Als ich zum ersten Mal über die Seinsvergessenheit bei
Heidegger las, dachte ich, da ist auch ein Denker bis zum Sein
vorgestossen. Aber dann stellte sich heraus, dass von dem existenziellen Sein
die Rede war, nicht aber vom Sein jenseits der energetischen
Erscheinungsformen. Wenn ich über das
Sein meditiere, ist es das nichtdenkbare Sein, ich kann dennoch darüber meditieren, weil ich es bin. Es ist
das Sein, das mich und diese Welt in allen ihren Erscheinungsformen geschaffen
hat, das unser ganzes Universum erfüllt und nur deshalb von uns begriffen
werden kann, weil der Teil von uns, der dieses Sein begreift aus Sein besteht. Und trotzdem haben wir dieses Sein vergessen,
wir nehmen es nicht wahr, obwohl es das einzig Wahre in unserem Leben ist, das Einzige, was nicht eine Illusion unserer
Vorstellungswelt ist. Wenn ich mich dieses Begriffes der
Seinsvergessenheit bediene, dann weil er
am treffendsten das ausdrückt, was uns Menschen zugestossen ist: wir haben
vergessen wer wir sind, wir haben
unser Sein vergessen. Selbst die klügsten
Denker beschäftigen sich nur mit dem Denkbaren, sie überschreiten nicht die
Grenze zum Nichtdenkbaren. Die
Nihilisten scheinen fast an diese Grenze vorgestossen zu sein, indem sie alles
ablehnten was menschliches Denken an Denkschulen oder Religionen an Gedankengebäuden geschaffen hat. Aber
selbst die Verneinung aller gedachten Denkstrukturen wurde zu einer eigenen
Denkschule.
Erst die Einbeziehung der Erkenntnisse der modernen Physik
scheint bei den Denkschulen Einfluss zu zeigen. Die Quantenphysik macht
erstmals Räume erkennbar, in denen sich Energie bewegt. Und doch ist auch Wissenschaft nur das Beschreibbare,
das nicht Beschreibbare wird auch nicht beschrieben werden können, wir können
es nur erfassen, weil wir es sind. Für mich ist die Erkenntnis unserer Zeit,
dass alle energetischen Erscheinungsformen einer ständigen Veränderungen unterliegen,
nichts verlorengeht, nur seine Form verändert, einer
Metamorphosis unterliegt, wie die Alten sagten.
Auch dies nur auf der Ebene des Denkbaren, auf der Ebene der materiellen
Erscheinungsformen, auf der Ebene von Form und Zeit. Nicht veränderbar ist das Nichtdenkbare, das alle
Erscheinungsformen trägt, das alles millionenfach in einem unendlichen
Schöpfungsprozess schafft, Millionen von
Sonnen und Universen, es ist das nichtfassbare Leben in mir, in allem, das mich
mit allem verbindet, weil ich es bin.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen