Wenn ich in meinen Blog das Suchwort Zeit eingebe, dann sehe
ich wie oft mich schon die Zeit beschäftigt hat. Ständig denken wir an die Zeit,
wir tragen unsere Termine ein, wir haben nie Zeit, Zeit verfliegt – alle beschäftigen
sich mit der Zeit, und fast niemand beschäftigt sich mit der Ewigkeit.
Shakespeare nennt die Zeit einen elenden Tyrannen. Als Menschen berechnen wir die Zeit und versuchen die Zeit
als Begriff zu bestimmen. – Es lohnt sich aber einen genaueren Blick auf die Zeit
zu werfen. Ist die Zeit wirklich das Gegenteil von Ewigkeit? Könnte es auch sein, dass Zeit nur ein
menschliches Gedankenkonstrukt ist, das
uns den Blick auf die Ewigkeit verstellt? Gehen wir einmal zur kleinsten
vorstellbaren Zeiteinheit, ich meine
nicht die Bruchteile einer Sekunde,
sondern zum jetzigen Moment. Plötzlich stellen wir fest, dass unser ganzes
Leben aus jetzigen Momenten besteht, ein jetziger Moment reiht sich an den
anderen – wir betreten die Welt und es ist jetzt, und wir verlassen die Welt , und
es ist immer noch jetzt. Und alles spielt sich in der Ewigkeit ab. Trotzdem
will der Mensch die Ewigkeit nicht wahrnehmen. Sein Verstand sagt ihm, nur
solange du denken kannst, bist auch Du
da. Der menschliche Zeitbegriff verstellt die Ewigkeit, deren Teil die Zeit
ist. So hat die menschliche Sprache den Begriff Lebenszeit entwickelt, die Geschichte von
Anfang und Ende des Lebens in der Zeit, und verweist alle Hinweise auf die Ewigkeit des Lebens in
den Bereich der frommen Legenden. Dabei übersehen wir, dass Leben etwas ganz
anderes als Energie und Materie ist.
Wenn Energie und Materie von einer
übergeordneten Intelligenz zu Körpern gefügt und existent werden,
ist deren Lebensdauer beschränkt. Wir sprechen dann von Geburt und Tod, von der Geburt eines Planeten und dem Tod
eines Lebewesens. Körper haben ihre Zeit. Das Leben selbst, das die materielle
Existenz beseelt, kennt keine Zeit, es war schon immer da und wird immer
da bleiben, auch wenn unsere materiellen Sinne
das Leben und die Ewigkeit nicht wahrnehmen können. Die Ewigkeit ist das Allumfassende unseres und allen Lebens auf diesem Planeten und im gesamten
Kosmos, die Zeit nur der kleinste Teil der Ewigkeit.
Freitag, 21. Oktober 2022
Zeit und Ewigkeit
Sonntag, 16. Oktober 2022
Schwierige Zeiten
Es herrscht Krieg, Pandemie, Klimakrise, Rezession,
Inflation, die schlechten Nachrichten häufen sich. Die öffentliche Meinung ist
sich einig, schwierige Zeiten sind schlechte Zeiten. Vor zwei Jahren, war die
Meinung anders, alles war gut, die sich
ankündigende Krise wurde noch nicht
bemerkt, das was als gut erschien, enthielt bereits die sich ankündigende Krise.
Dabei sollte es jedem denkenden Menschen klar sein, dass nichts eindeutig ist,
dass alles schon den Keim des Gegenteils in sich hat, alles dem ewigen Wandel
unterworfen ist. So wie es Krieg nicht ohne Frieden gibt, Krankheit nicht ohne
Gesundheit, Abschwung nicht ohne Aufschwung,
so enthält jede Krise bereits das Gegenteil in sich. - Die öffentliche
Meinung ist aber in ihrem Urteil immer eindeutig, das Etikett mit dem eine
Entwicklung versehen wird, enthält niemals die Mehrdeutigkeit. Dabei sind Prädikate
wie gut und schlecht, nur
Momentaufnahmen, sie entziehen sich der Eindeutigkeit, sie enthalten bereits alle
Möglichkeiten der weiteren Entwicklung.
Eine schlechte Börse enthält bereits den Aufschwung. Krankheit ist der
Weg zur Gesundheit, Krieg verlangt nach Frieden. Wir müssen uns frei davon machen, alles mit
eindeutigen Etiketten zu versehen, wir müssen uns dem ewigen Wandel öffnen und das
was andere als negativ sehen, als einen
Schritt in eine positive Richtung wahrnehmen.
Die Welt ist nicht eindeutig, sie enthält alle Möglichkeiten, und so wie wir die Welt sehen wollen, so wird
sie sich uns zeigen. So sind schwierige Zeiten auch Zeiten der Wandlung, der Veränderung, nicht
nur der Welt, sondern von uns selbst und je schwieriger die Zeiten sind, umso grösser sind die Möglichkeiten für uns,
die Welt zum Besseren zu verändern.
Samstag, 15. Oktober 2022
Mit Kindern leben
Den höchsten Anspruch, den das Leben an uns stellt, ist das Leben mit Kindern. Vielleicht denken viele von uns: Mit Kindern leben, das kann doch jeder. Wir
sind doch von der Natur auf Fortpflanzung programmiert, das Leben mit Kindern
ist das Natürlichste von der Welt . - So einfach ist es nicht. Kinder verlangen von uns eine vollständige Überdenkung unseres Lebens. Wenn
unser Blick vorher nach aussen gerichtet war, auf die Welt, auf unsere Stellung
in der Welt, wird er nach innen gezwungen, auf das neu entstehende Leben, weg von unserem Ich, auf etwas schon lange -Vergessenes, auf unser
tiefstes Wesen, was sich mit Macht in
Erinnerung ruft. Unsere ganze Existenz
wird mit der Geburt eines Kindes auf den 1. Tag unseres Lebens zurück versetzt.
Es ist so, als ob unser eigenes Leben neu beginnt. - Mütter wissen, von was ich
spreche. Schon in der Schwangerschaft erwacht
in ihnen die Ahnung, dass sich alles ändert, wenn neues Leben entsteht, nicht
nur im Alltagsleben, sondern auch in
ihrem Seelenleben, - die Seele des entstehenden neuen Menschen verbindet sich
mit ihrer Seele, Mutter und Kind werden eins. Und die Geburt, das schmerzliche Ereignis der
Trennung, wenn nicht nur das Kind ihren
Leib verlässt, sondern auch die andere Seele, die bisher eins war mit ihrer
eigenen Seele, verursacht ein tiefes Verlustgefühl. Dieser Moment der Trennung
in der Geburt, kann ein Moment des Erwachens sein, wenn die Mutter erkennt, dass
die Seele, unser formloses Leben, die eigentliche Kraft ist, die sie durch die
Schwangerschaft getragen hat, und dass sie niemals von der Seele ihres Kindes getrennt
sein wird. - Zwischen Mutter und Kind besteht diese
besondere Verbindung, die es ihnen ermöglicht schon in der Schwangerschaft miteinander
zu sprechen . Es ist eine Sprache ohne Worte,
aus der Tiefe des Seins, die Sprache der Liebe, die direkt Ausfluss unseres Lebens ist Wenn Kinder unruhig sind, weinen, dann sind es
nicht immer die Windeln, oder der Hunger, der sich meldet. Oft sehnt sich das
Kind nur nach Zuwendung, nach Liebe. Wenn sich dann die Augen der Mutter mit den
Augen des Kindes verbinden, dann verschmelzen die Seelen, wie vorher im
Mutterleib, das Kind wird in der Liebe der Mutter geborgen, es wird vom Leben
umfangen, es wird ruhig, es fühlt sich geborgen. Da
sind die Eltern nicht mehr genervt, denn das Kind wird ruhig, es ist das was es
verlangt und das was nur Eltern ihm
geben können, die sich dem neuen Leben öffnen. Mit Kindern leben, ist der höchste Anspruch,
den das Leben an uns stellt und zugleich der tiefste, er geht tief in uns
selbst hinein, er lehrt uns ein neues
Leben, ein Erwachen von uns selbst.
Freitag, 7. Oktober 2022
Herrschaft und Tod des Ego
Wenn ich die Welt der
Egos betrachte, die vielfältigen Formen die das Ego annehmen kann, und wieviel
Leid und Spannung das Ego in das menschliche Leben bringt, wundere ich mich,
das der Mensch sein Ego nicht erkennt
und nicht damit umgehen kann. - Wir haben die Menschen, die ihr Ego an ihrem Äusseren
festmachen, an ihrem Körper, an ihrem Aussehen. Andere machen ihr Ego an ihrem
Beruf, ihrem Ansehen, ihrer gesellschaftlichen Stellung, ihrem Einkommen fest.
Dann treffen wir auf Egomanen, die krankhaften Egos, die Leid und Tod über ihre
Mitmenschen bringen. Am Deutlichsten
wird die Entstehung des Egos an den Kopfmenschen, den brillanten Denkern, Philosophen und
Wissenschaftler, die sich als Krone der Schöpfung sehen. Sie alle glauben an die Signale ihrer
Kopfintelligenz, an ihr Gehirn, als das Zentrum ihres Lebens, aus dem ihre
Bedeutung erwächst. – Dann gibt es aber auch die Menschen, die ihren Körper als
ein Geschenk sehen, für das sie nichts können,
ihren Kopf als eine Gabe der Natur und schliesslich diejenigen, die die wahre
Natur ihrer physischen Eigenschaften einordnen können, als weitgehende Sinnestäuschung. Wenn wir
diesen Punkt erreicht haben und erkennen, dass wir nur eine kleine Regung der
übergeordneten Intelligenz darstellen, ein
Sandkorn in der materiellen Schöpfung, ein Gedankenhauch der allumfassenden
Intelligenz, dann ist plötzlich kein Platz mehr für ein Ego, das Ego stirbt und
macht Raum für unser eigentliches Sein. Der vorher so wichtige Verstand
verliert seine Position und wird ein kleiner Teil unser übergeordneten
Intelligenz, die sich auch in ihm geäussert hat. Wir begreifen plötzlich, das wir Teil von
etwas viel Grösserem sind, von Etwas, das weit über das menschliche Verständnis
hinaus geht. Wenn wir an diesem Punkt
angelangt sind, dann ist unser Ego schon lange tot, denn in der Schöpfung ist
kein Platz für den kleinen, auf sich selbst bezogenen menschlichen Verstand. Etwas
anderes tritt an seine Stelle, das Bewusstsein, Teil der allumfassenden
Intelligenz , Teil der Schöpfung, die Himmel und Erde umfasst. Wenn wir den
Schritt schaffen aus unserer Selbsttäuschung, und eintreten in das Zentrum der Welt, in das umfassende Alles, werden wir uns unserer bescheidenen
Position in der Schöpfung bewusst, wir werden ganz klein und gleichzeitig ganz
gross, weil wir Teil des allumfassenden Alles werden. Für ein Ego ist dort kein
Platz mehr.
Sonntag, 2. Oktober 2022
Ein langes Leben
Wenn man die 80 Jahre überschritten hat, schauen einen
andere Menschen oft mit dem Blick an, -
der Arme, er wird sicher nicht mehr lange zu leben haben. Leider entgeht ihnen
mein freundlicher Gegenblick, - Du Armer, du weisst nichts vom Leben und traust
Dich ein solches Urteil abzugeben? - Es gehört
nicht zum Lehrstoff der Schulen zu
erklären, was Leben ist. Bei Naturwissenschaftlern
wie Schroedinger und Paul Nurse wird das Leben als Biologie der Zelle, das Gen, die Evolution, die Chemie
und die Information erklärt. Ich verstehe alle diese Erklärungen allenfalls als
Äusserungen des Lebens, das Leben selber
erfassen sie nicht. Eine sinnvolle Erklärung - Was das Leben denn nun sei?-
konnte ich bei keinem der Wissenschaftler entdecken. – Für mich stellt sich die Frage,
ob ich ein Leben habe, oder ob ich das Leben bin? - Wenn ich ein Leben habe, dann
bin ich die Person, und das Leben ist etwas was diese Person besitzt, das könnte
das Leben sein, dass meine inneren Organe und meinen Körper am Leben hält, aber niemand weiss, welche geheimnisvolle
Kraft das ist.- Oder verstehe ich das Wort
Leben als historische Betrachtung der Ereignisse, die das Leben eines Menschen bestimmt
haben, wie es bei den runden Geburtstagen geschieht, wenn wir die 80
überschreiten? – Wie aber wenn ich selbst das Leben bin, wenn
das Leben Allem innewohnt, sowohl dem Gegenständlichen
als auch dem Nichtgegenständlichen, jedem Lebewesen und der gesamten Natur, jedem
Stein und jedem Meer, dem All und den
Sternen, und wenn dieser Planet und wir selbst
reines Leben wären? - Wir wissen,
dass alles Gegenständliche eine Sinnestäuschung ist, dass alles was als
Festkörper erscheint, aus Energie und zu fast 100 % aus leerem Raum besteht.
Was der menschliche Verstand erforschen kann, ist der energetische Bereich
unseres Lebens. Der nichtgegenständliche Bereich, der nicht fassbare leere Raum
in uns und um uns, ist für unseren Verstand und unsere Sinne nicht begreifbar,
weil die Leere und das Nichts nicht begriffen werden können. Es ist aber dieser
Bereich der Leere, der alles erfüllt, alles umfasst, vielleicht sogar die übergeordnete Intelligenz enthält, die alles
entstehen lässt. Was wenn das NICHTS das ALLES wäre und das ALLES das NICHTS ist? Ein Paradox,
wie alle grossen Wahrheiten. - Vielleicht wird der Bereich des NICHTS
verständlicher, wenn wir die Stille wahrnehmen, die auch ein NICHTS ist :
alle Töne kommen aus der Stille und kehren in die Stille zurück. Töne
sind Energie, die Stille, die scheinbare
Leere schafft diese Energie und nimmt die Energie zurück, wenn die Töne
verklingen. - Und die Analogie dazu wäre:
Die Leere schafft die Energie des Lebens und nimmt das Leben zurück, sie schafft
Materie und nimmt Materie zurück. - Nichts geht jemals verloren, die
Stille und die Leere sind das Absolute ,
der Bereich der unbeschränkten Möglichkeiten, das Reich des Nichtbegreifbaren, die
Heimat allen Lebens. - Und wie wäre es, wenn Geburt und Tod nur energetische
Vorgänge wären, Wandlungen von Materie, mit der sich das Leben als ewige
schaffende Intelligenz für eine beschränkte Zeit verbindet und der Materie seine Intelligenz einhaucht? - Energie wandelt ihre Struktur, bleibt aber immer erhalten,
und Raum als die ewige übergeordnete
Intelligenz in uns, bleibt immer mit dem
ewigen Raum um uns verbunden. So gibt es Nichts, was jemals
vergeht, weder Leben noch Materie, alles
ändert nur seine Struktur und seine Inhalte. – Der Tod wird dann nur zur Wandlung, die Leere als das Ewige bleibt, die in uns
gebundene Energie sucht neue Horizonte – alles eine Schwingung des Lebens. Wir nennen das, was nicht benannt werden kann: Ewiges Leben. – Goethe hat vor seinem Tod
gesagt: Ich bin gespannt, was jetzt
kommt. – Ich hoffe in Kürze mehr zu wissen.