Wir sind oft
nachdenklich, unser Denken ist mit Spuren von Sorge und Trauer verbunden,
wenn wir über unser Leben und den Ablauf von Zeit nachdenken. Das Gehirn ist der Ort, in dem die Probleme
angesiedelt sind. Nicht im
physiologischen Sinn, sondern im
eigentlichen Denkprozess. Fast alle
Menschen haben einen Bewohner in ihrem Gehirn, oder Stimmen, die unaufhörlich
eine Gedankenwalze drehen. Die Gedanken, die sich dort bewegen, oft in einem
ewigen Wiederholrhytmus, sind
meistens negativ besetzt, die Gedanken
machen sich Sorgen, sie sind schwarz gefärbt, - wie ich bin nicht gut genug, ich habe dies
nicht erreicht, was soll aus mir werden, keiner liebt mich, -jeder kennt diese Gedanken, und die Gedanken
führen oft dazu dass eine Traurigkeit sich über den Menschen legt. Wir denken dabei garnicht, wir werden
gedacht, so wie unser Körper nicht von
unserem Willen sondern von einer anderen Kraft lebt. Den Körper in seiner Funktion können wir nur
wenig beeinflussen, der ist optimal selbst organisiert. Unsere Gedanken aber können wir beeinflussen. Wir
können die Gedanken zum Schweigen bringen. - Es beginnt damit, dass wir den Denker in uns
beobachten, was denkt der da wieder? Wer ist dieser Beobachter in uns? Er ist nicht im Gehirn, da würde er schnell
eliminiert. Nein der Beobachter befindet sich jenseits des physischen Prozesses des
Denkens, und kann deshalb das
eigentliche Denken beobachten . - Wenn
ich soweit bin, den Beobachter in mir wahrzunehmen, dann nähere ich mich der
Person, die ich wirklich bin. Ich bin nicht nur dieser Körper mit seinem
Gehirn, sondern ich habe darüberhinaus ein Wesen in
mir, dass mich in seinen Lebensprozessen wahrnehmen kann. Es ist dieses Wesen,
das ich auch bin, das mich schafft,
lenkt und mich möglich macht. Es ist das übergeordnete Bewusstsein in mir, die
übergeordnete Intelligenz in mir, und auch das Denken ist ein kleiner Bestandteil
dieses Bewusstseins. Wenn ich dieses
Wesen wahrnehmen will, muss ich den Schritt in die Befreiung von meinen
Denkprozessen gehen, den Denker zum
Schweigen bringen, mich von den negativen Stimmen in mir trennen. Ich muss das
Wesen kennenlernen, dass durch meine physische Form verdeckt wird, und durch
mein Denken als nicht existent bezeichnet wird, das Sein, das ich wirklich bin.
Vielleicht ein Bild: Wir
sehen nur die Oberfläche eines Sees,
vielleicht auch Dinge die sich in der Oberfläche spiegeln, aber beim leichtesten Windstoss
kräuselt sich das Wasser und die Bilder
entpuppen sich als Illusionen und verschwinden.
Wir nehmen aber nicht die Tiefe des Wassers wahr , die den eigentlichen
See ausmachen, wir blenden die Tiefe einfach aus. - So ist es auch in uns selbst. Wir leben nur die Oberfläche und sollten doch
in der Lage sein die Tiefendimension in uns wahrzunehmen. Der Schritt ist so einfach und scheint doch
so schwer zu gehen: um die Tiefe in uns
selbst freizulegen, müssen wir uns freimachen von unserem Denker, von den
Stimmen im Kopf, den Beobachter
machen, jede Stimme die immer wieder
auftaucht zum Schweigen zu bringen, Stille im Innern eintreten lassen. Es ist die Stille, in
der ich mich finde, es ist die Stille die alles enthält was ich bin. Es ist die Stille, der Raum in mir, jenseits
des Denkens, aus dem alles fliesst, die Stille, die mich erleuchtet und die
mich mit dem verbindet, der ich wirklich bin:
zeitlos, ewig, allumfassend. Wie
konnte ich übersehen, woher ich komme, was ich bin, wie konnte ich die eigentliche Kraft übersehen, die ich
wirklich bin. Da ist kein Platz für
negative Gedanken, wenn ich den Raum der Stille betrete, sondern es ist der
Raum der Kraft, aus dem mein ganzes Leben fliesst. In jedem
von uns ist dies unausgeschöpfte Potential vorhanden, die Tiefe, es
liegt nur an uns, den Schritt zu gehen, weg von den Gedanken, direkt hinein in unseren
eigenen Raum der Stille und Tiefe, in unser
eigentlches Kraftzentrum. Wir haben alle
dies gewaltige Potential mit auf den Weg bekommen, es liegt an uns es zu
nutzen. Es beginnt damit, den Beobachter in uns wahrzunehmen.