Sonntag, 16. Juli 2017

Leere

Von allen Vorstellungen, die Religionen von Gott entwickelt haben, ist mir die Leere die einsichtigste. Solange wir mit unserem Verstand nach Gott greifen wollen,  entzieht er sich uns, wir greifen in das Nichts, in die Leere.  Wir blicken in das All, wir sehen Leere und Formen, die im All ihre Bahnen ziehen, wir begreifen eine Intelligenz, die dies alles ordnet. Wir sehen Sternensysteme die aus dem Nichts entstehen, wir sehen eine ungeheure Energie am Werk, die neue Sternenformen schafft und wir sehen diese Energieformen verglühen, erlöschen und wieder dorthin zurückkehren woher sie gekommen sind. Auch die Sonne wird erlöschen, diese Erde vergehen, jede Energieform entsteht und vergeht. Die Wissenschaft entwickelt immer neue Erkenntnisse über das Enstehen und  Vergehen von Energie. Die schwarzen Löcher sind als Ausgangs- und Endpunkt der Geburt von neuen Sternensystemen erkannt, ohne Anfang und Ende werden ganze Sternensysteme aus diesen Energiekonglomeraten geboren und werden  ganze Systeme von Sternen von diesen Schössen des All zurückgenommen.  Wir erkennen, dass alles was entsteht, auch vergeht. Die einzige Konstante ist die ungeheure Leere, die allumfassende Intelligenz die diese Leere erfüllt und die das Entstehen von Energie und Formen  ordnet und bewirkt.
Und vom All wendet sich mein Blick auf diese kleine Welt, wendet sich auf mich. Auch ich Energie und Form und vor allem Leere, in der sich die kleinsten Energieformen, die wir erkennen können bewegen, die Atome und Moleküle, Positonen und Neutronen und alle bewegen sich nach Gesetzen und unter einer Intelligenz, die mein Verstand zwar erkennen aber nicht verstehen  kann.  Das was mich erfüllt ist das Bewusstsein, dass ich aus der gleichen Leere bestehe, die das ganze Universum erfüllt, aber auch aus der gleichen Intelligenz geboren bin, die alles erfüllt und meine energetischee Erscheinung aus dieser Leere entstanden ist, und in diese Leere zurückkehrt.

Und ich blicke auf diesen Planeten, mit all seinen Lebensformen, alles entstanden aus der Leere und alles zurückkehrend in die Leere, ein unendlicher Prozess des Werdens und des Vergehens. Das was ich mit allem was erkennbar ist gemeinsam habe, das ist diese Leere, die auch das Alles enthält und die vor allem auch die für uns nicht fassbare Intelligenz enthält und aus der alles und ich selbst bin und in die ich zurückkehre, wenn meine Form sich auflöst.  Geburt ist  wenn Energie zur Form wird,  Tod, wenn sich die Formen auflösen und die Energie wieder in ihren Urgrund zurückkehrt. Wenn der Urgrund Leere oder Alles ist, dann in der Leere oder im Alles wieder aufgenommen wird.  Der menschliche Geist scheint an der Grenze der Energie halt zu machen,  aber  auch gleichzeitig wird  eine andere Bewusstseinsebene wahrnehmbar, das nicht Erkennbare, das was die Energie schafft und trägt und wieder zurücknimmt.  Die Evolution der energetischen Erscheinungsformen hat im menschlichen Bewusstsein  zum erstenmal eine Ebene geschaffen in der sich die übergeordnete Intelligenz sich auf der Ebene der Formen  ihrer selbst bewusst wird. Der Religionsphilosoph würde sagen, Gott wird sich im menschlichen Bewusstsein seiner selbst bewusst.

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