Die Schöpfung macht es uns nicht einfach, sie in der Welt
und in uns selbst zu erkennen. Wenn wir geboren werden, verlieren wir alle
Erinnerung und alles Wissen, woher wir kommen und wohin wir gehen. Und es ist
auch nicht einfacher geworden, sich zu erinnern, woher wir kommen und wohin wir
gehen, mit allen Errungenschaften der heutigen Zeit, mit Social Media,
Fernsehen und den Verlockungen der Unterhaltungsindustrie.
Als ich ein Kind war, da gab es das alles nicht. Aber es gab
die Literatur, Dichtung und Musik.
Sobald ich lesen konnte, stürzte ich mich auf alles, was mir an
Literatur und Dichtung in die Hände viel, las alle grossen Klassiker, wagte
mich an die Bibel, liebte Gedichte. Aber es erschloss sich nur die Oberfläche
für mich, das sichtbare Geschehen. Ich kann sagen, dass ich fast alles gelesen
habe, was es an klassischer Literatur gab, unsere Eltern förderten das, und
selbst die Philosophen waren vor mir nicht sicher, obwohl ich nicht alles
verstand.
Erst in den oberen Klassen der Schule begriff ich, dass die
grossen Denker und Dichter mit Worten nach den tieferen Wahrheiten suchten,
Worte, die nur wenig geeignet waren, das zu offenbaren, was sie auszudrücken
suchten. Musik war da schon eher geeignet, den Menschen in Tiefen zu ergreifen,
die Worten nicht zugänglich waren. Worte konnten nur Hinweise geben, Wegweiser
sein. Erst die Beschäftigung mit Weisheitslehren des Ostens führten mich tiefer
in das, was ich suchte. Ich begriff, dass die Lehre die Leere ist, das Nichts
das Alles. Ich bin in der Dimension der Tiefe angelangt, ohne diese Dimension
betreten zu können, solange ich Teil dieser Welt bin. Ich bin mir aber sicher,
dass die eigentlichen Wahrheiten sich mir erschliessen werden, wenn ich in
meine eigentliche Heimat zurückkehre.
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