des Schicksals ausgesetzt ist, sondern auch die Tiefe
des Wassers, geheimnisvoll und rätselhaft unveränderbar.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen