Mich hat schon immer der Satz des Neuen Testamentes
beschäftigt: Das Leben verlieren, um
das ewige Leben zu gewinnen. - Ich
kann doch nur etwas verlieren, was ich habe. Habe ich denn ein Leben, ist das
Leben etwas Gegenständliches, den
Vorstellungen von Welt Zuzuordnendes, oder entzieht sich das Leben der
menschlichen Vorstellungskraft und ist einer anderen Dimension zuzuordnen?
Was mit - Das
Leben verlieren – gemeint ist, unsere Vorstellung von Leben, ein Leben, das mir gehört, und das ich
verlieren könnte. Es geht nicht um den
Verlust meines Lebens, sondern um den Verlust meiner Vorstellung von Leben.
Unsere Vorstellung von Leben geht davon
aus, dass unser lebendiger Körper das Leben sei, und mit dem Tod des Körpers,
das Leben sein Ende finde. Unsere heutige Wissenschaft hat uns geholfen zu
verstehen, dass unsere Vorstellung von Leben und Tod falsch ist, dass mit dem Tod des Körpers kein
Verlust eintritt, sondern nur eine Veränderung der energetischen Zusammenhänge. Wir haben also schon unsere Vorstellung
von - Das Leben verlieren – geändert.
Haben wir aber damit – das ewige Leben gewonnen -? Auch dieser Teil des Satzes wurde
missverstanden. Wir können nicht etwas
gewinnen, das wir schon haben, wir sind Teil des Lebens, eine Erscheinung des Ewigen Lebens. Dieses Leben können wir nicht
verlieren, weil wir es sind und immer waren, noch bevor diese Welt entstanden
ist - und noch sein werden, wenn es
nicht mehr die Menschheit gibt, und auch
diese Welt in all ihren Erscheinungsformen nicht mehr existiert.
Wenn wir unsere falschen Vorstellungen von Leben verlieren, dann offenbart sich das ewige Leben in seiner ganzen Fülle in uns,
als das, was keinen Anfang und kein Ende
kennt, als das allgegenwärtige Alles, dessen Teil wir sind.- Unser menschlicher Verstand verlangt nach
Beweisen für das Leben. Gibt es einen Beweis für Luft und Wasser – ist die
Zusammensetzung von Luft und Wasser der Beweis ? - Nein, denn unsere Fragekette
geht weiter und endet an dem Punkt, an dem Erklärungen aufhören. So ist es auch
mit dem Leben, es ist und ist in Allem erkennbar, aber nicht sichtbar,
es entzieht sich der Dimension des menschlichen Denkens. Wir brauchen keinen
Beweis für das Leben, wir sind das Leben,
und wenn Leben das ist, was wir Gott
nennen, dann brauchen wir auch
keinen Gottesbeweis. Wir sind Teil dessen, was wir Leben oder Gott nennen. – So
wenig wir das Leben verlieren können, weil wir es nicht haben, sondern das
Leben sind, - können wir Gott nicht verlieren, weil Gott und das Leben eins sind.