Wir streben in unserem Leben immer nach neuen Reizen, nichts
scheint uns auf Dauer Befriedigung zu verschaffen. Eine höhere Position im Leben, noch mehr
Wissen, mehr Geld, einen besseren Partner
- kaum haben wir erreicht, was wir angestrebt haben, hat es seinen Reiz
verloren. Auf der Ebene der Sinne, verwöhnen wir uns mit gutem Essen und
Trinken, führen durch immer neue Medien visuelle und auditive Reize an uns
heran, oder betäuben unsere Sinne durch die verschiedensten Drogen. Durch
Jahrtausende hat der Mensch sich so angeblich zum Besseren entwickelt. Tatsächlich hat sich der Mensch in
Jahrtausenden immer weiter weg von seiner Mitte entfernt. Fast scheint es, er
habe sich von seinem eigentlichen Sein getrennt, hat vergessen was sein Leben ausmacht. Dabei ist eine Trennung von dem was wir sind nicht möglich. Was wir im Aussen wahrnehmen
ist nur der geringste Teil von dem was wir sind. Was wir über Generationen in unserem Blick nach aussen verloren haben, können wir nich im Aussen erreichen, aber in
jedem Moment im Innen finden, in dem kleinen Moment der Stille, den wir in uns
eintreten lassen, im Rauschen des
Windes, im Bellen des Hundes den wir in
der Nacht hören. Wenn wir das wieder erleben lernen, dann wissen wir was ein
wahres Gebet ist, das sich nicht nach
aussen richtet, nicht an einen fremden
Gott. Das wahre Gebet ist nach innen an das Leben selbst gerichtet, das uns
geschaffen hat, das wir sind. Befriedigung enthält Frieden, und Frieden
finden wir nicht im Aussen, nur in uns selbst. Auch auf der Suche nach Gott
finden wir nichts, wenn wir nach aussen schauen, und finden alles, wenn wir die
Zeit anhalten und nach innen blicken.
Donnerstag, 29. Juni 2017
Sonntag, 4. Juni 2017
Erleuchtung
Für mich ist Pfingsten der wichtigste Tag im Kirchenjahr.
Wenn ich aber den Predigten zuhöre, dann weiss ich, dass nur ganz wenige
wissen, von was sie sprechen. Meistens klingt es wie eine fromme Geschichte,
von der weder der Erzählende, noch der Zuhörer weiss wovon sie reden. Dabei ist
das Erwachen, oder die Erleuchtung in
jedem Menschen angelegt. Aber wir sehen sie nicht, weil uns keiner lehrt wie
wir sie erfahren. Da hilft auch kein Theologiestudium und so begnügen sich die Kirchen die Erleuchtung
als eine Gnade zu bezeichnen, für den der sie erfährt. Nicht einmal darüber was
Erleuchtung sei, sind sich die
Religionen einig, ein Blick nach Wikipedia reicht, um zu erkennen, dass die
meisten Religionen unterschiedliche Vorstellungen haben. Es ist wie bei Platon,
wir sehen nur die Schatten und erkennen die Sonne nicht, die diese Schatten
wirft. Für mich ist Erleuchtung die Überwindung der Dualität im Denken und die
Rückkehr in die Einheit. Mir steht mein
Denken im Wege, wie eine dicke Wolke, die mich von der Sonne trennt. Für mich gibt es einen Weg in die Einheit,
meine Gedanken zum Stillstand zu bringen,
Stille in mich eintreten lassen, im no mind zu verharren, da gibt es
keine Welt mehr, keine Gedanken, nur den
Frieden der Seele, nach der sich unser Innerstes sehnt. Ich trete in das Nichts
ein, in das Alles, unsere wahre Heimat, die in jedem von uns ist und doch so
schwer erreichbar ist. Ich wünsche jedem von uns sein persönliches
Pfingserlebnis.
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