Samstag, 5. Mai 2012

Von der richtigen Ernährung

Wir sehen uns als Einheit von Körper, Geist und Seele. Körper und Geist sind mit unserer physischen Existenz verbunden, auf der Ebene der Formen zu Hause , und der Vergänglichkeit allen physischen Seins unterworfen. Auf unserem Weg durch das Leben geben wir den einzelnen Bereichen von Körper, Seele und Geist Nahrung. Manchmal ist es die richtige Nahrung, oft aber die falsche, manchmal aber vergessen wir überhaupt einen Bereich und lassen ihn verhungern. Auf der Ebene des Körpers sehen wir am ehesten die Folgen von falscher Ernährung, Gewichtszunahme, Bluthochdruck, die Folgen von Trinken und Rauchen, mangelnde Bewegung, der Katalog kann fortgeschrieben werden. Forderungen unserer Ärzte auf Reduzierung von Essen und Verzicht auf Genussmittel werden missachtet. Immer wieder treten Boten an uns heran, die wir oft nicht erkennen, die auf die Folgen unserer falschen Verhaltensweise aufmerksam machen, Boten in Form von Ärzten, Freunden, von Familieangehörigen und dann kommen Krankheiten als Botschaften, denen wir dann auch keine notwendige Beachtung schenken und die wir glauben mit Pillen heilen zu können. Wenn dann am Ende die wirklich tödliche Krankheit eintritt, nehmen wir den Kampf auf, um die Krankheit zu besiegen. Aber wie immer wenn Menschen etwas bekämpfen, treten Folgen ein, die wir auch nicht gewünscht haben. Wir sprechen dann von dem Schicksal, das uns ereilt hat, andere sprechen von Machsal, das von uns selbst gemacht wurde. Hätten wir unserem Körper von Anfang an besser zugehört, seine Sprache verstanden, das gegeben was ihm entsprochen hätte, wären die späten Folgen nicht eingetreten. Wenn die Krankheit in das Leben tritt lohnt es einen Blick dorthin zu werfen, wo die Krankheit erscheint, oft ist es der Bereich, der von uns besonders misshandelt wurde oder dem wir die „Ernährung“ vorenthalten haben, Lungenkrebs als Folge des Rauchens, Bandscheibenprobleme als Folge mangelnder Bewegung. Auch auf geistigem Bereich teten die gleichen Mangelerscheinungenein, wenn wir dem Geist die notwendige Ernährung verweigern. Wenn wir schon unsere Kinder vor den Fernseher setzen, wenn das Lesen eine Kunst der Vergangenheit ist, wenn Eltern die Möglichkeiten des Geistes schon in früher Jugend nicht fördern, wenn wir nicht die Phantasie und die Begabungen der jungen Menschen erkennen, veröden weite Gebiete unseres Geistes, wir leben desinteressiert und stumpfsinnig vor uns hin und müssen uns nicht wundern, wenn wir am Ende unserer Lebens in Demenz verfallen. Auch der geistige Bereich bedarf einer geeigneten Nahrungsaufnahme, wenn er gesund bleiben soll. Nahrung ist in diesem Fall geistige Kost, Literatur, Musik, Kunst. Die Nahrung der Seele ist die Liebe. Liebe in ihrem weitesten Sinn, im Gegensatz zur Angst. Solange wir es zulassen, dass unser Tun von Liebe und Empathie, von Grosszugigkeit, Mut und Intelligenz gesteuert wird, führen wir ein ausgeglichenes Seelenleben. Wenn aber das Ego das Regiment übernimmt, Angst etwas zu verlieren uns beherrscht , Angst vor dem Leben unser Dasein bestimmt, verweigern wir unserer Seele ihre Nahrung und die Seele verkümmert. Das Geheimnis des Lebens liegt darin, Körper, Geist und Seele in gleicher Weise zu ernähren, sie in Harmonie zu halten und nicht einen Bereich zu bevorzugen und die anderen Bereiche zu vernachlässigen. Vorwiegend konzentriert sich der Mensch auf seinen Körper und widmet dessen Existenz und Wohlergehen einen grossen Teil seiner Aufmerksamkeit. Menschen, die sich dem Geist verschrieben haben, lassen oft den Körper und die Seele zu kurz kommen. In den seltensten Fällen wird der Körper und der Geist vernachlässigt, weil ein Mensch zu viel Liebe in seinem Leben gehabt hat. Liebe ist etwas universelles, sie schliesst auch den Körper und den Geist mit ein. Die grossen Liebenden dieser Welt, ein Jesus, ein Tolstoi oder ein Ghandi, haben ihren Körper und Geist nicht vernachlässigt. Sie haben uns gezeigt wie ein Leben in Harmonie aussehen kann. Aber auch in unserem kleinen normalen Leben können wir mit etwas mehr Liebe zu allem was wir tun Grosses erreichen.

1 Kommentar:

Robert Jacobi hat gesagt…

Lieber Christian,

ich verfolge schon seit einiger Zeit Deinen Blog. Bitte hoer nicht auf. Du hast einen hervorragenden und sehr ehrlichen Stil. Ich wuenschte, wir waeren uns in all den Jahren naeher gewesen. Denn viele der Dinge, die Du beschreibst und analysierst haben mich Zeit meines Lebens auch bewegt und ich versuchte immer der Wahrheit, die sie beinhalteten naeher zu kommen. Mein Stil war oft recht grob ( Tolstoi "Krieg und Frieden"?). Mir kam immer vor, als ob man mich in Frankfurt eher verkannt und beurteilt hat. Aber vielleiicht haben mich meine Sinne, oder gar Komplexe da getruegt? Sei es wie es mag; ich habe auf meinem Weg und auf meine Art viele der Einsichten, die Du berichtest aehnlich wie Du gesehen.
Manchmal fuehrt der Weg zur Weisheit nunmal ueber empirische Irr Wege, oder gar dem puren Hedonismus zum Ziel. War es Flucht? Aber wem sag ich das? Du warst ja auch nie ein Heiliger-oder? Vielleicht koennen wir uns ja mal unterhalten, wenn ich in Frankfurt bin. Ich galube von allen Lehrmeistern, war und ist die persoenliche Erfahrung die Beste. Bis bald!