Dienstag, 24. Dezember 2013
Weihnachten
Weihnachten ist gekommen. Wir ziehen uns zurück,
in den engsten Kreis der Familie. Der Weihnachtsbaum ist
geschmückt. Wir sind froher
Erwartungen . Sind es die Geschenke, ist
es die Freude wieder einmal mit allen unseren Lieben zusammen zu sein? Das
ganze Jahr scheint nach aussen gerichtet, und dann in diesen Tagen ziehen wir
uns zurück in den engen Kreis unserer Lieben, und in uns selbst – Es ist in diesen Tagen, in denen wir zur Ruhe
kommen, dass wir noch etwas anderes bemerken. Da ist tief in uns eine Sehnsucht nach Wende nach Neubeginn. Es ist
nicht nur das alte Jahr das zu Ende geht und das neue Jahr beginnt, es ist
nicht der Verlust von Zeit, der uns
bewusst wird. Es sind nicht die vielen guten Vorsätze für das Neue Jahr, die dann doch meisten bald
vergessen sind, wenn wir wieder in den Alltag eintauchen. Da ist noch etwas,
eine geheimnisvolle Sehnsucht nach
etwas, das noch in unserem Leben fehlt.
Es ist besonders Weihnachten wo wir das bemerken. Und es ist Weihnachten, das uns in seiner
Symbolik hilft, unsere Sehnsucht zu deuten. Da
feiern wir die Geburt eines neuen kleinen Menschenkindes, eines Kindes,
das göttlichen Ursprungs sein soll. Und wir feiern die
Geburt des Lichts. Bis vor kurzem wurde es immer dunkler auf der
Welt, die Natur zog sich zurück, die
Bäume und Pflanzen standen wie gestorben in der Kälte, und doch merken wir, dass dieser Zustand sich
gerade ändert. Die langen dunklen Nächte werden wieder kürzer, tief im Wurzelwerk der Natur rühren sich die
Säfte und künden vom neuen Leben. Und
wir die Menschen, die ein Teil dieser Natur sind, unterliegen den gleichen
Gesetzen. Wie die Natur sich nach dem
Leben spendenden Licht sehnt, sehnt sich
die Seele des Menschen nach ihrem Licht,
nach ihrer Nahrung. Wenn unser Leben dunkel
erscheint, wenn es sich
schwierig gestaltet, wenn wir uns nach dem Sinn des Lebens fragen, wenn es uns manchmal sinnlos erscheint, so weiterzumachen wie bisher, dann gilt für
uns auch das gleiche Gesetz wie für alles.
Wenn es am dunkelsten ist, dann ist das Licht ganz nahe. An diesem Tag der Geburt des neuen Menschen,
erinnern wir uns, dass auch in uns dieser neue Mensch geboren werden kann, dass die
Dunkelheit vom Licht besiegt wird,
die Gleichgültigkeit von der Freude am Sein. Wenn wir uns so wohl im Kreis unserer Familie fühlen, und uns dieses
Fest so viel bedeutet, dann deshalb,
weil unsere Seele in die Liebe unserer
Familie eintaucht, weil unsere
Seele Geborgenheit fühlt und dem am
nächsten ist, was wir uns auch für unser ganzes Leben wünschen: Liebe, Wärme und Geborgenheit. Weihnachten
ist für uns so wichtig, weil nicht nur das Licht aufs Neue geboren wird, es wird auch die Liebe in dem Kleinen Kind in
der Krippe geboren, Liebe die wir geben
und Liebe, die wir empfangen, die Liebe
die unsere Seele so sehr verlangt, um erfüllt leben zu können. Für
dieses Fest und für das kommende Jahr wünsche ich allen, dass wir das
Licht dieser Tage in unserem Bewusstsein bewahren, dass uns die Wärme und Liebe dieses Festes auch das ganze Jahr begleitet, wir aufmerksam
und bewusst durch das Leben gehen, das
was wir anfassen mit Freude tun und dass das Göttliche das heute geboren wird,
uns nicht verlässt, uns in allem unseren Tun begleitet, und wir leben und
teilnehmen dürfen an der Fülle des
Seins. In diesem Sinn eine Frohe
Weihnacht.
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