Sonntag, 7. April 2024

Unser Wertesystem

Immer an unseren Geburtstagen stellen wir uns die Frage: Wer bin ich, habe ich alles erreicht, was ich erreichen wollte?  Was muss ich tun, um dorthin zu kommen, wohin ich immer kommen  wollte?  Wenn wir diese Frage an die Welt richten, dann wird die Welt mit den Sichtweisen der Welt antworten.  Manchmal sind wir  zufrieden mit den Antworten, manchmal auch nicht, es kommt immer  auf das eigene Wertesystem an. Wenn nur die Welt der Bezugspunkt ist, dann spielen die materiellen Werte der Welt eine Rolle, auf der Skala von 1 bis 100 geben wir uns selbst eine Note und  überlegen, ob die Anderen es auch so sehen. Massstab sind  dann immer die Anderen, wie diese uns sehen. Oft  fallen die Bewertungen dann nicht zu unserer Zufriedenheit aus. Wir suchen dann nach Entschuldigungen, warum wir nicht zufrieden  mit unserem Leben sind, warum wir nicht unsere Talente so genutzt haben, wie wir sie mit auf unseren Lebensweg  bekommen haben, suchen die Schuld für unsere Unzufriedenheit bei  den Umständen, in die wir hineingeboren wurden, bei unseren Eltern, unserem Partner, im Beruf, aber suchen sie selten bei uns selbst. Wir vergessen, dass alle Güter dieser Welt uns nicht glücklich machen können, die Reichen und Mächtigen auch nicht glücklicher sind, und der äussere Schein trügerisch ist. Glück finden wir nicht im Aussen, Glück kann nur aus unserem   Inneren entstehen. Wenn wir den Blick zurück  auf unser Leben werfen, dann werden wir nur dann zufrieden  mit unserer Vergangenheit sein, wenn  wir das Leben gewagt haben,  die Talente die wir mitbekommen, in bestmöglicher Weise genutzt und nicht sinnlos verschwendet haben.  Sinnlos wäre ein Leben an der Oberfläche ohne Tiefe, wenn das Wertesystem der Welt zum Massstab dient, wenn äussere Schönheit, Ansehen, Reichtum der Wertmesser gewesen wäre, und wir die eigentlichen Werte des Lebens nie gesehen hätten. Wenn wir den Punkt des Lebens erreicht haben, wo wir am Leben verzweifeln  und alles in Frage stellen, dann haben wir einen Wendepunkt erreicht. Verzweifeln lässt uns nur der Blick auf die Welt, der Blick auf unsere Vergangenheit in dieser Welt. Hoffnung gibt uns der Blick auf die Gegenwart, der Blick auf das Leben selbst, auf unser Leben,  auf das Leben jenseits von Welt. Es reicht  ein Blick auf unsere Talente, die wir auf unseren Weg mitbekommen haben, um zu begreifen, dass nichts von den Geschenken des Lebens an uns,  je verloren ging, dass alles vorhanden ist, wie am ersten Tag. Es reicht, unsere Zeit für einen kurzen Moment anzuhalten, um in der Gegenwart anzukommen. Wir erkennen dann, dass wir vielleicht Zeit verloren haben, nicht aber das Leben, dass genauso   da ist, wie am ersten Tag, dass nichts verloren gegangen ist auf unserem Weg durch die Welt. Vielleicht ist unser Geburtstag der Moment, an dem wir uns entschliessen, nur noch in der Gegenwart zu leben, und die Geschenke anzunehmen, die uns das Leben auf unseren Weg mitgegeben hat. Wir begreifen dann vielleicht, dass uns alles  geschenkt wurde, was für unseren Weg nötig war, und wir es einfach noch nicht wahrgenommen hatten, aber vielleicht gerade in  diesem Moment sich eine Tür geöffnet hat, und unsere Schätze vor uns liegen, das Geschenk des Lebens an uns.

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