Sonntag, 12. Oktober 2014

Taufe

Wenn ich   zu einem  Baby, das nicht noch einmal 1 Jahr alt ist, in der Sprache der Erwachsenen spreche, dann deshalb, weil ich der Überzeugung bin, dass  mich das kleine Wesen verstehen kann, auf einer Ebene, die sich unserem menschlichen Denken verschließt. Ich schaue in Deine klaren Augen,  da ist noch kein Denken sichtbar,  Du bist noch ganz dicht an dem, was Dich erschaffen hat, Du bist noch mit dem Leben verbunden  jenseits unseres menschlichen Vorstellungsvermögens. Auf dieser Ebene verstehst Du mich, denn es ist das gleiche Sein, das Dich und mich und uns alle verbindet und Dich und mich erschaffen hat. Du bist noch in der Einheit mit der Schöpfung, mit der Ganzheit des Seins.
Bald wirst Du Deine ersten Sprachversuche machen und das erste, was Du lernen wirst ist Dein Name.  Du zeigst auf Dich und sprichst Deinen Namen. Deine Eltern Deine Familie und Freunde  werden  Dir alle möglichen Eigenschaften sagen, die sie in Dir sehen, was für ein süßes Kind,  welche Augen, und so lieb,  und Du wirst alle diese Eigenschaften mit Deinem Namen verbinden, es entsteht ein erstes Ichbewusstsein. Und Du wächst heran, Deine Eltern schicken Dich in den Kindergarten, dann in die Schule und Du wirst nicht nur ein schönes kleines Mädchen sein,  und lernst alle möglichen Fertigkeiten, sondern Du lernst auch über Dich selbst,  wie Du auf Deine Freunde wirkst, welche Eigenschaften  Deine Umgebung  in Dir sieht ,   und alles das prägt Dich und macht Dich zu dem Menschen, der Du einmal sein wirst.  Dein Elternhaus gibt Dir Vertrauen und die Liebe die Du brauchst, um später einmal Liebe weitergeben zu können, und die Treue und Zuverlässigkeit, die Dir den Halt gibt, um später selbst Halt weitergeben zu können. 
Welche Eigenschaften Dich prägen, welchen Charakter Du hast, -noch können wir nicht erkennen, was in Dir angelegt ist und was in den nächsten Jahren sich immer mehr zeigen wird.  Du bist im Zeichen des Widder geboren,  da wünsche ich Dir, dass Du mit der Widderenergie ausgestattet wirst, wie sie so deutlich bei Deiner Urgrossmutter sichtbar ist.  Von Deinem Vater wünsche ich Dir die Stiereigenschaften der   Verlässlichkeit, das Verantwortungsbewusstsein und der Treue, von Deiner Mutter die Wassermanneigenschaften des Idealismus  und die Vielseitigkeit Deiner Interessen und von   Deinen Grosseltern   nichts von unseren  schlechten und alles von unseren guten Eigenschaften.
Deine heutige Taufe ist Symbol eines uralten Brauchtums.  Sie soll Dich reinigen,  Dich in unsere christliche Gemeinschaft aufnehmen.  Ich möchte Dir zu Deiner Taufe  einen   Wunsch mitgeben. Die Taufe soll Dich auch in Zukunft  begleiten.  Wenn Du als Erwachsene Dein Elternhaus verlassen hast, Du mitten in der Welt stehst, ganz weit weg von Deinem eigentliche Sein,  dann soll die Rückbesinnung auf die Taufe Dir helfen  zurückzufinden zu  Deinem eigentlichen göttlichen Ich. Sie soll Dir den  Schleier von Deinen Augen ziehen,  den das Leben immer aufs Neue  vor Deine Sicht auf das Eigentliche zieht.  Sie soll Dir den Blick  auf Dein anderes Elternhaus ermöglichen, aus dem Du kommst und in das Du zurückkehren wirst,  das was Du alles noch als kleiner Mensch ganz dicht bei Dir und in Dir hast, wird durch Deine Entwicklung verdeckt werden, aber wenn Du Dich auf Deinem Weg zurückerinnerst an die Taufe, dann wirst Du Dich daran erinnern, wer Du in Wirklichkeit bist.  Ich wünsche Dir, dass Dir spätestens, wenn Du Dein eigenes erstes Kind über das Taufbecken hältst und  das Wasser der Reinigung über seine Stirne fliesst, Du Dich zurückerinnerst an Deine eigene Taufe und Du innerlich die Taufe an Dir selbst vollziehen kannst, so wie wir Deine Familie und Freunde uns  heute zurückerinnern und  jeder sein eigenes Tauferlebnis  in sich selbst hat.


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